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Aufgabe 3.9Z: Gauß gefaltet mit Gauß

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Gaußimpulse  x(t)  und  h(t)

Es soll das Faltungsergebnis zweier Gaußfunktionen ermittelt werden.  Wir betrachten

  • einen gaußförmigen Eingangsimpuls  x(t)  mit Amplitude  x0=1V  und äquivalenter Dauer  Δtx=4ms,  sowie
  • eine ebenfalls gaußförmige Impulsantwort  h(t), welche die äquivalente Dauer  Δth=3ms  aufweist:
x(t)=x0eπ(t/Δtx)2,
h(t)=1Δtheπ(t/Δth)2.

Gesucht ist das Ausgangssignal  y(t)=x(t)h(t), wobei der Umweg über die Spektralfunktionen gegangen werden soll.



Hinweis:



Fragebogen

1

Geben Sie die Spektralfunktionen  X(f)  und  H(f)  an.  Welche Werte ergeben sich für  f=0?

X(f=0) = 

 mV/Hz
H(f=0) = 

2

Berechnen Sie die Spektralfunktion  Y(f)  des Ausgangssignals.  Wie groß ist der Spektralwert bei  f=0?

Y(f=0) = 

 mV/Hz

3

Berechnen Sie den Ausgangsimpuls  y(t).  Welche Werte ergeben sich für die Amplitude  y0=y(t=0)  und die äquivalente Impulsdauer  Δty?

y0 = 

 V
Δty = 

 ms


Musterlösung

(1)  Durch Fouriertransformation erhält man:

X(f)=x0Δtxeπ(Δtxf)2,H(f)=eπ(Δthf)2.
  • Die gesuchten Werte sind
X(f=0)=4mV/Hz_,
H(f=0)=1_.


Gaußspektren  X(f)  und  Y(f)     –     Gaußimpulse  x(t)  und  y(t)

(2)  Der Faltung im Zeitbereich entspricht die Multiplikation im Frequenzbereich:

Y(f)=X(f)H(f)=x0Δtxeπ(Δt2x+Δt2h)f2.
  • Mit der Abkürzung  Δty=(Δt2x+Δt2h)1/2=5ms  kann man hierfür schreiben:
Y(f)=x0Δtxeπ(Δtyf)2.
  • Bei der Frequenz  f=0  sind die Spektralwerte am Eingang und Ausgang des Gaußfilters gleich, also gilt:
Y(f=0)=4 mV/Hz_.
  • Der Funktionsverlauf von  Y(f)  ist schmaler als  X(f)  und schmaler als  H(f).


(3)  Es gilt die folgende Fourierkorrespondenz:

eπ(Δtyf)21Δtyeπ(t/Δty)2.
  • Damit erhält man:
y(t)=x(t)h(t)=x0ΔtxΔtyeπ(t/Δty)2.
  • Der Maximalwert des Signals  y(t)  liegt ebenfalls bei  t=0  und beträgt  y0=0.8 V_.
  • Die äquivalente Impulsdauer ergibt sich zu  Δty=5 ms_  (siehe obiges Grafik, rechte Skizze).
  • Das bedeutet:  Das Gaußfilter  H(f)  bewirkt, dass der Ausgangsimpuls  y(t)  kleiner und breiter als der Eingangsimpuls  x(t)  ist.
  • Die Impulsform bleibt weiterhin gaußförmig, weil:   Gauß gefaltet mit Gauß ergibt immer Gauß!