Aufgaben:Aufgabe 4.1: WDF, VTF und Wahrscheinlichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Zur Wiederholung einiger wichtiger Grundlagen aus dem Buch „Stochastische Signaltheorie”
 
Zur Wiederholung einiger wichtiger Grundlagen aus dem Buch „Stochastische Signaltheorie”
 
beschäftigen wir uns mit
 
beschäftigen wir uns mit
* der [[Stochastische_Signaltheorie/Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion|Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion]] (WDF),
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* der  [[Stochastische_Signaltheorie/Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion|Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion]] (WDF),
* der [[Stochastische_Signaltheorie/Verteilungsfunktion|Verteilungsfunktion]] (VTF).
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* der  [[Stochastische_Signaltheorie/Verteilungsfunktion|Verteilungsfunktion]] (VTF).
  
  
Die obere Darstellung zeigt die Verteilungsfunktion $F_X(x)$ einer wertdiskreten Zufallsgröße  $X$. Die zugehörige WDF $f_X(x)$ ist in der Teilaufgabe '''(1)''' zu bestimmen.  
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Die obere Darstellung zeigt die Verteilungsfunktion  $F_X(x)$  einer wertdiskreten Zufallsgröße  $X$.  Die zugehörige WDF  $f_X(x)$  ist in der Teilaufgabe  '''(1)'''  zu bestimmen.  
  
 
Die Gleichung
 
Die Gleichung
 
:$$ {\rm Pr}(A < X \le B) = F_X(B) - F_X(A) =  \lim_{\varepsilon \hspace{0.05cm}\rightarrow \hspace{0.05cm}0} \int_{A+\varepsilon}^{B+\varepsilon} \hspace{-0.15cm}  f_X(x) \hspace{0.1cm}{\rm d}x $$
 
:$$ {\rm Pr}(A < X \le B) = F_X(B) - F_X(A) =  \lim_{\varepsilon \hspace{0.05cm}\rightarrow \hspace{0.05cm}0} \int_{A+\varepsilon}^{B+\varepsilon} \hspace{-0.15cm}  f_X(x) \hspace{0.1cm}{\rm d}x $$
  
stellt zwei Möglichkeiten dar, um aus der VTF bzw. der WDF die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis „Die Zufallsgröße $X$ liegt in einem vorgegebenem Intervall”  zu berechnen.
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stellt zwei Möglichkeiten dar, um aus der VTF bzw. der WDF die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis&nbsp; „Die Zufallsgröße&nbsp; $X$&nbsp; liegt in einem vorgegebenem Intervall”&nbsp; zu berechnen.
  
 
Die untere Grafik zeigt die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
 
Die untere Grafik zeigt die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
 
:$$ f_Y(y) = \left\{ \begin{array}{c} \hspace{0.1cm}1/2 \cdot \cos^2(\pi/4 \cdot y) \\ \hspace{0.1cm} 0 \\  \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c}  {\rm{f\ddot{u}r}}  \\    {\rm{f\ddot{u}r}}  \\ \end{array}\begin{array}{*{20}l}  | y| \le 2, \\   
 
:$$ f_Y(y) = \left\{ \begin{array}{c} \hspace{0.1cm}1/2 \cdot \cos^2(\pi/4 \cdot y) \\ \hspace{0.1cm} 0 \\  \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c}  {\rm{f\ddot{u}r}}  \\    {\rm{f\ddot{u}r}}  \\ \end{array}\begin{array}{*{20}l}  | y| \le 2, \\   
 
y < -2 \hspace{0.1cm}{\rm und}\hspace{0.1cm}y > +2 \\ \end{array}$$
 
y < -2 \hspace{0.1cm}{\rm und}\hspace{0.1cm}y > +2 \\ \end{array}$$
einer wertkontinuierlichen Zufallsgröße $Y$, die auf den Bereich $|Y| \le 2$ begrenzt ist.
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einer wertkontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$,&nbsp; die auf den Bereich&nbsp; $|Y| \le 2$&nbsp; begrenzt ist.
  
Prinzipiell besteht bei der kontinuierlichen Zufallsgröße $Y$ der gleiche Zusammenhang zwischen WDF, VTF und Wahrscheinlichkeiten wie bei einer diskreten Zufallsgröße. Sie werden trotzdem einige Detailunterschiede feststellen.  
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Prinzipiell besteht bei der kontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; der gleiche Zusammenhang zwischen WDF, VTF und den Wahrscheinlichkeiten wie bei einer diskreten Zufallsgröße.&nbsp; Sie werden trotzdem einige Detailunterschiede feststellen.  
  
Beispielsweise kann bei der kontinuierlichen Zufallsgröße $Y$ in obiger Gleichung auf den Grenzübergang verzichtet werden, und man erhält vereinfacht:
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Beispielsweise kann bei der kontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; in obiger Gleichung auf den Grenzübergang verzichtet werden, und man erhält vereinfacht:
 
:$${\rm Pr}(A \le Y \le B) = F_Y(B) - F_Y(A) =\int_{A}^{B} \hspace{-0.01cm}  f_Y(y)
 
:$${\rm Pr}(A \le Y \le B) = F_Y(B) - F_Y(A) =\int_{A}^{B} \hspace{-0.01cm}  f_Y(y)
 
\hspace{0.1cm}{\rm d}y\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.1cm}{\rm d}y\hspace{0.05cm}.$$
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''Hinweise:''  
 
''Hinweise:''  
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie|Differentielle Entropie]].
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie|Differentielle Entropie]].
*Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe und weitere Informationen zu den wertkontinuierlichen Zufallsgrößen finden Sie im Kapitel &bdquo;Kontinuierliche Zufallsgrößen&rdquo; des Buches  [[Stochastische Signaltheorie]].
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*Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe und weitere Informationen zu den wertkontinuierlichen Zufallsgrößen finden Sie im dritten Kapitel &bdquo;Kontinuierliche Zufallsgrößen&rdquo; des Buches&nbsp; [[Stochastische Signaltheorie]].
 
   
 
   
 
*Gegeben ist zudem das folgende unbstimmte Integral:
 
*Gegeben ist zudem das folgende unbstimmte Integral:
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<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Bestimmen Sie die WDF $f_X(x)$ der wertdiskreten Zufallsgröße $X$. Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend?
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{Bestimmen Sie die WDF&nbsp; $f_X(x)$&nbsp; der wertdiskreten Zufallsgröße&nbsp; $X$.&nbsp; Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
+ Die WDF setzt sich aus fünf Diracfunktionen zusammen.
 
+ Die WDF setzt sich aus fünf Diracfunktionen zusammen.
+ Es gilt ${\rm Pr}(X= 0) = 0.4$ und ${\rm Pr}(X= 1) = 0.2$.
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+ Es gilt &nbsp;${\rm Pr}(X= 0) = 0.4$ &nbsp;und&nbsp; ${\rm Pr}(X= 1) = 0.2$.
- Es gilt ${\rm Pr}(X= 2) = 0.4$.
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- Es gilt &nbsp;${\rm Pr}(X= 2) = 0.4$.
  
  
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${\rm Pr}(|X| ≤ 1) \ =  \ $ { 0.8 3% }
 
${\rm Pr}(|X| ≤ 1) \ =  \ $ { 0.8 3% }
  
{Welche Werte ergeben sich für die Verteilungsfunktion $F_Y(y)  ={\rm Pr}(Y \le y)$ der wertkontinuierlichen Zufallsgröße $Y$, insbesondere:
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{Welche Werte ergeben sich für die Verteilungsfunktion&nbsp; $F_Y(y)  ={\rm Pr}(Y \le y)$&nbsp; der wertkontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$,&nbsp; insbesondere:
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$F_Y(y = 0) \ =  \ $ { 0.5 3% }
 
$F_Y(y = 0) \ =  \ $ { 0.5 3% }
$F_Y(y = 1) \ =  \ $ { 1 3% }
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$F_Y(y = 1) \ =  \ $ { 0.909 3% }
$F_Y(y = 2) \ =  \ $ { 0.909 3% }
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$F_Y(y = 2) \ =  \ $ { 1 3% }
  
{Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass $Y = 0$ ist?
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{Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass &nbsp;$Y = 0$&nbsp; ist?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
${\rm Pr}(Y = 0) \ =  \ $ { 0. }
 
${\rm Pr}(Y = 0) \ =  \ $ { 0. }
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{Welche der folgenden Aussagen sind richtig?
 
{Welche der folgenden Aussagen sind richtig?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
- Das Ergebnis $Y = 0$ ist unmöglich.
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- Das Ergebnis&nbsp; $Y = 0$&nbsp; ist unmöglich.
+ Das Ergebnis $Y = 3$ ist unmöglich.
+
+ Das Ergebnis&nbsp; $Y = 3$&nbsp; ist unmöglich.
  
 
{Wie groß sind die folgenden Wahrscheinlichkeiten?
 
{Wie groß sind die folgenden Wahrscheinlichkeiten?
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===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
[[Datei:P_ID2857__Inf_A_4_1a_neu.png|right|frame|WDF und VTF der diskreten Zufallsgröße ''X'']]
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[[Datei:P_ID2857__Inf_A_4_1a_neu.png|right|frame|WDF und VTF der <br>diskreten Zufallsgröße&nbsp; $X$]]
 
'''(1)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
 
'''(1)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
*Die Verteilungsfunktion (VTF) $F_X(x)$ ergibt sich aus der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion $f_X(x)$ durch Integration über die (umbenannte) Zufallsgröße im Bereich von $- \infty$ bis $x$.  
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*Die Verteilungsfunktion (VTF)&nbsp; $F_X(x)$&nbsp; ergibt sich aus der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion&nbsp; $f_X(x)$&nbsp; durch Integration über die (umbenannte) Zufallsgröße im Bereich von&nbsp; $- \infty$&nbsp; bis&nbsp; $x$.  
*Die Umkehrung lautet: Ist die VTF gegeben, so erhält man die WDF durch Differentiation.
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*Die Umkehrung lautet: &nbsp; Ist die VTF gegeben, so erhält man die WDF durch Differentiation.
 
*Die vorgegebene VTF beinhaltet fünf Unstetigkeitsstellen, die nach der Differentiation zu fünf Diracfunktionen führen:
 
*Die vorgegebene VTF beinhaltet fünf Unstetigkeitsstellen, die nach der Differentiation zu fünf Diracfunktionen führen:
 
:$$f_X(x) =  0.1 \cdot {\rm \delta}( x+2)  
 
:$$f_X(x) =  0.1 \cdot {\rm \delta}( x+2)  
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  +  0.4 \cdot {\rm \delta}( x) + 0.2 \cdot {\rm \delta}( x-1)  
 
  +  0.4 \cdot {\rm \delta}( x) + 0.2 \cdot {\rm \delta}( x-1)  
 
   + 0.1 \cdot {\rm \delta}( x-2)\hspace{0.05cm}.$$
 
   + 0.1 \cdot {\rm \delta}( x-2)\hspace{0.05cm}.$$
*Die Diracgewichte geben die Auftrittswahrscheinlichkeiten der Zufallsgröße $X = \{-2, -1, 0, +1, +2\}$ an, zum Beispiel:
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*Die Diracgewichte geben die Auftrittswahrscheinlichkeiten der Zufallsgröße&nbsp; $X = \{-2,\ -1,\ 0,\ +1,\ +2\}$ an, <br>zum Beispiel:
 
:$${\rm Pr}(X = 0) = F_X(x \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{+}) - F_X(x \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{-}) =
 
:$${\rm Pr}(X = 0) = F_X(x \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{+}) - F_X(x \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{-}) =
 
   0.7 - 0.3 = 0.4\hspace{0.05cm}.$$
 
   0.7 - 0.3 = 0.4\hspace{0.05cm}.$$
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:$${\rm Pr}(X = +1) = {\rm Pr}(X = -1) = 0.2\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}
 
:$${\rm Pr}(X = +1) = {\rm Pr}(X = -1) = 0.2\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm}
 
{\rm Pr}(X = +2) = {\rm Pr}(X = -2) = 0.1\hspace{0.05cm}.$$
 
{\rm Pr}(X = +2) = {\rm Pr}(X = -2) = 0.1\hspace{0.05cm}.$$
 +
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'''(2)'''&nbsp; Aus der eben berechneten WDF erhält man:
 
'''(2)'''&nbsp; Aus der eben berechneten WDF erhält man:
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\hspace{0.15cm}\underline {= 0.8}\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.15cm}\underline {= 0.8}\hspace{0.05cm}.$$
  
Zum gleichen Ergebnis kommt man über die Verteilungsfunktion. Hier lautet die allgemeine Gleichung, die für wertdiskrete und wertkontinuierliche Zufallsgrößen gleichermaßen gilt:
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Zum gleichen Ergebnis kommt man über die Verteilungsfunktion.&nbsp; Hier lautet die allgemeine Gleichung, die für wertdiskrete und wertkontinuierliche Zufallsgrößen gleichermaßen gilt:
 
:$${\rm Pr}(A < X \le B) =F_X(B) - F_X(A) \hspace{0.05cm}.$$  
 
:$${\rm Pr}(A < X \le B) =F_X(B) - F_X(A) \hspace{0.05cm}.$$  
  
* Mit $A= 0$ und $B = +2$ erhält man somit:
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* Mit&nbsp; $A= 0$&nbsp; und&nbsp; $B = +2$&nbsp; erhält man somit:
 
:$${\rm Pr}(0 < X \le +2) = {\rm Pr}(X >0)= F_X(+2) - F_X(0) = 1 - 0.7 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.3} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${\rm Pr}(0 < X \le +2) = {\rm Pr}(X >0)= F_X(+2) - F_X(0) = 1 - 0.7 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.3} \hspace{0.05cm}.$$
 
*Setzt man $A=-2$ und $B = +1$, so ergibt sich:
 
*Setzt man $A=-2$ und $B = +1$, so ergibt sich:
 
:$${\rm Pr}(-2 < X \le +1) = {\rm Pr}(|X|  \le 1)= F_X(+1) - F_X(-2) = 0.9 - 0.1 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.8} \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${\rm Pr}(-2 < X \le +1) = {\rm Pr}(|X|  \le 1)= F_X(+1) - F_X(-2) = 0.9 - 0.1 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.8} \hspace{0.05cm}.$$
  
[[Datei:P_ID2858__Inf_A_4_1c_neu.png|right|frame|WDF und VTF der kontinuierlichen Zufallsgröße ''Y'']]
+
 
'''(3)'''&nbsp; Die Verteilungsfunktion $F_Y(y)$ ergibt sich aus der (umbenannten) WDF $f_Y(\eta)$ durch Integration von $- \infty$ bis $x$. Aufgrund der Symmetrie kann hierfür im Bereich $0 \le y \le +2$ geschrieben werden:
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[[Datei:P_ID2858__Inf_A_4_1c_neu.png|right|frame|WDF und VTF der kontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$]]
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'''(3)'''&nbsp; Die Verteilungsfunktion&nbsp; $F_Y(y)$&nbsp; ergibt sich aus der (umbenannten) WDF&nbsp; $f_Y(\eta)$&nbsp; durch Integration von&nbsp; $- \infty$&nbsp; bis&nbsp; $x$.&nbsp; Aufgrund der Symmetrie kann hierfür im Bereich&nbsp; $0 \le y \le +2$&nbsp; geschrieben werden:
 
:$$F_Y(y) = \int_{-\infty}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{-0.1cm}f_Y(\eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta ={1}/{2}+\int_{0}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{-0.1cm}f_Y(\eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta$$
 
:$$F_Y(y) = \int_{-\infty}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{-0.1cm}f_Y(\eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta ={1}/{2}+\int_{0}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{-0.1cm}f_Y(\eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta$$
 
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}F_Y(y) = \frac{1}{2}+\int_{0}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{0.1cm}\frac{1}{2} \cdot \cos^2({\pi}/{4} \cdot \eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta = \frac{1}{2}+\frac{y}{4} + \frac{1}{2\pi} \cdot \sin({\pi}/{2} \cdot y).$$
 
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}F_Y(y) = \frac{1}{2}+\int_{0}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{0.1cm}\frac{1}{2} \cdot \cos^2({\pi}/{4} \cdot \eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta = \frac{1}{2}+\frac{y}{4} + \frac{1}{2\pi} \cdot \sin({\pi}/{2} \cdot y).$$
Die Gleichung gilt im gesamten Bereich $0 \le y \le +2$. Die gesuchten VTF&ndash;Werte sind damit:
+
Die Gleichung gilt im gesamten Bereich&nbsp; $0 \le y \le +2$.&nbsp; Die gesuchten VTF&ndash;Werte sind damit:
*$F_Y(y=0)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.5}$ (Integral über die halbe WDF),
+
*$F_Y(y=0)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.5}$&nbsp; (Integral über die halbe WDF),
*$F_Y(y=2)\hspace{0.15cm}\underline{= 1}$ (Integral über die gesamte WDF)
+
*$F_Y(y=1)= 3/4 + 1/(2 \pi)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.909}$&nbsp; (rot hinterlegte Fläche in der WDF),
*$F_Y(y=1)= 3/4 + 1/(2 \pi)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.909}$ (rot hinterlegte Fläche in der WDF)
+
*$F_Y(y=2)\hspace{0.15cm}\underline{= 1}$&nbsp; (Integral über die gesamte WDF).
  
  
'''(4)'''&nbsp; Die Wahrscheinlichkeit, dass die wertkontinuierliche Zufallsgröße $Y$ im Bereich von $-\varepsilon$ bis $+\varepsilon$ liegt, kann mit der angegebenen Gleichung wie folgt berechnet werden:
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'''(4)'''&nbsp; Die Wahrscheinlichkeit, dass die wertkontinuierliche Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; im Bereich von&nbsp; $-\varepsilon$&nbsp; bis&nbsp; $+\varepsilon$&nbsp; liegt, kann mit der angegebenen Gleichung wie folgt berechnet werden:
 
:$${\rm Pr}(-\varepsilon \le Y \le +\varepsilon) = F_Y(+\varepsilon) - F_Y(-\varepsilon) \hspace{0.05cm}.$$
 
:$${\rm Pr}(-\varepsilon \le Y \le +\varepsilon) = F_Y(+\varepsilon) - F_Y(-\varepsilon) \hspace{0.05cm}.$$
  
Berücksichtigt wurde, dass man bei der kontinuierlichen Zufallsgröße $Y$ das &bdquo;<&rdquo;&ndash;Zeichen ohne Verfälschung durch das &bdquo;&#8804;&rdquo;&ndash;Zeichen ersetzen kann. Mit dem Grenzübergang $\varepsilon \to 0$  ergibt sich die gesuchte Wahrscheinlichkeit:
+
*Berücksichtigt wurde, dass man bei der kontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; das &bdquo;<&rdquo;&ndash;Zeichen ohne Verfälschung durch das &bdquo;&#8804;&rdquo;&ndash;Zeichen ersetzen kann.  
 +
*Mit dem Grenzübergang&nbsp; $\varepsilon \to 0$&nbsp; ergibt sich die gesuchte Wahrscheinlichkeit:
 
:$${\rm Pr}(Y = 0)  =\lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm}{\rm Pr}(-\varepsilon \le Y \le +\varepsilon) =  
 
:$${\rm Pr}(Y = 0)  =\lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm}{\rm Pr}(-\varepsilon \le Y \le +\varepsilon) =  
 
\lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm} F_Y(+\varepsilon) - \lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm} F_Y(-\varepsilon) =
 
\lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm} F_Y(+\varepsilon) - \lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm} F_Y(-\varepsilon) =
 
     F_Y(y \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{+}) - F_Y(y \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{-})\hspace{0.05cm}.$$
 
     F_Y(y \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{+}) - F_Y(y \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{-})\hspace{0.05cm}.$$
  
Da bei einer kontinuierlichen Zufallsgröße die beiden Grenzwerte gleich sind, gilt $\underline{{\rm Pr}(Y = 0) = 0}$.
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*Da bei einer kontinuierlichen Zufallsgröße die beiden Grenzwerte gleich sind,&nbsp; gilt $\underline{{\rm Pr}(Y = 0) = 0}$.
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'''Allgemein gilt''': &nbsp; Die Wahrscheinlichkeit&nbsp; ${\rm Pr}(Y = y_0)$,&nbsp; dass eine wertkontinuierliche Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; einen festen Wert&nbsp; $y_0$&nbsp; annimmt, ist stets Null.
  
<u>Allgemein gilt:</u> Die Wahrscheinlichkeit ${\rm Pr}(Y = y_0)$, dass eine wertkontinuierliche Zufallsgröße $Y$ einen festen Wert $y_0$ annimmt, ist stets $0$.
 
  
  
 
'''(5)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>:  
 
'''(5)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 2</u>:  
*Aufgrund der vorliegenden WDF kann das Ergebnis $Y=3$ ausgeschlossen werden.  
+
*Aufgrund der vorliegenden WDF kann das Ergebnis&nbsp; $Y=3$&nbsp; ausgeschlossen werden.  
*Das Ergebnis $Y=0$ ist dagegen durchaus möglich, obwohl ${\rm Pr}(Y = 0) = 0$ ist.  
+
*Das Ergebnis&nbsp; $Y=0$&nbsp; ist dagegen durchaus möglich, obwohl&nbsp; ${\rm Pr}(Y = 0) = 0$&nbsp; ist.  
*Führt man zum Beispiel ein Zufallsexperiment $N \to \infty$ mal durch und erhält dabei $N_0$ mal das Ergebnis $Y= 0$, so gilt bei endlichem $N_0$ nach der klassischen Definition der Wahrscheinlichkeit:
+
*Führt man zum Beispiel ein Zufallsexperiment&nbsp; $N \to \infty$&nbsp; mal durch und erhält dabei&nbsp; $N_0$&nbsp; mal das Ergebnis&nbsp; $Y= 0$, so gilt bei endlichem&nbsp; $N_0$&nbsp; nach der klassischen Definition der Wahrscheinlichkeit:
 
:$${\rm Pr}(Y = 0) = \lim_{N\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}\infty}\hspace{0.1cm}{N_0}/{N} = 0\hspace{0.05cm}.$$
 
:$${\rm Pr}(Y = 0) = \lim_{N\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}\infty}\hspace{0.1cm}{N_0}/{N} = 0\hspace{0.05cm}.$$
  
'''(6)'''&nbsp; Wir gehen wieder von der von der für die kontinuierliche Zufallsgröße $Y$ gültigen Gleichung $ {\rm Pr}(A \le Y \le B) = F_Y(B) - F_Y(A)$ aus:  
+
 
*Mit $A = 0$ und $B \to \infty$ (bzw. $B = 2$) erhält man:
+
 
 +
'''(6)'''&nbsp; Wir gehen wieder von der von der für die kontinuierliche Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; gültigen Gleichung &nbsp; $ {\rm Pr}(A \le Y \le B) = F_Y(B) - F_Y(A)$&nbsp;  aus:  
 +
*Mit&nbsp; $A = 0$&nbsp; und&nbsp; $B \to \infty$&nbsp; $($bzw.&nbsp; $B = 2)$&nbsp; erhält man:
 
:$${\rm Pr}( Y > 0) = {\rm Pr}(0 \le Y \le \infty)  
 
:$${\rm Pr}( Y > 0) = {\rm Pr}(0 \le Y \le \infty)  
 
= {\rm Pr}(0 \le Y \le 2) = F_Y(2) - F_Y(0)  
 
= {\rm Pr}(0 \le Y \le 2) = F_Y(2) - F_Y(0)  
 
\hspace{0.15cm}\underline {= 0.5}\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.15cm}\underline {= 0.5}\hspace{0.05cm}.$$
*Bei der symmetrischen kontinuierlichen Zufallsgröße $Y$ ist also tatsächlich erwartungsgemäß ${\rm Pr}( Y > 0) = 1/2$.  
+
*Bei der symmetrischen kontinuierlichen Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; ist also tatsächlich erwartungsgemäß &nbsp;${\rm Pr}( Y > 0) = 1/2$.  
*Obwohl auch die wertdiskrete Zufallsgröße $X$ symmetrisch um $x= 0$ ist, wurde dagegen oben ${\rm Pr}( X > 0)  = 0.3$ ermittelt.  
+
*Obwohl auch die wertdiskrete Zufallsgröße&nbsp; $X$&nbsp; symmetrisch um &nbsp;$x= 0$&nbsp; ist, wurde in der Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; dagegen &nbsp;${\rm Pr}( X > 0)  = 0.3$&nbsp; ermittelt.  
*Weiter erhält man mit $A = -1$ und $B = +1$ wegen $F_Y(-1) = 1- F_Y(+1)$:
+
*Weiter erhält man mit &nbsp;$A = -1$&nbsp; und &nbsp;$B = +1$&nbsp; wegen &nbsp;$F_Y(-1) = 1- F_Y(+1)$:
 
:$${\rm Pr}( |Y| \le 1)  =  {\rm Pr}(-1 \le Y \le +1)  
 
:$${\rm Pr}( |Y| \le 1)  =  {\rm Pr}(-1 \le Y \le +1)  
 
=  F_Y(+1) - F_Y(-1)  =  2 \cdot F_Y(+1) -1 = 2 \cdot 0.909 -1 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.818}. $$
 
=  F_Y(+1) - F_Y(-1)  =  2 \cdot F_Y(+1) -1 = 2 \cdot 0.909 -1 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.818}. $$

Aktuelle Version vom 24. September 2021, 13:40 Uhr

VTF (oben) und WDF (unten)

Zur Wiederholung einiger wichtiger Grundlagen aus dem Buch „Stochastische Signaltheorie” beschäftigen wir uns mit


Die obere Darstellung zeigt die Verteilungsfunktion  $F_X(x)$  einer wertdiskreten Zufallsgröße  $X$.  Die zugehörige WDF  $f_X(x)$  ist in der Teilaufgabe  (1)  zu bestimmen.

Die Gleichung

$$ {\rm Pr}(A < X \le B) = F_X(B) - F_X(A) = \lim_{\varepsilon \hspace{0.05cm}\rightarrow \hspace{0.05cm}0} \int_{A+\varepsilon}^{B+\varepsilon} \hspace{-0.15cm} f_X(x) \hspace{0.1cm}{\rm d}x $$

stellt zwei Möglichkeiten dar, um aus der VTF bzw. der WDF die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis  „Die Zufallsgröße  $X$  liegt in einem vorgegebenem Intervall”  zu berechnen.

Die untere Grafik zeigt die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion

$$ f_Y(y) = \left\{ \begin{array}{c} \hspace{0.1cm}1/2 \cdot \cos^2(\pi/4 \cdot y) \\ \hspace{0.1cm} 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{20}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}l} | y| \le 2, \\ y < -2 \hspace{0.1cm}{\rm und}\hspace{0.1cm}y > +2 \\ \end{array}$$

einer wertkontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$,  die auf den Bereich  $|Y| \le 2$  begrenzt ist.

Prinzipiell besteht bei der kontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$  der gleiche Zusammenhang zwischen WDF, VTF und den Wahrscheinlichkeiten wie bei einer diskreten Zufallsgröße.  Sie werden trotzdem einige Detailunterschiede feststellen.

Beispielsweise kann bei der kontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$  in obiger Gleichung auf den Grenzübergang verzichtet werden, und man erhält vereinfacht:

$${\rm Pr}(A \le Y \le B) = F_Y(B) - F_Y(A) =\int_{A}^{B} \hspace{-0.01cm} f_Y(y) \hspace{0.1cm}{\rm d}y\hspace{0.05cm}.$$





Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Differentielle Entropie.
  • Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe und weitere Informationen zu den wertkontinuierlichen Zufallsgrößen finden Sie im dritten Kapitel „Kontinuierliche Zufallsgrößen” des Buches  Stochastische Signaltheorie.
  • Gegeben ist zudem das folgende unbstimmte Integral:
$$\int \hspace{0.1cm} \cos^2(A \eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta = \frac{\eta}{2} + \frac{1}{4A} \cdot \sin(2A \eta).$$


Fragebogen

1

Bestimmen Sie die WDF  $f_X(x)$  der wertdiskreten Zufallsgröße  $X$.  Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend?

Die WDF setzt sich aus fünf Diracfunktionen zusammen.
Es gilt  ${\rm Pr}(X= 0) = 0.4$  und  ${\rm Pr}(X= 1) = 0.2$.
Es gilt  ${\rm Pr}(X= 2) = 0.4$.

2

Berechnen Sie die folgenden Wahrscheinlichkeiten:

${\rm Pr}(X > 0) \ = \ $

${\rm Pr}(|X| ≤ 1) \ = \ $

3

Welche Werte ergeben sich für die Verteilungsfunktion  $F_Y(y) ={\rm Pr}(Y \le y)$  der wertkontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$,  insbesondere:

$F_Y(y = 0) \ = \ $

$F_Y(y = 1) \ = \ $

$F_Y(y = 2) \ = \ $

4

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass  $Y = 0$  ist?

${\rm Pr}(Y = 0) \ = \ $

5

Welche der folgenden Aussagen sind richtig?

Das Ergebnis  $Y = 0$  ist unmöglich.
Das Ergebnis  $Y = 3$  ist unmöglich.

6

Wie groß sind die folgenden Wahrscheinlichkeiten?

${\rm Pr}(Y > 0) \ = \ $

${\rm Pr}(|Y| ≤ 1) \ = \ $


Musterlösung

WDF und VTF der
diskreten Zufallsgröße  $X$

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Die Verteilungsfunktion (VTF)  $F_X(x)$  ergibt sich aus der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion  $f_X(x)$  durch Integration über die (umbenannte) Zufallsgröße im Bereich von  $- \infty$  bis  $x$.
  • Die Umkehrung lautet:   Ist die VTF gegeben, so erhält man die WDF durch Differentiation.
  • Die vorgegebene VTF beinhaltet fünf Unstetigkeitsstellen, die nach der Differentiation zu fünf Diracfunktionen führen:
$$f_X(x) = 0.1 \cdot {\rm \delta}( x+2) + 0.2 \cdot {\rm \delta}( x+1) + 0.4 \cdot {\rm \delta}( x) + 0.2 \cdot {\rm \delta}( x-1) + 0.1 \cdot {\rm \delta}( x-2)\hspace{0.05cm}.$$
  • Die Diracgewichte geben die Auftrittswahrscheinlichkeiten der Zufallsgröße  $X = \{-2,\ -1,\ 0,\ +1,\ +2\}$ an,
    zum Beispiel:
$${\rm Pr}(X = 0) = F_X(x \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{+}) - F_X(x \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{-}) = 0.7 - 0.3 = 0.4\hspace{0.05cm}.$$
  • Dementsprechend lauten die weiteren Wahrscheinlichkeiten:
$${\rm Pr}(X = +1) = {\rm Pr}(X = -1) = 0.2\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} {\rm Pr}(X = +2) = {\rm Pr}(X = -2) = 0.1\hspace{0.05cm}.$$


(2)  Aus der eben berechneten WDF erhält man:

$${\rm Pr}(X >0) = {\rm Pr}(X = +1) + {\rm Pr}(X = +2) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.3}\hspace{0.05cm},$$
$${\rm Pr}(|X| \le 1) ={\rm Pr}(X = -1) + {\rm Pr}(X = 0) + {\rm Pr}(X = +1) = 0.2 + 0.4 +0.2 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.8}\hspace{0.05cm}.$$

Zum gleichen Ergebnis kommt man über die Verteilungsfunktion.  Hier lautet die allgemeine Gleichung, die für wertdiskrete und wertkontinuierliche Zufallsgrößen gleichermaßen gilt:

$${\rm Pr}(A < X \le B) =F_X(B) - F_X(A) \hspace{0.05cm}.$$
  • Mit  $A= 0$  und  $B = +2$  erhält man somit:
$${\rm Pr}(0 < X \le +2) = {\rm Pr}(X >0)= F_X(+2) - F_X(0) = 1 - 0.7 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.3} \hspace{0.05cm}.$$
  • Setzt man $A=-2$ und $B = +1$, so ergibt sich:
$${\rm Pr}(-2 < X \le +1) = {\rm Pr}(|X| \le 1)= F_X(+1) - F_X(-2) = 0.9 - 0.1 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.8} \hspace{0.05cm}.$$


WDF und VTF der kontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$

(3)  Die Verteilungsfunktion  $F_Y(y)$  ergibt sich aus der (umbenannten) WDF  $f_Y(\eta)$  durch Integration von  $- \infty$  bis  $x$.  Aufgrund der Symmetrie kann hierfür im Bereich  $0 \le y \le +2$  geschrieben werden:

$$F_Y(y) = \int_{-\infty}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{-0.1cm}f_Y(\eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta ={1}/{2}+\int_{0}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{-0.1cm}f_Y(\eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}F_Y(y) = \frac{1}{2}+\int_{0}^{\hspace{0.05cm}y} \hspace{0.1cm}\frac{1}{2} \cdot \cos^2({\pi}/{4} \cdot \eta) \hspace{0.1cm}{\rm d}\eta = \frac{1}{2}+\frac{y}{4} + \frac{1}{2\pi} \cdot \sin({\pi}/{2} \cdot y).$$

Die Gleichung gilt im gesamten Bereich  $0 \le y \le +2$.  Die gesuchten VTF–Werte sind damit:

  • $F_Y(y=0)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.5}$  (Integral über die halbe WDF),
  • $F_Y(y=1)= 3/4 + 1/(2 \pi)\hspace{0.15cm}\underline{= 0.909}$  (rot hinterlegte Fläche in der WDF),
  • $F_Y(y=2)\hspace{0.15cm}\underline{= 1}$  (Integral über die gesamte WDF).


(4)  Die Wahrscheinlichkeit, dass die wertkontinuierliche Zufallsgröße  $Y$  im Bereich von  $-\varepsilon$  bis  $+\varepsilon$  liegt, kann mit der angegebenen Gleichung wie folgt berechnet werden:

$${\rm Pr}(-\varepsilon \le Y \le +\varepsilon) = F_Y(+\varepsilon) - F_Y(-\varepsilon) \hspace{0.05cm}.$$
  • Berücksichtigt wurde, dass man bei der kontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$  das „<”–Zeichen ohne Verfälschung durch das „≤”–Zeichen ersetzen kann.
  • Mit dem Grenzübergang  $\varepsilon \to 0$  ergibt sich die gesuchte Wahrscheinlichkeit:
$${\rm Pr}(Y = 0) =\lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm}{\rm Pr}(-\varepsilon \le Y \le +\varepsilon) = \lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm} F_Y(+\varepsilon) - \lim_{\varepsilon\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0}\hspace{0.1cm} F_Y(-\varepsilon) = F_Y(y \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{+}) - F_Y(y \hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}0^{-})\hspace{0.05cm}.$$
  • Da bei einer kontinuierlichen Zufallsgröße die beiden Grenzwerte gleich sind,  gilt $\underline{{\rm Pr}(Y = 0) = 0}$.


Allgemein gilt:   Die Wahrscheinlichkeit  ${\rm Pr}(Y = y_0)$,  dass eine wertkontinuierliche Zufallsgröße  $Y$  einen festen Wert  $y_0$  annimmt, ist stets Null.


(5)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:

  • Aufgrund der vorliegenden WDF kann das Ergebnis  $Y=3$  ausgeschlossen werden.
  • Das Ergebnis  $Y=0$  ist dagegen durchaus möglich, obwohl  ${\rm Pr}(Y = 0) = 0$  ist.
  • Führt man zum Beispiel ein Zufallsexperiment  $N \to \infty$  mal durch und erhält dabei  $N_0$  mal das Ergebnis  $Y= 0$, so gilt bei endlichem  $N_0$  nach der klassischen Definition der Wahrscheinlichkeit:
$${\rm Pr}(Y = 0) = \lim_{N\hspace{0.05cm}\rightarrow\hspace{0.05cm}\infty}\hspace{0.1cm}{N_0}/{N} = 0\hspace{0.05cm}.$$


(6)  Wir gehen wieder von der von der für die kontinuierliche Zufallsgröße  $Y$  gültigen Gleichung   $ {\rm Pr}(A \le Y \le B) = F_Y(B) - F_Y(A)$  aus:

  • Mit  $A = 0$  und  $B \to \infty$  $($bzw.  $B = 2)$  erhält man:
$${\rm Pr}( Y > 0) = {\rm Pr}(0 \le Y \le \infty) = {\rm Pr}(0 \le Y \le 2) = F_Y(2) - F_Y(0) \hspace{0.15cm}\underline {= 0.5}\hspace{0.05cm}.$$
  • Bei der symmetrischen kontinuierlichen Zufallsgröße  $Y$  ist also tatsächlich erwartungsgemäß  ${\rm Pr}( Y > 0) = 1/2$.
  • Obwohl auch die wertdiskrete Zufallsgröße  $X$  symmetrisch um  $x= 0$  ist, wurde in der Teilaufgabe  (3)  dagegen  ${\rm Pr}( X > 0) = 0.3$  ermittelt.
  • Weiter erhält man mit  $A = -1$  und  $B = +1$  wegen  $F_Y(-1) = 1- F_Y(+1)$:
$${\rm Pr}( |Y| \le 1) = {\rm Pr}(-1 \le Y \le +1) = F_Y(+1) - F_Y(-1) = 2 \cdot F_Y(+1) -1 = 2 \cdot 0.909 -1 \hspace{0.15cm}\underline {= 0.818}. $$