Aufgabe 4.2Z: Korrelation zwischen „x“ und „e hoch x“
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Version vom 7. Februar 2022, 15:35 Uhr von Guenter (Diskussion | Beiträge)
Die Zufallsgröße x sei gleichverteilt zwischen −1 und +1. Damit ist
- der Mittelwert mx=0, und
- die Varianz σ2x=1/3.
Durch die nichtlineare Kennlinie y=g(x)=ex wird die Zufallsgröße y gebildet. Zwischen den beiden Zufallsgrößen x und y besteht also ein fester, deterministischer Zusammenhang und die Zufallsgröße y kann nur Werte zwischen 1/e und e annehmen.
Für die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion erhält man für diesen Bereich nach dem Prinzip „Transformation von Zufallsgrößen”:
- fy(y)=1/(2y).
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Zweidimensionale Zufallsgrößen.
- Bezug genommen wird auch auf das Kapitel Erwartungswerte und Momente.
- Berücksichtigen Sie, dass im betrachteten Bereich −1≤x≤+1 die Exponentialfunktion wie folgt angenähert werden kann:
- y=ex≈1+x1!+x22!+x33!+x44!.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Der Mittelwert my kann in bekannter Weise aus der WDF fy(y) ermittelt werden.
- Eine zweite Berechnungsmöglichkeit basiert direkt auf den Rechenregeln für Erwartungswerte:
- my=E[y]=∫+∞−∞g(x)⋅fx(x)dx=1/2⋅∫1−1exdx=1/2⋅(e−e−1)=1.175_.
(2) Für den quadratischen Mittelwert der Zufallsgröße y gilt:
- m2y=E[y2]=E[e2x]=1/2⋅∫+1−1e2xdx=1/4⋅(e2−e−2)=1.813.
- Daraus erhält man mit dem Satz von Steiner:
- σ2y=m2y−m2y=1/4⋅(e2−e−2)−1/4⋅(e2−2+e−2)=1/2⋅(1−e−2)=0.432⇒σy=0.658_.
(3) Richtig sind die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4:
- Außerhalb der Kurve y=ex ist die WDF natürlich Null.
- Da das Volumen unter der 2D-WDF gleich 1 ist, sind die WDF-Werte für den unendlich schmalen Bereich y=ex unendlich groß.
- Das heißt: Die WDF beschreibt eine gekrümmte Diracwand.
- Aufgrund des Abfalls der WDF fy(y) mit steigenden y nimmt die Höhe dieser Diracwand von (−1,1/e) bis zu (+1,e) kontinuierlich ab.
(4) Für das gemeinsame Moment gilt:
- mxy=E[x⋅y]=E[x⋅ex].
- Mit der angegebenen Reihenentwicklung folgt daraus die Näherung:
- mxy≈E[x]+E[x2]+12⋅E[x3]+16⋅E[x4]+124⋅E[x5].
- Aufgrund der Symmetrie der Zufallsgröße x gilt für alle ungeradzahligen Werte von k: E[xk]=0. Weiterhin gilt:
- E[x2]=σ2x=13,E[x4]=12∫+1−1x4dx=15⇒mxy=13+16⋅15=1130≈0.367_.
(5) Wegen mx=0 gilt μxy=mxy. Somit ergibt sich für den Korrelationskoeffizienten:
- ρxy=μxyσx⋅σy=0.3670.577⋅0.658≈0.967_.
- Zwischen x und y besteht zwar ein eindeutiger deterministischer Zusammenhang.
- Da aber hierin auch nichtlineare Bindungen enthalten sind, ist der Korrelationskoeffizient ρxy≠1.