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Aufgabe 4.14: AKF und KKF bei Rechtecksignalen

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AKF und KKF bei Rechtecksignalen

Wir betrachten ein periodisches Rechtecksignal  p(t)  entsprechend der oberen Skizze mit den beiden möglichen Amplitudenwerten  0V  und  1V  und der Rechteckdauer  T.  Die Periodendauer beträgt somit  T0=2T.

Darunter ist das Zufallssignal  z(t)  gezeichnet.

  • Dieses ist zwischen  (2i1)T  und  2iT  jeweils  z(t)=0V  (im Bild rot hervorgehoben).
  • In den blau gezeichneten Intervallen zwischen  2iT  und  (2i+1)T  ist der Signalwert zweipunktverteilt  (±1V).


Die Wahrscheinlichkeit,  dass in den blau dargestellten Intervallen  z(t)=+1V  gilt,  sei allgemein gleich  p  und unabhängig von den vorher ausgewürfelten Werten.

Das unterste Signal in nebenstehender Grafik kann aus den beiden ersten konstruiert werden. Es gilt:

s(t)=1/2[p(t)+z(t)].
  • In den rot eingezeichneten Zeitintervallen zwischen  (2i1)T  und  2iT  (i  ganzzahlig)  gilt  s(t)=0V, da hier sowohl  p(t)  als auch  z(t)  gleich Null sind.
  • In den dazwischen liegenden Intervallen ist der Amplitudenwert zweipunktverteilt zwischen  0V  und  1V, wobei der Wert  1V  wieder mit der Wahrscheinlichkeit  p  auftritt.
  • Oder anders ausgedrückt:   Die Signale  z(t)  und  s(t)  sind äquivalente Mustersignale des identischen Zufallsprozesses mit bipolarer  (1V, +1V)  bzw. unipolarer  (0V, 1V)  Signaldarstellung.





Hinweise:



Fragebogen

1

Berechnen Sie die AKF  φz(τ)  und skizzieren Sie diese für  p=0.25.  Welche Werte ergeben sich für  τ=0τ=3T  und  τ=6T?

φz(τ=0) = 

 V2
φz(τ=3T) = 

 V2
φz(τ=6T) = 

 V2

2

Berechnen Sie nun unter Zuhilfenahme des Ergebnisses aus  (1)  die AKF  φp(τ).  Welche Werte ergeben sich für  τ=0τ=3T  und  τ=6T?

φp(τ=0) = 

 V2
φp(τ=3T) = 

 V2
φp(τ=6T) = 

 V2

3

Es gelte wieder  p=0.25.  Berechnen Sie die Kreuzkorrelationsfunktion  φpz(τ) für  τ=0τ=3T  und  τ=6T ?

φpz(τ=0) = 

 V2
φpz(τ=3T) = 

 V2
φpz(τ=6T) = 

 V2

4

Welche AKF φc(τ) ergibt sich allgemein für die Summe  c(t)=a(t)+b(t) ?

φc(τ)=φa(τ)+φb(τ).
φc(τ)=φa(τ)+φab(τ)+φba(τ)+φb(τ).
φc(τ)=φa(τ)φb(τ).

5

Berechnen Sie unter Berücksichtigung des Ergebnisses von  (4)  die AKF  φs(τ).  Welche Werte ergeben sich mit  p=0.25  für  τ=0τ=3T  und  τ=6T ?

φs(τ=0) = 

 V2
φs(τ=3T) = 

 V2
φs(τ=6T) = 

 V2


Musterlösung

(1)  Der AKF-Wert bei  τ=0  gibt die mittlere Leistung an:

φz(τ=0)=1/2(1V)2=0.5V2_.
  • Für  τ=±T, τ=±3T_, ...   ergibt sich  φz(τ)=0_.
  • Für die Zwischenwerte  τ=±2Tτ=±4Tτ=±6T_, ...   gilt:
φz(τ)=1V22(pp+p(p1)+(p1)p+(p1)(p1))=...=0.5V2(12p)2.
Autokorrelationsfunktionen und Kreuzkorrelationsfunktion
  • Hierbei steht  p  für  p(+1)  und  (p1)  für (1p)(1),  also jeweils Wahrscheinlichkeit mal normierter Amplitudenwert.
  • Mit  p=0.25  erhält man  φz(τ=±6T)=0.125V2_.


Die blaue Kurve zeigt  φz(τ)  für  p=0.25  im Bereich von  7Tτ+7T:

  • Aufgrund des rechteckförmigen Signalverlaufs ergibt sich eine Summe von Dreieckfunktionen.
  • Für  p=0.5  würden die äußeren  (kleineren)  Dreiecke verschwinden.


(2)  Die AKF  φp(τ)  des unipolaren periodischen Signals  p(t)  ist in der allgemeingültigen Darstellung von  (1)   ⇒   AKF  φz(τ) als Sonderfall für  p=1  enthalten.

  • Man erhält nun eine periodische AKF  (siehe roter Kurvenverlauf in obiger Skizze)  mit
φp(τ=0)=φp(τ=±2T)=φp(τ=±4T)=...=0.5V2_,
φp(τ=±T)=φp(τ=±3T)=...=0_.


(3)  Auch für die Kreuzkorrelationsfunktion ergibt sich für  τ=±Tτ=±3T_, ...   stets der Wert Null.

  • Dagegen sind die KKF-Werte für  τ=±2Tτ=±2T, ...   identisch mit denen bei  τ=0:
φpz(τ=0)=φpz(τ=±2T)=φpz(τ=±4T)=...=1V22(p(1p))=2p12V2.
  • Man erhält mit  p=0.25  folgende Ergebnisse  (siehe grüne Kurve in obiger Skizze):
φpz(τ=0)=0.25V2_,φpz(τ=3T)=0_,φpz(τ=6T)=0.25V2_.
  • Mit  p=1  würde dagegen  z(t)p(t)  gelten und damit natürlich auch  φpz(τ)φp(τ)φz(τ).
  • Für den Sonderfall  p=0.5  ergäbe sich keine Korrelation zwischen  p(t)  und  z(t)  und damit  φpz(τ)0.



(4)  Durch Einsetzen von  c(t)=a(t)+b(t)  in die allgemeine AKF-Definition erhält man:

φc(τ)=¯c(t)c(t+τ)=¯a(t)a(t+τ)+¯a(t)b(t+τ)+¯b(t)a(t+τ)+¯b(t)b(t+τ).
φc(τ)=φa(τ)+φab(τ)+φba(τ)+φa(τ).
  • Richtig ist somit der  Lösungsvorschlag 2.
  • Der Lösungsvorschlag 1 trifft nur zu,  wenn  a(t)  und  b(t)  unkorreliert sind.
  • Der letzte Vorschlag,  die Faltungsoperation,  ist immer falsch.
  • Eine ähnliche Gleichung würde sich nur dann ergeben,  wenn wir die WDF  fc(c)  der Summe  c(t)=a(t)+b(t)  betrachten und  a(t)  und  b(t)  statistisch unabhängig sind:  
fc(c)=fa(a)fb(b).


(5)  Mit dem Ergebnis aus  (4)  und unter Berücksichtigung des Faktors  1/2  erhält man:

φs(τ)=1/4[φp(τ)+φz(τ)+2φpz(τ)].
  • Hierbei ist bereits berücksichtigt,  dass die KKF zwischen  p(t)  und  z(t)  eine gerade Funktion ist,  so dass auch  φpz(τ)=φzp(τ)  gilt.
  • Für  τ=0  erhält man deshalb mit den obigen Ergebnissen allgemein:
φs(τ=0)=1/4(0.5V2+0.5V2+22p12V2).
  • Mit  p=0.25  ergibt sich  φpz(τ=0)=0.125V2.  Das Ergebnis ist plausibel.  Im Mittel ist nur in jedem achten Intervall  s(t)=1V;  sonst ist  s(t)=0V.
  • Für geradzahlige Vielfache von  T  gilt:
φs(τ=±2T)=φs(τ=±4T)= ...=0.5V24((12p)2+1+2(2p1))=0.5V2p2.
  • Mit  p=0.5  erhält man hierfür den Wert  0.03125V2.  Alle AKF-Werte bei ungeradzahligen Vielfachen von  T  sind wieder Null.
  • Damit ergibt sich der unten skizzierte AKF–Verlauf.
AKF eines unipolaren Rechtecksignals
  • Die gesuchten Zahlenwerte sind somit:
φs(τ=0)=0.125V2_,
φs(τ=3T)=0_,
φs(τ=6T)=0.03125V2_.
  • Ein Vergleich mit der Skizze zur Teilaufgabe  (1)  zeigt, dass das Binärsignal  s(t)  bis auf den Faktor  1/4  die gleiche AKF aufweist wie das Ternärsignal  z(t).