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Aufgabe 2.1: Wahlnachfrage

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Ergebnis der Wahlnachfrage

Zu einer Bürgermeisterwahl treten die drei Kandidaten  AB  und  C  an.

  • Gewählt ist derjenige Kandidat,  der mehr als  50%  der abgegebenen Stimmen erhält.
  • Gelingt dies im ersten Wahlgang keinem der drei Bewerber,  so kommt es zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen zu einer Stichwahl.


Direkt nach Schließung der Wahllokale wird das Ergebnis einer Wahlnachfrage vorgelegt:

Kandidat  A:   48%,         Kandidat  B:   30%,         Kandidat  C:   22%.

Diese Nachfrage basiert auf einer Umfrage unter lediglich  N=2000  der insgesamt  N=800000  Wählerinnen und Wähler.

Gehen Sie bei der Beantwortung der nachfolgenden Fragen von folgenden Voraussetzungen aus:

  • Die bei der Wahl von den Kandidaten  AB  und  C  tatsächlich erzielten (prozentualen) Stimmen können als die Wahrscheinlichkeiten  pApB  und  pC  aufgefasst werden, obwohl auch diese selbst als relative Häufigkeiten  (bezogen auf  N)  ermittelt werden.
  • Die  2000  ausgewählten Wähler repräsentieren die gesamte Wählerschaft im statistischen Sinne ideal und haben bei der Wahlnachfrage wahrheitsgemäß geantwortet.
  • Nach dem  Bernoullischen Gesetz der großen Zahlen  sollen die Ergebnisse dieser Nachfrage als relative Häufigkeiten aufgefasst werden:
hA=0.48,hB=0.30,hC=0.22.




Hinweise:


Fragebogen

1

Wen erwarten Sie nach dieser Nachfrage als zukünftigen Bürgermeister?

Kandidat  A,
Kandidat  B,
Kandidat  C.

2

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,  dass keine Stichwahl erforderlich sein wird?  Geben Sie hierfür die obere Schranke an.

Maximum: Pr(keine Stichwahl) = 

 %

3

Wir setzen nun voraus,  dass Kandidat  A  tatsächlich genau  48%  der Stimmen erhält.
Wie groß ist damit  (höchstens)  die Wahrscheinlichkeit,  dass Kandidat  C  die Stichwahl erreicht?

Maximum: Pr(C in Stichwahl) = 

 %


Musterlösung

(1)  Man sollte dieser Nachfrage zumindest glauben,  dass  Kandidat A_  wahrscheinlich gewinnt.


(2)  Die Wahrscheinlichkeit,  dass die Nachfrage  (hA)  vom endgültigen Ergebnis  (pA)  betragsmäßig um mehr als  2%  abweicht,  ist nach dem Bernouillischen Gesetz der großen Zahlen mit  N=2000:

Pr(|hApA|0.02)1420000.022=0.3125.
  • Diese Wahrscheinlichkeit beinhaltet die beiden gleichwahrscheinlichen Fälle,  dass  pA46%  und  pA50%  ist.
  • Nur im letzten Fall gibt es keine Stichwahl:
Pr(keineStichwahl)0.156=15.6%_.


(3)  Mit  ε=4%  (ergibt sich aus  0.260.22)  liefert das Gesetz der großen Zahlen:

Pr(|hCpC|0.04)1420000.042=0.078.

Daraus folgt:

  • Die Wahrscheinlichkeit,  dass Kandidat  C  mindestens  26%  der Stimmen erhält,  ist nicht größer als  3.9%.
  • Da  pA=0.48  fest vorausgesetzt wurde, gilt in diesem Fall gleichzeitig  pB0.26.
  • Da es sich hier um kontinuierliche Zufallsgrößen handelt,  sind  (pC0.26,pB0.26)  und  (pC>0.26,pB<0.26)  gleich.
  • Damit ist die Wahrscheinlichkeit,  dass  C  die Stichwahl erreicht,  ebenfalls auf  3.9%  beschränkt:
Pr(CerreichtStichwahl)0.039=3.9%_.