Aufgaben:Aufgabe 2.5: Verzerrung und Entzerrung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.“ durch „ “)
 
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID907__LZI_A_2_5.png|right|frame|Trapezspektrum und zugehörige Impulsantwort]]
+
[[Datei:P_ID907__LZI_A_2_5.png|right|frame|Trapezspektrum (oben), <br>zugehörige Impulsantwort (unten)]]
Betrachtet wird ein Nachrichtensystem mit Eingang $x(t)$ und Ausgang $y(t)$ , das durch den trapezförmigen Frequenzgang $H(f)$ gemäß der oberen Grafik vollständig beschrieben wird. Mit dem Rolloff&ndash;Faktor $r = 0.5$ sowie der äquivalenten Bandbreite $\Delta f = 16 \ \rm kHz$ lautet die dazugehörige, über die Fourierrücktransformation berechenbare Impulsantwort:
+
Betrachtet wird ein Nachrichtensystem mit Eingang&nbsp;  $x(t)$&nbsp; und Ausgang&nbsp; $y(t)$,&nbsp; das durch den trapezförmigen Frequenzgang&nbsp; $H(f)$&nbsp; gemäß der oberen Grafik vollständig beschrieben wird.&nbsp; Mit dem Rolloff&ndash;Faktor&nbsp; $r = 0.5$&nbsp; sowie der äquivalenten Bandbreite&nbsp; $\Delta f = 16 \ \rm kHz$&nbsp; lautet die dazugehörige,&nbsp; über die Fourierrücktransformation berechenbare Impulsantwort:
 
:$$h(t) = \Delta f \cdot {\rm si}(\pi \cdot \Delta f \cdot t )\cdot
 
:$$h(t) = \Delta f \cdot {\rm si}(\pi \cdot \Delta f \cdot t )\cdot
 
{\rm si}(\pi \cdot r \cdot \Delta f \cdot t
 
{\rm si}(\pi \cdot r \cdot \Delta f \cdot t
) .$$
+
) = \Delta f \cdot {\rm sinc}(\Delta f \cdot t )\cdot
 +
{\rm sinc}(r \cdot \Delta f \cdot t
 +
).$$
  
 +
Hierbei sind folgende ineinander umrechenbare Funktionen verwendet:
 +
:$${\rm si}(x) = \sin(x)/x,\hspace{0.5cm}{\rm sinc}(x) = \sin(\pi x)/(\pi x).$$
 
Als Eingangssignale stehen zur Verfügung:
 
Als Eingangssignale stehen zur Verfügung:
 
*Die Summe zweier harmonischer Schwingungen:
 
*Die Summe zweier harmonischer Schwingungen:
 
:$$x_1(t) =  {1\, \rm V} \cdot \cos(\omega_1 \cdot  t) + {1\, \rm V} \cdot \sin(\omega_2 \cdot
 
:$$x_1(t) =  {1\, \rm V} \cdot \cos(\omega_1 \cdot  t) + {1\, \rm V} \cdot \sin(\omega_2 \cdot
 
  t).$$
 
  t).$$
:Hierbei gelte für $\omega_1 = 2\pi \cdot 2000 \ {\rm 1/s}$ und $\omega_2 \gt \omega_1$.
+
:Hierbei sei&nbsp; $\omega_1 = 2\pi \cdot 2000 \ {\rm 1/s}$&nbsp; und&nbsp; $\omega_2 \gt \omega_1$.
 
* Ein periodisches Dreiecksignal:
 
* Ein periodisches Dreiecksignal:
:$$x_2(t) =  \frac{8\, \rm V}{\pi^2} \cdot \left[\cos(\omega_0  t) + {1}/{9} \cdot \cos(3\omega_0  t)
+
:$$x_2(t) =  \frac{8\, \rm V}{\pi^2} \cdot \big[\cos(\omega_0  t) + {1}/{9} \cdot \cos(3\omega_0  t)
  + {1}/{25} \cdot \cos(5\omega_0  t) + \hspace{0.05cm}\text{...}\right].$$
+
  + {1}/{25} \cdot \cos(5\omega_0  t) + \hspace{0.05cm}\text{...}\big].$$
:Es ist anzumerken, dass die Grundfrequenz $f_0 = 2 \ \rm kHz$ bzw. $3\ \rm kHz$ beträgt. Zum Zeitpunkt $t = 0$ ist der Signalwert in beiden Fällen $1 \ \rm V$.
+
:Die Grundfrequenz beträgt&nbsp; $f_0 = 2 \ \rm kHz$&nbsp; bzw.&nbsp; $3\ \rm kHz$.&nbsp; Zum Zeitpunkt&nbsp; $t = 0$&nbsp; ist der Signalwert in beiden Fällen&nbsp; $1 \ \rm V$.
* Ein Rechteckimpuls $x_3(t)$ mit Amplitude $A = 1 \ \rm V$ und Dauer $T = 1 \ \rm ms$. Da dessen Spektrum $X_3(f)$ bis ins Unendliche reicht, führt $H(f)$ hier immer zu linearen Verzerrungen.
+
* Ein Rechteckimpuls&nbsp; $x_3(t)$&nbsp; mit Amplitude&nbsp; $A = 1 \ \rm V$&nbsp; und Dauer&nbsp; $T = 1 \ \rm ms$. <br>Da dessen Spektrum&nbsp; $X_3(f)$&nbsp; bis ins Unendliche reicht, führt&nbsp; $H(f)$&nbsp; hier immer zu linearen Verzerrungen.
  
  
Ab der Teilaufgabe (6) soll versucht werden, durch einen nachgeschalteten Entzerrer mit
+
Ab der Teilaufgabe&nbsp; '''(6)'''&nbsp; soll versucht werden, durch einen nachgeschalteten Entzerrer mit
* Frequenzgang $H_{\rm E}(f)$,
+
* Frequenzgang&nbsp; $H_{\rm E}(f)$,
* Eingangssignal $y(t)$, und
+
* Eingangssignal&nbsp; $y(t)$,&nbsp; und
* Ausgangssignal $z(t)$
+
* Ausgangssignal&nbsp; $z(t)$
  
  
die eventuell von $H(f)$ erzeugten Verzerrungen zu eliminieren.  
+
die eventuell von&nbsp; $H(f)$&nbsp; erzeugten Verzerrungen zu eliminieren.  
  
  
Zeile 34: Zeile 38:
  
 
''Hinweise:''  
 
''Hinweise:''  
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel  [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Lineare_Verzerrungen|Lineare Verzerrungen]].
+
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel&nbsp; [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Lineare_Verzerrungen|Lineare Verzerrungen]].
*Der im Fragenkatalog verwendete Begriff &bdquo;Gesamtverzerrung&rdquo; bezieht sich auf das Eingangssignal $x(t)$ und das Ausgangssignal $z(t)$.
+
* Bezug wird insbesondere genommen auf die Seite&nbsp;  [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Lineare_Verzerrungen#Entzerrungsverfahren|Entzerrungsverfahren]].
 +
*Der im Fragenkatalog verwendete Begriff &bdquo;Gesamtverzerrung&rdquo; bezieht sich auf das Eingangssignal&nbsp; $x(t)$&nbsp; und das Ausgangssignal&nbsp; $z(t)$.
 
   
 
   
  
Zeile 50: Zeile 55:
  
  
{Welche Eigenschaften zeigt das System beim Testsignal $x_1(t)$ mit $\underline{f_2 = 4 \ \rm kHz}$?
+
{Welche Eigenschaften zeigt das System beim Testsignal&nbsp; $x_1(t)$&nbsp; mit&nbsp; $\underline{f_2 = 4 \ \rm kHz}$?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
+ Es wirkt wie ein ideales System.
 
+ Es wirkt wie ein ideales System.
Zeile 57: Zeile 62:
  
  
{Welche Eigenschaften zeigt das System beim Testsignal $x_1(t)$ mit $\underline{f_2 = 10 \ \rm kHz}$?
+
{Welche Eigenschaften zeigt das System beim Testsignal&nbsp; $x_1(t)$&nbsp; mit&nbsp; $\underline{f_2 = 10 \ \rm kHz}$?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
 
- Es wirkt wie ein ideales System.
 
- Es wirkt wie ein ideales System.
Zeile 64: Zeile 69:
  
  
{Wie groß ist beim Testsignal $x_2(t)$  mit $\underline{f_0 = 3 \ \rm kHz}$ die Maximalabweichung $\varepsilon_{\rm max} = |y_2(t_0) - x_2(t_0)|$. <br>An welcher Stelle $t_0$ tritt $\varepsilon_{\rm max}$ zum ersten Mal auf?
+
{Wie groß ist beim Testsignal&nbsp; $x_2(t)$&nbsp; mit&nbsp; $\underline{f_0 = 3 \ \rm kHz}$&nbsp; die Maximalabweichung &nbsp;$\varepsilon_{\rm max} = |y_2(t_0) - x_2(t_0)|$. <br>An welcher Stelle &nbsp;$t_0$&nbsp; tritt&nbsp; $\varepsilon_{\rm max}$&nbsp; zum ersten Mal auf?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$\varepsilon_\text{max} \ = \ $ { 0.156 3% } $\ \rm V$
 
$\varepsilon_\text{max} \ = \ $ { 0.156 3% } $\ \rm V$
Zeile 70: Zeile 75:
  
  
{Wie groß ist die maximale Abweichung $\varepsilon_{\rm max}$ mit $\underline{f_0 = 2 \ \rm kHz}$?
+
{Wie groß ist die maximale Abweichung &nbsp;$\varepsilon_{\rm max}$&nbsp; mit &nbsp;$\underline{f_0 = 2 \ \rm kHz}$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$\varepsilon_\text{max} \ = \ $ { 0.114 3% } $\ \rm V$
 
$\varepsilon_\text{max} \ = \ $ { 0.114 3% } $\ \rm V$
  
  
{Welchen Verlauf sollte der Entzerrer $H_{\rm E}(f)$ besitzen, um alle Verzerrungen von $H(f)$ bestmöglich zu kompensieren. <br>Welcher Betragswert ergibt sich bei $\underline{f = 10 \ \rm kHz}$?
+
{Welchen Verlauf sollte der Entzerrer&nbsp; $H_{\rm E}(f)$&nbsp; besitzen, um alle Verzerrungen von&nbsp; $H(f)$&nbsp; bestmöglich zu kompensieren. <br>Welcher Betragswert ergibt sich bei&nbsp; $\underline{f = 10 \ \rm kHz}$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
$|H_E(f = 10 \ \rm kHz)| \ = \ $ { 4 3% }
 
$|H_E(f = 10 \ \rm kHz)| \ = \ $ { 4 3% }
  
  
{Bei welchen der aufgeführten Signale ist eine vollständige Entzerrung möglich? <br>Unter vollständiger Entzerrung soll dabei $z(t) = x(t)$ verstanden werden.
+
{Bei welchen der aufgeführten Signale ist eine vollständige Entzerrung möglich? <br>Unter &bdquo;vollständiger Entzerrung&rdquo; soll dabei&nbsp; $z(t) = x(t)$&nbsp; verstanden werden.
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
+ Beim Signal $x_1(t)$ mit $f_2 = 10 \ \rm kHz$.
+
+ Beim Signal&nbsp; $x_1(t)$&nbsp; mit&nbsp; $f_2 = 10 \ \rm kHz$,
- Beim Signal $x_2(t)$.
+
- beim Signal&nbsp; $x_2(t)$,
- Beim Signal $x_3(t)$.
+
- beim Signal&nbsp; $x_3(t)$.
  
  
Zeile 93: Zeile 98:
 
'''(1)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
 
'''(1)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>:
 
*Durch die Angabe eines Frequenzgangs wird bereits implizit ein lineares System vorausgesetzt, so dass nichtlineare Verzerrungen nicht auftreten können.  
 
*Durch die Angabe eines Frequenzgangs wird bereits implizit ein lineares System vorausgesetzt, so dass nichtlineare Verzerrungen nicht auftreten können.  
*Da $H(f)$ rein reell ist, können Phasenverzerrungen ebenfalls ausgeschlossen werden.
+
*Da&nbsp; $H(f)$&nbsp; rein reell ist, können Phasenverzerrungen ebenfalls ausgeschlossen werden.
 +
 
  
  
 
'''(2)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
 
'''(2)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
*Das Ausgangssignal ist $y_1(t) = x_1(t)$.  
+
*Das Ausgangssignal ist&nbsp; $y_1(t) = x_1(t)$.  
 
*Somit ist das System nicht nur verzerrungsfrei, sondern kann für diese Anwendung auch als ideal bezeichnet werden.  
 
*Somit ist das System nicht nur verzerrungsfrei, sondern kann für diese Anwendung auch als ideal bezeichnet werden.  
 +
  
  
 
'''(3)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 3</u>:
 
'''(3)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 3</u>:
*In diesem Fall erhält man das Ausgangssignal:
+
*In diesem Fall erhält man für das Ausgangssignal:
 
:$$y_1(t)=  1\,{\rm  V}\cdot \cos(2 \pi \cdot f_1 \cdot t) + {1}/{4}\cdot 1\,{\rm  V}\cdot \sin(2 \pi \cdot f_2 \cdot t).$$
 
:$$y_1(t)=  1\,{\rm  V}\cdot \cos(2 \pi \cdot f_1 \cdot t) + {1}/{4}\cdot 1\,{\rm  V}\cdot \sin(2 \pi \cdot f_2 \cdot t).$$
*Während der Anteil bei $f_1$ unverändert übertragen wird, ist der Sinusanteil mit $f_2$ auf ein Viertel gedämpft.  
+
*Während der Anteil bei&nbsp; $f_1$&nbsp; unverändert übertragen wird, ist der Sinusanteil mit&nbsp; $f_2$&nbsp; auf ein Viertel gedämpft.  
 
*Also liegen Dämpfungsverzerrungen vor.
 
*Also liegen Dämpfungsverzerrungen vor.
  
  
'''(4)'''&nbsp; Das Ausgangssignal $y_2(t)$ hat die folgende Form, wenn man die Grundfrequenz $f_0 = 3 \ \rm kHz$ berücksichtigt:
+
 
 +
'''(4)'''&nbsp; Das Ausgangssignal&nbsp; $y_2(t)$&nbsp; hat die folgende Form, wenn man die Grundfrequenz&nbsp; $f_0 = 3 \ \rm kHz$&nbsp; berücksichtigt:
 
:$$y_2(t)=  \frac{8\,{\rm  V}}{\pi^2} \left( \cos(\omega_0  t) +
 
:$$y_2(t)=  \frac{8\,{\rm  V}}{\pi^2} \left( \cos(\omega_0  t) +
 
  \frac{3}{8}\cdot \frac{1}{9} \cdot \cos(3\omega_0  t)\right)
 
  \frac{3}{8}\cdot \frac{1}{9} \cdot \cos(3\omega_0  t)\right)
 
.$$
 
.$$
  
Der Faktor $3/8$ beschreibt $H(f = 9 \ \rm kHz)$. Alle weiteren Spektralanteile bei $15 \ \rm kHz$, $21 \ \rm kHz$ usw. werden vom System unterdrückt.
+
*Der Faktor&nbsp; $3/8$&nbsp; beschreibt&nbsp; $H(f = 9 \ \rm kHz)$.&nbsp; Alle weiteren Spektralanteile bei&nbsp; $15 \ \rm kHz$,&nbsp; $21 \ \rm kHz$,&nbsp; usw. werden vom System unterdrückt.
  
Die stärksten Abweichungen zwischen $x_2(t)$ und $y_2(t)$ wird es bei den Dreieckspitzen geben, da sich hier die fehlenden hohen Frequenzen am stärksten auswirken. Zum Beispiel erhält man den Zeitpunkt $\underline{t= 0}$:
+
*Die stärksten Abweichungen zwischen&nbsp; $x_2(t)$&nbsp; und&nbsp; $y_2(t)$&nbsp; wird es bei den Dreieckspitzen geben, da sich hier die fehlenden hohen Frequenzen am stärksten auswirken.&nbsp; Zum Beispiel erhält man für den Zeitpunkt&nbsp; $\underline{t= 0}$:
 
:$$y_2(t=0)=  \frac{8\,{\rm  V}}{\pi^2} \left( 1 +
 
:$$y_2(t=0)=  \frac{8\,{\rm  V}}{\pi^2} \left( 1 +
 
  {3}/{72}\right)= 0.844\,{\rm
 
  {3}/{72}\right)= 0.844\,{\rm
Zeile 123: Zeile 131:
  
  
'''(5)'''&nbsp; Mit der Grundfrequenz $f_0 = 2 \ \rm kHz$ sowie den Übertragungswerten  $H(3f_0) = 0.75$, $H(5f_0) = 0.25$ und $H(7f_0) = 0$ ergibt sich:
+
 
 +
'''(5)'''&nbsp; Mit der Grundfrequenz&nbsp; $f_0 = 2 \ \rm kHz$&nbsp; sowie den Übertragungswerten&nbsp; $H(3f_0) = 0.75$,&nbsp; $H(5f_0) = 0.25$,&nbsp; $H(7f_0) = 0$&nbsp; ergibt sich:
 
:$$y_2(t=0)=  \frac{8\,{\rm  V}}{\pi^2} \left( 1 +
 
:$$y_2(t=0)=  \frac{8\,{\rm  V}}{\pi^2} \left( 1 +
 
  \frac{3}{4}\cdot \frac{1}{9} + \frac{1}{4} \cdot\frac{1}{25}\right)= 0.886\,{\rm
 
  \frac{3}{4}\cdot \frac{1}{9} + \frac{1}{4} \cdot\frac{1}{25}\right)= 0.886\,{\rm
Zeile 131: Zeile 140:
  
  
'''(6)'''&nbsp; Im Bereich bis $4  \  \rm kHz$ ist $H_{\rm E}(f) = H(f) = 1$ zu setzen. Dagegen gilt im Bereich von $4  \  \rm kHz$ bis $12  \  \rm kHz$:
+
 
 +
'''(6)'''&nbsp; Im Bereich bis&nbsp; $4  \  \rm kHz$&nbsp; ist&nbsp; $H_{\rm E}(f) = H(f) = 1$&nbsp; zu setzen. Dagegen gilt im Bereich von&nbsp; $4  \  \rm kHz$&nbsp; bis&nbsp; $12  \  \rm kHz$:
 
:$$H_{\rm  E}(f)=  \frac{1}{H(f)} =
 
:$$H_{\rm  E}(f)=  \frac{1}{H(f)} =
  \frac{1}{1.5 \cdot [1 - f/(12\,{\rm  kHz})]}
+
  \frac{1}{1.5 \cdot \big[1 - f/(12\,{\rm  kHz})\big]}
 
  \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm}
 
  \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm}
 
H_{\rm  E}(f = 10\,{\rm  kHz})\hspace{0.15cm}\underline{= 4}
 
H_{\rm  E}(f = 10\,{\rm  kHz})\hspace{0.15cm}\underline{= 4}
Zeile 139: Zeile 149:
  
 
Der Nennerausdruck beschreibt hierbei die Geradengleichung des Flankenabfalls.
 
Der Nennerausdruck beschreibt hierbei die Geradengleichung des Flankenabfalls.
 +
  
  
 
'''(7)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 1</u>:
 
'''(7)'''&nbsp; Richtig ist der <u>Lösungsvorschlag 1</u>:
*Sowohl $x_2(t)$ als auch $x_3(t)$ beinhalten auch Spektralanteile bei Frequenzen größer als $12  \  \rm kHz$.  
+
*Sowohl&nbsp; $x_2(t)$&nbsp; als auch&nbsp; $x_3(t)$&nbsp; beinhalten auch Spektralanteile bei Frequenzen größer als&nbsp; $12  \  \rm kHz$.  
*Wurden diese durch die Bandbegrenzung von $H(f)$ abgeschnitten, so können sie durch den Entzerrer nicht mehr rekonstruiert werden.  
+
*Wurden diese von&nbsp; $H(f)$&nbsp; abgeschnitten &nbsp; &rArr; &nbsp; Bandbegrenzung, so können sie durch den Entzerrer nicht mehr rekonstruiert werden.  
*Das heißt, dass nur das Signal $x_1(t)$ durch $H_{\rm E}(f)$ wieder hergestellt werden kann, allerdings nur dann, wenn $f_2 < 12  \  \rm kHz$ gilt:
+
*Das heißt, dass nur das Signal&nbsp; $x_1(t)$&nbsp; durch&nbsp; $H_{\rm E}(f)$&nbsp; wieder hergestellt werden kann, allerdings nur dann, wenn&nbsp; $f_2 < 12  \  \rm kHz$ gilt:
 
:$$z_1(t)=  \underline{1} \cdot 1\,{\rm  V}\cdot \cos(2 \pi \cdot f_1 \cdot t) +  \underline{4} \cdot \frac{1}{4}\cdot 1\,{\rm  V}\cdot \sin(2 \pi \cdot f_2 \cdot t).$$
 
:$$z_1(t)=  \underline{1} \cdot 1\,{\rm  V}\cdot \cos(2 \pi \cdot f_1 \cdot t) +  \underline{4} \cdot \frac{1}{4}\cdot 1\,{\rm  V}\cdot \sin(2 \pi \cdot f_2 \cdot t).$$
*Die jeweils ersten (unterstrichenen) Faktoren geben jeweils die Verstärkungswerte von $H_{\rm E}(f)$ an.
+
*Die jeweils ersten (unterstrichenen) Faktoren geben jeweils die Verstärkungswerte von&nbsp; $H_{\rm E}(f)$&nbsp; an.
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Aktuelle Version vom 5. Oktober 2021, 15:00 Uhr

Trapezspektrum (oben),
zugehörige Impulsantwort (unten)

Betrachtet wird ein Nachrichtensystem mit Eingang  $x(t)$  und Ausgang  $y(t)$,  das durch den trapezförmigen Frequenzgang  $H(f)$  gemäß der oberen Grafik vollständig beschrieben wird.  Mit dem Rolloff–Faktor  $r = 0.5$  sowie der äquivalenten Bandbreite  $\Delta f = 16 \ \rm kHz$  lautet die dazugehörige,  über die Fourierrücktransformation berechenbare Impulsantwort:

$$h(t) = \Delta f \cdot {\rm si}(\pi \cdot \Delta f \cdot t )\cdot {\rm si}(\pi \cdot r \cdot \Delta f \cdot t ) = \Delta f \cdot {\rm sinc}(\Delta f \cdot t )\cdot {\rm sinc}(r \cdot \Delta f \cdot t ).$$

Hierbei sind folgende ineinander umrechenbare Funktionen verwendet:

$${\rm si}(x) = \sin(x)/x,\hspace{0.5cm}{\rm sinc}(x) = \sin(\pi x)/(\pi x).$$

Als Eingangssignale stehen zur Verfügung:

  • Die Summe zweier harmonischer Schwingungen:
$$x_1(t) = {1\, \rm V} \cdot \cos(\omega_1 \cdot t) + {1\, \rm V} \cdot \sin(\omega_2 \cdot t).$$
Hierbei sei  $\omega_1 = 2\pi \cdot 2000 \ {\rm 1/s}$  und  $\omega_2 \gt \omega_1$.
  • Ein periodisches Dreiecksignal:
$$x_2(t) = \frac{8\, \rm V}{\pi^2} \cdot \big[\cos(\omega_0 t) + {1}/{9} \cdot \cos(3\omega_0 t) + {1}/{25} \cdot \cos(5\omega_0 t) + \hspace{0.05cm}\text{...}\big].$$
Die Grundfrequenz beträgt  $f_0 = 2 \ \rm kHz$  bzw.  $3\ \rm kHz$.  Zum Zeitpunkt  $t = 0$  ist der Signalwert in beiden Fällen  $1 \ \rm V$.
  • Ein Rechteckimpuls  $x_3(t)$  mit Amplitude  $A = 1 \ \rm V$  und Dauer  $T = 1 \ \rm ms$.
    Da dessen Spektrum  $X_3(f)$  bis ins Unendliche reicht, führt  $H(f)$  hier immer zu linearen Verzerrungen.


Ab der Teilaufgabe  (6)  soll versucht werden, durch einen nachgeschalteten Entzerrer mit

  • Frequenzgang  $H_{\rm E}(f)$,
  • Eingangssignal  $y(t)$,  und
  • Ausgangssignal  $z(t)$


die eventuell von  $H(f)$  erzeugten Verzerrungen zu eliminieren.



Hinweise:

  • Die Aufgabe gehört zum Kapitel  Lineare Verzerrungen.
  • Bezug wird insbesondere genommen auf die Seite  Entzerrungsverfahren.
  • Der im Fragenkatalog verwendete Begriff „Gesamtverzerrung” bezieht sich auf das Eingangssignal  $x(t)$  und das Ausgangssignal  $z(t)$.



Fragebogen

1

Welche Verzerrungsarten können bei diesem System ausgeschlossen werden?

Nichtlineare Verzerrungen.
Dämpfungsverzerrungen.
Phasenverzerrungen.

2

Welche Eigenschaften zeigt das System beim Testsignal  $x_1(t)$  mit  $\underline{f_2 = 4 \ \rm kHz}$?

Es wirkt wie ein ideales System.
Es wirkt wie ein verzerrungsfreies System.
Man erkennt, dass ein verzerrendes System vorliegt.

3

Welche Eigenschaften zeigt das System beim Testsignal  $x_1(t)$  mit  $\underline{f_2 = 10 \ \rm kHz}$?

Es wirkt wie ein ideales System.
Es wirkt wie ein verzerrungsfreies System.
Man erkennt, dass ein verzerrendes System vorliegt.

4

Wie groß ist beim Testsignal  $x_2(t)$  mit  $\underline{f_0 = 3 \ \rm kHz}$  die Maximalabweichung  $\varepsilon_{\rm max} = |y_2(t_0) - x_2(t_0)|$.
An welcher Stelle  $t_0$  tritt  $\varepsilon_{\rm max}$  zum ersten Mal auf?

$\varepsilon_\text{max} \ = \ $

$\ \rm V$
$t_0 \ = \ $

$\ \rm ms$

5

Wie groß ist die maximale Abweichung  $\varepsilon_{\rm max}$  mit  $\underline{f_0 = 2 \ \rm kHz}$?

$\varepsilon_\text{max} \ = \ $

$\ \rm V$

6

Welchen Verlauf sollte der Entzerrer  $H_{\rm E}(f)$  besitzen, um alle Verzerrungen von  $H(f)$  bestmöglich zu kompensieren.
Welcher Betragswert ergibt sich bei  $\underline{f = 10 \ \rm kHz}$?

$|H_E(f = 10 \ \rm kHz)| \ = \ $

7

Bei welchen der aufgeführten Signale ist eine vollständige Entzerrung möglich?
Unter „vollständiger Entzerrung” soll dabei  $z(t) = x(t)$  verstanden werden.

Beim Signal  $x_1(t)$  mit  $f_2 = 10 \ \rm kHz$,
beim Signal  $x_2(t)$,
beim Signal  $x_3(t)$.


Musterlösung

(1)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 3:

  • Durch die Angabe eines Frequenzgangs wird bereits implizit ein lineares System vorausgesetzt, so dass nichtlineare Verzerrungen nicht auftreten können.
  • Da  $H(f)$  rein reell ist, können Phasenverzerrungen ebenfalls ausgeschlossen werden.


(2)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Das Ausgangssignal ist  $y_1(t) = x_1(t)$.
  • Somit ist das System nicht nur verzerrungsfrei, sondern kann für diese Anwendung auch als ideal bezeichnet werden.


(3)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 3:

  • In diesem Fall erhält man für das Ausgangssignal:
$$y_1(t)= 1\,{\rm V}\cdot \cos(2 \pi \cdot f_1 \cdot t) + {1}/{4}\cdot 1\,{\rm V}\cdot \sin(2 \pi \cdot f_2 \cdot t).$$
  • Während der Anteil bei  $f_1$  unverändert übertragen wird, ist der Sinusanteil mit  $f_2$  auf ein Viertel gedämpft.
  • Also liegen Dämpfungsverzerrungen vor.


(4)  Das Ausgangssignal  $y_2(t)$  hat die folgende Form, wenn man die Grundfrequenz  $f_0 = 3 \ \rm kHz$  berücksichtigt:

$$y_2(t)= \frac{8\,{\rm V}}{\pi^2} \left( \cos(\omega_0 t) + \frac{3}{8}\cdot \frac{1}{9} \cdot \cos(3\omega_0 t)\right) .$$
  • Der Faktor  $3/8$  beschreibt  $H(f = 9 \ \rm kHz)$.  Alle weiteren Spektralanteile bei  $15 \ \rm kHz$,  $21 \ \rm kHz$,  usw. werden vom System unterdrückt.
  • Die stärksten Abweichungen zwischen  $x_2(t)$  und  $y_2(t)$  wird es bei den Dreieckspitzen geben, da sich hier die fehlenden hohen Frequenzen am stärksten auswirken.  Zum Beispiel erhält man für den Zeitpunkt  $\underline{t= 0}$:
$$y_2(t=0)= \frac{8\,{\rm V}}{\pi^2} \left( 1 + {3}/{72}\right)= 0.844\,{\rm V} \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} \varepsilon_{\rm max} = |y_2(t=0)- x_2(t=0)| \hspace{0.15cm}\underline{= 0.156\,{\rm V}}.$$


(5)  Mit der Grundfrequenz  $f_0 = 2 \ \rm kHz$  sowie den Übertragungswerten  $H(3f_0) = 0.75$,  $H(5f_0) = 0.25$,  $H(7f_0) = 0$  ergibt sich:

$$y_2(t=0)= \frac{8\,{\rm V}}{\pi^2} \left( 1 + \frac{3}{4}\cdot \frac{1}{9} + \frac{1}{4} \cdot\frac{1}{25}\right)= 0.886\,{\rm V}\hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm}\varepsilon_{\rm max} \hspace{0.15cm}\underline{= 0.114\,{\rm V}}.$$


(6)  Im Bereich bis  $4 \ \rm kHz$  ist  $H_{\rm E}(f) = H(f) = 1$  zu setzen. Dagegen gilt im Bereich von  $4 \ \rm kHz$  bis  $12 \ \rm kHz$:

$$H_{\rm E}(f)= \frac{1}{H(f)} = \frac{1}{1.5 \cdot \big[1 - f/(12\,{\rm kHz})\big]} \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm} H_{\rm E}(f = 10\,{\rm kHz})\hspace{0.15cm}\underline{= 4} .$$

Der Nennerausdruck beschreibt hierbei die Geradengleichung des Flankenabfalls.


(7)  Richtig ist der Lösungsvorschlag 1:

  • Sowohl  $x_2(t)$  als auch  $x_3(t)$  beinhalten auch Spektralanteile bei Frequenzen größer als  $12 \ \rm kHz$.
  • Wurden diese von  $H(f)$  abgeschnitten   ⇒   Bandbegrenzung, so können sie durch den Entzerrer nicht mehr rekonstruiert werden.
  • Das heißt, dass nur das Signal  $x_1(t)$  durch  $H_{\rm E}(f)$  wieder hergestellt werden kann, allerdings nur dann, wenn  $f_2 < 12 \ \rm kHz$ gilt:
$$z_1(t)= \underline{1} \cdot 1\,{\rm V}\cdot \cos(2 \pi \cdot f_1 \cdot t) + \underline{4} \cdot \frac{1}{4}\cdot 1\,{\rm V}\cdot \sin(2 \pi \cdot f_2 \cdot t).$$
  • Die jeweils ersten (unterstrichenen) Faktoren geben jeweils die Verstärkungswerte von  $H_{\rm E}(f)$  an.