Aufgaben:Aufgabe 3.5: Differentiation eines Dreicksignals: Unterschied zwischen den Versionen
Aus LNTwww
(14 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
}} | }} | ||
− | [[Datei:P_ID514__Sig_A_3_5.png|250px|right| | + | [[Datei:P_ID514__Sig_A_3_5.png|250px|right|frame|Dreiecksignal $x(t)$ und <br>differenziertes Dreieck $y(t)$]] |
− | Gesucht wird das Spektrum $Y(f)$ des Signals | + | Gesucht wird das Spektrum $Y(f)$ des Signals |
− | $$y\left( t \right) = \left\{ \begin{array}{c} A \\ - A \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c} {{\rm{f \ddot{u}r}}} \\ {{\rm{f\ddot{u} r}}} \\ {{\rm{f\ddot{u}r}}} \\ \end{array}\;\begin{array}{*{20}c} { - T \le t < 0,} \\ {0 < t \le T,} \\ {{\rm{sonst}}{\rm{.}}} \\\end{array}$$ | + | :$$y\left( t \right) = \left\{ \begin{array}{c} A \\ - A \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c} {{\rm{f \ddot{u}r}}} \\ {{\rm{f\ddot{u} r}}} \\ {{\rm{f\ddot{u}r}}} \\ \end{array}\;\begin{array}{*{20}c} { - T \le t < 0,} \\ {0 < t \le T,} \\ {{\rm{sonst}}{\rm{.}}} \\\end{array}$$ |
− | Dabei gelte $A = 1\,{\rm V}$ und $T = 0.5\,{\rm ms}$. | + | Dabei gelte $A = 1\,{\rm V}$ und $T = 0.5\,{\rm ms}$. |
− | Als bekannt vorausgesetzt wird die Fouriertransformierte des oben skizzierten Dreieckimpulses $x(t)$, nämlich | + | Als bekannt vorausgesetzt wird die Fouriertransformierte des oben skizzierten Dreieckimpulses $x(t)$, nämlich |
− | $$X( f ) = A \cdot T \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} ),$$ | + | :$$X( f ) = A \cdot T \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} ),$$ |
− | wobei | + | wobei $\text{si}(x) = \text{sin}(x)/x$ gilt. |
− | Ein Vergleich der beiden Zeitsignale zeigt, dass zwischen den Funktionen $x(t)$ und $y(t)$ folgender Zusammenhang besteht: | + | Ein Vergleich der beiden Zeitsignale zeigt, dass zwischen den Funktionen $x(t)$ und $y(t)$ folgender Zusammenhang besteht: |
− | $$y(t) = T \cdot \frac{{{\rm d}x(t)}}{{{\rm d}t}}.$$ | + | :$$y(t) = T \cdot \frac{{{\rm d}x(t)}}{{{\rm d}t}}.$$ |
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
+ | |||
''Hinweise:'' | ''Hinweise:'' | ||
− | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation|Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation]]. | + | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation|Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation]]. |
− | *Alle dort dargelegten Gesetzmäßigkeiten – unter Anderem auch der [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Verschiebungssatz|Verschiebungssatz]] und der [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation# | + | *Alle dort dargelegten Gesetzmäßigkeiten – unter Anderem auch der [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Verschiebungssatz|Verschiebungssatz]] und der [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Differentiationssatz|Differentiationssatz]] – werden im Lernvideo [[Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation_(Lernvideo)|Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation]] an Beispielen verdeutlicht. |
− | *In der Teilaufgabe (3) soll das Spektrum $Y(f)$ ausgehend von einem symmetrischen Rechteckimpuls $r(t)$ mit Amplitude $A$ und Dauer $T$ sowie dessen Spektrum $R(f) = A \cdot T \cdot \text{si}(\pi fT)$ berechnet werden. Dies erreicht man durch zweimalige Anwendung des [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Verschiebungssatz|Verschiebungssatzes]]. | + | *In der Teilaufgabe '''(3)''' soll das Spektrum $Y(f)$ ausgehend von einem symmetrischen Rechteckimpuls $r(t)$ mit Amplitude $A$ und Dauer $T$ sowie dessen Spektrum $R(f) = A \cdot T \cdot \text{si}(\pi fT)$ berechnet werden. Dies erreicht man durch zweimalige Anwendung des [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Verschiebungssatz|Verschiebungssatzes]]. |
− | *In | + | *In [[Aufgaben:3.5Z_Integration_von_Diracfunktionen|Aufgabe 3.5Z]] wird das gleiche Spektrum $Y(f)$ ausgehend von einem aus drei Diracfunktionen bestehenden Signal mit Hilfe des [[Signaldarstellung/Gesetzmäßigkeiten_der_Fouriertransformation#Integrationssatz|Integratationssatzes]] berechnet. |
− | + | ||
Zeile 33: | Zeile 40: | ||
<quiz display=simple> | <quiz display=simple> | ||
− | {Berechnen Sie die Spektralfunktion $Y(f)$ am Ausgang. Wie groß ist deren Betrag bei den Frequenzen $f | + | {Berechnen Sie die Spektralfunktion $Y(f)$ am Ausgang. Wie groß ist deren Betrag bei den Frequenzen $f = 0$ bzw. $f = 1 \ \rm kHz$? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $|Y(f=0)|$ | + | $|Y(f=0)| \hspace{0.2cm} = \ $ { 0. } $\text{mV/Hz}$ |
− | $|Y(f=1 \text{kHz})|$ | + | $|Y(f=1 \ \text{kHz})| \ = \ $ { 0.636 3% } $\text{mV/Hz}$ |
− | {Welche Aussagen sind hinsichtlich des Spektrums $Y(f)$ zutreffend? | + | {Welche Aussagen sind hinsichtlich des Spektrums $Y(f)$ zutreffend? |
|type="[]"} | |type="[]"} | ||
− | + Die Nullstellen von $X(f)$ bleiben auch in $Y(f)$ erhalten. | + | + Die Nullstellen von $X(f)$ bleiben auch in $Y(f)$ erhalten. |
− | - Für $f | + | - Für große $f$–Werte genügt $Y(f)$ der gleichen Schranke wie $X(f)$. |
− | + Für $f | + | + Für große $f$–Werte ist $|X(f)|$ kleiner als das Betragsspektrum eines Rechteckimpulses der Dauer $T$. |
− | {Berechnen Sie $Y(f)$ ausgehend vom Rechteckimpuls durch Anwendung des Verschiebungssatzes. Welche Aussage ist | + | {Berechnen Sie $Y(f)$ ausgehend vom Rechteckimpuls durch Anwendung des Verschiebungssatzes. Welche Aussage ist hier zutreffend? |
− | |type=" | + | |type="()"} |
− | + Der Differentiationssatz führt | + | + Der Differentiationssatz führt schneller zum Ergebnis. |
- Der Verschiebungssatz führt schneller zum Ergebnis. | - Der Verschiebungssatz führt schneller zum Ergebnis. | ||
Zeile 54: | Zeile 61: | ||
===Musterlösung=== | ===Musterlösung=== | ||
{{ML-Kopf}} | {{ML-Kopf}} | ||
− | '''1 | + | '''(1)''' Der Differentiationssatz lautet allgemein: |
− | $$\frac{{{\rm d}x( t )}}{{{\rm d}t}}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\,{\rm{j}} 2{\rm{\pi }}f \cdot X( f ).$$ | + | :$$\frac{{{\rm d}x( t )}}{{{\rm d}t}}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\,{\rm{j}} 2{\rm{\pi }}f \cdot X( f ).$$ |
− | Angewandt auf das vorliegende Beispiel erhält man: | + | *Angewandt auf das vorliegende Beispiel erhält man: |
− | $$Y( f ) = T \cdot {\rm{j}}2{\rm{\pi }}f \cdot A \cdot T \cdot \frac{{\sin ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} )}}{{( {{\rm{\pi }}fT} )^2 }} = {\rm{j}} \cdot 2 \cdot A\cdot T \cdot \frac{{\sin ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} )}}{{{\rm{\pi }}fT}}.$$ | + | :$$Y( f ) = T \cdot {\rm{j}}\cdot 2{\rm{\pi }}f \cdot A \cdot T \cdot \frac{{\sin ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} )}}{{( {{\rm{\pi }}fT} )^2 }} = {\rm{j}} \cdot 2 \cdot A\cdot T \cdot \frac{{\sin ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} )}}{{{\rm{\pi }}fT}}.$$ |
+ | |||
+ | *Diese Funktion ist rein imaginär. Bei der Frequenz $f = 0$ verschwindet auch der Imaginärteil. | ||
+ | *Dies kann man zum Beispiel durch Anwendung der Regel von l'Hospital formal nachweisen ⇒ $Y( f = 0 ) \;\underline{= 0}$. | ||
+ | *Das Ergebnis folgt aber auch aus der Tatsache, dass der Spektralwert bei $f = 0$ gleich dem Integral über die Zeitfunktion $y(t)$ ist. | ||
+ | *Bei der normierten Frequenz $f \cdot T = 0.5$ $($also für $f = 1\,\text{ kHz})$ ist die Sinusfunktion gleich $1$ und man erhält $|Y(f = 1 \,\text{kHz})| = 4/\pi \cdot A \cdot T$, also näherungsweise $|Y(f=1 \ \text{kHz})| \ \underline{=0.636 \,\text{ mV/Hz}}$ (positiv imaginär). | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | '''2 | + | |
+ | '''(2)''' Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>: | ||
+ | *Die Nullstellen von $X(f)$ bleiben erhalten und es gibt eine weitere Nullstelle bei der Frequenz $f = 0$. | ||
+ | *Als asymptotischen Verlauf bezeichnet man die obere Schranke | ||
:$$\left| {Y_{\max }( f )} \right| = \frac{2A}{{{\rm{\pi }} \cdot |f|}} \ge \left| {Y( f )} \right|.$$ | :$$\left| {Y_{\max }( f )} \right| = \frac{2A}{{{\rm{\pi }} \cdot |f|}} \ge \left| {Y( f )} \right|.$$ | ||
− | *Für die Frequenzen, bei denen die Sinusfunktion die Werte $\pm 1$ liefert, sind $|Y_{\text{max}}(f)|$ und $|Y(f)|$ identisch. | + | *Für die Frequenzen, bei denen die Sinusfunktion die Werte $\pm 1$ liefert, sind $|Y_{\text{max}}(f)|$ und $|Y(f)|$ identisch. |
− | *Beim Rechteckimpuls der Amplitude $A$ lautet die entsprechende Schranke $A/(\pi \cdot |f|)$. | + | *Beim Rechteckimpuls der Amplitude $A$ lautet die entsprechende Schranke $A/(\pi \cdot |f|)$. |
− | *Dagegen fällt das Spektrum $X(f)$ des Dreieckimpulses asymptotisch schneller ab: | + | *Dagegen fällt das Spektrum $X(f)$ des Dreieckimpulses asymptotisch schneller ab: |
:$$\left| {X_{\max }( f )} \right| = \frac{A}{{{\rm{\pi }}^{\rm{2}} f^2 T}} \ge \left| {X( f )} \right|.$$ | :$$\left| {X_{\max }( f )} \right| = \frac{A}{{{\rm{\pi }}^{\rm{2}} f^2 T}} \ge \left| {X( f )} \right|.$$ | ||
− | Dies ist darauf zurückzuführen, dass $x(t)$ keine Unstetigkeitsstellen aufweist | + | *Dies ist darauf zurückzuführen, dass $x(t)$ keine Unstetigkeitsstellen aufweist. |
− | '''3 | + | |
+ | '''(3)''' Ausgehend von einem symmetrischen Rechteckimpuls $r(t)$ mit Amplitude $A$ und Dauer $T$ kann das Signal $y(t)$ auch wie folgt dargestellt werden: | ||
+ | :$$y(t) = r( {t + T/2} ) - r( {t - T/2} ).$$ | ||
+ | |||
+ | *Durch zweimalige Anwendung des Verschiebungssatzes erhält man: | ||
:$$Y( f ) = R( f ) \cdot {\rm{e}}^{{\rm{j\pi }}fT} - R( f ) \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j\pi }}fT} .$$ | :$$Y( f ) = R( f ) \cdot {\rm{e}}^{{\rm{j\pi }}fT} - R( f ) \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j\pi }}fT} .$$ | ||
− | Mit der Beziehung $\text{e}^{\text{j}x} – \text{e}^{–\text{j}x} = 2\text{j} \cdot \text{sin}(x)$ kann hierfür auch geschrieben werden: | + | *Mit der Beziehung $\text{e}^{\text{j}x} – \text{e}^{–\text{j}x} = 2\text{j} \cdot \text{sin}(x)$ kann hierfür auch geschrieben werden: |
:$$Y( f ) = 2{\rm{j}} \cdot A \cdot T \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits}( {{\rm{\pi }}fT} ) \cdot \sin ( {{\rm{\pi }}fT} ).$$ | :$$Y( f ) = 2{\rm{j}} \cdot A \cdot T \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits}( {{\rm{\pi }}fT} ) \cdot \sin ( {{\rm{\pi }}fT} ).$$ | ||
− | Es ergibt sich folgerichtig das gleiche Ergebnis wie in der Teilaufgabe (1). Welcher Weg schneller zum Ergebnis führt, muss jeder | + | *Es ergibt sich folgerichtig das gleiche Ergebnis wie in der Teilaufgabe '''(1)'''. |
+ | |||
+ | *Welcher Weg schneller zum Ergebnis führt, muss jeder selbst für sich entscheiden. | ||
+ | * Der Autor meint, dass der erste Weg etwas günstiger ist. <u>Subjektiv entscheiden wir uns für den Lösungsvorschlag 1</u>. | ||
{{ML-Fuß}} | {{ML-Fuß}} | ||
__NOEDITSECTION__ | __NOEDITSECTION__ | ||
[[Category:Aufgaben zu Signaldarstellung|^3. Aperiodische Signale - Impulse^]] | [[Category:Aufgaben zu Signaldarstellung|^3. Aperiodische Signale - Impulse^]] |
Aktuelle Version vom 27. April 2021, 14:38 Uhr
Gesucht wird das Spektrum $Y(f)$ des Signals
- $$y\left( t \right) = \left\{ \begin{array}{c} A \\ - A \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c} {{\rm{f \ddot{u}r}}} \\ {{\rm{f\ddot{u} r}}} \\ {{\rm{f\ddot{u}r}}} \\ \end{array}\;\begin{array}{*{20}c} { - T \le t < 0,} \\ {0 < t \le T,} \\ {{\rm{sonst}}{\rm{.}}} \\\end{array}$$
Dabei gelte $A = 1\,{\rm V}$ und $T = 0.5\,{\rm ms}$.
Als bekannt vorausgesetzt wird die Fouriertransformierte des oben skizzierten Dreieckimpulses $x(t)$, nämlich
- $$X( f ) = A \cdot T \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} ),$$
wobei $\text{si}(x) = \text{sin}(x)/x$ gilt.
Ein Vergleich der beiden Zeitsignale zeigt, dass zwischen den Funktionen $x(t)$ und $y(t)$ folgender Zusammenhang besteht:
- $$y(t) = T \cdot \frac{{{\rm d}x(t)}}{{{\rm d}t}}.$$
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation.
- Alle dort dargelegten Gesetzmäßigkeiten – unter Anderem auch der Verschiebungssatz und der Differentiationssatz – werden im Lernvideo Gesetzmäßigkeiten der Fouriertransformation an Beispielen verdeutlicht.
- In der Teilaufgabe (3) soll das Spektrum $Y(f)$ ausgehend von einem symmetrischen Rechteckimpuls $r(t)$ mit Amplitude $A$ und Dauer $T$ sowie dessen Spektrum $R(f) = A \cdot T \cdot \text{si}(\pi fT)$ berechnet werden. Dies erreicht man durch zweimalige Anwendung des Verschiebungssatzes.
- In Aufgabe 3.5Z wird das gleiche Spektrum $Y(f)$ ausgehend von einem aus drei Diracfunktionen bestehenden Signal mit Hilfe des Integratationssatzes berechnet.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Der Differentiationssatz lautet allgemein:
- $$\frac{{{\rm d}x( t )}}{{{\rm d}t}}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\,{\rm{j}} 2{\rm{\pi }}f \cdot X( f ).$$
- Angewandt auf das vorliegende Beispiel erhält man:
- $$Y( f ) = T \cdot {\rm{j}}\cdot 2{\rm{\pi }}f \cdot A \cdot T \cdot \frac{{\sin ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} )}}{{( {{\rm{\pi }}fT} )^2 }} = {\rm{j}} \cdot 2 \cdot A\cdot T \cdot \frac{{\sin ^2 ( {{\rm{\pi }}fT} )}}{{{\rm{\pi }}fT}}.$$
- Diese Funktion ist rein imaginär. Bei der Frequenz $f = 0$ verschwindet auch der Imaginärteil.
- Dies kann man zum Beispiel durch Anwendung der Regel von l'Hospital formal nachweisen ⇒ $Y( f = 0 ) \;\underline{= 0}$.
- Das Ergebnis folgt aber auch aus der Tatsache, dass der Spektralwert bei $f = 0$ gleich dem Integral über die Zeitfunktion $y(t)$ ist.
- Bei der normierten Frequenz $f \cdot T = 0.5$ $($also für $f = 1\,\text{ kHz})$ ist die Sinusfunktion gleich $1$ und man erhält $|Y(f = 1 \,\text{kHz})| = 4/\pi \cdot A \cdot T$, also näherungsweise $|Y(f=1 \ \text{kHz})| \ \underline{=0.636 \,\text{ mV/Hz}}$ (positiv imaginär).
(2) Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:
- Die Nullstellen von $X(f)$ bleiben erhalten und es gibt eine weitere Nullstelle bei der Frequenz $f = 0$.
- Als asymptotischen Verlauf bezeichnet man die obere Schranke
- $$\left| {Y_{\max }( f )} \right| = \frac{2A}{{{\rm{\pi }} \cdot |f|}} \ge \left| {Y( f )} \right|.$$
- Für die Frequenzen, bei denen die Sinusfunktion die Werte $\pm 1$ liefert, sind $|Y_{\text{max}}(f)|$ und $|Y(f)|$ identisch.
- Beim Rechteckimpuls der Amplitude $A$ lautet die entsprechende Schranke $A/(\pi \cdot |f|)$.
- Dagegen fällt das Spektrum $X(f)$ des Dreieckimpulses asymptotisch schneller ab:
- $$\left| {X_{\max }( f )} \right| = \frac{A}{{{\rm{\pi }}^{\rm{2}} f^2 T}} \ge \left| {X( f )} \right|.$$
- Dies ist darauf zurückzuführen, dass $x(t)$ keine Unstetigkeitsstellen aufweist.
(3) Ausgehend von einem symmetrischen Rechteckimpuls $r(t)$ mit Amplitude $A$ und Dauer $T$ kann das Signal $y(t)$ auch wie folgt dargestellt werden:
- $$y(t) = r( {t + T/2} ) - r( {t - T/2} ).$$
- Durch zweimalige Anwendung des Verschiebungssatzes erhält man:
- $$Y( f ) = R( f ) \cdot {\rm{e}}^{{\rm{j\pi }}fT} - R( f ) \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j\pi }}fT} .$$
- Mit der Beziehung $\text{e}^{\text{j}x} – \text{e}^{–\text{j}x} = 2\text{j} \cdot \text{sin}(x)$ kann hierfür auch geschrieben werden:
- $$Y( f ) = 2{\rm{j}} \cdot A \cdot T \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits}( {{\rm{\pi }}fT} ) \cdot \sin ( {{\rm{\pi }}fT} ).$$
- Es ergibt sich folgerichtig das gleiche Ergebnis wie in der Teilaufgabe (1).
- Welcher Weg schneller zum Ergebnis führt, muss jeder selbst für sich entscheiden.
- Der Autor meint, dass der erste Weg etwas günstiger ist. Subjektiv entscheiden wir uns für den Lösungsvorschlag 1.