Aufgaben:Aufgabe 1.08: Identische Codes: Unterschied zwischen den Versionen

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*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes#Systematische_Codes|Systematische Codes]].
 
*Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite [[Kanalcodierung/Allgemeine_Beschreibung_linearer_Blockcodes#Systematische_Codes|Systematische Codes]].
 
*Bezug genommen wird zudem auf die so genannte ''Singleton–Schranke''. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines $(n, k)$–Blockcodes nach oben beschränkt ist:   $d_{\rm min} \le n - k +1.$
 
*Bezug genommen wird zudem auf die so genannte ''Singleton–Schranke''. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines $(n, k)$–Blockcodes nach oben beschränkt ist:   $d_{\rm min} \le n - k +1.$
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein
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*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
  
  
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$m \hspace{0.15cm} = \ $ { 3 }
 
$m \hspace{0.15cm} = \ $ { 3 }
$R \hspace{0.15cm} = \ ${ 0.5 3% }
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$|\mathcal{C}| \hspace{0.1cm} = \ ${ 8 }
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$d_{\rm min} \hspace{0.01cm} = \ $ { 3 }
 
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===Musterlösung===
 
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{{ML-Kopf}}
 
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'''(1)'''  Der vorgegebene Code $C$ wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:
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'''(1)'''  Der vorgegebene Code $\mathcal{C}$ wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:
 
*Bitanzahl der Codeworte: $\underline{n = 6}$,
 
*Bitanzahl der Codeworte: $\underline{n = 6}$,
 
*Bitanzahl der Informationsworte: $\underline{k = 3}$,
 
*Bitanzahl der Informationsworte: $\underline{k = 3}$,
*Anzahl der Codeworte (Codeumfang): $|C| = 2^k  \Rightarrow  \underline{|C| = 8}$,
 
*Coderate: $R = k/n = 3/6  \Rightarrow  \underline{R = 1/2}$,
 
 
*Anzahl der Prüfbitgleichungen: $\underline{m = n – k = 3}$,
 
*Anzahl der Prüfbitgleichungen: $\underline{m = n – k = 3}$,
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*Coderate: $R = k/n = 3/6  \Rightarrow  \underline{R = 0.5}$,
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*Anzahl der Codeworte (Codeumfang): $|\mathcal{C}| = 2^k  \Rightarrow  \underline{|C| = 8}$,
 
*minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle): $\underline{d}_{\rm min} \underline{= 3}$.
 
*minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle): $\underline{d}_{\rm min} \underline{= 3}$.
  
  
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'''(2)'''  Richtig ist $\underline{\rm JA}$:
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*Nach der Singleton–Schranke gilt $d_{\rm min} ≤ n – k + 1$. Mit $n = 6$ und $k = 3$ erhält man hierfür $d_{\rm min} ≤ 4$. Es kann also durchaus ein (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden. Wie ein solcher Code aussieht, wurde freundlicherweise nicht gefragt.
  
'''(2)'''  Nach der Singleton–Schranke gilt $d_{\rm min} ≤ n – k + 1$. Mit $n = 6$ und $k = 3$ erhält man hierfür $d_{\rm min} ≤ 4$. Es kann also durchaus ein (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden  $\Rightarrow \underline{\rm JA}$. Wie ein solcher Code aussieht, wurde freundlicherweise nicht gefragt.
 
  
 
Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist $d_{\rm min} = 3$, und nur der Sonderfall mit $n = 3$ und $k = 1$ erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:
 
Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist $d_{\rm min} = 3$, und nur der Sonderfall mit $n = 3$ und $k = 1$ erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:
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'''(3)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>:
'''(3)'''&nbsp; Vertauscht man Zeilen in der Generatormatrix $\boldsymbol {\rm G}$, so kommt man zu einem identischen Code $C'$. Das heißt: Die Codes $C$ und $C'$ beinhalten die genau gleichen Codeworte. Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch $2 \rightarrow 1, 3 \rightarrow 2$ und $1 \rightarrow 3$ die neue Matrix
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*Vertauscht man Zeilen in der Generatormatrix $\boldsymbol {\rm G}$, so kommt man zu einem identischen Code $\mathcal{C}'$. Das heißt: Die Codes $\mathcal{C}$ und $\mathcal{C}'$ beinhalten die genau gleichen Codeworte.  
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*Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch $2 \rightarrow 1, 3 \rightarrow 2$ und $1 \rightarrow 3$ die neue Matrix
  
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}}' = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}}' = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
  
Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes, nämlich, dass deren Generatormatrix ${ \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}}$ mit einer Diagonalmatrix beginnen muss. Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3, so erhält man:
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*Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes, nämlich, dass deren Generatormatrix ${ \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}}$ mit einer Diagonalmatrix beginnen muss.  
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*Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3, so erhält man:
  
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
  
Auch dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes $C$ und $C'$.
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*Dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes $\mathcal{C}$ und $\mathcal{C}'$.
Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>.
 
  
  
'''(4)'''&nbsp; Wendet man die Gleichung $\underline{x}_{\rm sys} = \underline{u} \cdot \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}$ auf die obigen Beispiele an, so erkennt man, dass die <u>beiden ersten Aussagen</u> richtig sind, nicht aber die letzte.
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'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass
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*Wendet man die Gleichung $\underline{x}_{\rm sys} = \underline{u} \cdot \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}$ auf die obigen Beispiele an, so erkennt man, dass die beiden ersten Aussagen richtig sind, nicht aber die letzte.
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*Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass
  
*das systematische Codewort $\underline{x}_{\rm sys}$ mit $\underline{u}$ beginnen muss,
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:*das systematische Codewort $\underline{x}_{\rm sys}$ mit $\underline{u}$ beginnen muss,
*der Code $C_{\rm sys}$ die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code ''C''.
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:*der Code $\mathcal{C}_{\rm sys}$ die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code ''\mathcal{C}''.
  
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*Für $\underline{u} = (0, 1, 0)$ lautet somit das Codewort $(0, 1, 0, ?, ?, ?)$. Ein Vergleich mit der Codetabelle von $\mathcal{C}$ auf der Angabenseite führt zum Ergebnis $\underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 0, 1)$.
  
Für $\underline{u} = (0, 1, 0)$ lautet somit das Codewort $(0, 1, 0, ?, ?, ?)$. Ein Vergleich mit der Codetabelle von $C$ auf der Angabenseite führt zum Ergebnis $\underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 0, 1)$.
 
  
 
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'''(5)'''&nbsp; Richtig ist nur die <u>Aussage 1</u>. Die Angaben für $p_{2}$ und $p_{3}$ sind dagegen genau vertauscht.
'''(5)'''&nbsp; Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:  
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*Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:  
  
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}} =\left({ \boldsymbol{\rm I}}_k \: ; \:{ \boldsymbol{\rm P}} \right) \hspace{0.3cm}\Leftrightarrow \hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}} =\left({ \boldsymbol{\rm P}}^{\rm T}\: ; \:{ \boldsymbol{\rm I}}_m \right) \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}} =\left({ \boldsymbol{\rm I}}_k \: ; \:{ \boldsymbol{\rm P}} \right) \hspace{0.3cm}\Leftrightarrow \hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}} =\left({ \boldsymbol{\rm P}}^{\rm T}\: ; \:{ \boldsymbol{\rm I}}_m \right) \hspace{0.05cm}.$$
  
Angewendet auf das aktuelle Beispiel erhält man so:
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[[Datei:P_ID2395__KC_A_1_8_ML.png|right|frame|Schaubild der Prüfgleichungen]]
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*Angewendet auf das aktuelle Beispiel erhält man so:
  
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &1 &0 &1 &0 &0\\ 1 &0 &1 &0 &1 &0\\ 0 &1 &1 &0 &0 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &1 &0 &1 &0 &0\\ 1 &0 &1 &0 &1 &0\\ 0 &1 &1 &0 &0 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
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Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):
 
Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):
 
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:$$u_1 \oplus u_2 \oplus p_1 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_1 = u_1 \oplus u_2 \hspace{0.05cm},$$
[[Datei:P_ID2395__KC_A_1_8_ML.png|right|frame|Schaubild der Prüfgleichungen]]
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:$$ u_1 \oplus u_3 \oplus p_2 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_2 = u_1 \oplus u_3 \hspace{0.05cm},$$
 
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:$$ u_2 \oplus u_3 \oplus p_3 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_3 = u_2 \oplus u_3 \hspace{0.05cm}.$$
:$$Formel: u_1 \oplus u_2 \oplus p_1 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_1 = u_1 \oplus u_2 \hspace{0.05cm},\\ u_1 \oplus u_3 \oplus p_2 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_2 = u_1 \oplus u_3 \hspace{0.05cm},\\ u_2 \oplus u_3 \oplus p_3 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_3 = u_2 \oplus u_3 \hspace{0.05cm}.$$
 
 
 
 
 
 
 
$\Rightarrow$ Richtig ist nur die <u>Aussage 1</u>. Die Angaben für $p_{2}$ und $p_{3}$ sind dagegen genau vertauscht.
 
 
 
  
  

Version vom 15. Dezember 2017, 14:07 Uhr

Zuordnung des betrachteten
(6, 3)–Blockcodes

Wir betrachten einen Blockcode $\mathcal{C}$, der durch folgende Generatormatrix beschrieben wird:

$${ \boldsymbol{\rm G}} = \begin{pmatrix} 0 &0 &1 &0 &1 &1\\ 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$

Die Zuordnung zwischen den Informationsworten $\underline{u}$ und den Codeworten $\underline{x}$ kann der Tabelle entnommen werden. Man erkennt, dass es sich dabei nicht um einen systematischen Code handelt.

Durch Manipulation der Generatormatrix $\boldsymbol {\rm G}$ lassen sich daraus identische Codes konstruieren. Darunter versteht man Codes mit gleichen Codeworten, jedoch unterschiedlicher Zuordnung $\underline{u} \rightarrow \underline{x}$.

Folgende Operationen sind erlaubt, um einen identischen Code zu erhalten:

  • Vertauschen oder Permutieren der Zeilen,
  • Multiplizieren aller Zeilen mit einem konstanten Vektor ungleich $0$,
  • Ersetzen einer Zeile durch eine Linearkombination zwischen dieser Zeile und einer anderen.


Für den in der Teilaufgabe (3) gesuchten Code $\mathcal{C}_{\rm sys}$ mit Generatormatrix $\boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}$ wird weiter gefordert, dass er systematisch ist.



Hinweise :

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel Allgemeine Beschreibung linearer Blockcodes.
  • Bezug genommen wird insbesondere auf die Seite Systematische Codes.
  • Bezug genommen wird zudem auf die so genannte Singleton–Schranke. Diese besagt, dass die minimale Hamming–Distanz eines $(n, k)$–Blockcodes nach oben beschränkt ist:   $d_{\rm min} \le n - k +1.$
  • Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.



Fragebogen

1

Geben Sie die Kenngrößen des gegebenen Codes $\mathcal{C}$ an.

$n \hspace{0.3cm} = \ $

$k \hspace{0.3cm} = \ $

$m \hspace{0.15cm} = \ $

$R \hspace{0.2cm} = \ $

$|\mathcal{C}| \hspace{0.05cm} = \ $

$d_{\rm min} \hspace{0.01cm} = \ $

2

Gibt es einen (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz?

Ja.
Nein.

3

Wie lautet die Generatormatrix ${\boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys}$ des identischen systematischen Codes?

Die 1. Zeile lautet   „$1 \ 0 \ 1 \ 1 \ 0 \ 1$”.
Die 2. Zeile lautet   „$0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1$”.
Die 3. Zeile lautet   „$0 \ 0 \ 1 \ 0 \ 1 \ 1$”.

4

Welche Zuordnungen ergeben sich bei dieser Codierung?

$\underline{u} = (0, 0, 0) \ \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys} = (0, 0, 0, 0, 0, 0)$.
$\underline{u} = (0, 0, 1) \ \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys}= (0, 0, 1, 0, 0, 1)$.
$\underline{u} = (0, 1, 0) \ \Rightarrow \ \underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 1, 0)$.

5

Welche Prüfbits hat der systematische Code $\underline{x}_{\rm sys} = (u_{1}, u_{2}, u_{3}, p_{1}, p_{2}, p_{3})$?

$p_{1} = u_{1} \oplus u_{2},$
$p_{2} = u_{2} \oplus u_{3},$
$p_{3} = u_{1} \oplus u_{3}.$


Musterlösung

(1)  Der vorgegebene Code $\mathcal{C}$ wird durch folgende Kenngrößen charakterisiert:

  • Bitanzahl der Codeworte: $\underline{n = 6}$,
  • Bitanzahl der Informationsworte: $\underline{k = 3}$,
  • Anzahl der Prüfbitgleichungen: $\underline{m = n – k = 3}$,
  • Coderate: $R = k/n = 3/6 \Rightarrow \underline{R = 0.5}$,
  • Anzahl der Codeworte (Codeumfang): $|\mathcal{C}| = 2^k \Rightarrow \underline{|C| = 8}$,
  • minimale Hamming–Distanz (siehe Tabelle): $\underline{d}_{\rm min} \underline{= 3}$.


(2)  Richtig ist $\underline{\rm JA}$:

  • Nach der Singleton–Schranke gilt $d_{\rm min} ≤ n – k + 1$. Mit $n = 6$ und $k = 3$ erhält man hierfür $d_{\rm min} ≤ 4$. Es kann also durchaus ein (6, 3)–Blockcode mit größerer Minimaldistanz konstruiert werden. Wie ein solcher Code aussieht, wurde freundlicherweise nicht gefragt.


Die Minimaldistanz aller Hamming–Codes ist $d_{\rm min} = 3$, und nur der Sonderfall mit $n = 3$ und $k = 1$ erreicht den Grenzwert. Dagegen erreichen das Maximum entsprechend der Singleton–Schranke:

  • alle Wiederholungscodes (Repetition Codes, RC) wegen $k = 1$und $d_{\rm min} = n$; hierzu gehört auch der (3, 1)–Hamming–Code, der ja bekannterweise identisch ist mit RC (3, 1),


(3)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Vertauscht man Zeilen in der Generatormatrix $\boldsymbol {\rm G}$, so kommt man zu einem identischen Code $\mathcal{C}'$. Das heißt: Die Codes $\mathcal{C}$ und $\mathcal{C}'$ beinhalten die genau gleichen Codeworte.
  • Beispielsweise erhält man nach zyklischem Zeilentausch $2 \rightarrow 1, 3 \rightarrow 2$ und $1 \rightarrow 3$ die neue Matrix
$${ \boldsymbol{\rm G}}' = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &1 &1 &1 &0\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
  • Die erste und die letzte Zeile der neuen Matrix entsprechen schon den Vorgaben eines systematischen Codes, nämlich, dass deren Generatormatrix ${ \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}}$ mit einer Diagonalmatrix beginnen muss.
  • Ersetzt man die Zeile 2 durch die Modulo–2–Summe von Zeile 2 und 3, so erhält man:
$${ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$
  • Dieser systematische Code beinhaltet genau die gleichen Codeworte wie die Codes $\mathcal{C}$ und $\mathcal{C}'$.


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Wendet man die Gleichung $\underline{x}_{\rm sys} = \underline{u} \cdot \boldsymbol{\rm G}_{\rm sys}$ auf die obigen Beispiele an, so erkennt man, dass die beiden ersten Aussagen richtig sind, nicht aber die letzte.
  • Ohne Rechnung kommt man zum gleichen Ergebnis, wenn man berücksichtigt, dass
  • das systematische Codewort $\underline{x}_{\rm sys}$ mit $\underline{u}$ beginnen muss,
  • der Code $\mathcal{C}_{\rm sys}$ die gleichen Codeworte beinhaltet wie der vorgegebene Code \mathcal{C}.
  • Für $\underline{u} = (0, 1, 0)$ lautet somit das Codewort $(0, 1, 0, ?, ?, ?)$. Ein Vergleich mit der Codetabelle von $\mathcal{C}$ auf der Angabenseite führt zum Ergebnis $\underline{x}_{\rm sys} = (0, 1, 0, 1, 0, 1)$.


(5)  Richtig ist nur die Aussage 1. Die Angaben für $p_{2}$ und $p_{3}$ sind dagegen genau vertauscht.

  • Bei systematischer Codierung besteht folgender Zusammenhang zwischen Generator– und Prüfmatrix:
$${ \boldsymbol{\rm G}} =\left({ \boldsymbol{\rm I}}_k \: ; \:{ \boldsymbol{\rm P}} \right) \hspace{0.3cm}\Leftrightarrow \hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}} =\left({ \boldsymbol{\rm P}}^{\rm T}\: ; \:{ \boldsymbol{\rm I}}_m \right) \hspace{0.05cm}.$$
Schaubild der Prüfgleichungen
  • Angewendet auf das aktuelle Beispiel erhält man so:
$${ \boldsymbol{\rm G}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &0 &0 &1 &1 &0\\ 0 &1 &0 &1 &0 &1\\ 0 &0 &1 &0 &1 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} { \boldsymbol{\rm H}}_{\rm sys} = \begin{pmatrix} 1 &1 &0 &1 &0 &0\\ 1 &0 &1 &0 &1 &0\\ 0 &1 &1 &0 &0 &1 \end{pmatrix} \hspace{0.05cm}.$$


Daraus ergeben sich Prüfgleichungen (siehe Grafik):

$$u_1 \oplus u_2 \oplus p_1 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_1 = u_1 \oplus u_2 \hspace{0.05cm},$$
$$ u_1 \oplus u_3 \oplus p_2 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_2 = u_1 \oplus u_3 \hspace{0.05cm},$$
$$ u_2 \oplus u_3 \oplus p_3 \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} 0 \hspace{0.3cm} \Rightarrow\hspace{0.3cm} p_3 = u_2 \oplus u_3 \hspace{0.05cm}.$$