Aufgaben:Aufgabe 2.3: Sinusförmige Kennlinie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID894__LZI_A_2_3.png|right|]]
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[[Datei:P_ID894__LZI_A_2_3.png|right|frame|Sinusförmige Kennlinie]]
:Wie betrachten ein System mit Eingang <i>x</i>(<i>t</i>) und Ausgang <i>y</i>(<i>t</i>). Zur einfacheren Darstellung werden die Signale als dimensionslos betrachtet.
+
Wie betrachten ein System mit Eingang&nbsp; $x(t)$&nbsp; und Ausgang&nbsp; $y(t)$.&nbsp; Zur einfacheren Darstellung werden die Signale als dimensionslos betrachtet.
  
:Der Zusammenhang zwischen dem Eingangssignal <i>x</i>(<i>t</i>) und dem Ausgangssignal <i>y</i>(<i>t</i>) ist im Bereich zwischen &ndash;&pi;/2 und +&pi;/2 durch die Kennlinie
+
Der Zusammenhang zwischen dem Eingangssignal&nbsp; $x(t)$&nbsp; und dem Ausgangssignal&nbsp; $y(t)$&nbsp; ist im Bereich zwischen&nbsp; $-\pi/2$&nbsp; und&nbsp; $+\pi/2$&nbsp; durch die folgende Kennlinie gegeben.
 
:$$g(x) =  \sin(x) = x - \frac{x^3}{3!} + \frac{x^5}{5!} -
 
:$$g(x) =  \sin(x) = x - \frac{x^3}{3!} + \frac{x^5}{5!} -
  \hspace{0.05cm}...$$
+
  \hspace{0.05cm}\text{...}$$
  
:gegeben. Der zweite Teil dieser Gleichung beschreibt dabei die Reihenentwicklung der Sinusfunktion. Als Näherungen für die nichtlineare Kennlinie werden in dieser Aufgabe verwendet:
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Der zweite Teil dieser Gleichung beschreibt dabei die Reihenentwicklung der Sinusfunktion.  
:$$g_1(x) = x\hspace{0.05cm},\\
 
g_3(x) = x-\frac{x^3}{6}\hspace{0.05cm},\\
 
g_5(x) = x-\frac{x^3}{6}+\frac{x^5}{120}\hspace{0.05cm}.$$
 
  
:Es wird stets das Eingangssignal <i>x</i>(<i>t</i>) = <i>A</i> &middot; cos(<i>&omega;</i><sub>0</sub> &middot; <i>t</i>) vorausgesetzt, wobei für die (dimensionslose) Signalamplitude die Werte <i>A</i> = 0.5, <i>A</i> = 1.0 und <i>A</i> = 1.5 zu betrachten sind.
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Als Näherungen für die nichtlineare Kennlinie werden in dieser Aufgabe verwendet:
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:$$g_1(x) = x\hspace{0.05cm},$$
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:$$ g_3(x) = x- x^{3}\hspace{-0.1cm}/6\hspace{0.05cm},$$
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:$$g_5(x) = x- x^3\hspace{-0.1cm}/{6}+x^5\hspace{-0.1cm}/{120}\hspace{0.05cm}.$$
  
:<b>Hinweis:</b> Diese Aufgabe bezieht sich auf den Theorieteil von Kapitel 2.2. Als bekannt vorausgesetzt werden die folgenden trigonometrischen Beziehungen:
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Es wird stets das Eingangssignal&nbsp; $x(t) = A \cdot \cos(\omega_0 \cdot t)$&nbsp; vorausgesetzt, wobei für die&nbsp; (dimensionslose)&nbsp; Signalamplitude die Werte&nbsp; $A = 0.5$,&nbsp; $A = 1.0$&nbsp; und&nbsp; $A = 1.5$&nbsp; zu betrachten sind.
:$$\cos^3(\alpha) = \frac{3}{4} \cdot \cos(\alpha) + \frac{1}{4} \cdot \cos(3\alpha)
 
\hspace{0.05cm}, \\
 
\cos^5(\alpha) = \frac{10}{16} \cdot \cos(\alpha) + \frac{5}{16} \cdot \cos(3\alpha)
 
+ \frac{1}{16} \cdot \cos(5\alpha)\hspace{0.05cm}.$$
 
  
:Die sich ergebenden Signalverläufe <i>x</i>(<i>t</i>) und <i>y</i>(<i>t</i>) sind für die Parametersätze dieses Beispiels auf der Seite Beschreibung nichtlinearer Systeme (2) grafisch dargestellt.
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''Hinweise:''
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*Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel&nbsp;  [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Nichtlineare_Verzerrungen|Nichtlineare Verzerrungen]].
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*Die sich ergebenden Signalverläufe für&nbsp; $x(t)$&nbsp; und&nbsp; $y(t)$&nbsp; sind auf der Seite&nbsp; [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Nichtlineare_Verzerrungen#Beschreibung_nichtlinearer_Systeme|Beschreibung nichtlinearer Systeme]]&nbsp; grafisch dargestellt.
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*Alle hier abgefragten Leistungen beziehen sich auf den Widerstand&nbsp; $R = 1 \ \rm \Omega$&nbsp; und haben somit die Einheit&nbsp; ${\rm V}^2$.
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*Als bekannt vorausgesetzt werden die folgenden trigonometrischen Beziehungen:
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:$$\cos^3(\alpha) =  {3}/{4} \cdot \cos(\alpha) + {1}/{4} \cdot \cos(3\alpha)
 +
\hspace{0.05cm}, $$
 +
:$$ \cos^5(\alpha) =  {10}/{16} \cdot \cos(\alpha) + {5}/{16} \cdot \cos(3\alpha)
 +
+ {1}/{16} \cdot \cos(5\alpha)\hspace{0.05cm}.$$
  
  
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<quiz display=simple>
 
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{Welchen Klirrfaktor erhält man mit der Kennliniennäherung <i>g</i><sub>1</sub>(<i>x</i>) unabhängig von der Amplitude <i>A</i> des Eingangssignals?
+
{Welchen Klirrfaktor&nbsp; $K$&nbsp; erhält man mit der Kennliniennäherung&nbsp; $\underline{g_1(x)}$&nbsp; unabhängig von der Amplitude&nbsp; $A$&nbsp; des Eingangssignals?
 
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$g_1(x):\ \ K$ = { 0 3% }
+
$K \ = \ $ { 0. } $\ \%$
  
  
{Berechnen Sie den Klirrfaktor für das Eingangssignal <i>x</i>(<i>t</i>) = <i>A</i> &middot; cos(<i>&omega;</i><sub>0</sub> &middot; <i>t</i>) und die Näherung <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>). Welche Werte ergeben sich für <i>A</i> = 0.5 und <i>A</i> = 1.0?
+
{Berechnen Sie den Klirrfaktor&nbsp; $K$&nbsp;  für das Eingangssignal&nbsp; $x(t) = A \cdot \cos(\omega_0 \cdot t)$&nbsp; und die Näherung&nbsp; $\underline{g_3(x)}$. <br>Welche Werte ergeben sich für&nbsp; $A = 0.5$&nbsp; und&nbsp; $A = 1.0$?
 
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$g_3(x),\ A = 0.5:\ \ K$ = { 1.08 3% } %
+
$A = 0.5\hspace{-0.08cm}:\ \ K \ = \ $ { 1.08 3% } $\ \%$
$g_3(x),\ A = 1.0:\ \ K$ = { 4.76 3% } %
+
$A = 1.0\hspace{-0.08cm}:\ \ K \ =  \ $ { 4.76 3% } $\ \%$
  
  
{Wie lautet der Klirrfaktor für <i>A</i> = 1 unter Berücksichtigung der Näherung <i>g</i><sub>5</sub>(<i>x</i>).
+
{Wie lautet der Klirrfaktor für&nbsp; $\underline{A = 1.0}$&nbsp; unter Berücksichtigung der Näherung&nbsp;  $\underline{g_5(x)}$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$g_5(x),\ A = 1.0:\ \ K$ = { 4.45 3% } %
+
$K \ = \ $ { 4.45 3% } $\ \%$
  
  
{Welche der folgenden Aussagen treffen zu? <i>K</i> bezeichnet den Klirrfaktor der Sinusfunktion <i>g</i>(<i>x</i>); <i>K</i><sub><i>g</i>3</sub> und <i>K</i><sub><i>g</i>5</sub> basieren auf den Näherungen <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>) und <i>g</i><sub>5</sub>(<i>x</i>).
+
{Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Hierbei bezeichnet&nbsp; $K$&nbsp;  den Klirrfaktor der Sinusfunktion&nbsp; $g(x)$. <br>$K_{\rm g3}$&nbsp; und&nbsp; $K_{\rm g5}$&nbsp; basieren auf den Näherungen&nbsp; $g_3(x)$&nbsp; bzw.&nbsp; $g_5(x)$.
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
+ <i>K</i><sub><i>g</i>5</sub> stellt im Allgemeinen eine bessere Näherung für <i>K</i> dar als <i>K</i><sub><i>g</i>3</sub>.
+
+ $K_{\rm g5}$&nbsp; stellt im Allgemeinen eine bessere Näherung für&nbsp; $K$&nbsp; dar als&nbsp; $K_{\rm g3}$.
- Für <i>A</i> = 1 ist <i>K</i><sub><i>g</i>3</sub> kleiner als <i>K</i><sub><i>g</i>5</sub>.
+
- Für&nbsp; $A = 1.0$ &nbsp;gilt&nbsp; $K_{\rm g3} < K_{\rm g5}$.
+ Für <i>A</i> = 0.5 wird <i>K</i><sub><i>g</i>3</sub> &asymp; <i>K</i><sub><i>g</i>5</sub> gelten.
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+ Für&nbsp; $A = 0.5$ &nbsp;wird&nbsp; $K_{\rm g3} \approx K_{\rm g5}$  gelten.
  
  
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===Musterlösung===
 
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{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Die sehr ungenaue Näherung <i>g</i><sub>1</sub>(<i>x</i>) = <i>x</i> ist linear in <i>x</i> und führt deshalb auch nicht zu nichtlinearen Verzerrungen. Damit ergibt sich der Klirrfaktor <u><i>K</i> = 0</u>.
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'''(1)'''&nbsp; Die sehr ungenaue Näherung&nbsp; $g_1(x) = x$&nbsp; ist linear in&nbsp; $x$&nbsp; und führt deshalb auch nicht zu nichtlinearen Verzerrungen. Damit ergibt sich für den Klirrfaktor $\underline{K = 0}$.
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Das analytische Spektrum (nur positive Frequenzen) des Eingangssignals lautet:
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'''(2)'''&nbsp; Das analytische Spektrum (nur positive Frequenzen) des Eingangssignals lautet:
 
:$$X_+(f) = A  \cdot {\rm \delta}(f- f_0) .$$
 
:$$X_+(f) = A  \cdot {\rm \delta}(f- f_0) .$$
  
:Am Ausgang der nichtlinearen Kennlinie <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>) liegt dann folgendes Signal an:
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*Am Ausgang der nichtlinearen Kennlinie&nbsp; $g_3(x)$&nbsp; liegt dann folgendes Signal an:
 
:$$y(t) = A \cdot {\rm cos}(\omega_0  t ) - \frac{A^3}{6} \cdot
 
:$$y(t) = A \cdot {\rm cos}(\omega_0  t ) - \frac{A^3}{6} \cdot
 
{\rm cos}^3(\omega_0  t )=
 
{\rm cos}^3(\omega_0  t )=
\\ = A \cdot {\rm cos}(\omega_0  t ) - \frac{3}{4} \cdot \frac{A^3}{6} \cdot
+
A \cdot {\rm cos}(\omega_0  t ) - \frac{3}{4} \cdot \frac{A^3}{6} \cdot
 
{\rm cos}(\omega_0  t )- \frac{1}{4} \cdot \frac{A^3}{6} \cdot
 
{\rm cos}(\omega_0  t )- \frac{1}{4} \cdot \frac{A^3}{6} \cdot
{\rm cos}(3\omega_0  t ) = \\ = A_1 \cdot {\rm cos}(\omega_0  t )
+
{\rm cos}(3\omega_0  t ) = A_1 \cdot {\rm cos}(\omega_0  t )
 
+ A_3 \cdot {\rm cos}(3\omega_0  t ).$$
 
+ A_3 \cdot {\rm cos}(3\omega_0  t ).$$
  
:Für die Koeffizienten <i>A</i><sub>1</sub> und <i>A</i><sub>3</sub> erhält man durch Koeffizientenvergleich:
+
*Für die Koeffizienten&nbsp; $A_1$&nbsp; und $A_3$ erhält man durch Koeffizientenvergleich:
:$$A_1 = A  - \frac{A^3}{8},  \hspace{0.5cm}A_3 =  - \frac{A^3}{24}.$$
+
:$$A_1 = A  - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{8},  \hspace{0.5cm}A_3 =  - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{24}.$$
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 +
*Mit $A = 0.5$ ergibt sich $A_1 \approx 0.484$ und&nbsp; $A_3 \approx 0.005$. Somit lautet der Klirrfaktor:
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:$$K = K_3 ={|A_3|}/{A_1}= {0.005}/{0.484} \hspace{0.15cm}\underline{ =  1.08\%}.$$
  
:Mit <i>A</i> = 0.5 ergibt sich <i>A</i><sub>1</sub> &asymp; 0.484 und <i>A</i><sub>3</sub> &asymp; 0.005. Somit lautet der Klirrfaktor:
+
:Anzumerken ist, dass bei der Näherung&nbsp; $g_3(x)$&nbsp; nur der kubische Anteil&nbsp; $K_3$&nbsp; des Klirrfaktors wirksam ist.  
:$$K = K_3 = \frac{|A_3|}{A_1}= \frac{0.005}{0.484} \hspace{0.15cm}\underline{ =  1.08\%}.$$
 
  
:Anzumerken ist, dass bei der Näherung <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>) nur der kubische Anteil <i>K</i><sub>3</sub> des Klirrfaktors wirksam ist. Für <i>A</i> = 1 und <i>A</i> = 1.5 ergeben sich folgende Zahlenwerte:
+
*Für&nbsp; $A = 1.0$&nbsp; und&nbsp; $A = 1.5$&nbsp; ergeben sich folgende Zahlenwerte:
 
:$$A = 1.0: A_1 \approx 0.875, \hspace{0.2cm} A_3 \approx
 
:$$A = 1.0: A_1 \approx 0.875, \hspace{0.2cm} A_3 \approx
-0.041\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \hspace{0.15cm}\underline{K \approx 4.76\%},$$
+
-0.041\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \hspace{0.15cm}\underline{K \approx 4.76\%}\; \; \Rightarrow \; \; K_{g3},$$
 
:$$A = 1.5: A_1 \approx 1.078, \hspace{0.2cm} A_3 \approx
 
:$$A = 1.5: A_1 \approx 1.078, \hspace{0.2cm} A_3 \approx
 
-0.140\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \hspace{0.15cm}{K \approx 13 \%}.$$
 
-0.140\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \hspace{0.15cm}{K \approx 13 \%}.$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;In ähnlicher Weise wie beim Unterpunkt 2) gilt nun
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'''(3)'''&nbsp; In ähnlicher Weise wie beim Unterpunkt&nbsp; '''(2)'''&nbsp; gilt nun
 
:$$y(t) = A_1 \cdot {\rm cos}(\omega_0  t ) + A_3 \cdot {\rm
 
:$$y(t) = A_1 \cdot {\rm cos}(\omega_0  t ) + A_3 \cdot {\rm
 
cos}(3\omega_0  t )+ A_5 \cdot {\rm cos}(5\omega_0  t )$$
 
cos}(3\omega_0  t )+ A_5 \cdot {\rm cos}(5\omega_0  t )$$
  
 
:mit folgenden Koeffizienten:
 
:mit folgenden Koeffizienten:
:$$A_1 = A  - \frac{A^3}{8} + \frac{A^5}{192},\hspace{0.3cm}
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:$$A_1 = A  - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{8} + {A^5}\hspace{-0.1cm}/{192},\hspace{0.3cm}
A_3 =  - \frac{A^3}{24} + \frac{A^5}{384},\hspace{0.3cm}
+
A_3 =  - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{24} + {A^5}\hspace{-0.1cm}/{384},\hspace{0.3cm}
A_5 = \frac{A^5}{1920}.$$
+
A_5 = {A^5}\hspace{-0.1cm}/{1920}.$$
  
:Daraus ergeben sich mit <i>A</i> = 1 die Zahlenwerte:
+
*Daraus ergeben sich mit&nbsp; $A=1$&nbsp; die Zahlenwerte:
 
:$$A_1 \approx 1 -0.125 +0.005 = 0.880,\hspace{0.3cm}
 
:$$A_1 \approx 1 -0.125 +0.005 = 0.880,\hspace{0.3cm}
 
A_3 \approx  -0.042 +0.003 = -0.039,\hspace{0.3cm}
 
A_3 \approx  -0.042 +0.003 = -0.039,\hspace{0.3cm}
 
A_5 \approx 0.0005$$
 
A_5 \approx 0.0005$$
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}K_3 = \frac{|A_3|}{A_1}= 0.0443,\hspace{0.3cm}K_5 =
+
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}K_3 = {|A_3|}/{A_1}= 0.0443,\hspace{0.3cm}K_5 =
\frac{|A_5|}{A_1}= 0.0006 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} K = \sqrt{K_3^2 + K_5^2}  \hspace{0.15cm}\underline{\approx 4.45\%}.$$
+
{|A_5|}/{A_1}= 0.0006 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} K = \sqrt{K_3^2 + K_5^2}  \hspace{0.15cm}\underline{\approx 4.45\%}
 
+
\; \; \Rightarrow \; \; K_{g5}.$$
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Der Ansatz <i>g</i><sub>5</sub>(<i>x</i>) ist im gesamten Bereich eine bessere Näherung für die Sinusfunktion <i>g</i>(<i>x</i>) als die Näherung <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>). Deshalb ist der in der Teilaufgabe c) berechnete Wert <i>K</i><sub>c</sub> eine bessere Näherung für den tatsächlichen Klirrfaktor <i>K</i> als <i>K<sub>b</sub></i> &ndash; die erste Aussage ist somit richtig.
 
  
:Dagegen ist die zweite Aussage falsch, wie schon die Berechnung gezeigt hat <i>K<sub>b</sub></i> = 4.76 % ist größer als <i>K<sub>c</sub></i>  = 4.45 %. Der Grund hierfür ist, dass <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>) unterhalb von <i>g</i><sub>5</sub>(<i>x</i>) liegt und damit auch eine größere Abweichung vom linearen Verlauf vorliegt.
 
  
:Für <i>A</i> = 0.5 wird <i>K<sub>c</sub></i> &asymp; <i>K<sub>b</sub></i> gelten. Schon die Kennlinie auf der Angabenseite zeigt, dass für |<i>x</i>| &#8804; 0.5 die beiden Funktionen <i>g</i><sub>3</sub>(<i>x</i>) und <i>g</i><sub>5</sub>(<i>x</i>) innerhalb der Zeichengenauigkeit nicht zu unterscheiden sind. Damit ergeben sich auch gleiche Klirrfaktoren. Richtig sind also die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>
+
'''(4)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
 +
*Der Ansatz&nbsp; $g_5(x)$&nbsp; ist im gesamten Bereich eine bessere Näherung für die Sinusfunktion&nbsp; $g(x)$&nbsp; als die Näherung&nbsp; $g_3(x)$.
 +
*Deshalb ist der in der Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; berechnete Wert&nbsp; $K_{g5}$&nbsp; eine bessere Näherung für den tatsächlichen Klirrfaktor als&nbsp; $K_{g3}$. <br>Die erste Aussage ist somit richtig.
 +
*Die zweite Aussage ist falsch, wie schon die Berechnung für&nbsp; $A=1$&nbsp; gezeigt hat: &nbsp; $K_{g3} \approx 4.76 \%$&nbsp; ist größer als&nbsp; $K_{g5} \approx 4.45 \%$.
 +
*Der Grund hierfür ist, dass $g_3(x)$ unterhalb von $g_5(x)$ liegt und damit auch eine größere Abweichung vom linearen Verlauf vorliegt.
 +
*Für&nbsp; $A=0.5$&nbsp; wird&nbsp; $K_{g5} \approx K_{g3} = 1.08 \%$&nbsp; gelten.  
 +
*Die Kennlinie auf der Angabenseite zeigt, dass   für&nbsp; $|x| \le 0.5$&nbsp; die Funktionen&nbsp; $g_3(x)$&nbsp; und&nbsp; $g_5(x)$&nbsp;  innerhalb der Zeichengenauigkeit nicht zu unterscheiden sind.  
 +
*Damit ergeben sich auch gleiche Klirrfaktoren.  
 
{{ML-Fuß}}
 
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Aktuelle Version vom 29. September 2021, 14:13 Uhr

Sinusförmige Kennlinie

Wie betrachten ein System mit Eingang  $x(t)$  und Ausgang  $y(t)$.  Zur einfacheren Darstellung werden die Signale als dimensionslos betrachtet.

Der Zusammenhang zwischen dem Eingangssignal  $x(t)$  und dem Ausgangssignal  $y(t)$  ist im Bereich zwischen  $-\pi/2$  und  $+\pi/2$  durch die folgende Kennlinie gegeben.

$$g(x) = \sin(x) = x - \frac{x^3}{3!} + \frac{x^5}{5!} - \hspace{0.05cm}\text{...}$$

Der zweite Teil dieser Gleichung beschreibt dabei die Reihenentwicklung der Sinusfunktion.

Als Näherungen für die nichtlineare Kennlinie werden in dieser Aufgabe verwendet:

$$g_1(x) = x\hspace{0.05cm},$$
$$ g_3(x) = x- x^{3}\hspace{-0.1cm}/6\hspace{0.05cm},$$
$$g_5(x) = x- x^3\hspace{-0.1cm}/{6}+x^5\hspace{-0.1cm}/{120}\hspace{0.05cm}.$$

Es wird stets das Eingangssignal  $x(t) = A \cdot \cos(\omega_0 \cdot t)$  vorausgesetzt, wobei für die  (dimensionslose)  Signalamplitude die Werte  $A = 0.5$,  $A = 1.0$  und  $A = 1.5$  zu betrachten sind.





Hinweise:

  • Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel  Nichtlineare Verzerrungen.
  • Die sich ergebenden Signalverläufe für  $x(t)$  und  $y(t)$  sind auf der Seite  Beschreibung nichtlinearer Systeme  grafisch dargestellt.
  • Alle hier abgefragten Leistungen beziehen sich auf den Widerstand  $R = 1 \ \rm \Omega$  und haben somit die Einheit  ${\rm V}^2$.
  • Als bekannt vorausgesetzt werden die folgenden trigonometrischen Beziehungen:
$$\cos^3(\alpha) = {3}/{4} \cdot \cos(\alpha) + {1}/{4} \cdot \cos(3\alpha) \hspace{0.05cm}, $$
$$ \cos^5(\alpha) = {10}/{16} \cdot \cos(\alpha) + {5}/{16} \cdot \cos(3\alpha) + {1}/{16} \cdot \cos(5\alpha)\hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Welchen Klirrfaktor  $K$  erhält man mit der Kennliniennäherung  $\underline{g_1(x)}$  unabhängig von der Amplitude  $A$  des Eingangssignals?

$K \ = \ $

$\ \%$

2

Berechnen Sie den Klirrfaktor  $K$  für das Eingangssignal  $x(t) = A \cdot \cos(\omega_0 \cdot t)$  und die Näherung  $\underline{g_3(x)}$.
Welche Werte ergeben sich für  $A = 0.5$  und  $A = 1.0$?

$A = 0.5\hspace{-0.08cm}:\ \ K \ = \ $

$\ \%$
$A = 1.0\hspace{-0.08cm}:\ \ K \ = \ $

$\ \%$

3

Wie lautet der Klirrfaktor für  $\underline{A = 1.0}$  unter Berücksichtigung der Näherung  $\underline{g_5(x)}$?

$K \ = \ $

$\ \%$

4

Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Hierbei bezeichnet  $K$  den Klirrfaktor der Sinusfunktion  $g(x)$.
$K_{\rm g3}$  und  $K_{\rm g5}$  basieren auf den Näherungen  $g_3(x)$  bzw.  $g_5(x)$.

$K_{\rm g5}$  stellt im Allgemeinen eine bessere Näherung für  $K$  dar als  $K_{\rm g3}$.
Für  $A = 1.0$  gilt  $K_{\rm g3} < K_{\rm g5}$.
Für  $A = 0.5$  wird  $K_{\rm g3} \approx K_{\rm g5}$ gelten.


Musterlösung

(1)  Die sehr ungenaue Näherung  $g_1(x) = x$  ist linear in  $x$  und führt deshalb auch nicht zu nichtlinearen Verzerrungen. Damit ergibt sich für den Klirrfaktor $\underline{K = 0}$.


(2)  Das analytische Spektrum (nur positive Frequenzen) des Eingangssignals lautet:

$$X_+(f) = A \cdot {\rm \delta}(f- f_0) .$$
  • Am Ausgang der nichtlinearen Kennlinie  $g_3(x)$  liegt dann folgendes Signal an:
$$y(t) = A \cdot {\rm cos}(\omega_0 t ) - \frac{A^3}{6} \cdot {\rm cos}^3(\omega_0 t )= A \cdot {\rm cos}(\omega_0 t ) - \frac{3}{4} \cdot \frac{A^3}{6} \cdot {\rm cos}(\omega_0 t )- \frac{1}{4} \cdot \frac{A^3}{6} \cdot {\rm cos}(3\omega_0 t ) = A_1 \cdot {\rm cos}(\omega_0 t ) + A_3 \cdot {\rm cos}(3\omega_0 t ).$$
  • Für die Koeffizienten  $A_1$  und $A_3$ erhält man durch Koeffizientenvergleich:
$$A_1 = A - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{8}, \hspace{0.5cm}A_3 = - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{24}.$$
  • Mit $A = 0.5$ ergibt sich $A_1 \approx 0.484$ und  $A_3 \approx 0.005$. Somit lautet der Klirrfaktor:
$$K = K_3 ={|A_3|}/{A_1}= {0.005}/{0.484} \hspace{0.15cm}\underline{ = 1.08\%}.$$
Anzumerken ist, dass bei der Näherung  $g_3(x)$  nur der kubische Anteil  $K_3$  des Klirrfaktors wirksam ist.
  • Für  $A = 1.0$  und  $A = 1.5$  ergeben sich folgende Zahlenwerte:
$$A = 1.0: A_1 \approx 0.875, \hspace{0.2cm} A_3 \approx -0.041\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \hspace{0.15cm}\underline{K \approx 4.76\%}\; \; \Rightarrow \; \; K_{g3},$$
$$A = 1.5: A_1 \approx 1.078, \hspace{0.2cm} A_3 \approx -0.140\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \hspace{0.15cm}{K \approx 13 \%}.$$


(3)  In ähnlicher Weise wie beim Unterpunkt  (2)  gilt nun

$$y(t) = A_1 \cdot {\rm cos}(\omega_0 t ) + A_3 \cdot {\rm cos}(3\omega_0 t )+ A_5 \cdot {\rm cos}(5\omega_0 t )$$
mit folgenden Koeffizienten:
$$A_1 = A - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{8} + {A^5}\hspace{-0.1cm}/{192},\hspace{0.3cm} A_3 = - {A^3}\hspace{-0.1cm}/{24} + {A^5}\hspace{-0.1cm}/{384},\hspace{0.3cm} A_5 = {A^5}\hspace{-0.1cm}/{1920}.$$
  • Daraus ergeben sich mit  $A=1$  die Zahlenwerte:
$$A_1 \approx 1 -0.125 +0.005 = 0.880,\hspace{0.3cm} A_3 \approx -0.042 +0.003 = -0.039,\hspace{0.3cm} A_5 \approx 0.0005$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}K_3 = {|A_3|}/{A_1}= 0.0443,\hspace{0.3cm}K_5 = {|A_5|}/{A_1}= 0.0006 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} K = \sqrt{K_3^2 + K_5^2} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 4.45\%} \; \; \Rightarrow \; \; K_{g5}.$$


(4)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Der Ansatz  $g_5(x)$  ist im gesamten Bereich eine bessere Näherung für die Sinusfunktion  $g(x)$  als die Näherung  $g_3(x)$.
  • Deshalb ist der in der Teilaufgabe  (3)  berechnete Wert  $K_{g5}$  eine bessere Näherung für den tatsächlichen Klirrfaktor als  $K_{g3}$.
    Die erste Aussage ist somit richtig.
  • Die zweite Aussage ist falsch, wie schon die Berechnung für  $A=1$  gezeigt hat:   $K_{g3} \approx 4.76 \%$  ist größer als  $K_{g5} \approx 4.45 \%$.
  • Der Grund hierfür ist, dass $g_3(x)$ unterhalb von $g_5(x)$ liegt und damit auch eine größere Abweichung vom linearen Verlauf vorliegt.
  • Für  $A=0.5$  wird  $K_{g5} \approx K_{g3} = 1.08 \%$  gelten.
  • Die Kennlinie auf der Angabenseite zeigt, dass für  $|x| \le 0.5$  die Funktionen  $g_3(x)$  und  $g_5(x)$  innerhalb der Zeichengenauigkeit nicht zu unterscheiden sind.
  • Damit ergeben sich auch gleiche Klirrfaktoren.