Aufgaben:Aufgabe 4.8Z: AWGN-Kanal: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Wir betrachten hier ein analoges Nachrichtensignal $s(t)$, dessen Amplitudenwerte gaußverteilt sind. Der Effektivwert $\sigma_s$ dieses mittelwertfreien Signals beträgt $1 \hspace{0.05cm} \rm V$. Diese Größe bezeichnet man auch als die ''Streuung''. | |
− | + | Bei der Übertragung wird $s(t)$ von einem Störsignal $n(t)$ additiv überlagert, das ebenso wie $s(t)$ als gaußverteilt und mittelwertfrei angenommen werden kann. Der Effektivwert (die Streuung) des Störsignals sei allgemein $\sigma_n$. Es kann angenommen werden, dass zwischen Nutzsignal $s(t)$ und Störsignal $n(t)$ keine statistischen Abhängigkeiten bestehen. | |
− | + | Man bezeichnet eine solche Konstellation als <i>Additive White Gaussian Noise</i> (AWGN) und verwendet als Qualitätskriterium für das Empfangssignal $r(t)$ das Signal-zu-Stör-Leistungsverhältnis (''Signal-to-Noise-Ratio''): | |
− | :$${\rm SNR} = | + | :$${\rm SNR} = {\sigma_s^2}/{\sigma_n^2}.$$ |
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+ | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Linearkombinationen_von_Zufallsgrößen|Linearkombinationen von Zufallsgrößen]]. | ||
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− | {Geben Sie die WDF | + | {Geben Sie die WDF $f_r(r)$ des Empfangssignals $r(t)$ allgemein an. Wie groß ist der Effektivwert $\sigma_r$, wenn $\sigma_n =0.75 \hspace{0.05cm} \rm V$ beträgt? |
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− | $\sigma_r$ | + | $\sigma_r \ = $ { 1.25 3% } $ \ \rm V$ |
− | {Berechnen Sie den Korrelationskoeffizienten, der zwischen den beiden Signalen | + | {Berechnen Sie den Korrelationskoeffizienten $\rho_{sr}$, der zwischen den beiden Signalen $s(t)$) und $r(t)$ besteht. Welcher Wert ergibt sich für $\sigma_n =0.75 \hspace{0.05cm} \rm V$? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $\rho_ | + | $\rho_{sr} \ = $ { 0.8 3% } |
− | {Berechnen Sie | + | {Berechnen Sie den Korrelationskoeffizienten $\rho_{sr}$ abhängig vom SNR des AWGN-Kanals. Leiten Sie eine Näherung für großes SNR ab. |
+ | <br>Welcher Koeffizient ergibt sich für $10 \cdot {\rm lg \ SNR = 30 \ dB}$? | ||
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $\rho_\text{sr}$ | + | $10 \cdot {\rm lg \ SNR = 30 \ dB}$: $\rho_\text{sr} \ = $ { 0.9995 3% } |
Version vom 22. März 2017, 17:11 Uhr
Wir betrachten hier ein analoges Nachrichtensignal $s(t)$, dessen Amplitudenwerte gaußverteilt sind. Der Effektivwert $\sigma_s$ dieses mittelwertfreien Signals beträgt $1 \hspace{0.05cm} \rm V$. Diese Größe bezeichnet man auch als die Streuung.
Bei der Übertragung wird $s(t)$ von einem Störsignal $n(t)$ additiv überlagert, das ebenso wie $s(t)$ als gaußverteilt und mittelwertfrei angenommen werden kann. Der Effektivwert (die Streuung) des Störsignals sei allgemein $\sigma_n$. Es kann angenommen werden, dass zwischen Nutzsignal $s(t)$ und Störsignal $n(t)$ keine statistischen Abhängigkeiten bestehen.
Man bezeichnet eine solche Konstellation als Additive White Gaussian Noise (AWGN) und verwendet als Qualitätskriterium für das Empfangssignal $r(t)$ das Signal-zu-Stör-Leistungsverhältnis (Signal-to-Noise-Ratio):
- $${\rm SNR} = {\sigma_s^2}/{\sigma_n^2}.$$
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Linearkombinationen von Zufallsgrößen.
- Bezug genommen wird auch auf das Kapitel Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Es gilt r(t) = s(t) + n(t). Somit kann fr(r) aus der Faltung der beiden Dichtefunktionen fs(s) und fn(n) berechnet werden. Da beide Signale gaußverteilt sind, liefert die Faltung ebenfalls eine Gaußfunktion:
- $$f_r(r)= \frac {1}{\sqrt{2 \pi} \cdot \sigma_r} \cdot {\rm e}^{-r^2/(2 \sigma_r^2)}.$$
- Die Varianzen von s(t) und n(t) addieren sich. Deshalb erhält man mit σs = 1 V und σn = 0.75 V:
- $$\sigma_r = \sqrt{\sigma_s^2 + \sigma_n^2} =\sqrt{{(\rm 1\hspace{0.1cm}V)^2} + {(\rm 0.75\hspace{0.1cm}V)^2}}\hspace{0.15cm}\underline{ = {\rm 1.25\hspace{0.1cm}V}}.$$
- 2. Für den Korrelationskoeffizienten gilt mit dem gemeinsamen Moment msr:
- $$\rho_{sr } = \frac{m_{sr }}{\sigma_s \cdot \sigma_r}.$$
- Hierbei ist berücksichtigt, dass s(t) und auch r(t) mittelwertfrei sind, so dass μsr = msr gilt. Da s(t) und n(t) als statistisch unabhängig voneinander – und damit unkorreliert – vorausgesetzt wurden, gilt weiter:
- $$m_{sr} = {\rm E}[s(t) \cdot r(t)] = {\rm E}[s^2(t)] + {\rm E}[s(t) \cdot n(t)] ={\rm E}[s^2(t)] = \sigma_s^2.$$
- Daraus folgt:
- $$\rho_{sr } = \frac{\sigma_s}{ \sigma_r} = \sqrt{\frac{\sigma_s^2}{\sigma_s^2 + \sigma_n^2}} = \left (1+ \frac{\sigma_n^2}{\sigma_s^2}\right)^{-1/2}.$$
- Mit σs = 1 V, σn = 0.75 V und σr = 1.25 V erhält man ρsr = 0.8.
- 3. Der in b) berechnete Ausdruck kann mit der Abkürzung SNR = σs2/σn2 wie folgt dargestellt werden:
- $$\rho_{sr } = \frac{1}{ \sqrt{1 + \frac{1}{SNR}}} \approx \frac{1}{ {1 + \frac{1}{2 \cdot SNR}}} \approx 1 - \frac{1}{2 \cdot SNR}.$$
- Der Signal-zu-Stör-Abstand 10 · lg(SNR) = 30 dB führt zum absoluten Wert SNR = 1000. In die obige Gleichung eingesetzt ergibt dies näherungsweise einen Korrelationskoeffizienten von 0.9995.