Aufgaben:Aufgabe 4.15: WDF und Kovarianzmatrix: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Wir betrachten hier die dreidimensionale Zufallsgröße $\mathbf{x}$, deren allgemein dargestellte Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{x}}$ in der Grafik angegeben ist. Die Zufallsgröße besitzt folgende Eigenschaften: | + | Wir betrachten hier die dreidimensionale Zufallsgröße $\mathbf{x}$, deren allgemein dargestellte Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{x}}$ in der Grafik angegeben ist. Die Zufallsgröße besitzt folgende Eigenschaften: |
* Die drei Komponenten sind gaußverteilt und es gilt für die Elemente der Kovarianzmatrix: | * Die drei Komponenten sind gaußverteilt und es gilt für die Elemente der Kovarianzmatrix: | ||
:$$K_{ij} = \sigma_i \cdot \sigma_j \cdot \rho_{ij}.$$ | :$$K_{ij} = \sigma_i \cdot \sigma_j \cdot \rho_{ij}.$$ | ||
* Die Elemente auf der Hauptdiagonalen seien bekannt: | * Die Elemente auf der Hauptdiagonalen seien bekannt: | ||
− | :$$ K_{11} =1, K_{22} =0, K_{33} =0.25.$$ | + | :$$ K_{11} =1, \ K_{22} =0, \ K_{33} =0.25.$$ |
− | * Der Korrelationskoeffizient zwischen den Koeffizienten $x_1$ und $x_3$ beträgt $\rho_{13} = 0.8$. | + | * Der Korrelationskoeffizient zwischen den Koeffizienten $x_1$ und $x_3$ beträgt $\rho_{13} = 0.8$. |
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− | + | Im zweiten Teil der Aufgabe soll die Zufallsgröße $\mathbf{y}$ mit den beiden Komponenten $y_1$ und $y_2$ betrachtet werden, deren Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{y}}$ durch die angegebenen Zahlenwerte $(1, \ 0.4, \ 0.25)$ bestimmt ist. | |
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− | In den Teilaufgaben (5) und (6) sollen der Vorfaktor $C$ und die weiteren WDF-Koeffizienten $\gamma_1$, $\gamma_2$ und $\gamma_{12}$ gemäß dieser Vektordarstellung berechnet werden. Dagegen würde die entsprechende Gleichung bei herkömmlicher Vorgehensweise entsprechend dem Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Zweidimensionale_Gaußsche_Zufallsgrößen#Wahrscheinlichkeitsdichte-_und_Verteilungsfunktion|Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen]] lauten: | + | Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion einer mittelwertfreien Gaußschen zweidimensionalen Zufallsgröße $\mathbf{y}$ lautet gemäß den Angaben auf der Seite [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen#Zusammenhang_zwischen_Kovarianzmatrix_und_WDF|"Zusammenhang zwischen Kovarianzmatrix und WDF"]] mit $N = 2$: |
+ | :$$\mathbf{f_y}(\mathbf{y}) = \frac{1}{{2 \pi \cdot | ||
+ | \sqrt{|\mathbf{K_y}|}}}\cdot {\rm e}^{-{1}/{2} \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} \mathbf{y} ^{\rm T}\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm}\mathbf{K_y}^{-1} \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} \mathbf{y} }= C \cdot {\rm e}^{-\gamma_1 \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_1^2 \hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm} \gamma_2 \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_2^2 \hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\gamma_{12} \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_1 \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_2 }.$$ | ||
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+ | *In den Teilaufgaben '''(5)''' und '''(6)''' sollen der Vorfaktor $C$ und die weiteren WDF-Koeffizienten $\gamma_1$, $\gamma_2$ und $\gamma_{12}$ gemäß dieser Vektordarstellung berechnet werden. | ||
+ | *Dagegen würde die entsprechende Gleichung bei herkömmlicher Vorgehensweise entsprechend dem Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Zweidimensionale_Gaußsche_Zufallsgrößen#Wahrscheinlichkeitsdichte-_und_Verteilungsfunktion|Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen]] lauten: | ||
:$$f_{y_1,\hspace{0.1cm}y_2}(y_1,y_2)=\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sigma_1 | :$$f_{y_1,\hspace{0.1cm}y_2}(y_1,y_2)=\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sigma_1 | ||
\sigma_2 \sqrt{\rm 1-\rho^2}}\cdot\exp\Bigg[-\frac{\rm 1}{\rm 2 | \sigma_2 \sqrt{\rm 1-\rho^2}}\cdot\exp\Bigg[-\frac{\rm 1}{\rm 2 | ||
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2}}+\frac { y_2^{\rm 2}}{\sigma_2^{\rm 2}}-\rm 2\rho \frac{{\it | 2}}+\frac { y_2^{\rm 2}}{\sigma_2^{\rm 2}}-\rm 2\rho \frac{{\it | ||
y}_1{\it y}_2}{\sigma_1 \cdot \sigma_2}) \rm \Bigg].$$ | y}_1{\it y}_2}{\sigma_1 \cdot \sigma_2}) \rm \Bigg].$$ | ||
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− | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen|Verallgemeinerung auf N-dimensionale Zufallsgrößen]]. | + | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen|Verallgemeinerung auf N-dimensionale Zufallsgrößen]]. |
− | *Einige Grundlagen zur Anwendung von Vektoren und Matrizen finden sich auf den Seiten [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen#Grundlagen_der_Matrizenrechnung:_Determinante_einer_Matrix|Determinante einer Matrix]] sowie [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen#Grundlagen_der_Matrizenrechnung:_Inverse_einer_Matrix|Inverse einer Matrix]] | + | *Einige Grundlagen zur Anwendung von Vektoren und Matrizen finden sich auf den Seiten [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen#Grundlagen_der_Matrizenrechnung:_Determinante_einer_Matrix|Determinante einer Matrix]] sowie [[Stochastische_Signaltheorie/Verallgemeinerung_auf_N-dimensionale_Zufallsgrößen#Grundlagen_der_Matrizenrechnung:_Inverse_einer_Matrix|Inverse einer Matrix]] |
− | *Bezug genommen wird auch auf das Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Zweidimensionale_Gaußsche_Zufallsgrößen|Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen]]. | + | *Bezug genommen wird auch auf das Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Zweidimensionale_Gaußsche_Zufallsgrößen|Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen]]. |
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<quiz display=simple> | <quiz display=simple> | ||
− | {Welche der | + | {Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend? |
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− | - Die Zufallsgröße $\mathbf{x}$ ist mit Sicherheit mittelwertfrei. | + | - Die Zufallsgröße $\mathbf{x}$ ist mit Sicherheit mittelwertfrei. |
− | + Die Matrixelemente $K_{12}$, $K_{ | + | + Die Matrixelemente $K_{12}$, $K_{21}$, $K_{23}$ und $K_{32}$ sind Null. |
- Es gilt $K_{31} = -K_{13}$. | - Es gilt $K_{31} = -K_{13}$. | ||
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{Berechnen Sie das Matrixelement der letzten Zeile und ersten Spalte. | {Berechnen Sie das Matrixelement der letzten Zeile und ersten Spalte. | ||
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− | $K_\text{31} \ = $ { 0.4 3% } | + | $K_\text{31} \ = \ $ { 0.4 3% } |
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|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $|\mathbf{K}_{\mathbf{y}}| \ = $ { 0.09 3% } | + | $|\mathbf{K}_{\mathbf{y}}| \ = \ $ { 0.09 3% } |
− | {Berechnen Sie die inverse Matrix $\mathbf{I}_{\mathbf{y}} = \mathbf{K}_{\mathbf{y}}^{-1}$ mit den Matrixelementen | + | {Berechnen Sie die inverse Matrix $\mathbf{I}_{\mathbf{y}} = \mathbf{K}_{\mathbf{y}}^{-1}$ mit den Matrixelementen |
$I_{ij}$ : | $I_{ij}$ : | ||
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− | $I_\text{11} \ = $ { 2.777 3% } | + | $I_\text{11} \ = \ $ { 2.777 3% } |
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− | $I_\text{21} \ = $ { 4. | + | $I_\text{21} \ = \ $ { -4.454--4.434 } |
− | $I_\text{22} \ = $ { 11.111 3% } | + | $I_\text{22} \ = \ $ { 11.111 3% } |
− | {Berechnen Sie den Vorfaktor $C$ der | + | {Berechnen Sie den Vorfaktor $C$ der zweidimensionalen Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion. Vergleichen Sie das Ergebnis |
− | mit der | + | mit der im Theorieteil angebenen Formel. |
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− | $C\ = $ { 0.531 3% } | + | $C\ = \ $ { 0.531 3% } |
− | {Bestimmen Sie die Koeffizienten im Argument der Exponentialfunktion. Vergleichen Sie das Ergebnis mit der | + | {Bestimmen Sie die Koeffizienten im Argument der Exponentialfunktion. Vergleichen Sie das Ergebnis mit der zweidimensionalen WDF–Gleichung. |
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− | $\gamma_1 \ = $ { 1.389 3% } | + | $\gamma_1 \ = \ $ { 1.389 3% } |
− | $\gamma_2 \ = $ { 5.556 3% } | + | $\gamma_2 \ = \ $ { 5.556 3% } |
− | $\gamma_{12}\ = $ { -4.454--4.434 } | + | $\gamma_{12}\ = \ $ { -4.454--4.434 } |
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===Musterlösung=== | ===Musterlösung=== | ||
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− | + | '''(1)''' Richtig ist nur <u>der Lösungsvorschlag 2</u>: | |
− | + | *Anhand der Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{x}}$ ist keine Aussage darüber möglich, ob die zugrunde liegende Zufallsgröße $\mathbf{x}$ mittelwertfrei oder mittelwertbehaftet ist, da ein eventueller Mittelwert $\mathbf{m}$ herausgerechnet wird. | |
+ | *Um Aussagen über den Mittelwert machen zu können, müsste die Korrelationsmatrix $\mathbf{R}_{\mathbf{x}}$ bekannt sein. | ||
+ | *Aus $K_{22} = \sigma_2^2 = 0$ folgt zwingend, dass alle anderen Elemente in der zweiten Zeile $(K_{21}, K_{23})$ und der zweiten Spalte $(K_{12}, K_{32})$ ebenfalls Null sind. | ||
+ | *Dagegen ist die dritte Aussage falsch: Die Elemente sind symmetrisch zur Hauptdiagonalen, so dass stets $K_{31} = K_{13}$ gelten muss. | ||
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+ | '''(2)''' Aus $K_{11} = 1$ und $K_{33} = 0.25$ folgen direkt $\sigma_1 = 1$ und $\sigma_3 = 0.5$. | ||
+ | *Zusammen mit dem Korrelationskoeffizienten $\rho_{13} = 0.8$ (siehe Angabenblatt) erhält man somit: | ||
:$$K_{13} = K_{31} = \sigma_1 \cdot \sigma_2 \cdot \rho_{13}\hspace{0.15cm}\underline{= 0.4}.$$ | :$$K_{13} = K_{31} = \sigma_1 \cdot \sigma_2 \cdot \rho_{13}\hspace{0.15cm}\underline{= 0.4}.$$ | ||
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+ | '''(3)''' Die Determinante der Matrix $\mathbf{K_y}$ lautet: | ||
:$$|{\mathbf{K_y}}| = 1 \cdot 0.25 - 0.4 \cdot 0.4 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.09}.$$ | :$$|{\mathbf{K_y}}| = 1 \cdot 0.25 - 0.4 \cdot 0.4 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.09}.$$ | ||
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+ | '''(4)''' Entsprechend den Angaben auf den Seiten „Determinante einer Matrix” und „Inverse einer Matrix” gilt: | ||
:$${\mathbf{I_y}} = {\mathbf{K_y}}^{-1} = | :$${\mathbf{I_y}} = {\mathbf{K_y}}^{-1} = | ||
\frac{1}{|{\mathbf{K_y}}|}\cdot \left[ | \frac{1}{|{\mathbf{K_y}}|}\cdot \left[ | ||
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\end{array} \right].$$ | \end{array} \right].$$ | ||
− | + | *Mit $|\mathbf{K_y}|= 0.09$ gilt deshalb weiter: | |
− | :$$I_{11} = | + | :$$I_{11} = {25}/{9}\hspace{0.15cm}\underline{ = 2.777};\hspace{0.3cm} I_{12} = I_{21} = -40/9 \hspace{0.15cm}\underline{ = -4.447};\hspace{0.3cm}I_{22} = {100}/{9} \hspace{0.15cm}\underline{= |
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11.111}.$$ | 11.111}.$$ | ||
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+ | '''(5)''' Ein Vergleich von $\mathbf{K_y}$ und $\mathbf{K_x}$ mit Nebenbedingung $K_{22} = 0$ zeigt, dass $\mathbf{x}$ und $\mathbf{y}$ identische Zufallsgrößen sind, wenn man $y_1 = x_1$ und $y_2 = x_3$ setzt. | ||
+ | *Somit gilt für die WDF-Parameter: | ||
:$$\sigma_1 =1, \hspace{0.3cm} \sigma_2 =0.5, \hspace{0.3cm} \rho = | :$$\sigma_1 =1, \hspace{0.3cm} \sigma_2 =0.5, \hspace{0.3cm} \rho = | ||
0.8.$$ | 0.8.$$ | ||
− | + | *Der Vorfaktor entsprechend der allgemeinen WDF-Definition ist somit: | |
− | :$$C =\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sigma_1 \sigma_2 \sqrt{\rm 1-\rho^2}}= | + | :$$C =\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \cdot \sigma_1 \cdot \sigma_2 \cdot \sqrt{\rm 1-\rho^2}}= |
\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \cdot 1 \cdot 0.5 \cdot 0.6}= \frac{1}{0.6 | \frac{\rm 1}{\rm 2\pi \cdot 1 \cdot 0.5 \cdot 0.6}= \frac{1}{0.6 | ||
\cdot \pi} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.531}.$$ | \cdot \pi} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.531}.$$ | ||
− | + | *Mit der in der Teilaufgabe '''(3)''' berechneten Determinante ergibt sich das gleiche Ergebnis: | |
:$$C =\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sqrt{|{\mathbf{K_y}}|}}= \frac{\rm | :$$C =\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sqrt{|{\mathbf{K_y}}|}}= \frac{\rm | ||
1}{\rm 2\pi \sqrt{0.09}} = \frac{1}{0.6 \cdot \pi}.$$ | 1}{\rm 2\pi \sqrt{0.09}} = \frac{1}{0.6 \cdot \pi}.$$ | ||
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+ | '''(6)''' Die in der Teilaufgabe '''(4)''' berechnete inverse Matrix kann auch wie folgt geschrieben werden: | ||
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y_2\right).$$ | y_2\right).$$ | ||
− | + | *Durch Koeffizientenvergleich ergibt sich: | |
:$$\gamma_1 = \frac{25}{18} \approx 1.389; \hspace{0.3cm} \gamma_2 = | :$$\gamma_1 = \frac{25}{18} \approx 1.389; \hspace{0.3cm} \gamma_2 = | ||
\frac{100}{18} \approx 5.556; \hspace{0.3cm} \gamma_{12} = - | \frac{100}{18} \approx 5.556; \hspace{0.3cm} \gamma_{12} = - | ||
\frac{80}{18} \approx -4.444.$$ | \frac{80}{18} \approx -4.444.$$ | ||
− | + | *Entsprechend der herkömmlichen Vorgehensweise ergeben sich die gleichen Zahlenwerte: | |
:$$\gamma_1 =\frac{\rm 1}{\rm 2\cdot \sigma_1^2 \cdot ({\rm | :$$\gamma_1 =\frac{\rm 1}{\rm 2\cdot \sigma_1^2 \cdot ({\rm | ||
1-\rho^2})}= | 1-\rho^2})}= |
Aktuelle Version vom 28. März 2022, 12:34 Uhr
Wir betrachten hier die dreidimensionale Zufallsgröße $\mathbf{x}$, deren allgemein dargestellte Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{x}}$ in der Grafik angegeben ist. Die Zufallsgröße besitzt folgende Eigenschaften:
- Die drei Komponenten sind gaußverteilt und es gilt für die Elemente der Kovarianzmatrix:
- $$K_{ij} = \sigma_i \cdot \sigma_j \cdot \rho_{ij}.$$
- Die Elemente auf der Hauptdiagonalen seien bekannt:
- $$ K_{11} =1, \ K_{22} =0, \ K_{33} =0.25.$$
- Der Korrelationskoeffizient zwischen den Koeffizienten $x_1$ und $x_3$ beträgt $\rho_{13} = 0.8$.
Im zweiten Teil der Aufgabe soll die Zufallsgröße $\mathbf{y}$ mit den beiden Komponenten $y_1$ und $y_2$ betrachtet werden, deren Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{y}}$ durch die angegebenen Zahlenwerte $(1, \ 0.4, \ 0.25)$ bestimmt ist.
Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion einer mittelwertfreien Gaußschen zweidimensionalen Zufallsgröße $\mathbf{y}$ lautet gemäß den Angaben auf der Seite "Zusammenhang zwischen Kovarianzmatrix und WDF" mit $N = 2$:
- $$\mathbf{f_y}(\mathbf{y}) = \frac{1}{{2 \pi \cdot \sqrt{|\mathbf{K_y}|}}}\cdot {\rm e}^{-{1}/{2} \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} \mathbf{y} ^{\rm T}\hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm}\mathbf{K_y}^{-1} \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} \mathbf{y} }= C \cdot {\rm e}^{-\gamma_1 \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_1^2 \hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm} \gamma_2 \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_2^2 \hspace{0.1cm}+\hspace{0.1cm}\gamma_{12} \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_1 \hspace{0.05cm}\cdot\hspace{0.05cm} y_2 }.$$
- In den Teilaufgaben (5) und (6) sollen der Vorfaktor $C$ und die weiteren WDF-Koeffizienten $\gamma_1$, $\gamma_2$ und $\gamma_{12}$ gemäß dieser Vektordarstellung berechnet werden.
- Dagegen würde die entsprechende Gleichung bei herkömmlicher Vorgehensweise entsprechend dem Kapitel Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen lauten:
- $$f_{y_1,\hspace{0.1cm}y_2}(y_1,y_2)=\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sigma_1 \sigma_2 \sqrt{\rm 1-\rho^2}}\cdot\exp\Bigg[-\frac{\rm 1}{\rm 2 (1-\rho^{\rm 2})}\cdot(\frac { y_1^{\rm 2}}{\sigma_1^{\rm 2}}+\frac { y_2^{\rm 2}}{\sigma_2^{\rm 2}}-\rm 2\rho \frac{{\it y}_1{\it y}_2}{\sigma_1 \cdot \sigma_2}) \rm \Bigg].$$
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Verallgemeinerung auf N-dimensionale Zufallsgrößen.
- Einige Grundlagen zur Anwendung von Vektoren und Matrizen finden sich auf den Seiten Determinante einer Matrix sowie Inverse einer Matrix
- Bezug genommen wird auch auf das Kapitel Zweidimensionale Gaußsche Zufallsgrößen.
Fragebogen
Musterlösung
- Anhand der Kovarianzmatrix $\mathbf{K}_{\mathbf{x}}$ ist keine Aussage darüber möglich, ob die zugrunde liegende Zufallsgröße $\mathbf{x}$ mittelwertfrei oder mittelwertbehaftet ist, da ein eventueller Mittelwert $\mathbf{m}$ herausgerechnet wird.
- Um Aussagen über den Mittelwert machen zu können, müsste die Korrelationsmatrix $\mathbf{R}_{\mathbf{x}}$ bekannt sein.
- Aus $K_{22} = \sigma_2^2 = 0$ folgt zwingend, dass alle anderen Elemente in der zweiten Zeile $(K_{21}, K_{23})$ und der zweiten Spalte $(K_{12}, K_{32})$ ebenfalls Null sind.
- Dagegen ist die dritte Aussage falsch: Die Elemente sind symmetrisch zur Hauptdiagonalen, so dass stets $K_{31} = K_{13}$ gelten muss.
(2) Aus $K_{11} = 1$ und $K_{33} = 0.25$ folgen direkt $\sigma_1 = 1$ und $\sigma_3 = 0.5$.
- Zusammen mit dem Korrelationskoeffizienten $\rho_{13} = 0.8$ (siehe Angabenblatt) erhält man somit:
- $$K_{13} = K_{31} = \sigma_1 \cdot \sigma_2 \cdot \rho_{13}\hspace{0.15cm}\underline{= 0.4}.$$
(3) Die Determinante der Matrix $\mathbf{K_y}$ lautet:
- $$|{\mathbf{K_y}}| = 1 \cdot 0.25 - 0.4 \cdot 0.4 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.09}.$$
(4) Entsprechend den Angaben auf den Seiten „Determinante einer Matrix” und „Inverse einer Matrix” gilt:
- $${\mathbf{I_y}} = {\mathbf{K_y}}^{-1} = \frac{1}{|{\mathbf{K_y}}|}\cdot \left[ \begin{array}{cc} 0.25 & -0.4 \\ -0.4 & 1 \end{array} \right].$$
- Mit $|\mathbf{K_y}|= 0.09$ gilt deshalb weiter:
- $$I_{11} = {25}/{9}\hspace{0.15cm}\underline{ = 2.777};\hspace{0.3cm} I_{12} = I_{21} = -40/9 \hspace{0.15cm}\underline{ = -4.447};\hspace{0.3cm}I_{22} = {100}/{9} \hspace{0.15cm}\underline{= 11.111}.$$
(5) Ein Vergleich von $\mathbf{K_y}$ und $\mathbf{K_x}$ mit Nebenbedingung $K_{22} = 0$ zeigt, dass $\mathbf{x}$ und $\mathbf{y}$ identische Zufallsgrößen sind, wenn man $y_1 = x_1$ und $y_2 = x_3$ setzt.
- Somit gilt für die WDF-Parameter:
- $$\sigma_1 =1, \hspace{0.3cm} \sigma_2 =0.5, \hspace{0.3cm} \rho = 0.8.$$
- Der Vorfaktor entsprechend der allgemeinen WDF-Definition ist somit:
- $$C =\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \cdot \sigma_1 \cdot \sigma_2 \cdot \sqrt{\rm 1-\rho^2}}= \frac{\rm 1}{\rm 2\pi \cdot 1 \cdot 0.5 \cdot 0.6}= \frac{1}{0.6 \cdot \pi} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.531}.$$
- Mit der in der Teilaufgabe (3) berechneten Determinante ergibt sich das gleiche Ergebnis:
- $$C =\frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sqrt{|{\mathbf{K_y}}|}}= \frac{\rm 1}{\rm 2\pi \sqrt{0.09}} = \frac{1}{0.6 \cdot \pi}.$$
(6) Die in der Teilaufgabe (4) berechnete inverse Matrix kann auch wie folgt geschrieben werden:
- $${\mathbf{I_y}} = \frac{5}{9}\cdot \left[ \begin{array}{cc} 5 & -8 \\ -8 & 20 \end{array} \right].$$
- Somit lautet das Argument $A$ der Exponentialfunktion:
- $$A = \frac{5}{18}\cdot{\mathbf{y}}^{\rm T}\cdot \left[ \begin{array}{cc} 5 & -8 \\ -8 & 20 \end{array} \right]\cdot{\mathbf{y}} =\frac{5}{18}\left( 5 \cdot y_1^2 + 20 \cdot y_2^2 -16 \cdot y_1 \cdot y_2\right).$$
- Durch Koeffizientenvergleich ergibt sich:
- $$\gamma_1 = \frac{25}{18} \approx 1.389; \hspace{0.3cm} \gamma_2 = \frac{100}{18} \approx 5.556; \hspace{0.3cm} \gamma_{12} = - \frac{80}{18} \approx -4.444.$$
- Entsprechend der herkömmlichen Vorgehensweise ergeben sich die gleichen Zahlenwerte:
- $$\gamma_1 =\frac{\rm 1}{\rm 2\cdot \sigma_1^2 \cdot ({\rm 1-\rho^2})}= \frac{\rm 1}{\rm 2 \cdot 1 \cdot 0.36} \hspace{0.15cm}\underline{ \approx 1.389},$$
- $$\gamma_2 =\frac{\rm 1}{\rm 2 \cdot\sigma_2^2 \cdot ({\rm 1-\rho^2})}= \frac{\rm 1}{\rm 2 \cdot 0.25 \cdot 0.36} = 4 \cdot \gamma_1 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 5.556},$$
- $$\gamma_{12} =-\frac{\rho}{ \sigma_1 \cdot \sigma_2 \cdot ({\rm 1-\rho^2})}= -\frac{\rm 0.8}{\rm 1 \cdot 0.5 \cdot 0.36} \hspace{0.15cm}\underline{ \approx -4.444}.$$