Aufgabe 1.2Z: Pulscodemodulation
Zusatzaufgabe zu Klassifizierung von Signalen
Alle modernen Nachrichtenübertragungssysteme sind digital. Das Prinzip der digitalen Übertragung von Sprachsignalen geht auf Alec Reeves zurück, der die sogenannte Pulscodemodulation (PCM) bereits 1938 erfunden hat.
Rechts sehen Sie das (vereinfachte) Blockschaltbild des PCM-Senders mit den drei Funktionseinheiten:
- Das bandbegrenzte Sprachsignal ${q(t)}$ wird abgetastet, wobei das Abtasttheorem zu beachten ist, und ergibt das Signal $q_{\rm A}(t)$.
- Jeder Abtastwert $q_{\rm A}(t)$ wird auf einen von $M = 2^N$ quantisierten Werten abgebildet; das dazugehörige Signal nennen wir $q_{\rm Q}(t)$.
- Jeder einzelne Quantisierungswert wird durch eine Codefolge von $N$ Binärsymbolen dargestellt und ergibt das codierte Signal $q_{\rm C}(t)$.
In dieser Aufgabe sollen nur die verschiedenen Signale des PCM-Senders klassifiziert werden. Spätere Aufgaben behandeln weitere Eigenschaften der Pulscodemodulation.
Fragebogen
Musterlösung
2. Das Signal $q_A(t)$ nach der Abtastung ist weiterhin wertkontinuierlich, aber nun zeitdiskret. Die Abtastfrequenz $f_A$ ist dabei durch das so genannte Abtasttheorem vorgegeben. Je größer die maximale Frequenz $f_\text{N,max}$ des Nachrichtensignals ist, desto größer muss $f_A$ gewählt werden ($f_A$ ≥ $2 \cdot f_\text{N,max}$). Richtig sind also die Lösungsvorschläge 2 und 3.
3. Das quantisierte Signal $q_Q(t)$ ist zeit- und wertdiskret, wobei die Stufenzahl $M = 2^8 = 256$ beträgt. Ein Binärsignal ist dagegen ein wertdiskretes Signal mit der Stufenzahl $M = 2$. Richtig sind also die Lösungsvorschläge 1 und 3.
4. Das codierte Signal $q_C(t)$ ist ein Binärsignal (Stufenzahl $M = 2$) mit der Bitdauer $T_B = T_A/8$. Richtig sind hier die Lösungsvorschläge 1, 3 und 5.