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Aufgabe 3.1: Wahrscheinlichkeiten beim Würfeln

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Summe  S  zweier Würfel

Wir betrachten das Zufallsexperiment  »Würfeln mit ein oder zwei Würfeln«.  Beide Würfel sind fair (die sechs möglichen Ergebnisse sind gleichwahrscheinlich) und durch ihre Farben unterscheidbar:

  • Die Zufallsgröße  R={1, 2, 3, 4, 5, 6}  bezeichnet die Augenzahl des roten Würfels.
  • Die Zufallsgröße  B={1, 2, 3, 4, 5, 6}  bezeichnet die Augenzahl des blauen Würfels.
  • Die Zufallsgröße  S=R+B  steht für die Summe beider Würfel.


In dieser Aufgabe sollen verschiedene Wahrscheinlichkeiten mit Bezug zu den Zufallsgrößen  RB  und  S  berechnet werden, wobei das oben angegebene Schema hilfreich sein kann.  Dieses beinhaltet die Summe  S  in Abhängigkeit von  R  und  B.





Hinweise:



Fragebogen

1

Geben Sie die folgenden Wahrscheinlichkeiten an:

Pr(R=6) = 

Pr(B2) = 

Pr(R=B) = 

2

Wie lauten die folgenden Wahrscheinlichkeiten?

Pr(S=3) = 

Pr(S=7) = 

Pr(ungeradzahlige Summe) = 

3

Geben Sie die folgenden Wahrscheinlichkeiten an:

Pr[(R=6)  (B=6)] = 

Pr[(R=6)  (B=6)] = 

4

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim  L–ten Doppelwurf zum ersten Mal eine „6” dabei ist?

L=1:Pr(erste „6”) = 

L=2:Pr(erste „6”) = 

L=3:Pr(erste „6”) = 

5

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit   »Man benötigt eine geradzahlige Anzahl an Doppelwürfen, um die erste „6”   zu erhalten« ?
Mit der Nomenklatur gemäß Teilaufgabe  (4):

Pr(L ist gerade | erste „6”) = 


Musterlösung

(1)  Setzt man faire Würfel voraus, so ergibt sich für die Wahrscheinlichkeit, dass

  • mit dem roten Würfel eine „6” geworfen wird:
Pr(R=6)=1/6_=0.1667,
  • mit dem blauen Würfel eine „1” oder eine „2” geworfen wird:
Pr(B2)=1/3_=0.3333,
  • beide Würfel die gleiche Augenzahl anzeigen:
Pr(R=B)=6/36_=0.1667.

Letzteres basiert auf der 2D–Darstellung auf dem Angabenblatt sowie auf der „Klassischen Definition der Wahrscheinlichkeit” entsprechend  K/M:

  • K=6  der insgesamt  M=36  gleichwahrscheinlichen Elementarereignisse  RB  können dem hieraus abgeleiteten Ereignis  R=B  zugeordnet werden.
  • Diese liegen auf der Diagonalen.  Würfelspieler sprechen in diesem Fall von einem „Pasch”.


(2)  Die Lösung basiert wieder auf der Klassischen Definition der Wahrscheinlichkeit:

  • In  K=2  der  M=36  Elementarfelder steht eine „3”   ⇒   Pr(S=3)=2/36=0.0556_.
  • In  K=6  der  M=36  Elementarfelder steht eine „7”  ⇒   Pr(S=7)=6/36=0.1667_.
  • In  K=18  der  M=36  Felder steht eine ungerade Zahl   ⇒   Pr(S ist ungerade)=18/36=0.5_.


  • Dieses letzte Ergebnis könnte man auch auf anderem Wege erhalten:
Pr(Sistungerade)=Pr[(Ristungerade)(Bistgerade)]+Pr[(Ristgerade)(Bistungerade)].
  • Mit  Pr(Ristgerade)=Pr(Ristungerade)=Pr(Bistgerade)=Pr(Bistungerade)=1/2  folgt daraus ebenfalls:
Pr(Sistungerade)=1/21/2+1/21/2=1/2.


(3)  Die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis, dass mindestens einer der beiden Würfel eine „6” zeigt, ist:

Pr[(R=6)(B=6)]=K/M=11/36=0.3056_.
  • Die zweite Wahrscheinlichkeit steht allein für den „Sechser–Pasch”:
Pr[(R=6)(B=6)]=K/M=1/36=0.0278_.


(4)  Das Ergebnis für  L=1  wurde bereits in der Teilaufgabe  (3)  ermittelt:

p1=Pr[(R=6)(B=6)]=11/36=0.3056_.
  • Die Wahrscheinlichkeit  p2  lässt sich mit  p1  wie folgt ausdrücken:
p2=(1p1)p1=25361136=0.2122_.
In Worten:   Die Wahrscheinlichkeit, dass im zweiten Wurf erstmals eine „6” geworfen wird, ist gleich der Wahrscheinlichkeit, dass im ersten Wurf keine „6” geworfen wurde   ⇒   Wahrscheinlichkeit  1p1, aber im zweiten Wurf mindestens eine „6” dabei ist   ⇒   Wahrscheinlichkeit  p1.
  • Entsprechend gilt für die Wahrscheinlichkeit „erste 6 im dritten Wurf”:
p3=(1p1)2p1=253625361136=0.1474_.


(5)  Durch Erweiterung der Musterlösung zur Teilaufgabe  (4)  erhält man:

Pr(gerades L | erste „6”)=p2+p4+p6+...=(1p1)p1+(1p1)3p1+(1p1)5p1+...=(1p1)p1[1+(1p1)2+(1p1)4+...].
  • Entsprechend erhält man für die Wahrscheinlichkeit des Komplementärereignisses:
Pr(Listungerade | erste „6”)=p1+p3+p5+...=p1[1+(1p1)2+(1p1)4+...]Pr(Listungerade | erste „6”)Pr(Listgerade | erste „6”)=11p1.
  • Weiter muss gelten:
Pr(Listgerade | erste „6”)+Pr(Listungerade | erste „6”)=1
Pr(Listgerade | erste „6”)[1+11p1]=1Pr(Listgerade | erste „6”)=1p12p1=25/3661/36=2561=0.4098_.