Fast-Fouriertransformation (FFT)

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Rechenaufwand von DFT bzw. IDFT


Ein Nachteil der direkten Berechnung der  (im Allgemeinen komplexen)  DFT–Zahlenfolgen

$$\langle \hspace{0.1cm}D(\mu)\hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm}d(\nu)\hspace{0.1cm} \rangle$$

gemäß den in Kapitel  Diskrete Fouriertransformation  angegebenen Gleichungen ist der große Rechenaufwand.  Wir betrachten als Beispiel die  $\rm DFT$, also die Berechnung der Spektralkoeffizienten  $D(\mu)$  aus den Zeitkoeffizienten  $d(\nu)$:

$$N \cdot D(\mu) = \sum_{\nu = 0 }^{N-1} d(\nu) \cdot {w}^{\hspace{0.03cm}\nu \hspace{0.03cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} = d(0) \cdot w^{\hspace{0.03cm}0} + d(1) \cdot w^{\hspace{0.03cm}\mu}+ d(2) \cdot w^{\hspace{0.03cm}2\mu}+\hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.05cm}+ d(N-1) \cdot w^{\hspace{0.03cm}(N-1)\cdot \mu}.$$

Der hierfür erforderliche Rechenaufwand soll abgeschätzt werden, wobei wir davon ausgehen, dass die Potenzen des komplexen Drehfaktors  $w = {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}2 \pi/N}$  bereits in Real– und Imaginärteilform in einer Lookup–Tabelle vorliegen. 

Zur Berechnung eines einzelnen Koeffizienten benötigt man dann  $N-1$  komplexe Multiplikationen und ebenso viele komplexe Additionen, wobei zu beachten ist:

  • Jede komplexe Addition erfordert zwei reelle Additionen:
$$(R_1 + {\rm j} \cdot I_1) + (R_2 + {\rm j} \cdot I_2) = (R_1 + R_2) + {\rm j} \cdot (I_1 + I_2)\hspace{0.05cm}.$$
  • Jede komplexe Multiplikation erfordert vier reelle Multiplikationen und zwei reelle Additionen (eine Subtraktion wird wie eine Addition behandelt):
$$(R_1 + {\rm j} \cdot I_1) (R_2 + {\rm j} \cdot I_2) = (R_1 \cdot R_2 - I_1 \cdot I_2) + {\rm j} \cdot (R_1 \cdot I_2 + R_2 \cdot I_1)\hspace{0.05cm}.$$
  • Somit sind zur Berechnung aller  $N$  Koeffizienten insgesamt die folgende Anzahl  $M$  reeller Multiplikationen und die Anzahl  $A$  reeller Additionen erforderlich:
$$M = 4 \cdot N \cdot (N-1),$$
$$A = 2 \cdot N \cdot (N-1)+2 \cdot N \cdot (N-1)=M \hspace{0.05cm}.$$
  • In heutigen Rechnern benötigen Multiplikationen und Additionen/Subtraktionen etwa die gleiche Rechenzeit.  Es genügt, die Gesamtzahl  $\mathcal{O} = M + A$  aller Operationen zu betrachten:
$$\mathcal{O} = 8 \cdot N \cdot (N-1) \approx 8 \cdot N^2\hspace{0.05cm}.$$

$\text{Fazit:}$ 

  • Man benötigt bereits für eine  Diskrete Fouriertransformation  $\rm (DFT)$  mit  $N = 1000$  knapp acht Millionen Rechenoperationen. Gleiches gilt für eine  $\rm IDFT$.
  • Mit  $N =16 $  sind immerhin noch  $1920$  Rechenoperationen erforderlich.


Ist der Parameter  $N$  eine Potenz zur Basis  $2$, so können rechenzeitgünstigere Algorithmen angewendet werden. Die Vielzahl solcher aus der Literatur bekannten Verfahren werden unter dem Begriff  $\text{Fast–Fouriertransformation}$  – abgekürzt  $\text{FFT}$  – zusammengefasst.  Alle diese Methoden basieren auf dem Überlagerungssatz der DFT.

Überlagerungssatz der DFT


Die Grafik verdeutlicht den so genannten Überlagerungssatz der DFT am Beispiel  $N = 16$.  Dargestellt ist hier der Übergang vom Zeit– in den Spektralbereich, also die Berechnung der Spektralbereichskoeffizienten aus den Zeitbereichskoeffizienten:   $\langle \hspace{0.1cm}D(\mu)\hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm} d(\nu) \hspace{0.1cm}\rangle.$

Überlagerungssatz der DFT

Der dadurch beschriebene Algorithmus ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:

  • Die Folge  $\langle \hspace{0.1cm}d(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  der Länge  $N$  wird in zwei Teilfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}d_1(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm} d_2(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  jeweils halber Länge separiert (in der Garafik gelb bzw. grün hinterlegt).  Mit  $0 \le \nu \lt N/2$  erhält man so die Folgenelemente
$$d_1(\nu) = d(2\nu), $$
$$d_2(\nu) = d(2\nu+1) \hspace{0.05cm}.$$
  • Die Ausgangsfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}D_1(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm}D_2(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  der beiden Teilblöcke ergeben sich daraus jeweils durch eine eigene DFT, aber nun nur noch mit halber Länge  $N/2 = 8$:
$$\langle \hspace{0.1cm}D_1(\mu) \hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N/2)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm}d_1(\nu) \hspace{0.1cm}\rangle , $$
$$ \langle \hspace{0.1cm}D_2(\mu)\hspace{0.1cm} \rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N/2)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm}d_2(\nu) \hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.05cm}.$$
  • Die Ausgangswerte  $\langle \hspace{0.1cm} D_2(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  der unteren, grünen DFT $($mit  $0 \le \mu \lt N/2)$  werden danach im rot umrandeten Block durch komplexe Drehfaktoren hinsichtlich der Phasenlage verändert:
$$D_2(\mu) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}D_2(\mu) \cdot w^{\hspace{0.04cm}\mu}, \hspace{0.2cm}{\rm wobei}\hspace{0.1cm}w = {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}2 \pi/N} \hspace{0.05cm}.$$
  • Jeder einzelne  $\text{Butterfly}$  im blau umrandeten Block (in der Grafikmitte) liefert durch Addition bzw. Subtraktion zwei Elemente der gesuchten Ausgangsfolge.  Mit  $0 \le \mu \lt N/2$  gilt dabei:
$$D(\mu) = {1}/{2}\cdot \big[D_1(\mu) + D_2(\mu) \cdot w^{\hspace{0.04cm}\mu}\big],$$
$$D(\mu +{N}/{2}) = {1}/{2}\cdot \big[D_1(\mu) - D_2(\mu) \cdot w^{\hspace{0.04cm}\mu}\big]\hspace{0.05cm}.$$

Durch  diese erste Anwendung des Überlagerungssatzes halbiert sich somit in etwa der Rechenaufwand.

$\text{Beispiel 1:}$  Die DFT–Koeffizienten  $d(\nu)$  zur Beschreibung des Zeitverlaufs seien entsprechend der  Zeile 2  der folgenden Tabelle „dreieckförmig” belegt. Beachten Sie hierbei die periodische Fortsetzung der DFT, so dass der lineare Anstieg für  $t \lt 0$  durch die Koeffizienten  $d(8), \hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.05cm}, d(15)$  ausgedrückt wird.

Durch Anwendung des DFT–Algorithmus mit  $N = 16$  erhält man die in der  Zeile 3  angegebenen Spektralkoeffizienten  $D(\mu )$, die bei Vernachlässigung des Aliasingfehlers gleich  $D(\mu ) = 4 \cdot \text{si}^2(\pi \cdot \mu/2)$  wären.  Man erkennt, dass sich der Aliasingfehler nur auf die ungeradzahligen Koeffizienten auswirkt (schraffierte Felder).  Beispielsweise müsste  $D(1) = 16/ \pi^2 \approx 1.621\neq 1.642$  sein.

Ergebnistabelle zum  $\text{Beispiel 1}$  zum Überlagerungssatz der DFT

Spaltet man die Gesamtfolge  $\langle \hspace{0.1cm}d(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  in zwei Teilfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}{d_1}'(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm} {d_2}'(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  auf, und zwar derart, dass die erste (gelb hinterlegte) Teilfolge nur geradzahlige Koeffizienten  $(\nu = 0,\ 2, \hspace{0.03cm}\text{ ...} \hspace{0.1cm},\ N–2)$  und die zweite (grün hinterlegt) nur ungeradzahlige Koeffizienten  $(\nu = 1,\ 3,\ \hspace{0.03cm}\text{ ...} \hspace{0.1cm} ,\ N–1)$  beinhalten und alle anderen zu Null gesetzt sind, so erhält man die zugehörigen Folgen im Spektralbereich:

$$ \langle \hspace{0.1cm}{D_1}'(\mu)\hspace{0.1cm} \rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm} {d_1}'(\nu) \hspace{0.1cm}\rangle , $$
$$ \langle \hspace{0.1cm}{D_2}'(\mu) \hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle\hspace{0.1cm} {d_2}'(\nu) \rangle \hspace{0.1cm}\hspace{0.05cm}.$$

In den gelb bzw. grün hinterlegten Zeilen  $4\hspace{0.05cm}\text{ ...} \hspace{0.05cm}7$  erkennt man:

  • Wegen  $d(\nu) = {d_1}'(\nu) + {d_2}'(\nu)$  gilt auch: 
$$D(\mu ) = {D_1}'(\mu ) + {D_2}'(\mu ).$$
Dies lässt sich zum Beispiel mit dem  Additionstheorem linearer Systeme  begründen.
  • Die Periode der Folge  $\langle \hspace{0.1cm}{D_1}'(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  ist aufgrund des Nullsetzens eines jeden zweiten Zeitkoeffizienten nun  $N/2$  im Gegensatz zur Periode  $N$  der Folge  $\langle \hspace{0.1cm} D(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$:
$${D_1}'(\mu + {N}/{2}) ={D_1}'(\mu)\hspace{0.05cm}.$$
  • Die Folge  $\langle \hspace{0.1cm} {D_2}'(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  beinhaltet zusätzlich einen Phasenfaktor  (aufgrund der Verschiebung um einen Abtastwert), der einen Vorzeichenwechsel zweier um  $N/2$  auseinanderliegender Koeffizienten bewirkt:
$${D_2}'(\mu + {N}/{2}) = - {D_2}'(\mu)\hspace{0.05cm}.$$
  • Die Berechnung von  $\langle \hspace{0.1cm}{D_1}'(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm} {D_2}'(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  ist allerdings ebenso aufwändig wie die Bestimmung von  $\langle \hspace{0.1cm}D(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$, da  $\langle \hspace{0.1cm}{d_1}'(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm}{d_2}'(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  ebenfalls aus  $N$  Elementen bestehen, auch wenn die Hälfte davon Nullen sind.


$\text{Beispiel 2:}$  Zur Fortsetzung des ersten Beispiels wird nun die bisherige Tabelle um die Zeilen  $8$  bis  $12$  erweitert.

Ergebnistabelle zum  $\text{Beispiel 2}$  zum Überlagerungssatz der DFT

Verzichtet man auf die Koeffizienten  ${d_1}'(\nu) = 0$  mit ungeraden sowie auf  ${d_2}'(\nu) = 0$  mit geraden Indizes, so kommt man zu den Teilfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}d_1(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm}d_2(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle$  entsprechend den Zeilen  $9$  und  $11$ . Man erkennt:

  • Die Zeitfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}{d_1}(\nu )\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm}{d_2}(\nu )\hspace{0.1cm}\rangle$  weisen ebenso wie die dazugehörigen Spektralfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}{D_1}(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  und  $\langle \hspace{0.1cm}{D_2}(\mu )\hspace{0.1cm}\rangle$  nur noch die Dimension $N/2$ auf.
  • Ein Vergleich der Zeilen  $5$,  $7$,  $10$  und  $12$  zeigt für  $0 \le \mu \lt N/2$  folgenden Zusammenhang:
$${D_1}'(\mu) = {1}/{2}\cdot {D_1}(\mu)\hspace{0.05cm},$$
$$ {D_2}'(\mu) = {1}/{2}\cdot {D_2}(\mu)\cdot w^{\hspace{0.04cm}\mu}\hspace{0.05cm}.$$
  • Entsprechend ergibt sich für  $N/2 \le \mu \lt N$:
$${D_1}'(\mu) = {1}/{2}\cdot {D_1}(\mu - {N}/{2})\hspace{0.05cm},$$
$$ {D_2}'(\mu) = {1}/{2}\cdot {D_2}(\mu {-} {N}/{2})\cdot w^{\hspace{0.04cm}\mu}$$
$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm}{D_2}'(\mu) = { - } {1}/{2}\cdot {D_2}(\mu-N/2)\cdot w^{\hspace{0.04cm}\mu {-} N/2}\hspace{0.05cm}. $$
  • Zum Beispiel erhält man mit  $N = 16$   ⇒   $w = {\rm e}^{ – {\rm j}\hspace{0.04cm} \cdot \hspace{0.04cm}\pi/8}$  für die Indizes  $\mu = 1$  bzw.  $\mu = 9$: 
$${D_1}'(1) = {1.708}/{2} = 0.854,\hspace{0.8cm} {D_2}'(1) ={1}/{2}\cdot (1.456 + {\rm j} 0.603) \cdot {\rm e}^{ - {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} \pi/8} = 0.788$$
$$\Rightarrow D(1) = {D_1}'(1)+ {D_2}'(1)= 1.642 \hspace{0.05cm}.$$
$${D_9}'(1) = {1.708}/{2} = 0.854,\hspace{0.8cm} {D_2}'(9) = - {1}/{2}\cdot (1.456 + {\rm j} 0.603) \cdot {\rm e}^{ - {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} \pi/8} = - 0.788$$
$$\Rightarrow D(9) = {D_1}'(9)+ {D_2}'(9)= 0.066 \hspace{0.05cm}.$$


$\text{Fazit:}$ 

  • Durch diese erste Anwendung des Überlagerungssatzes halbiert sich nahezu der Rechenaufwand.
  • Statt  $\mathcal{O}= 1920$  benötigt man nur noch  $\mathcal{O} = 2 · 448 + 8 \cdot (4+2) + 16 \cdot 2 = 976$  reelle Operationen.
  • Der erste Summand berücksichtigt die beiden DFT–Berechnungen mit  $N/2 = 8$.
  • Der Rest wird für die acht komplexen Multiplikationen und die  $16$  komplexen Additionen bzw. Subtraktionen benötigt.

Radix-2-Algorithmus nach Cooley und Tukey


Ebenso wie andere FFT–Algorithmen baut das hier vorgestellte Verfahren  [CT65][1]  von  James W. Cooley  und  John W. Tukey  auf dem Überlagerungssatz der DFT auf.  Es funktioniert nur dann, wenn die Stützstellenzahl  $N$  eine Zweierpotenz ist.

Die Grafik verdeutlicht den Algorithmus für  $N = 8$, wobei wieder die Transformation vom Zeit– in den Frequenzbereich dargestellt ist.

Radix-2-Algorithmus (Flussdiagramm)
  • Vor dem eigentlichen FFT-Algorithmus müssen zunächst die Eingangswerte  $d(0), \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.1cm}, d( N - 1)$  im grauen Block „Bitumkehroperation” umsortiert werden.
  • Die Berechnung erfolgt in  $\text{log}_2 N = 3$  Stufen, wobei in jeder Stufe  $N/2 = 4$  gleiche Berechnungen mit verschiedenen  $\mu$–Werten  (als Exponent des komplexen Drehfaktors)  ausgeführt werden.  Eine solche Basisoperation bezeichnet man auch als  $\text{Butterfly}$.
  • Jeder Butterfly berechnet aus zwei  (im Allgemeinen komplexen)  Eingangsgrößen  $A$  und  $B$  die beiden Ausgangsgrößen  $A + B \cdot w^{\mu}$  sowie  $A – B \cdot w^{\mu}$  entsprechend der folgenden Skizze.


Butterfly des DFT-Algorithmus

$\text{Fazit:}$  Die komplexen Spektralkoeffizienten  $D(0), \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.1cm}, D( N - 1)$  erhält man am Ausgang der letzten Stufe nach Division durch  $N$.

  • Wie in der  Aufgabe 5.5Z  gezeigt wird, ergibt sich gegenüber der DFT eine deutlich kürzere Rechenzeit, zum Beispiel für  $N = 1024$  um mehr als den Faktor  $150$.
  • Die inverse DFT zur Berechnung der Zeitkoeffizienten aus den Spektralkoeffizienten geschieht mit dem gleichen Algorithmus und nur geringfügigen Modifikationen.


Radix-2-Algorithmus (C-Programm)

$\text{Beispiel 3:}$  Abschließend wird das C–Programm  $\text{fft(N, Re, Im)}$  gemäß dem oben beschriebenen Radix–2–Algorithmus angegeben:

  • Beim Aufruf beinhalten die beiden Float–Arrays „Re” und „Im” die jeweils  $N$  Real– und Imaginärteile der komplexen Zeitkoeffizienten  $d(0)$, ... , $d( N - 1)$.
  • In den gleichen Feldern „Re” und „Im” werden am Programmende die komplexen Koeffizienten  $D(0)$, ... , $D( N - 1)$  an das aufrufende Programm zurückgegeben.
  • Aufgrund der „In–Place”–Programmierung reichen für diesen Algorithmus  $N$  komplexe Speicherplätze aus, allerdings nur, wenn zu Beginn die Eingangswerte umsortiert werden.
  • Dies geschieht durch das Programm „bitumkehr”, wobei die Inhalte von  ${\rm Re}( \nu)$  und  ${\rm Im}( \nu)$  in die Elemente  ${\rm Re}( \kappa)$  und  ${\rm Im}( \kappa)$  eingetragen werden.  Das  $\text{Beispiel 4}$  verdeutlicht die Vorgehensweise.


$\text{Beispiel 4: Bitumkehroperation}$ 

Radix-2-Algorithmus $($Bitumkehroperation für  $N = 8)$
  • Der neue Index  $\kappa$  ergibt sich, wenn man den Index  $\nu$  als Dualzahl schreibt und anschließend die  $\text{log}_2 \hspace{0.05cm} N$  Bit in umgekehrter Reihenfolge darstellt.
  • Zum Beispiel wird aus  $\nu = 3$  der neue Index  $\kappa = 6$.


Aufgaben zum Kapitel


Aufgabe 5.5: Fast-Fouriertransformation

Aufgabe 5.5Z: Rechenaufwand für die FFT

Quellenverzeichnis

  1. Cooley, J.W.; Tukey, J.W.:  An Algorithm for the Machine Calculation of Complex Fourier Series. 
    In:  Mathematics of Computation, Vol. 19, No. 90. (Apr., 1965), pp. 297-301.