Aufgaben:Aufgabe 1.08: Vergleich ASK und BPSK: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''(1)''' Bereits aus den Gleichungen auf der Angabenseite ist ersichtlich, dass der <u> | + | '''(1)''' Bereits aus den Gleichungen auf der Angabenseite ist ersichtlich, dass der <u>Lösungsvorschlag 2</u> richtig ist. Die Definitionsgleichungen lauten: |
:$$\rm Q (\it x) = \ \frac{\rm 1}{\sqrt{\rm 2\pi}}\int_{\it | :$$\rm Q (\it x) = \ \frac{\rm 1}{\sqrt{\rm 2\pi}}\int_{\it | ||
x}^{+\infty}\rm e^{\it -u^{\rm 2}/\rm 2}\,d \it u | x}^{+\infty}\rm e^{\it -u^{\rm 2}/\rm 2}\,d \it u | ||
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:$$\rm Q ( x) = 1/2 \cdot \rm erfc (x/\sqrt{2}) \hspace{0.05cm}.$$ | :$$\rm Q ( x) = 1/2 \cdot \rm erfc (x/\sqrt{2}) \hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | '''(2)''' Richtig sind die <u>beiden ersten Lösungsvorschläge:</u> Die Gleichungen gelten nur für den AWGN–Kanal und für einen optimalen Binärempfänger, zum Beispiel entsprechend des Matched–Filter–Ansatzes. Impulsinterferenzen – verursacht durch den Kanal oder das Empfangsfilter – werden damit nicht erfasst. Die genaue Sendeimpulsformung spielt dagegen keine Rolle, solange das Empfangsfilter $H_{\rm E}(f)$ an das Sendespektrum angepasst ist. Zwei unterschiedliche Sendeimpulsformer $H_{\rm S}(f)$ führen zur genau gleichen Fehlerwahrscheinlichkeit, wenn sie die gleiche Energie pro Bit aufweisen. | + | '''(2)''' Richtig sind die <u>beiden ersten Lösungsvorschläge:</u> |
+ | *Die Gleichungen gelten nur für den AWGN–Kanal und für einen optimalen Binärempfänger, zum Beispiel entsprechend des Matched–Filter–Ansatzes. | ||
+ | *Impulsinterferenzen – verursacht durch den Kanal oder das Empfangsfilter – werden damit nicht erfasst. | ||
+ | *Die genaue Sendeimpulsformung spielt dagegen keine Rolle, solange das Empfangsfilter $H_{\rm E}(f)$ an das Sendespektrum angepasst ist. Vielmehr gilt: | ||
+ | *Zwei unterschiedliche Sendeimpulsformer $H_{\rm S}(f)$ führen zur genau gleichen Fehlerwahrscheinlichkeit, wenn sie die gleiche Energie pro Bit aufweisen. | ||
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'''(3)''' Diese Ergebnisse können direkt aus der Tabelle abgelesen werden: | '''(3)''' Diese Ergebnisse können direkt aus der Tabelle abgelesen werden: | ||
:$$p_{\rm ASK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.343 \cdot 10^{-4}},\hspace{0.3cm}p_{\rm BPSK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.901 \cdot 10^{-8}}.$$ | :$$p_{\rm ASK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.343 \cdot 10^{-4}},\hspace{0.3cm}p_{\rm BPSK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.901 \cdot 10^{-8}}.$$ | ||
− | '''(4)''' Mit $E_{\rm B}/N_{0} = 8 \Rightarrow 10 \cdot \lg \ E_{\rm B}/N_{0} \approx 9 \ \rm dB$ erhält man folgende Fehlerwahrscheinlichkeiten: | + | |
+ | '''(4)''' Mit $E_{\rm B}/N_{0} = 8\ \Rightarrow \ 10 \cdot \lg \ E_{\rm B}/N_{0} \approx 9 \ \rm dB$ erhält man folgende Fehlerwahrscheinlichkeiten: | ||
:$$p_{\rm ASK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.241 \cdot 10^{-2}},\hspace{0.3cm}p_{\rm BPSK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.336 \cdot 10^{-4}}.$$ | :$$p_{\rm ASK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.241 \cdot 10^{-2}},\hspace{0.3cm}p_{\rm BPSK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.336 \cdot 10^{-4}}.$$ | ||
Version vom 8. November 2017, 10:10 Uhr
Die Bitfehlerwahrscheinlichkeiten der Modulationsarten Amplitude Shift Keying (ASK) und Binary Shift Keying (BPSK) werden oft durch die beiden folgenden Gleichungen angegeben:
- $$p_{\rm ASK} = \ {\rm Q}\left ( \sqrt{\frac{E_{\rm B}}{N_0 }} \hspace{0.1cm}\right ) = \ {1}/{2}\cdot {\rm erfc}\left ( \sqrt{\frac{E_{\rm B}}{2 \cdot N_0 }} \right ),$$
- $$ p_{\rm BPSK} = \ {\rm Q}\left ( \sqrt{\frac{2 \cdot E_{\rm B}}{N_0 }} \hspace{0.1cm}\right ) = \ {1}/{2}\cdot {\rm erfc}\left ( \sqrt{\frac{E_{\rm B}}{ N_0 }} \right ).$$
Diese beiden Gleichungen sind in der beigefügten Tabelle ausgewertet. Dabei gilt:
- $E_{\rm B}$ gibt die mittlere Energie pro Bit an.
- $N_{0}$ ist die Rauschleistungsdichte.
- Zwischen den Fehlerfunktionen ${\rm Q}(x)$ und ${\rm erfc}(x)$ besteht ein fester Zusammenhang.
Anzumerken ist, dass diese Gleichungen nicht allgemein gelten, sondern nur unter gewissen idealisierten Bedingungen. Diese Voraussetzungen sollen in dieser Aufgabe herausgearbeitet werden.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Lineare digitale Modulation – Kohärente Demodulation.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- Sie können die Ergebnisse mit dem Applet Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen überprüfen.
Fragebogen
Musterlösung
- $$\rm Q (\it x) = \ \frac{\rm 1}{\sqrt{\rm 2\pi}}\int_{\it x}^{+\infty}\rm e^{\it -u^{\rm 2}/\rm 2}\,d \it u \hspace{0.05cm},$$
- $$\rm erfc (\it x) = \ \frac{\rm 2}{\sqrt{\rm \pi}}\int_{\it x}^{+\infty}\rm e^{\it -u^{\rm 2}}\,d \it u \hspace{0.05cm}.$$
Durch einfache Substitutionen kann der oben genannte Zusammenhang einfach nachgewiesen werden:
- $$\rm Q ( x) = 1/2 \cdot \rm erfc (x/\sqrt{2}) \hspace{0.05cm}.$$
(2) Richtig sind die beiden ersten Lösungsvorschläge:
- Die Gleichungen gelten nur für den AWGN–Kanal und für einen optimalen Binärempfänger, zum Beispiel entsprechend des Matched–Filter–Ansatzes.
- Impulsinterferenzen – verursacht durch den Kanal oder das Empfangsfilter – werden damit nicht erfasst.
- Die genaue Sendeimpulsformung spielt dagegen keine Rolle, solange das Empfangsfilter $H_{\rm E}(f)$ an das Sendespektrum angepasst ist. Vielmehr gilt:
- Zwei unterschiedliche Sendeimpulsformer $H_{\rm S}(f)$ führen zur genau gleichen Fehlerwahrscheinlichkeit, wenn sie die gleiche Energie pro Bit aufweisen.
(3) Diese Ergebnisse können direkt aus der Tabelle abgelesen werden:
- $$p_{\rm ASK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.343 \cdot 10^{-4}},\hspace{0.3cm}p_{\rm BPSK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.901 \cdot 10^{-8}}.$$
(4) Mit $E_{\rm B}/N_{0} = 8\ \Rightarrow \ 10 \cdot \lg \ E_{\rm B}/N_{0} \approx 9 \ \rm dB$ erhält man folgende Fehlerwahrscheinlichkeiten:
- $$p_{\rm ASK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.241 \cdot 10^{-2}},\hspace{0.3cm}p_{\rm BPSK} \hspace{0.1cm}\underline {= 0.336 \cdot 10^{-4}}.$$
(5) Aus der Teilaufgabe (3) folgt, dass bei der binären Phasenmodulation $10 \cdot \lg \ E_{\rm B}/N_{0} \approx 12 \ \rm dB$ erfüllt sein muss, damit $p_{\rm BPSK} \approx 10^{-8}$ möglich ist. Die angegebenen Gleichungen zeigen aber auch, dass die ASK–Kurve um $3 \ \rm dB$ (exakt $3.01 \ \rm dB$) rechts von der BPSK–Kurve liegt. Daraus folgt:
- $$10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.1cm}(E_{\rm B}/N_{\rm 0})_{\rm min}\hspace{0.1cm}\underline {\approx 15\,\,{\rm dB}} \hspace{0.05cm}.$$