Aufgabe 3.4: Entropie für verschiedene Wahrscheinlichkeiten
In der ersten Zeile der nebenstehenden Tabelle ist die im Folgenden die mit (a) bezeichnete Wahrscheinlichkeitsfunktion angegeben. Für diese PMF PX(X)=[0.1, 0.2, 0.3, 0.4] soll in der Teilaufgabe (1) die Entropie berechnet werden:
- Ha(X)=E[log21PX(X)]=−E[log2PX(X)].
Da hier der Logarithmus zur Basis 2 verwendet wird, ist die Pseudo–Einheit „bit” anzufügen.
In den weiteren Aufgaben sollen jeweils einige Wahrscheinlichkeiten variiert werden und zwar derart, dass sich jeweils die größtmögliche Entropie ergibt:
- Durch geeignete Variation von p3 und p4 kommt man zur maximalen Entropie Hb(X) unter der Voraussetzung p1=0.1 und p2=0.2 ⇒ Teilaufgabe (2).
- Durch geeignete Variation von p2 und p3 kommt man zur maximalen Entropie Hc(X) unter der Voraussetzung p1=0.1 und p4=0.4 ⇒ Teilaufgabe (3).
- In der Teilaufgabe (4) sind alle vier Parameter zur Variation freigegeben, die entsprechend der maximalen Entropie ⇒ Hmax(X) zu bestimmen sind.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Einige Vorbemerkungen zu zweidimensionalen Zufallsgrößen.
- Insbesondere wird Bezug genommen auf die Seite Wahrscheinlichkeitsfunktion und Entropie.
Fragebogen
Musterlösung
- Ha(X)=0.1⋅log210.1+0.2⋅log210.2+0.3⋅log210.3+0.4⋅log210.4=1.846_.
Hier (und bei den anderen Aufgaben) ist jeweils die Pseudo–Einheit „bit” anzufügen.
(2) Die Entropie Hb(X) lässt sich als Summe zweier Anteile Hb1(X) und Hb2(X) darstellen, mit:
- Hb1(X)=0.1⋅log210.1+0.2⋅log210.2=0.797,
- Hb2(X)=p3⋅log21p3+(0.7−p3)⋅log210.7−p3.
- Die zweite Funktion ist maximal für p3=p4=0.35. Ein ähnlicher Zusammenhang hat sich bei der binären Entropiefunktion ergeben.
- Damit erhält man:
- Hb2(X)=2⋅p3⋅log21p3=0.7⋅log210.35=1.060
- ⇒Hb(X)=Hb1(X)+Hb2(X)=0.797+1.060=1.857_.
(3) Analog zur Teilaufgabe (2) ergibt sich mit p1=0.1 und p4=0.4 das Maximum für p2=p3=0.25:
- Hc(X)=0.1⋅log210.1+2⋅0.25⋅log210.25+0.4⋅log210.4=1.861_.
(4) Die maximale Entropie für den Symbolumfang M=4 ergibt sich bei gleichen Wahrscheinlichkeiten, also für p1=p2=p3=p4=0.25:
- Hmax(X)=log2M=2_.
- Die Differenz der Entropien entsprechend (4) und (3) ergibt ΔH(X)=0.139 bit. Hierbei gilt:
- ΔH(X)=1−0.1⋅log210.1−0.4⋅log210.4.
- Mit der binären Entropiefunktion
- Hbin(p)=p⋅log21p+(1−p)⋅log211−p
- lässt sich hierfür auch schreiben:
- ΔH(X)=0.5⋅[1−Hbin(0.2)]=0.5⋅[1−0.722]=0.139.