Aufgabe 1.4: Rayleigh–WDF und Jakes–LDS
Wir betrachten zwei verschiedene Mobilfunkkanäle mit Rayleigh–Fading. In beiden Fällen lässt sich die WDF des Betrags a(t)=|z(t)|≥0 in folgender Weise darstellen:
- fa(a)=a/σ2⋅e−a2/(2σ2).
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Betrag nicht größer als ein vorgegebener Wert A ist, kann wie folgt berechnet werden:
- Pr(|z(t)|≤A)=1−e−A2/(2σ2).
Die beiden Kanäle, die entsprechend den Farben „Rot” und „Blau” in den Grafiken mit R bzw. B bezeichnet werden, unterscheiden sich durch die Geschwindigkeit v und damit in der Form des Leistungsdichtespektrums (LDS) Φz(fD).
- In beiden Fällen ergibt sich aber ein so genanntes Jakes–Spektrum.
- Für eine Dopplerfrequenz fD mit |fD|<fD,max lautet die Gleichung:
- Φz(fD)=1π⋅fD,max⋅√1−(fD/fD,max)2.
- Dopplerfrequenzen außerhalb dieses Intervalls von −fD,max bis +fD,max sind ausgeschlossen.
Die entsprechende Beschreibungsgröße im Zeitbereich ist die Autokorrelationsfunktion (AKF):
- φz(Δt)=2σ2⋅J0(2π⋅fD,max⋅Δt).
- Hierbei bezeichnet J0(.) die Besselfunktion erster Art und nullter Ordnung. Es gilt J0(0)=1.
- Vom Kanalmodell R ist die maximale Dopplerfrequenz bekannt: fD,max=200 Hz.
- Außerdem ist bekannt, dass sich die Geschwindigkeiten vR und vB um den Faktor 2 unterscheiden.
- Ob vR doppelt so groß ist als vB oder umgekehrt, sollen Sie anhand der Grafiken entscheiden.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Statistische Bindungen innerhalb des Rayleigh–Prozesses.
- Zur Überprüfung Ihrer Ergebnisse können Sie das interaktive Applet WDF, VTF und Momente spezieller Verteilungen benutzen.
Fragebogen
Musterlösung
- Die Rayleigh–WDF und ihre Ableitung lauten allgemein:
- fa(a)=aσ2⋅e−a2/(2σ2),
- dfa(a)da=1σ2⋅e−a2/(2σ2)−a2σ4⋅e−a2/(2σ2).
- Durch Nullsetzen der Ableitung lässt sich zeigen, dass das WDF–Maximum bei a=σ auftritt. Da die Rayleigh–WDF für beide Kanäle gilt, folgt daraus:
- σR=σB=1_.
(2) Wegen der gleichen WDF ist auch die gesuchte Wahrscheinlichkeit für beide Kanäle gleich.
- Mit der angegebenen Gleichung erhält man hierfür:
- Pr(a≤0.316)=Pr(20⋅lga≤−10dB)=1−e−0.3162/(2σ2)=1−0.951≈4.9%_.
(3) Richtig sind die Lösungsvorschläge 2, 3 und 6:
- Die kleinere Geschwindigkeit vB erkennt man daran, dass sich der Betrag |z(t)| bei der blauen Kurve langsamer ändert.
- Bei stehendem Fahrzeug entartet das LDS zu Φz(fD)=2σ2⋅δ(fD), und es ist |z(t)|=A=const., wobei die Konstante A entsprechend der Rayleighverteilung ausgewürfelt wird.
- Bei extrem hoher Geschwindigkeit wird das Jakes–Spektrum über einen immer größeren Bereich flach und immer niedriger. Es nähert sich dann dem LDS von weißem Rauschen an. Allerdings müsste dazu v schon in der Größenordnung der Lichtgeschwindigkeit sein.
(4) Richtig sind die Aussagen 2 und 3:
- Durch den Rayleigh–Parameter σ=1 liegt auch die „Leistung” E[|z(t)|2]=2σ2=2 des Zufallsprozesses fest.
- Somit gilt sowohl für R als auch für B:
- φz(Δt=0)=2,∫+∞−∞Φz(fD)dfD=2.