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Aufgabe 1.5: SPC (5, 4) und BEC–Modell

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Codeworte des  SPC (5,4)

Für diese Aufgabe wird vorausgesetzt:

  • Der  Single Parity–check Code mit den Parametern  k=4  und  n=5    ⇒   SPC (5,4)  fügt zu den Informationsbits  u1, ... ,  u4  ein Prüfbit  p  hinzu, so dass in jedem Codewort  x_  eine gerade Anzahl von Einsen vorkommt:
x1x2x3x4x5=0,
u1u2u3u4p=0.
  • Der  Binary Erasure Channel  (BEC) – mit binären Eingangswerten  xi{0, 1}  und ternärem Ausgang  yi{0,1,E}  führt mit Wahrscheinlichkeit  λ=0.1  zu einer Auslöschung (englisch:   Erasure), abgekürzt mit  E.
  • Weiterhin gilt  Pr(yi=xi)=1λ=0.9. Ein echter Übertragungsfehler wird ausgeschlossen:
Pr[(xi=0)(yi=1)]=Pr[(xi=1)(yi=0)]=0.

Der Zusammenhang zwischen dem Informationswort  u_  und dem Codewort  x_  ist durch die Tabelle gegeben. Aus dem Empfangswort  y_  wird durch Maximum–Likelihood–Entscheidung der Vektor  v_  der Informationsbits an der Sinke gebildet, der möglichst mit dem Informationswort  u_  übereinstimmen sollte.

Es gelte die folgende Nomenklatur:

u_  {u_0,u_1,...,u_15},
v_  {v_0,v_1,...,v_15,E_}.

Das Ergebnis  v_=E_=(E,E,E,E)  kennzeichnet dabei, dass aufgrund zu vieler Auslöschungen eine Decodierung des Codewortes nicht möglich ist.




Hinweise:



Fragebogen

1

Wie lautet für die folgenden Informationsworte  u_  jeweils das Prüfbit  p?

u_=u0_:p = 

u_=u4_:p = 

u_=u13_:p = 

2

Es sei  y_=(0,0,0,0,E). Welches Informationswort wurde gesendet?

u_0,
u_4,
u_13.

3

Es sei  y_=(0,E,0,0,1). Welches Informationswort wurde gesendet?

u_0,
u_4,
u_13.

4

Mit welcher Wahrscheinlichkeit stimmt  y_  mit dem Codewort  x_  überein?

 Pr(y_=x_) = 

 %

5

Mit welcher Wahrscheinlichkeit stimmen die beiden Vekoren  u_  und  v_  überein?

 Pr(v_=u_) = 

 %

6

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für einen erkannten Fehler?

 Pr(υ_=E_) = 

 %


Musterlösung

(1)  Das Prüfbit p wird beim Single Parity–check Code so bestimmt, dass die Summe aller Einsen im Codewort x_=(u1,u2,...,u4,p) geradzahlig ist.
Beispielsweise erhält man:

u_0 = (0,0,0,0)x_0=(0,0,0,0,0)p=0_,
u_4 = (0,1,0,0)x_4=(0,1,0,0,1)p=1_,
u_13 = (1,1,0,1)x_13=(1,1,0,1,1)p=1_.


(2)  Richtig ist die Antwort 1:

  • Aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl der Einsen geradzahlig sein muss, ist das ausgelöschte Prüfbit p=0. Gesendet wurde also u_0.


(3)  Richtig ist die Antwort 2:

  • Nach gleichen Überlegungen wie in der letzten Teilaufgabe kommt man für y_=(0,E,0,0,1) zum Ergebnis
x_=x_4=(0,1,0,0,1)u_4=(0,1,0,0).


(4)  Das Ereignis y_=x_ tritt nur dann auf, wenn durch den BEC–Kanal keines der n=5 Codebits ausgelöscht wird:

Pr(y_=x_)=(1λ)5=0.95=59.1%_.


(5)  Das Ereignis v=u tritt dann auf,

  • wenn alle Codebits richtig übertragen werden   ⇒   Pr(y_=x_),
  • aber auch dann, wenn nur ein Codebit ausgelöscht wird. Entsprechend der Binominalverteilung gibt es hierfür 5 Möglichkeiten:
Pr(v_=u_) = Pr(y_=x_)+5(1λ)4λ=0.591+50.65640.1=91.9%_.


(6)  Aufgrund des BEC–Modells ist die Verfälschung eines Codewortes x_ per se ausgeschlossen, da keines der Bit von 01 bzw. von 10 verfälscht werden kann. Vielmehr gilt:

Pr(v_=u_)+Pr(v_=E_)=1Pr(v_=E_)=1Pr(v_=u_)=8.1%_.