Aufgaben:Aufgabe 3.9: Bedingte Transinformation: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID2813__Inf_A_3_8.png|right|frame|Ergebnis&nbsp; $W$&nbsp; als Funktion <br>von&nbsp;  $X$,&nbsp; $Y$,&nbsp; $Z$]]
Wir gehen von den statistisch unabhängigen Zufallsgrößen $X$, $Y$ und $Z$mit den folgenden Eigenschaften aus :  
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Wir gehen von den statistisch unabhängigen Zufallsgrößen&nbsp; $X$,&nbsp; $Y$&nbsp; und&nbsp; $Z$&nbsp; mit den folgenden Eigenschaften aus:  
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:$$X \in \{1,\ 2 \} \hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm}
 +
Y \in \{1,\ 2 \} \hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm}
 +
Z \in \{1,\ 2 \} \hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm} P_X(X) = P_Y(Y) = \big [ 1/2, \ 1/2 \big ]\hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm}P_Z(Z) = \big [ p, \ 1-p \big ].$$
  
$X \epsilon \{1,2\}$ , $Y \epsilon \{1,2\}$ $Z \epsilon \{1,2\}$
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Aus&nbsp; $X$,&nbsp; $Y$&nbsp; und&nbsp; $Z$&nbsp; bilden wir die neue Zufallsgröße&nbsp; $W = (X+Y) \cdot Z$.
 +
*Es ist offensichtlich, dass es zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$&nbsp; statistische Abhängigkeiten gibt &nbsp; &rArr; &nbsp; Transinformation&nbsp; $I(X; W) ≠ 0$.
 +
*Außerdem wird auch&nbsp; $I(Y; W) ≠ 0$ &nbsp;sowie&nbsp; $I(Z; W) ≠ 0$&nbsp; gelten, worauf in dieser Aufgabe jedoch nicht näher eingegangen wird.
  
$P_X(X) = P_Y(Y) = [ 1/2 , 1/2]$ , $P_Z(Z) = [ p, 1-p]$.
 
 
Aus $X$, $Y$ und $Z$ bilden wir die neue Zufallsgröße
 
 
$W = (X+Y). Z$.
 
 
Damit ist offensichtlich, dass es zwischen den beiden Zufallsgrößen $X$und W statistische Abhängigkeiten gibt, die sich auch in der Transinformation $I(X; W) ≠ 0$ zeigen werden.
 
 
Außerdem wird auch $I(Y; W) ≠ 04 sowie $I(Z; W) ≠ 04 gelten, worauf in dieser Aufgabe jedoch nicht näher eingegangen wird.
 
  
 
In dieser Aufgabe werden drei verschiedene Transinformationsdefinitionen verwendet:
 
In dieser Aufgabe werden drei verschiedene Transinformationsdefinitionen verwendet:
:*die ''herkömmliche'' Transinformation zwischen $X$ und $W$:
+
*die &bdquo;herkömmliche&rdquo;&nbsp; Transinformation zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$:
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:$$I(X;W) =  H(X) - H(X|\hspace{0.05cm}W) \hspace{0.05cm},$$ 
 +
* die &bdquo;bedingte&rdquo;&nbsp; Transinformation zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$&nbsp; bei&nbsp; <u>gegebenem Festwert</u>&nbsp; $Z = z$:
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:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = z) =  H(X\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = z) - H(X|\hspace{0.05cm}W ,\hspace{0.05cm} Z = z) \hspace{0.05cm},$$
 +
* die &bdquo;bedingte&rdquo;&nbsp; Transinformation zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$&nbsp; bei&nbsp; <u>gegebener Zufallsgröße</u>&nbsp; $Z$:
 +
:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z ) =  H(X\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z ) - H(X|\hspace{0.05cm}W \hspace{0.05cm} Z ) \hspace{0.05cm}.$$
  
$I(X;W) = H(X) - H(X \mid W)$ ,
+
Der Zusammenhang zwischen den beiden letzten Definitionen lautet:
:* die ''bedingte'' Transinformation zwischen $X$ und $W$ bei ''gegebenem Festwer''t $Z = z$:
+
:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z ) = \sum_{z \hspace{0.1cm}\in \hspace{0.1cm}{\rm supp} (P_{Z})} \hspace{-0.2cm}
 
+
P_Z(z) \cdot  I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = z)\hspace{0.05cm}.$$
$I(X;W \mid Z=z) = H(X \mid Z=z) - H(X \mid W , Z=z)$,
 
:* die ''bedingte'' Transinformation zwischen $X$ und $W$ bei ''gegebener Zufallsgröße'' $Z$:
 
  
$I(X;W \mid Z) = H(X \mid Z) - H(X \mid W Z)$.
 
  
  
Der Zusammenhang zwischen den beiden letzten Definitionen lautet:
 
  
$I(X;W \mid Z) = \sum\limits_{z \epsilon supp(P_Z)} P_Z(Z) . I(X; W \mid Z=z)$.
 
 
'''Hinwies:''' Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von [http://www.lntwww.de/Informationstheorie/Verschiedene_Entropien_zweidimensionaler_Zufallsgr%C3%B6%C3%9Fen Kapitel 3.2].
 
  
  
  
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''Hinweise:''
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Informationstheorie/Verschiedene_Entropien_zweidimensionaler_Zufallsgrößen|Verschiedene Entropien zweidimensionaler Zufallsgrößen]].
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*Insbesondere wird auf die Seite &nbsp; [[Informationstheorie/Verschiedene_Entropien_zweidimensionaler_Zufallsgrößen#Bedingte_Transinformation|Bedingte Transinformation]]&nbsp; Bezug genommen .
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{Wie groß ist die Transinformation zwischen $X$ und $W$, falls stets $Z = 1$ gilt?
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{Wie groß ist die Transinformation zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$,&nbsp; falls stets&nbsp; $Z = 1$&nbsp; gilt?
 
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$ I(X; W | Z = 1)$ = { 0.5 3% } $bit$
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$ I(X; W | Z = 1) \ = \ $ { 0.5 3% } $\ \rm bit$
  
{Wie groß ist die Transinformation zwischen $X$ und $W$, falls stets $Z = 2$ gilt?
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{Wie groß ist die Transinformation zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$,&nbsp; falls stets&nbsp; $Z = 2$&nbsp; gilt?
 
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$ I(X; W | Z = 2)$ = { 0.5 3% } $bit$
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$ I(X; W | Z = 2) \ = \ $ { 0.5 3% } $\ \rm bit$
  
{Nun gelte $p = Pr(Z = 1)$. Wie groß ist die bedingte Transinformation zwischen $X$ und $W$ unter der Annahme, dass $z  \epsilon Z = {1, 2}$ bekannt ist?  
+
{Nun gelte &nbsp;$p = {\rm Pr}(Z = 1)$. &nbsp; Wie groß ist die bedingte Transinformation zwischen&nbsp; $X$&nbsp; und&nbsp; $W$, falls&nbsp; $z  \in Z = \{1,\ 2\}$&nbsp; bekannt ist?  
 
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$ p = 1/2:   I(X; W | Z)$ = { 0.5 3% } $bit$
+
$p = 1/2\text{:} \ \ \ I(X; W | Z) \ = \ $  { 0.5 3% } $\ \rm bit$
$ p = 3/4:   I(X; W | Z)$ = { 0.5 3% } $bit$
+
$p = 3/4\text{:} \ \ \ I(X; W | Z) \ = \ $  { 0.5 3% } $\ \rm bit$
  
{Wie groß ist die unkonditionierte Transinformation?  
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{Wie groß ist die unkonditionierte Transinformation für&nbsp; $p = 1/2$?  
 
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$p = 1/2:  I(X; W)$ = { 0.25 3% } $bit$
+
$I(X; W) \ = \ $ { 0.25 3% } $\ \rm bit$
  
  
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===Musterlösung===
 
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{{ML-Kopf}}
 
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'''1.'''
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[[Datei:P_ID2814__Inf_A_3_8a.png|right|frame|2D-Wahrscheinlichkeitsfunktionen für&nbsp; $Z = 1$]]
'''2.'''
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'''(1)'''&nbsp; Die obere Grafik gilt für&nbsp; $Z = 1$ &nbsp; &rArr; &nbsp; $W = X + Y$.&nbsp;
'''3.'''
+
*Unter den Voraussetzungen&nbsp; $P_X(X) = \big [1/2, \ 1/2 \big]$&nbsp; sowie&nbsp; $P_Y(Y) = \big [1/2, \ 1/2 \big]$&nbsp; ergeben sich somit die Verbundwahrscheinlichkeiten&nbsp; $P_{ XW|Z=1 }(X, W)$&nbsp; entsprechend der rechten Grafik (graue Hinterlegung).
'''4.'''
+
 
'''5.'''
+
*Damit gilt für die Transinformation unter der festen Bedingung&nbsp; $Z = 1$:
'''6.'''
+
:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) \hspace{-0.05cm} = \hspace{-1.1cm}\sum_{(x,w) \hspace{0.1cm}\in \hspace{0.1cm}{\rm supp} (P_{XW}\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1)} \hspace{-1.1cm}
'''7.'''
+
P_{XW\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1} (x,w) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{P_{XW\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1} (x,w) }{P_X(x) \cdot P_{W\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1} (w) }$$
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:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1)  =  2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1/4}{1/2 \cdot 1/4} +
 +
2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1/4}{1/2 \cdot 1/2}
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$$
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:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1)
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\hspace{0.15cm} \underline {=0.5\,{\rm (bit)}}
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\hspace{0.05cm}.$$
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*Der erste Term fasst die beiden horizontal schraffierten Felder in der Grafik zusammen, der zweite Term die vertikal schraffierten Felder.
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*Der zweite Term liefert wegen&nbsp; $\log_2 (1) = 0$&nbsp; keinen Beitrag.
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[[Datei:P_ID2815__Inf_A_3_8b.png|right|frame|2D-Wahrscheinlichkeitsfunktionen für&nbsp; $Z = 2$]]
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'''(2)'''&nbsp; Für&nbsp; $Z = 2$&nbsp; gilt zwar $W = \{4,\ 6,\ 8\}$, es ändert sich aber hinsichtlich der Wahrscheinlichkeitsfunktionen  gegenüber der Teilaufgabe&nbsp; '''(1)'''&nbsp; nichts.
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*Demzufolge erhält man auch die gleiche bedingte Transinformation:
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:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 2) = I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1)
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\hspace{0.15cm} \underline {=0.5\,{\rm (bit)}}
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\hspace{0.05cm}.$$
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'''(3)'''&nbsp; Die Gleichung lautet für&nbsp; $Z = \{1,\ 2\}$&nbsp; mit&nbsp; ${\rm Pr}(Z = 1) =p$ &nbsp;und&nbsp;  ${\rm Pr}(Z = 2) =1-p$:
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:$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z) =  p \cdot I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) + (1-p) \cdot I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 2)\hspace{0.15cm} \underline {=0.5\,{\rm (bit)}}
 +
\hspace{0.05cm}.$$
 +
*Es ist berücksichtigt, dass nach den Teilaufgaben&nbsp; '''(1)'''&nbsp; und&nbsp; '''(2)'''&nbsp; die bedingten Transinformationen für gegebenes&nbsp; $Z = 1$&nbsp; und gegebenes&nbsp; $Z = 2$&nbsp; gleich sind.
 +
*Damit ist&nbsp; $I(X; W|Z)$, also unter der Bedingung einer stochastischen Zufallsgröße&nbsp; $Z = \{1,\ 2\}$&nbsp; mit&nbsp; $P_Z(Z) = \big [p, \ 1 – p\big ]$&nbsp; unabhängig von &nbsp;$p$.
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*Das Ergebnis gilt insbesondere auch für&nbsp; $\underline{p = 1/2}$&nbsp; und&nbsp; $\underline{p = 3/4}$.
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[[Datei:P_ID2816__Inf_A_3_8d.png|right|frame|Zur Berechnung der Verbundwahrscheinlichkeit für $XW$]]
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'''(4)'''&nbsp; Die Verbundwahrscheinlichkeit&nbsp; $P_{ XW }$&nbsp; hängt von den&nbsp; $Z$–Wahrscheinlichkeiten &nbsp;$p$&nbsp; und&nbsp; $1 – p$&nbsp; ab.
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*Für&nbsp; $Pr(Z = 1) = Pr(Z = 2) = 1/2$&nbsp; ergibt sich das rechts skizzierte Schema.
 +
*Zur Transinformation tragen nur wieder die beiden horizontal schraffierten Felder bei:
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:$$ I(X;W) = 2 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1/8}{1/2 \cdot 1/8}
 +
\hspace{0.15cm} \underline {=0.25\,{\rm (bit)}} \hspace{0.35cm} < \hspace{0.35cm} I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z)
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\hspace{0.05cm}.$$
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Das Ergebnis&nbsp; $I(X; W|Z) > I(X; W)$&nbsp; trifft für dieses Beispiel, aber auch für viele andere Anwendungen zu:
 +
*Kenne ich&nbsp; $Z$, so weiß ich mehr über die 2D–Zufallsgröße&nbsp; $XW$&nbsp; als ohne diese Kenntnis.
 +
*Man darf dieses Ergebnis aber nicht verallgemeinern:
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:Manchmal gilt tatsächlich&nbsp; $I(X; W) > I(X; W|Z)$, so wie im&nbsp; [[Informationstheorie/Verschiedene_Entropien_zweidimensionaler_Zufallsgr%C3%B6%C3%9Fen#Bedingte_Transinformation|Beispiel 4]]&nbsp; im Theorieteil.
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[[Category:Aufgaben zu Informationstheorie|^3.2Verschiedene Entropien zweidimensionaler Zufallsgrößen
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[[Category:Aufgaben zu Informationstheorie|^3.2 Entropien von 2D-Zufallsgrößen^]]
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Aktuelle Version vom 21. September 2021, 15:17 Uhr

Ergebnis  $W$  als Funktion
von  $X$,  $Y$,  $Z$

Wir gehen von den statistisch unabhängigen Zufallsgrößen  $X$,  $Y$  und  $Z$  mit den folgenden Eigenschaften aus:

$$X \in \{1,\ 2 \} \hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm} Y \in \{1,\ 2 \} \hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm} Z \in \{1,\ 2 \} \hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm} P_X(X) = P_Y(Y) = \big [ 1/2, \ 1/2 \big ]\hspace{0.05cm},\hspace{0.35cm}P_Z(Z) = \big [ p, \ 1-p \big ].$$

Aus  $X$,  $Y$  und  $Z$  bilden wir die neue Zufallsgröße  $W = (X+Y) \cdot Z$.

  • Es ist offensichtlich, dass es zwischen  $X$  und  $W$  statistische Abhängigkeiten gibt   ⇒   Transinformation  $I(X; W) ≠ 0$.
  • Außerdem wird auch  $I(Y; W) ≠ 0$  sowie  $I(Z; W) ≠ 0$  gelten, worauf in dieser Aufgabe jedoch nicht näher eingegangen wird.


In dieser Aufgabe werden drei verschiedene Transinformationsdefinitionen verwendet:

  • die „herkömmliche”  Transinformation zwischen  $X$  und  $W$:
$$I(X;W) = H(X) - H(X|\hspace{0.05cm}W) \hspace{0.05cm},$$
  • die „bedingte”  Transinformation zwischen  $X$  und  $W$  bei  gegebenem Festwert  $Z = z$:
$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = z) = H(X\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = z) - H(X|\hspace{0.05cm}W ,\hspace{0.05cm} Z = z) \hspace{0.05cm},$$
  • die „bedingte”  Transinformation zwischen  $X$  und  $W$  bei  gegebener Zufallsgröße  $Z$:
$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z ) = H(X\hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z ) - H(X|\hspace{0.05cm}W \hspace{0.05cm} Z ) \hspace{0.05cm}.$$

Der Zusammenhang zwischen den beiden letzten Definitionen lautet:

$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z ) = \sum_{z \hspace{0.1cm}\in \hspace{0.1cm}{\rm supp} (P_{Z})} \hspace{-0.2cm} P_Z(z) \cdot I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = z)\hspace{0.05cm}.$$




Hinweise:



Fragebogen

1

Wie groß ist die Transinformation zwischen  $X$  und  $W$,  falls stets  $Z = 1$  gilt?

$ I(X; W | Z = 1) \ = \ $

$\ \rm bit$

2

Wie groß ist die Transinformation zwischen  $X$  und  $W$,  falls stets  $Z = 2$  gilt?

$ I(X; W | Z = 2) \ = \ $

$\ \rm bit$

3

Nun gelte  $p = {\rm Pr}(Z = 1)$.   Wie groß ist die bedingte Transinformation zwischen  $X$  und  $W$, falls  $z \in Z = \{1,\ 2\}$  bekannt ist?

$p = 1/2\text{:} \ \ \ I(X; W | Z) \ = \ $

$\ \rm bit$
$p = 3/4\text{:} \ \ \ I(X; W | Z) \ = \ $

$\ \rm bit$

4

Wie groß ist die unkonditionierte Transinformation für  $p = 1/2$?

$I(X; W) \ = \ $

$\ \rm bit$


Musterlösung

2D-Wahrscheinlichkeitsfunktionen für  $Z = 1$

(1)  Die obere Grafik gilt für  $Z = 1$   ⇒   $W = X + Y$. 

  • Unter den Voraussetzungen  $P_X(X) = \big [1/2, \ 1/2 \big]$  sowie  $P_Y(Y) = \big [1/2, \ 1/2 \big]$  ergeben sich somit die Verbundwahrscheinlichkeiten  $P_{ XW|Z=1 }(X, W)$  entsprechend der rechten Grafik (graue Hinterlegung).
  • Damit gilt für die Transinformation unter der festen Bedingung  $Z = 1$:
$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) \hspace{-0.05cm} = \hspace{-1.1cm}\sum_{(x,w) \hspace{0.1cm}\in \hspace{0.1cm}{\rm supp} (P_{XW}\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1)} \hspace{-1.1cm} P_{XW\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1} (x,w) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{P_{XW\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1} (x,w) }{P_X(x) \cdot P_{W\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Z\hspace{-0.03cm} =\hspace{-0.03cm} 1} (w) }$$
$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) = 2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1/4}{1/2 \cdot 1/4} + 2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1/4}{1/2 \cdot 1/2} $$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) \hspace{0.15cm} \underline {=0.5\,{\rm (bit)}} \hspace{0.05cm}.$$
  • Der erste Term fasst die beiden horizontal schraffierten Felder in der Grafik zusammen, der zweite Term die vertikal schraffierten Felder.
  • Der zweite Term liefert wegen  $\log_2 (1) = 0$  keinen Beitrag.


2D-Wahrscheinlichkeitsfunktionen für  $Z = 2$

(2)  Für  $Z = 2$  gilt zwar $W = \{4,\ 6,\ 8\}$, es ändert sich aber hinsichtlich der Wahrscheinlichkeitsfunktionen gegenüber der Teilaufgabe  (1)  nichts.

  • Demzufolge erhält man auch die gleiche bedingte Transinformation:
$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 2) = I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) \hspace{0.15cm} \underline {=0.5\,{\rm (bit)}} \hspace{0.05cm}.$$


(3)  Die Gleichung lautet für  $Z = \{1,\ 2\}$  mit  ${\rm Pr}(Z = 1) =p$  und  ${\rm Pr}(Z = 2) =1-p$:

$$I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z) = p \cdot I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 1) + (1-p) \cdot I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z = 2)\hspace{0.15cm} \underline {=0.5\,{\rm (bit)}} \hspace{0.05cm}.$$
  • Es ist berücksichtigt, dass nach den Teilaufgaben  (1)  und  (2)  die bedingten Transinformationen für gegebenes  $Z = 1$  und gegebenes  $Z = 2$  gleich sind.
  • Damit ist  $I(X; W|Z)$, also unter der Bedingung einer stochastischen Zufallsgröße  $Z = \{1,\ 2\}$  mit  $P_Z(Z) = \big [p, \ 1 – p\big ]$  unabhängig von  $p$.
  • Das Ergebnis gilt insbesondere auch für  $\underline{p = 1/2}$  und  $\underline{p = 3/4}$.


Zur Berechnung der Verbundwahrscheinlichkeit für $XW$

(4)  Die Verbundwahrscheinlichkeit  $P_{ XW }$  hängt von den  $Z$–Wahrscheinlichkeiten  $p$  und  $1 – p$  ab.

  • Für  $Pr(Z = 1) = Pr(Z = 2) = 1/2$  ergibt sich das rechts skizzierte Schema.
  • Zur Transinformation tragen nur wieder die beiden horizontal schraffierten Felder bei:
$$ I(X;W) = 2 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1/8}{1/2 \cdot 1/8} \hspace{0.15cm} \underline {=0.25\,{\rm (bit)}} \hspace{0.35cm} < \hspace{0.35cm} I(X;W \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm} Z) \hspace{0.05cm}.$$

Das Ergebnis  $I(X; W|Z) > I(X; W)$  trifft für dieses Beispiel, aber auch für viele andere Anwendungen zu:

  • Kenne ich  $Z$, so weiß ich mehr über die 2D–Zufallsgröße  $XW$  als ohne diese Kenntnis.
  • Man darf dieses Ergebnis aber nicht verallgemeinern:
Manchmal gilt tatsächlich  $I(X; W) > I(X; W|Z)$, so wie im  Beispiel 4  im Theorieteil.