Aufgaben:Aufgabe 3.9: Kreisbogen und Parabel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Juli 2017, 16:32 Uhr
Wir betrachten hier die Frequenzmodulation eines cosinusförmigen Quellensignals $$q(t) = A_{\rm N} \cdot \cos(2 \pi \cdot f_{\rm N} \cdot t )$$ mit der Amplitude $A_N = 1 V$ und der Frequenz $f_N = 5 kHz$. Der Modulationsindex (Phasenhub) beträgt $η = 2.4$. Das zugehörige TP–Signal lautet bei normierter Trägeramplitude ($A_T = 1$): $$ s_{\rm TP}(t) = \sum_{n = - \infty}^{+\infty}{\rm J}_n (\eta) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}n\hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}\omega_{\rm N} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} t}.$$ Dieses beschreibt einen Kreisbogen. Innerhalb der Periodendauer $T_N = 1/f_N = 200 μs$ ergeben sich folgende Phasenwinkel: $$: \phi(0) = 0, \hspace{0.2cm}\phi(0.25 \cdot T_{\rm N}) = \eta, \hspace{0.2cm}\phi(0.5 \cdot T_{\rm N})= 0,$$ $$ \phi(0.75 \cdot T_{\rm N})= -\eta,\hspace{0.2cm}\phi(T_{\rm N})= 0.$$ Die erforderliche Kanalbandbreite zur Übertragung dieses Signals ist theoretisch unendlich groß. Ist die Bandbreite jedoch begrenzt, z. B. auf $B_K = 25 kHz$, so kann das äquivalente TP–Signal des Empfangssignals wie folgt beschrieben werden: $$r_{\rm TP}(t) = \sum_{n = - 2}^{+2}{\rm J}_n (\eta) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}n\hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}\omega_{\rm N} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} t}.$$ In diesem Fall ergibt sich eine parabelförmige Ortskurve $$ y^2 + a \cdot x + b = 0,$$ die in dieser Aufgabe analysiert werden soll.
Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf die theoretischen Grundlagen von Kapitel 3.1 und Kapitel 3.2. Gehen Sie bei der Berechnung von folgenden Werten der Besselfunktion aus: $${\rm J}_0 (2.4) \approx 0, \hspace{0.2cm}{\rm J}_1 (2.4) = -{\rm J}_{-1} (2.4)\approx 0.52, \hspace{0.2cm}{\rm J}_2 (2.4) = {\rm J}_{-2} (2.4)\approx 0.43.$$
Fragebogen
Musterlösung
4. Der Imaginärteil ist zu diesen Zeitpunkten jeweils 0 und damit auch die Phasenfunktion. Diesen Sachverhalt erkennt man auch aus der Skizze auf der Angabenseite.
5. Aus der Skizze ist bereits zu erkennen, dass der Phasenwinkel beispielsweise für $t = T_N/4$ seinen Maximalwert erreicht. Dieser kann mit $y_{max} = 1.04$ und $x_{min} = –0.86$ wie folgt berechnet werden:
$$\phi_{\rm max} = \arctan \frac{y_{\rm max}}{x_{\rm min}} = \arctan (-1.21) = 180^\circ - 50.4^\circ \hspace{0.15cm}\underline {= 129.6^\circ} \hspace{0.05cm}.$$
Ohne Bandbegrenzung würde sich hier der Phasenwinkel $ϕ(t = T_N/4) = η = 2.4 = 137.5°$ ergeben. Die maximale Abweichung des Sinkensignals vom Quellensignal tritt somit z.B. zur Zeit $t = T_N/4$ auf.
6. Mit $γ = ω_N · t$ und $cos(2γ) = 1 – 2 · cos^2(γ)$ kann für Real– und Imaginärteil geschrieben werden:
$$x = {\rm J}_0 + 4 \cdot {\rm J}_2 \cdot \cos^2 (\gamma) - 2 \cdot {\rm J}_2\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} y = 2 \cdot {\rm J}_1 \cdot \sin (\gamma) \hspace{0.05cm}.$$
Diese Gleichungen können wie folgt umgeformt werden:
$$\cos^2 (\gamma) =\frac{x-{\rm J}_0 + 2 \cdot {\rm J}_2 }{4 \cdot {\rm J}_2} \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} \sin^2 (\gamma) = \frac{y^2 }{4 \cdot {\rm J}_1^2}$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} \frac{y^2 }{4 \cdot {\rm J}_1^2} + \frac{x-{\rm J}_0 + 2 \cdot {\rm J}_2 }{4 \cdot {\rm J}_2} =1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {y^2 } + \frac{{\rm J}_1^2}{ {\rm J}_2} \cdot x + {{\rm J}_1^2} \cdot \left ( 2 - \frac{{\rm J}_0}{ {\rm J}_2} \right ) =0\hspace{0.05cm}.$$
Damit lauten die Parabelparameter für $J_0 = 0$: $$a = \frac{{\rm J}_1^2}{ {\rm J}_2} \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.629}, \hspace{0.3cm} b = 2 \cdot {\rm J}_1^2 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.541} \hspace{0.05cm}.$$ Zur Kontrolle verwenden wir $y = 0$: $$ x_{\rm max} = \frac{b}{a} = 2 \cdot {\rm J}_2 = 0.86 \hspace{0.05cm}.$$ Die Werte bei $x = 0$ sind somit: $$y_0 = \pm \sqrt{2} \cdot {\rm J}_1 \approx 0.735 \hspace{0.05cm}.$$