Aufgabe 4.13: FSK–Demodulation
Im Theorieteil wurde bereits das Blockschaltbild des kohärenten FSK–Demodulators angegeben, wobei wir in dieser Aufgabe von der unteren Systemvariante ausgehen. Rauschanteile werden hier nicht betrachtet.
Die rechts angegebene Grafik zeigt die Signalverläufe an verschiedenen Stellen des Blockschaltbildes, wobei jeweils drei Symbole gezeichnet sind, im Bild getrennt durch gestrichelte Linien:
- Oben ist das Empfangssignal r(t) dargestellt, das identisch mit dem FSK–Sendesignal ist. Die höhere Frequenz f+1 gehört zum Amplitudenkoeffizienten aν=+1, während aν=−1 mit der Frequenz f–1 dargestellt wird. Bezogen auf die Symbolmitten T, 2T, 3T, ... liegt jeweils ein sinusförmiger Verlauf vor. Der konstante Betrag der Hüllkurve ist s0.
- Das mittlere Diagramm zeigt die Signale nach der Multiplikation mit den jeweiligen Sinussignalen:
- b+1(t)=r(t)⋅2⋅sin(2π⋅f+1⋅t),
- b−1(t)=r(t)⋅2⋅sin(2π⋅f−1⋅t).
- Das Signal b+1(t) im oberen Demodulatorzweig ist gelb und das Signal b–1(t) im unteren Zweig blau dargestellt. Der grüne Verlauf gilt nach der Farbenlehre für beide Kurven. Die Signale sind gegenüber r(t) niedriger als dargestellt.
- Der untere Signalverlauf zeigt das Differenzsignal b(t)=b+1(t)−b–1(t). Das folgende Matched–Filter kann auch als Integrator realisiert werden. Damit ist der (normierte) Entscheidungswert für das ν–te Symbol wie folgt gegeben:
- Eν=1s0⋅d(ν⋅T+T/2)=1s0⋅T⋅∫(ν+1/2)T(ν−1/2)Tb(t)dt.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Nichtlineare digitale Modulation.
- Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Kohärente Demodulation der FSK.
- Ein technischer Hinweis: Nach Vergrößerung erkennt man die Signalverläufe etwas besser.
Gleichzeitig eine Entschuldigung des Autors: Blau bei schwarzem Hintergrund ist nicht gut. - Gegeben ist die folgende trigonometrische Beziehung:
- 2⋅sin(α)⋅sin(β)=cos(α−β)−cos(α+β).
Fragebogen
Musterlösung
- a1=+1_,a2=−1_,a3=+1_.
(2) Aus der Grafik erkennt man im ersten und im letzten Zeitintervall fünf Schwingungen und im zweiten Intervall drei Schwingungen:
- f+1=5⋅1/T_,f−1=3⋅1/T_.
- Die Trägerfrequenz ist somit fT=4/T und der Frequenzhub ΔfA=1/T.
(3) In diesem Bereich gilt, wobei der erste Term das Empfangssignal r(t) beschreibt und der zweite Term die im Modulator zugesetzte Schwingung:
- b+1(t)=s0⋅sin(2π⋅5/T⋅t)⋅2⋅sin(2π⋅5/T⋅t)=s0⋅[1−cos(2π⋅10/T⋅t)].
- Richtig sind demnach die beiden letzten Lösungsvorschläge.
(4) Für das untere Signal b−1(t) gilt im gleichen Zeitintervall entsprechend:
- b−1(t)=s0⋅sin(2π⋅5/T⋅t)⋅2⋅sin(2π⋅3/T⋅t)=s0⋅[cos(2π⋅2/T⋅t)−cos(2π⋅8/T⋅t)]
- Richtig sind hier die Lösungsvorschläge 1 und 4.
(5) Für den ersten Entscheidungswert gilt mit b(t)=b+1(t)−b–1(t):
- E1=1s0⋅T⋅∫3T/2T/2b+1(t)dt−1s0⋅T⋅∫3T/2T/2b−1(t)dt.
- Aus dem Ergebnis der Teilaufgabe (4) erkennt man, dass das zweite Integral Null ergibt
(Integration über Vielfache der Periodendauer von Sinusfunktionen). - Das erste Integral ist gleich s0·T. Daraus folgt für den Entscheidungswert im ersten Zeitintervall: E1=+1_. Ebenso ist E3=+1_.
- Dagegen ist bei der Berechnung von E2 das erste Integral Null und das zweite hat den Wert s0·T. Somit erhält man hierfür den Wert E2=−1_.