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Aufgabe 1.4: Rayleigh–WDF und Jakes–LDS

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Version vom 12. Mai 2020, 14:19 Uhr von Guenter (Diskussion | Beiträge)
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Betrag   a=|z(t)|  und WDF  fa(a)  bei Rayleigh-Fading mit Dopplereinfluss

Wir betrachten zwei verschiedene Mobilfunkkanäle mit  Rayleigh–Fading.  In beiden Fällen lässt sich die WDF des Betrags  a(t)=|z(t)|0  in folgender Weise darstellen:

fa(a)=a/σ2ea2/(2σ2).

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Betrag nicht größer als ein vorgegebener Wert  A  ist, kann wie folgt berechnet werden:

Pr(|z(t)|A)=1eA2/(2σ2).

Die beiden Kanäle, die entsprechend den Farben „Rot” und „Blau” in den Grafiken mit  R  bzw.  B  bezeichnet werden, unterscheiden sich durch die Geschwindigkeit  v  und damit in der Form des Leistungsdichtespektrums  (LDS) Φz(fD).

  • Für eine Dopplerfrequenz  fD  mit  |fD|<fD,max  lautet die Gleichung:
Φz(fD)=1πfD,max1(fD/fD,max)2.
  • Dopplerfrequenzen außerhalb dieses Intervalls von  fD,max  bis  +fD,max  sind ausgeschlossen.


Die entsprechende Beschreibungsgröße im Zeitbereich ist die Autokorrelationsfunktion  (AKF):

φz(Δt)=2σ2J0(2πfD,maxΔt).
  • Hierbei bezeichnet  J0(.)  die Besselfunktion erster Art und nullter Ordnung.  Es gilt  J0(0)=1.
  • Vom Kanalmodell  R  ist die maximale Dopplerfrequenz bekannt:   fD,max=200 Hz.
  • Außerdem ist bekannt, dass sich die Geschwindigkeiten  vR  und  vB  um den Faktor  2  unterscheiden.
  • Ob  vR  doppelt so groß ist als  vB  oder umgekehrt, sollen Sie anhand der Grafiken entscheiden.





Hinweise:




Fragebogen

1

Ermitteln Sie den Rayleigh–Parameter  σ  für die Kanäle  R  und  B.

σR = 

 
σB = 

 

2

Geben Sie jeweils die Wahrscheinlichkeit an, dass  20lg a10 dB  ist, was gleichzeitig auch  a0.316  bedeutet.

Kanal  R:Pr(a0.316) = 

 %
Kanal  B:Pr(a0.316) = 

 %

3

Welche Aussagen sind bezüglich den Fahrgeschwindigkeiten  v  zutreffend?

vB  ist doppelt so groß als  vR.
vB  ist halb so groß als  vR.
Mit  v=0  wäre  |z(t)|  konstant.
Mit  v=0  wäre  |z(t)|  spektral gesehen weiß.
Mit  v  wäre  |z(t)|  konstant.
Mit  v  wäre  |z(t)|  weiß.

4

Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

Der LDS–Wert  Φz(fD=0)  ist bei beiden Kanälen gleich.
Der AKF–Wert  φz(Δt=0)  ist bei beiden Kanälen gleich.
Die Fläche unter  Φz(fD)  ist bei beiden Kanälen gleich.
Die Fläche unter  φz(Δt)  ist bei beiden Kanälen gleich.


Musterlösung

(1)  Aus der WDF erkennt man, dass das WDF–Maximum für beide Kanäle gleich  0.6  ist und für  a=1  auftritt.

  • Die Rayleigh–WDF und ihre Ableitung lauten allgemein:
fa(a)=aσ2ea2/(2σ2),
dfa(a)da=1σ2ea2/(2σ2)a2σ4ea2/(2σ2).
  • Durch Nullsetzen der Ableitung lässt sich zeigen, dass das WDF–Maximum bei  a=σ  auftritt.  Da die Rayleigh–WDF für beide Kanäle gilt, folgt daraus:
σR=σB=1_.


(2)  Wegen der gleichen WDF ist auch die gesuchte Wahrscheinlichkeit für beide Kanäle gleich.

  • Mit der angegebenen Gleichung erhält man hierfür:
Pr(a0.316)=Pr(20lga10dB)=1e0.3162/(2σ2)=10.9514.9%_.


(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2, 3 und 6:

  • Die kleinere Geschwindigkeit  vB  erkennt man daran, dass sich der Betrag  |z(t)|  bei der blauen Kurve langsamer ändert.
  • Bei stehendem Fahrzeug entartet das LDS zu  Φz(fD)=2σ2δ(fD),  und es ist  |z(t)|=A=const., wobei die Konstante  A  entsprechend der Rayleighverteilung ausgewürfelt wird.
  • Bei extrem hoher Geschwindigkeit wird das Jakes–Spektrum über einen immer größeren Bereich flach und immer niedriger.  Es nähert sich dann dem LDS von weißem Rauschen an.  Allerdings müsste dazu  v  schon in der Größenordnung der Lichtgeschwindigkeit sein.


(4)  Richtig sind die Aussagen 2 und 3:

  • Durch den Rayleigh–Parameter  σ=1  liegt auch die „Leistung”  E[|z(t)|2]=2σ2=2  des Zufallsprozesses fest.
  • Somit gilt sowohl für  R  als auch für  B:
φz(Δt=0)=2,+Φz(fD)dfD=2.