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Aufgabe 1.2Z: Nochmals Lognormal–Fading

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Modell für Lognormal-Fading

Wir gehen von ähnlichen Bedingungen wie in der  Aufgabe 1.2  aus, fassen aber nun den rein entfernungsabhängigen Pfadverlust  V0  und den Mittelwert  mS  des Lognormal–Fadings zusammen  (der Index „S” steht für Shadowing):

V1=V0+mS.

Der gesamte Pfadverlust ist dann durch die Gleichung

VP=V1+V2(t)

gegeben, wobei  V2(t)  eine Lognormal–Verteilung  mit Mittelwert Null beschreibt:

fVS(VS)=12πσSe(VSmS)2/(2σ2S).

Das in der Grafik gezeigte Pfadverlustmodell ist für das hier beschriebene Szenario geeignet:

  • Multipliziert man das Sendesignal  s(t)  zunächst mit einem konstanten Faktor  k1  und weiter mit einer stochastischen Größe  z2(t)  mit der Wahrscheinlichkeitsdichte (WDF)  fz2(z2), so ergibt sich am Ausgang das Signal  r(t), dessen Leistung  PE(t)  aufgrund des stochastischen Anteils natürlich ebenfalls zeitabhängig ist.
  • Die WDF der lognormalverteilten Zufallsgröße  z2  lautet für  z20:
fz2(z2)=eln2(z2)/(2C2σ2S)2πCσSz2mitC=ln(10)20dB.
  • Für  z20  ist diese WDF identisch Null.




Hinweise:

V1=60dB,σS=6dB.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass eine mittelwertfreie Gaußsche Zufallsgröße  z  größer ist als ihre Streuung  σ, lautet:
Pr(z>σ)=Pr(z<σ)=Q(1)0.158.
  • Außerdem gilt:   Pr(z>2σ)=Pr(z<2σ)=Q(2)0.023.
  • Nochmals zur Verdeutlichung:   z2  ist die lineare Fading–Größe, während die Beschreibungsgröße  V2  auf dem Zehner–Logarithmus basiert.
  • Es gelten folgende Umrechnungen:
z2=10V2/20dB,V2=20dBlgz2.


Fragebogen

1

Wie groß sollte die Konstante  k1  sein?

k1 = 

2

Welcher Wertebereich gilt für die Zufallsgröße  z2?

Es sind alle Werte zwischen  und +  möglich.
Die Zufallsgröße  z2  ist nicht negativ.
Der kleinstmögliche Wert ist  z2=0.5.
Der größtmögliche Wert ist  z2=2.

3

Berechnen Sie die WDF  fz2(z2)  für einige Abszissenwerte.

fz2(z2=0) = 

fz2(z2=1) = 

fz2(z2=2) = 

4

Berechnen Sie die folgenden Wahrscheinlichkeiten.

Pr(z2>1.0) = 

Pr(z2>0.5) = 

Pr(z2>4.0) = 

5

Welche Aussagen gelten für die mittlere Empfangsleistung  E[PE(t)]?
Hinweis:  PE  ist die Leistung nach der Multiplikation mit  k1  (siehe Grafik).

Es gilt:   E[PE(t)]=PE.
Es gilt:   E[PE(t)]<PE.
Es gilt:   E[PE(t)]>PE.


Musterlösung

(1)  Die Konstante  k1  erzeugt den zeitunabhängigen Pfadverlust  V1=60 dB.  Daraus folgt:

k1=10V1/(20dB)=0.001_.


(2)  Richtig ist nur der zweite Lösungsvorschlag:

  • Für die Gaußsche Zufallsvariable  V2  sind (theoretisch) alle Werte zwischen    und  +  möglich.
  • Durch die Transformation  z2=10V2/20  ergeben sich für die lineare Zufallsgröße  z2  nur positive Werte und zwar zwischen  0  (falls  V2  positiv ist und bis ins Unendliche reicht)  und +  (für sehr große negative Werte von V2).


(3)  Die Zufallsgröße  z2  kann nur positiv sein.  Deshalb ist der WDF–Wert  fz2(z2=0)=0_.

  • Der WDF–Wert für den Abszissenwert  z2=1  erhält man durch Einsetzen in die gegebene Gleichung:
fz2(z2=1) = eln2(z2=1)/(2C2σ2S)2πCσS(z2=1)=12π6dB20dBln(10)0.578_.
  • Der erste Anteil ist gleich dem WDF–Wert  fV2(V2=0).
  • C  berücksichtigt den Betrag der Ableitung der nichtlinearen Kennlinie  z2=g(V2)  für  V2=0 dB  bzw.  z2=1.
  • Schließlich erhält man für  z2=2:
fz2(z2=2) = fz2(z2=1)z2=2eln2(2)/(2C2σ2S)=0.578/2e0.48/0.9520.174_.


(4)  Berücksichtigt man den Zusammenhang zwischen  z2  und  V2, so erhält man:

Pr(z2>1) = Pr(V2<0dB)=0.5_,
Pr(z2>0.5) = Pr(V2<6dB)=1Pr(V2>6dB)=1Pr(V2>σS)=1Q(1)=0.842_,
Pr(z2>4) = Pr(V2<12dB)=Pr(V2>+12dB)=Pr(V2>2σS).
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gaußvariable größer ist als  2σ, ist aber gleich  Q(2):
Pr(z2>4)=Q(2)=0.023_.


(5)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 3:

  • Die erste Aussage ist mit Sicherheit nicht zutreffend, da sich der Mittelwert  mS  auf die logarithmierte Empfangsleistung  (in  dBm)  bezieht.
  • Um zu klären, ob nun die zweite oder die dritte Lösungsalternative zutrifft, gehen wir von  PS=1 WV1=60 dB   ⇒   P_{\rm E}' = 1 \ {\rm µ W}  und folgender  V_2–WDF aus:
f_{V{\rm 2}}(V_{\rm 2}) = 0.5 \cdot \delta (V_{\rm 2}) + 0.25 \cdot \delta (V_{\rm 2}- 10\,\,{\rm dB}) + 0.25 \cdot \delta (V_{\rm 2}+ 10\,\,{\rm dB})\hspace{0.05cm}.
  • In der Hälfte der Zeit ist dann  P_{\rm E} = 1 \ \rm µ W, während in den beiden anderen Vierteln jeweils gilt:
V_{\rm 2}= +10\,\,{\rm dB}\text{:} \hspace{0.3cm} P_{\rm E}(t) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \frac{1\,\,{\rm W}}{10^7} = 0.1\,\,{\rm µ W}\hspace{0.05cm},
V_{\rm 2}= -10\,\,{\rm dB}\text{:} \hspace{0.3cm} P_{\rm E}(t) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \frac{1\,\,{\rm W}}{10^5} = 10\,\,{\rm µ W}\hspace{0.05cm}.
  • Der Mittelwert ergibt somit zu:
{\rm E}\big[P_{\rm E}(t)\big] = 0.5 \cdot 1\,{\rm µ W}+ 0.25 \cdot 0.1\,{\rm µ W}+0.25 \cdot 10\,{\rm µ W}= 3.025\,{\rm µ W} > P_{\rm E}\hspace{0.05cm}' = 1\,{\rm µ W} \hspace{0.05cm}.
  • Diese einfache Rechnung mit diskreten Wahrscheinlichkeiten anstelle einer kontinuierlichen WDF deutet darauf hin, dass der Lösungsvorschlag 3 richtig ist.