Aufgaben:Aufgabe 2.2Z: Realer Zweiwegekanal: Unterschied zwischen den Versionen

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Betrachtet wird das skizzierte Szenario, bei dem das Sendesignal $s(t)$ die Antenne des Empfängers über zwei Wege erreicht:
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Betrachtet wird das skizzierte Szenario, bei dem das Sendesignal  $s(t)$  die Empfängerantenne über zwei unterschiedlich lange Wege erreicht:
:$$r(t) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}  r_1(t) + r_2(t) =$$
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:$$r(t) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}  r_1(t) + r_2(t) =k_1 \cdot s( t - \tau_1) + k_2 \cdot s( t - \tau_2)
:$$\hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm}k_1 \cdot s( t - \tau_1) + k_2 \cdot s( t - \tau_2)
 
 
   \hspace{0.05cm}.$$
 
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Dabei ist zu beachten:
 
Dabei ist zu beachten:
* Die Laufzeiten $\tau_1$ und $\tau_2$ auf Haupt– und Nebenpfad können aus den Pfadlängen $d_1$ und $d_2$ unter Verwendung der Lichtgeschwindigkeit $c = 3 \cdot 10^8 \ \rm m/s$ berechnet werden.
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* Die Laufzeiten  $\tau_1$  und  $\tau_2$  auf Haupt– und Nebenpfad können aus den Pfadlängen  $d_1$  und  $d_2$  unter Verwendung der Lichtgeschwindigkeit  $c = 3 \cdot 10^8 \ \rm m/s$  berechnet werden.
* Die Amplitudenfaktoren $k_1$ und $k_2$ sollen vereinfachend gemäß dem Pfadverlustmodell mit dem Pfadverlustexponenten $\gamma = 2$ angenommen werden (Freiraumdämpfung).
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* Die Amplitudenfaktoren  $k_1$  und  $k_2$  sollen vereinfachend gemäß dem Pfadverlustmodell mit dem Pfadverlustexponenten  $\gamma = 2$  angenommen werden (Freiraumdämpfung).
* Die Höhe der Sendeantenne ist $h_{\rm S} = 500 \ \rm m$, die der Empfangsantenne $h_{\rm E} = 30 \ \rm m$. Die Antennen stehen im Abstand von $d = 10 \ \rm km$.  
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* Die Höhe der Sendeantenne ist  $h_{\rm S} = 500 \ \rm m$, die der Empfangsantenne  $h_{\rm E} = 30 \ \rm m$. Die Antennen stehen im Abstand von  $d = 10 \ \rm km$.  
* Die Reflektion auf dem Nebenpfad führt zu einer Phasenänderung um $\pi$, so dass man die Teilsignale subtrahieren muss. Dies wird durch einen negativen $k_2$–Wert berücksichtigt.
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* Die Reflektion auf dem Nebenpfad führt zu einer Phasenänderung um  $\pi$, so dass man die Teilsignale subtrahieren muss.  Dies wird durch einen negativen  $k_2$–Wert berücksichtigt.
  
  
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* Die Aufgabe gehört zum Themengebiet des Kapitels [[Mobile_Kommunikation/Mehrwegeempfang_beim_Mobilfunk| Mehrwegeempfang beim Mobilfunk]].
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''Hinweis:''    Die Aufgabe gehört zum Kapitel  [[Mobile_Kommunikation/Mehrwegeempfang_beim_Mobilfunk| Mehrwegeempfang beim Mobilfunk]].
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===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
 
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{Berechnen Sie die Distanz $d_1$ des direkten Pfades.
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{Berechnen Sie die Länge&nbsp; $d_1$&nbsp; des direkten Pfades.
 
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$d_1 \ = \ ${ 10011 3% } $\ \rm m$
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{Berechnen Sie die Länge $d_2$ des Umwegpfades.
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{Berechnen Sie die Länge&nbsp; $d_2$&nbsp; des Umwegpfades.
 
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$d_2 \ = \ ${ 10014 1% } $\ \rm m$
  
{Welche Differenzen $\Delta = d_2 \ &ndash;d_1$ und $\Delta \tau = \tau_2 \ &ndash;\tau_1$ (Laufzeit) ergeben sich?
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{Welche Differenzen&nbsp; $\Delta d = d_2 \ - d_1$&nbsp; und&nbsp; $\Delta \tau = \tau_2 -\tau_1$&nbsp; (Laufzeit) ergeben sich nach exakter Rechnung?
 
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${\rm exakt} \text{:} \hspace{0.4cm} \Delta d \ = \ ${ 2.996 3% } $\ \rm m$
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$\Delta d \ = \ ${ 2.996 3% } $\ \rm m$
$\Delta \tau \ = \ $ { 9.987 3% } $\ \rm ns$
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$\Delta \tau \ = \ ${ 9.987 3% } $\ \rm ns$
  
{Welche Gleichung ergibt sich für die Laufzeitdifferenz $\Delta \tau$ mit der für kleine $\epsilon$ gültigen Näherung $\sqrt{(1 + \epsilon)} \approx 1 + \epsilon/2$?
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{Welche Gleichung ergibt sich für die Laufzeitdifferenz&nbsp; $\Delta \tau$&nbsp; mit der für kleine&nbsp; $\varepsilon$&nbsp; gültigen Näherung $\sqrt{(1 + \varepsilon)} \approx 1 + \varepsilon/2$?
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- $\Delta \tau = (h_{\rm S} \ &ndash;h_{\rm E})/d$,
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- $\Delta \tau = (h_{\rm S} \ - h_{\rm E})/d$,
- $\Delta \tau = (h_{\rm S} \ &ndash;h_{\rm E})/(c \cdot d)$,
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- $\Delta \tau = (h_{\rm S} \ - h_{\rm E})/(c \cdot d)$,
 
+ $\Delta \tau = 2 \cdot h_{\rm S} \cdot h_{\rm E}/(c \cdot d)$.
 
+ $\Delta \tau = 2 \cdot h_{\rm S} \cdot h_{\rm E}/(c \cdot d)$.
  
{Welche Aussagen treffen für die Amplitudenkoeffizienten $k_1$ und $k_2$ zu?
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{Welche Aussagen treffen für die Amplitudenkoeffizienten&nbsp; $k_1$&nbsp; und&nbsp; $k_2$&nbsp; zu?
 
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+ Die Koeffizienten $k_1$und $k_2$ sind betragsmäßig nahezu gleich.
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+ Die Koeffizienten&nbsp; $k_1$&nbsp; und&nbsp; $k_2$&nbsp; sind betragsmäßig nahezu gleich.
- Die Beträge $|k_1|$ und $|k_2|$ unterscheiden sich deutlich.
+
- Die Beträge&nbsp; $|k_1|$&nbsp; und&nbsp; $|k_2|$&nbsp; unterscheiden sich deutlich.
+ Die Koeffizienten $k_1$ und $k_2$ unterscheiden sich im Vorzeichen.
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+ Die Koeffizienten&nbsp; $|k_1|$&nbsp; und&nbsp; $|k_2|$&nbsp; unterscheiden sich im Vorzeichen.
 
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===Musterlösung===
 
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{{ML-Kopf}}
 
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'''(1)'''&nbsp;  
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'''(1)'''&nbsp; Mit den Bezeichnungen in der Veranschaulichungsskizze ergibt sich nach &bdquo;Pythagoras&rdquo;:
'''(2)'''&nbsp;  
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:$$d_1 = \sqrt{d^2 + (h_{\rm S}- h_{\rm E})^2} = \sqrt{10^2 + (0.5- 0.03)^2} \,\,{\rm km} \hspace{0.1cm} \underline {=10011.039\,{\rm m}}
'''(3)'''&nbsp;  
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  \hspace{0.05cm}.$$
'''(4)'''&nbsp;  
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'''(5)'''&nbsp;  
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*Eigentlich ist die Angabe einer solchen Länge mit der Genauigkeit eines Millimeters nicht sehr sinnvoll und widerspricht der Mentalität eines Ingenieurs.
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*Wir haben das hier trotzdem gemacht, um die Genauigkeit der in der Teilaufgabe&nbsp; '''(4)'''&nbsp; gesuchten Näherung überprüfen zu können.
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'''(2)'''&nbsp; Klappt man den reflektierten Strahl rechts von&nbsp; $x_{\rm R}$&nbsp; nach unten&nbsp; (Spiegelung am Erdboden), so erhält man wiederum ein rechtwinkliges Dreieck.&nbsp; Daraus folgt:
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:$$d_2 = \sqrt{d^2 + (h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2} = \sqrt{10^2 + (0.5+ 0.03)^2} \,\,{\rm km} \hspace{0.1cm} \underline {=10014.035\,{\rm m}}
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  \hspace{0.05cm}.$$
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'''(3)'''&nbsp; Mit den Ergebnissen aus&nbsp; '''(1)'''&nbsp; und&nbsp; '''(2)'''&nbsp; erhält man für die Längen&ndash; und die Laufzeitdifferenz:
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:$$\Delta d = d_2 - d_1 = \hspace{0.1cm} \underline {=2.996\,{\rm m}}
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  \hspace{0.05cm},\hspace{1cm}
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\Delta \tau = \frac{\Delta d}{c} =  \frac{2.996\,{\rm m}}{3 \cdot 10^8 \,{\rm m/s}}  \hspace{0.1cm} \underline {=9.987\,{\rm ns}}
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  \hspace{0.05cm}.$$
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'''(4)'''&nbsp; Mit&nbsp; $h_{\rm S} + h_{\rm E} \ll d$&nbsp; lassen sich die obigen Gleichung wie folgt ausdrücken:
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:$$d_1 \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} d \cdot \sqrt{1 + \frac{(h_{\rm S}- h_{\rm E})^2}{d^2}} \approx  d \cdot \left [ 1 + \frac{(h_{\rm S}- h_{\rm E})^2}{2d^2} \right ] \hspace{0.05cm},\hspace{1cm}
 +
d_2 \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} d \cdot \sqrt{1 + \frac{(h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2}{d^2}} \approx  d \cdot \left [ 1 + \frac{(h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2}{2d^2} \right ] $$
 +
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} \Delta d = d_2 - d_1 \approx \frac {1}{2d} \cdot \left [ (h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2 - (h_{\rm S}- h_{\rm E})^2 \right ]
 +
=  \frac {2 \cdot h_{\rm S}\cdot h_{\rm E}}{d}\hspace{0.3cm}
 +
\Rightarrow \hspace{0.3cm} \Delta \tau = \frac{\Delta d}{c} \approx  \frac {2 \cdot h_{\rm S}\cdot h_{\rm E}}{c \cdot d}
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  \hspace{0.05cm}.$$
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*Richtig ist also der <u>Lösungsvorschlag 3</u>.&nbsp; Mit den vorgegebenen Zahlenwerten erhält man hierfür:
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:$$\Delta \tau  \approx  \frac {2 \cdot 500\,{\rm m}\cdot 30\,{\rm m}}{3 \cdot 10^8 \,{\rm m/s} \cdot 10000\,{\rm m}} = 10^{-8}\,{\rm s} = 10\,{\rm ns}
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  \hspace{0.05cm}.$$
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*Die relative Verfälschung gegenüber dem tatsächlichen Wert entsprechend Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; beträgt nur&nbsp; $0.13\%$.
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*Beim Lösungsvorschlag 1 stimmt schon die Einheit nicht.
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*Bei Lösungsvorschlag 2 käme es zu keiner Laufzeitverschiebung, wenn beide Antennen die gleiche Höhe hätten.&nbsp; Dies trifft sicher nicht zu.
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'''(5)'''&nbsp; Der Pfadverlustexponent&nbsp; $\gamma = 2$&nbsp; sagt aus, dass die Empfangsleistung&nbsp; $P_{\rm E}$&nbsp; quadratisch mit der Distanz abnimmt.
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*Die Signalamplitude nimmt also mit&nbsp; $1/d$&nbsp; ab, und mit einer Konstanten&nbsp; $K$&nbsp; gilt:
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:$$k_1 =  \frac {K}{d_1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}|k_2| =  \frac {K}{d_2} \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}
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  \frac {|k_2|}{k_1} = \frac {d_1}{d_2}= \frac {10011.039\,{\rm m}}{10014.035\,{\rm m}} \approx 0.99 \hspace{0.05cm}.$$
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*Die beiden Pfadgewichte unterscheiden sich somit im Betrag nur um etwa&nbsp; $1\%$.
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*Allerdings haben die Koeffizienten&nbsp; $k_1$&nbsp; und&nbsp; $k_2$&nbsp; verschiedene Vorzeichen &nbsp; <br>&#8658; &nbsp; Richtig sind die <u>Antworten 1 und 3</u>.
 
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Aktuelle Version vom 18. Mai 2020, 10:53 Uhr

Zweiwege–Szenario

Betrachtet wird das skizzierte Szenario, bei dem das Sendesignal  $s(t)$  die Empfängerantenne über zwei unterschiedlich lange Wege erreicht:

$$r(t) \hspace{-0.15cm} \ = \ \hspace{-0.15cm} r_1(t) + r_2(t) =k_1 \cdot s( t - \tau_1) + k_2 \cdot s( t - \tau_2) \hspace{0.05cm}.$$

Dabei ist zu beachten:

  • Die Laufzeiten  $\tau_1$  und  $\tau_2$  auf Haupt– und Nebenpfad können aus den Pfadlängen  $d_1$  und  $d_2$  unter Verwendung der Lichtgeschwindigkeit  $c = 3 \cdot 10^8 \ \rm m/s$  berechnet werden.
  • Die Amplitudenfaktoren  $k_1$  und  $k_2$  sollen vereinfachend gemäß dem Pfadverlustmodell mit dem Pfadverlustexponenten  $\gamma = 2$  angenommen werden (Freiraumdämpfung).
  • Die Höhe der Sendeantenne ist  $h_{\rm S} = 500 \ \rm m$, die der Empfangsantenne  $h_{\rm E} = 30 \ \rm m$. Die Antennen stehen im Abstand von  $d = 10 \ \rm km$.
  • Die Reflektion auf dem Nebenpfad führt zu einer Phasenänderung um  $\pi$, so dass man die Teilsignale subtrahieren muss.  Dies wird durch einen negativen  $k_2$–Wert berücksichtigt.





Hinweis:    Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Mehrwegeempfang beim Mobilfunk.



Fragebogen

1

Berechnen Sie die Länge  $d_1$  des direkten Pfades.

$d_1 \ = \ $

$\ \rm m$

2

Berechnen Sie die Länge  $d_2$  des Umwegpfades.

$d_2 \ = \ $

$\ \rm m$

3

Welche Differenzen  $\Delta d = d_2 \ - d_1$  und  $\Delta \tau = \tau_2 -\tau_1$  (Laufzeit) ergeben sich nach exakter Rechnung?

$\Delta d \ = \ $

$\ \rm m$
$\Delta \tau \ = \ $

$\ \rm ns$

4

Welche Gleichung ergibt sich für die Laufzeitdifferenz  $\Delta \tau$  mit der für kleine  $\varepsilon$  gültigen Näherung $\sqrt{(1 + \varepsilon)} \approx 1 + \varepsilon/2$?

$\Delta \tau = (h_{\rm S} \ - h_{\rm E})/d$,
$\Delta \tau = (h_{\rm S} \ - h_{\rm E})/(c \cdot d)$,
$\Delta \tau = 2 \cdot h_{\rm S} \cdot h_{\rm E}/(c \cdot d)$.

5

Welche Aussagen treffen für die Amplitudenkoeffizienten  $k_1$  und  $k_2$  zu?

Die Koeffizienten  $k_1$  und  $k_2$  sind betragsmäßig nahezu gleich.
Die Beträge  $|k_1|$  und  $|k_2|$  unterscheiden sich deutlich.
Die Koeffizienten  $|k_1|$  und  $|k_2|$  unterscheiden sich im Vorzeichen.


Musterlösung

(1)  Mit den Bezeichnungen in der Veranschaulichungsskizze ergibt sich nach „Pythagoras”:

$$d_1 = \sqrt{d^2 + (h_{\rm S}- h_{\rm E})^2} = \sqrt{10^2 + (0.5- 0.03)^2} \,\,{\rm km} \hspace{0.1cm} \underline {=10011.039\,{\rm m}} \hspace{0.05cm}.$$
  • Eigentlich ist die Angabe einer solchen Länge mit der Genauigkeit eines Millimeters nicht sehr sinnvoll und widerspricht der Mentalität eines Ingenieurs.
  • Wir haben das hier trotzdem gemacht, um die Genauigkeit der in der Teilaufgabe  (4)  gesuchten Näherung überprüfen zu können.



(2)  Klappt man den reflektierten Strahl rechts von  $x_{\rm R}$  nach unten  (Spiegelung am Erdboden), so erhält man wiederum ein rechtwinkliges Dreieck.  Daraus folgt:

$$d_2 = \sqrt{d^2 + (h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2} = \sqrt{10^2 + (0.5+ 0.03)^2} \,\,{\rm km} \hspace{0.1cm} \underline {=10014.035\,{\rm m}} \hspace{0.05cm}.$$


(3)  Mit den Ergebnissen aus  (1)  und  (2)  erhält man für die Längen– und die Laufzeitdifferenz:

$$\Delta d = d_2 - d_1 = \hspace{0.1cm} \underline {=2.996\,{\rm m}} \hspace{0.05cm},\hspace{1cm} \Delta \tau = \frac{\Delta d}{c} = \frac{2.996\,{\rm m}}{3 \cdot 10^8 \,{\rm m/s}} \hspace{0.1cm} \underline {=9.987\,{\rm ns}} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Mit  $h_{\rm S} + h_{\rm E} \ll d$  lassen sich die obigen Gleichung wie folgt ausdrücken:

$$d_1 \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} d \cdot \sqrt{1 + \frac{(h_{\rm S}- h_{\rm E})^2}{d^2}} \approx d \cdot \left [ 1 + \frac{(h_{\rm S}- h_{\rm E})^2}{2d^2} \right ] \hspace{0.05cm},\hspace{1cm} d_2 \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} d \cdot \sqrt{1 + \frac{(h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2}{d^2}} \approx d \cdot \left [ 1 + \frac{(h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2}{2d^2} \right ] $$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} \Delta d = d_2 - d_1 \approx \frac {1}{2d} \cdot \left [ (h_{\rm S}+ h_{\rm E})^2 - (h_{\rm S}- h_{\rm E})^2 \right ] = \frac {2 \cdot h_{\rm S}\cdot h_{\rm E}}{d}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \Delta \tau = \frac{\Delta d}{c} \approx \frac {2 \cdot h_{\rm S}\cdot h_{\rm E}}{c \cdot d} \hspace{0.05cm}.$$
  • Richtig ist also der Lösungsvorschlag 3.  Mit den vorgegebenen Zahlenwerten erhält man hierfür:
$$\Delta \tau \approx \frac {2 \cdot 500\,{\rm m}\cdot 30\,{\rm m}}{3 \cdot 10^8 \,{\rm m/s} \cdot 10000\,{\rm m}} = 10^{-8}\,{\rm s} = 10\,{\rm ns} \hspace{0.05cm}.$$
  • Die relative Verfälschung gegenüber dem tatsächlichen Wert entsprechend Teilaufgabe  (3)  beträgt nur  $0.13\%$.
  • Beim Lösungsvorschlag 1 stimmt schon die Einheit nicht.
  • Bei Lösungsvorschlag 2 käme es zu keiner Laufzeitverschiebung, wenn beide Antennen die gleiche Höhe hätten.  Dies trifft sicher nicht zu.


(5)  Der Pfadverlustexponent  $\gamma = 2$  sagt aus, dass die Empfangsleistung  $P_{\rm E}$  quadratisch mit der Distanz abnimmt.

  • Die Signalamplitude nimmt also mit  $1/d$  ab, und mit einer Konstanten  $K$  gilt:
$$k_1 = \frac {K}{d_1} \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}|k_2| = \frac {K}{d_2} \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \frac {|k_2|}{k_1} = \frac {d_1}{d_2}= \frac {10011.039\,{\rm m}}{10014.035\,{\rm m}} \approx 0.99 \hspace{0.05cm}.$$
  • Die beiden Pfadgewichte unterscheiden sich somit im Betrag nur um etwa  $1\%$.
  • Allerdings haben die Koeffizienten  $k_1$  und  $k_2$  verschiedene Vorzeichen  
    ⇒   Richtig sind die Antworten 1 und 3.