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Aufgabe 2.6: Einheiten bei GWSSUS

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Überblick der GWSSUS–Funktionen

Der Mobilfunkkanal kann in sehr allgemeinen Form durch vier Systemfunktionen beschrieben werden, wobei der Zusammenhang zwischen je zwei Funktionen durch

  • die Fouriertransformation bzw.
  • die Fourierrücktransformation


gegeben ist.

Wir bezeichnen die Funktionen einheitlich mit  η12.  Die Indizes seien wie folgt vereinbart:

  • V  steht für Verzögerung  τ  (Index „1”),
  • F  steht für die Frequenz  f  (Index „1”),
  • Z  steht für die Zeit  t  (Index „2”),
  • D  steht für die Dopplerfrequenz  fD  (Index „2”).


Der Zusammenhang zwischen den Funktionen ist in der oberen Grafik (gelbe Hinterlegung) dargestellt.  Die Fourierkorrespondenzen sind grün eingezeichnet:

  • Der Übergang von einem weiß gefüllten zu einem grün gefüllten Kreis entspricht einer  Fouriertransformation.
  • Der Übergang von einem grün gefüllten zu einem weiß gefüllten Kreis entspricht der  Fourierrücktransformation  (Gegenrichtung).


Beispielsweise gilt:

ηVZ(τ, t)τ,fηFZ(f, t),ηFZ(f, t)f,τηVZ(τ, t).
  • Die hieraus abgeleitete Korrelationsfunktion  φ12  und das Leistungsdichtespektrum  Φ12  werden mit den gleichen Indizes versehen wie die Systemfunktion  η12.
  • Korrelationsfunktionen erkennt man in der unteren Grafik an der roten Schrift, während alle Leistungsdichtespektren blau beschriftet sind.  Es wird stets vom GWSSUS–Modell ausgegangen.


Betrachten wir hier die Systemfunktion  ηVZ(τ, t), also die zeitvariante Impulsantwort  h(τ, t).  Für diese ergeben sich folgende Beschreibungsgrößen:

φVZ(τ1, t1, τ2, t2)=E[ηVZ(τ1, t1)ηVZ(τ2, t2)],
Δτ=τ2τ1,Δt=t2t1φVZ(Δτ, Δt),
φVZ(Δτ, Δt)=δ(Δτ)ΦVZ(τ, Δt).
ΦV(τ)=ΦVZ(τ, Δt=0).




Hinweis:   Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Das GWSUS–Kanalmodell.


Fragebogen

1

Stimmen die hier angegebenen Einheiten der Systemfunktionen?

ηVZ(τ, t)  hat die Einheit  [1/s].
ηFZ(f, t)  hat keine Einheit.
ηVD(τ, fD)  hat keine Einheit.
ηFD(f, fD)  hat die Einheit  [1/Hz].

2

Stimmen die Einheiten der folgenden Funktionen?

φVZ(Δτ, Δt)  hat die Einheit  [1/s].
ΦVZ(τ, Δt)  hat die Einheit  [1/s].
ΦV(τ)  hat die Einheit  [1/s].

3

Stimmen die Einheiten der weiteren Funktionen?

φFZ(Δf, Δt),φF(Δf)  und  φZ(Δt)  haben keine Einheit.
ΦVD(τ, fD)  hat die Einheit  [1/s].
ΦFD(Δf, fD)  und  ΦD(fD)  haben jeweils die Einheit [1/Hz].


Musterlösung

(1)  Alle Aussagen sind richtig:

  • ηVZ(τ, t)  ist die zeitvariante Impulsantwort, für die auch die Bezeichnung  h(τ, t)  gebräuchlich ist.  Wie jede Impulsantwort hat auch  h(τ, t)  die Einheit  [1/s].
  • Durch Fouriertransformation der Funktion  ηVZ(τ, t)  bezüglich der Verzögerung  τ  kommt man zu
ηFZ(f,t)=+ηVZ(τ,t)ej2πfτdτ.
  • Durch die Integration nach  τ  (Einheit:  s)  ist  ηFZ(f, t), die auch als „zeitvariante Übertragungsfunktion” bezeichnet wird, ohne Einheit.  In mancher Literatur wird anstelle von  ηFZ(f, t)  auch  H(f, t)  verwendet.
  • Auch die Verzögerungs–Doppler–Darstellung  ηVD(τ, fD)  hat keine Einheit.  Diese Funktion ergibt sich aus der zeitvarianten Impulsantwort  ηVZ(τ, t)  durch die Fouriertransformation hinsichtlich  t:
ηVD(τ,fD)=+ηVZ(τ,t)ej2πfDtdt.
  • Die Funktion  ηFD(t, fD)  ergibt sich aus den dimensionslosen Funktionen  ηVD(τ, fD)  bzw.  ηFZ(f, t)  jeweils durch eine Fouriertransformation, was die Einheit  [s]=[1/Hz]  zur Folge hat.



(2)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Die Autokorrelationsfunktion ist definitionsgemäß der folgende Erwartungswert:
φVZ(τ1, t1, τ2, t2)=E[ηVZ(τ1, t1)ηVZ(τ2, t2)].
  • Da die zeitvariante Impulsantwort  ηVZ(τ, t)  die Einheit  [1/s]  aufweist, hat deren AKF  φVZ  die Einheit  [1/s2], sowohl mit dem Argument  (τ1, t1, τ2, t2)  als auch mit dem GWSSUS–Argument  (Δτ, Δt).
  • Die Diracfunktion  δ(Δτ)  hat die Dimension  [1/s], da das Integral über alle  τ  (mit Einheit  [s])  den Wert  1  ergeben muss.  Daraus folgt für die Verzögerungs–Zeit–Kreuzleistungsdichte  ΦVZ(τ, Δτ)  die Einheit  [1/s], ebenso für die Verzögerungs–Leistungsdichte  ΦV(τ)=ΦVZ(τ, Δt=0).


(3)  Richtig sind hier die Aussagen 1 und 3:

  • Ausgehend von der Einheit  [1/s]  der Funktion  ΦVZ(τ, Δt)  kommt man durch Fouriertransformation bezüglich  τ  bzw.  Δt  zu den Funktionen  φFZ(Δf, Δt)  bzw.  ΦVD(τ, fD).  Beide sind dimensionslos.
  • Das Frequenz–Doppler–Kreuzleistungsdichtespektrum hat die Einheit  [s]=[1/Hz], wegen
ΦFD(Δf,fD)=+ΦVD(τ,fD)ej2πfDτdτ.