Aufgaben:Aufgabe 4.3Z: Exponential– und Laplaceverteilung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:P_ID2875__Inf_Z_4_3.png|right|frame|WDF–Darstellung von Exponential– und Laplaceverteilung]]
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[[Datei:P_ID2875__Inf_Z_4_3.png|right|frame|WDF von Exponentialverteilung  und Laplaceverteilung (unten)]]
Wir betrachten hier die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen (WDF) zweier wertkontinuierlicher Zufallsgrößen:
+
Wir betrachten hier die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen  $\rm (WDF)$  zweier wertkontinuierlicher Zufallsgrößen:
* Die Zufallsgröße $X$ ist exponentialverteilt (siehe obere Darstellung): Für $x<0$  ist $f_X(x) = 0$, und für positive $x$&ndash;Werte gilt:
+
* Die Zufallsgröße&nbsp; $X$&nbsp; ist exponentialverteilt (siehe obere Darstellung): &nbsp; Für&nbsp; $x<0$&nbsp; ist&nbsp; $f_X(x) = 0$,&nbsp; und für positive $x$&ndash;Werte gilt:
 
:$$f_X(x) =  \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.05cm}. $$
 
:$$f_X(x) =  \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.05cm}. $$
* Dagegen gilt für die laplaceverteilte Zufallsgröße $Y$ im gesamten Bereich$ - \infty < y < + \infty$  (untere Skizze):
+
* Dagegen gilt für die laplaceverteilte Zufallsgröße&nbsp; $Y$&nbsp; im gesamten Bereich&nbsp; $ - \infty < y < + \infty$&nbsp; (untere Skizze):
:$$f_Y(y) =  \lambda/2 \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}|y|}\hspace{0.05cm}.$$
+
:$$f_Y(y) =  \lambda/2 \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm}y\hspace{0.05cm}|}\hspace{0.05cm}.$$
  
Zu berechnen sind die differentiellen Entropien $h(X)$ und $h(Y)$ abhängig vom WDF&ndash;Parameter $\it \lambda$. Zum Beispiel gilt:
+
Zu berechnen sind die differentiellen Entropien&nbsp; $h(X)$&nbsp; und&nbsp; $h(Y)$&nbsp; abhängig vom WDF&ndash;Parameter&nbsp; $\it \lambda$.&nbsp; Zum Beispiel gilt:
 
:$$h(X) = -\hspace{-0.7cm}  \int\limits_{x \hspace{0.05cm}\in \hspace{0.05cm}{\rm supp}
 
:$$h(X) = -\hspace{-0.7cm}  \int\limits_{x \hspace{0.05cm}\in \hspace{0.05cm}{\rm supp}
\hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_X)} \hspace{-0.55cm}  f_X(x) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} [f_X(x)] \hspace{0.1cm}{\rm d}x
+
\hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_X)} \hspace{-0.55cm}  f_X(x) \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} \big [f_X(x) \big ] \hspace{0.1cm}{\rm d}x
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Bei Verwendung von &bdquo;log<sub>2</sub>&rdquo; ist die Pseudo&ndash;Einheit &bdquo;bit&rdquo; anzufügen.
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Bei Verwendung von&nbsp; $\log_2$&nbsp; ist die Pseudo&ndash;Einheit &bdquo;bit&rdquo; anzufügen.
  
In den Teilaufgaben (2) und (4) ist die differentielle Entropie in folgender Form anzugeben:
+
 
$$h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}, \hspace{0.05cm}(X)} \cdot \sigma^2)  
+
In den Teilaufgaben&nbsp; '''(2)'''&nbsp; und&nbsp; '''(4)'''&nbsp; ist die differentielle Entropie in folgender Form anzugeben:
\hspace{0.5cm}{\rm bzw.} \hspace{0.5cm}h(Y) = {1}/{2} \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}, \hspace{0.05cm}(Y)}  \cdot \sigma^2)  
+
:$$h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)} \cdot \sigma^2)  
 +
\hspace{0.5cm}{\rm bzw.} \hspace{0.5cm}h(Y) = {1}/{2} \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)}  \cdot \sigma^2)  
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Zu ermitteln ist, durch welchen Faktor ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}, \hspace{0.05cm}(X)}$ die Exponentialverteilung charakterisiert wird und welcher Faktor ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}, \hspace{0.05cm}(Y)}$ sich für die Laplaceverteilung ergibt.
+
Zu ermitteln ist, durch welchen Faktor&nbsp; ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)}$&nbsp; die Exponentialverteilung charakterisiert wird und welcher Faktor&nbsp; ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)}$&nbsp; sich für die Laplaceverteilung ergibt.
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''Hinweise:''  
 
''Hinweise:''  
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie|Differentielle Entropie]].
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie|Differentielle Entropie]].
*Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe finden Sie insbesondere auf der Seite  [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie#Differentielle_Entropie_einiger_leistungsbegrenzter_Zufallsgr.C3.B6.C3.9Fen|Differentielle Entropie einiger leistungsbegrenzter Zufallsgrößen]].
+
*Nützliche Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe finden Sie insbesondere auf der Seite&nbsp; [[Informationstheorie/Differentielle_Entropie#Differentielle_Entropie_einiger_leistungsbegrenzter_Zufallsgr.C3.B6.C3.9Fen|Differentielle Entropie einiger leistungsbegrenzter Zufallsgrößen]].
*Für die Varianz der exponentialverteiten Zufallsgröße $X$ gilt, wie in der [[Aufgaben:4.01Z_Momentenberechnung|Zusatzaufgabe 4.1Z]] hergeleitet: &nbsp; $\sigma^2 = 1/\lambda^2$.
+
*Für die Varianz der exponentialverteiten Zufallsgröße $X$ gilt, wie in [[Aufgaben:4.01Z_Momentenberechnung|Aufgabe 4.1Z]] hergeleitet: &nbsp; $\sigma^2 = 1/\lambda^2$.
*Die Varianz der laplaceverteiten Zufallsgröße $Y$ ist bei gleichem $\it \lambda$ doppelt so groß: &nbsp; $\sigma^2 = 2/\lambda^2$.
+
*Die Varianz der laplaceverteiten Zufallsgröße $Y$ ist bei gleichem&nbsp; $\it \lambda$&nbsp; doppelt so groß: &nbsp; $\sigma^2 = 2/\lambda^2$.
*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes &bdquo;0&rdquo; erforderlich sein, so geben Sie bitte &bdquo;0.&rdquo; ein.
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<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
  
{Berechnen Sie die differentielle Entropie der Exponentialverteilung für $\lambda = 1$.
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{Berechnen Sie die differentielle Entropie der Exponentialverteilung für&nbsp; $\lambda = 1$.
 
|type="{}"}
 
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$h(X) \ = \ $ { 1.443 3% }
+
$h(X) \ = \ $ { 1.443 3% } $\ \rm bit$
  
{Welche Kenngröße ${\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L} $ ergibt sich für die Exponentialverteilung entsprechend der Form $h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L} \cdot \sigma^2)$ ?
+
{Welche Kenngröße&nbsp; &nbsp;${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)}$&nbsp; ergibt sich für die Exponentialverteilung entsprechend der Form &nbsp;$h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L}^{\hspace{0.08cm}(X)} \cdot \sigma^2)$ ?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}, \hspace{0.05cm}(X)}  \ = \ $ { 7.39 3% }
+
${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)}  \ = \ $ { 7.39 3% }
  
  
{Berechnen Sie die differentielle Entropie der Laplaceverteilung  für $\lambda = 1$.
+
{Berechnen Sie die differentielle Entropie der Laplaceverteilung  für&nbsp; $\lambda = 1$.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$h(Y) \ = \ $ { 2.443 3% }
+
$h(Y) \ = \ $ { 2.443 3% } $\ \rm bit$
  
{Welche Kenngröße ${\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L} $ ergibt sich für die Laplaceverteilung?
+
{Welche Kenngröße &nbsp;${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)} $&nbsp; ergibt sich für die Laplaceverteilung entsprechend der Form &nbsp;$h(Y) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L}^{\hspace{0.08cm}(Y)} \cdot \sigma^2)$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}, \hspace{0.05cm}(Y)} \ = \ $ { 14.78 3% }
+
${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)} \ = \ $ { 14.78 3% }
  
  
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===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
<b>a)</b>&nbsp;&nbsp;Obwohl in dieser Aufgabe das Ergebnis in &bdquo;bit&rdquo; angegeben werden soll, verwenden wir zur Herleitung den natürlichen Logarithmus. Dann gilt für die differentielle Entropie:
+
'''(1)'''&nbsp; Obwohl in dieser Aufgabe das Ergebnis in &bdquo;bit&rdquo; angegeben werden soll, verwenden wir zur Herleitung den natürlichen Logarithmus.  
$$h(X) = -\hspace{-0.7cm}  \int\limits_{x \hspace{0.05cm}\in \hspace{0.05cm}{\rm supp}
+
 
\hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_X)} \hspace{-0.35cm}  f_X(x) \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} [f_X(x)] \hspace{0.1cm}{\rm d}x
+
*Dann gilt für die differentielle Entropie:
 +
:$$h(X) = -\hspace{-0.7cm}  \int\limits_{x \hspace{0.05cm}\in \hspace{0.05cm}{\rm supp}
 +
\hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_X)} \hspace{-0.35cm}  f_X(x) \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} \big [f_X(x)\big] \hspace{0.1cm}{\rm d}x
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Für die Exponentialverteilung sind die Integrationsgrenzen 0 und +&#8734; anzusetzen. In diesem Bereich wird die auf dem Angabenblatt angegebene WDF <i>f<sub>X</sub></i>(<i>x</i>) eingesetzt:
+
*Für die Exponentialverteilung sind die Integrationsgrenzen&nbsp; $0$&nbsp; und&nbsp; $+&#8734;$&nbsp; anzusetzen.&nbsp; In diesem Bereich wird die WDF&nbsp; $f_X(x)$&nbsp; gemäß Angabenblatt eingesetzt:
$$h(X) \hspace{-0.15cm}  = \hspace{-0.15cm} -  \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
+
:$$h(X) =-  \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
 
\lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}  
 
\lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}  
 
\hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \left [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) +
 
\hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \left [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) +
{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x})\right ]\hspace{0.1cm}{\rm d}x $$ $$= \
+
{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x})\right ]\hspace{0.1cm}{\rm d}x  
  \hspace{-0.15cm} - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
+
    - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
 
\lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.1cm}{\rm d}x
 
\lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.1cm}{\rm d}x
 
\hspace{0.1cm} + \hspace{0.1cm} \lambda \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
 
\hspace{0.1cm} + \hspace{0.1cm} \lambda \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
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\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
Man erkennt:
 
Man erkennt:
:* Der erste Integrand ist identisch mit der hier betrachteten WDF <i>f<sub>X</sub></i>(<i>x</i>). Das Integral über den gesamten Integrationsbereich ergibt somit 1.
+
* Der erste Integrand ist identisch mit der hier betrachteten WDF&nbsp; $f_X(x)$.&nbsp; Das Integral über den gesamten Integrationsbereich ergibt somit&nbsp; $1$.
:* Das zweite Integral entspricht genau der Definition des Mittelwertes <i>m</i><sub>1</sub> (Moment erster Ordnung). Für die Exponentialverteilung gilt <i>m</i><sub>1</sub> = 1/<i>&lambda;</i>. Daraus folgt:  
+
* Das zweite Integral entspricht genau der Definition des Mittelwertes&nbsp; $m_1$&nbsp; (Moment erster Ordnung).&nbsp; Für die Exponentialverteilung gilt&nbsp; $m_1 = 1/&lambda;$.&nbsp; Daraus folgt:  
$$h(X) = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + 1 =
+
:$$h(X) = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + 1 =
 
- \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda)
 
- \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda)
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Dieses Ergebnis ist mit der Zusatzeinheit &bdquo;nat&rdquo; zu versehen. Mit &bdquo;log<sub>2</sub>&rdquo; anstelle von &bdquo;ln&rdquo; erhält man die differentielle Entropie in &bdquo;bit&rdquo;:
+
*Dieses Ergebnis ist mit der Zusatzeinheit &bdquo;nat&rdquo; zu versehen.&nbsp; Mit&nbsp; $\log_2$&nbsp; anstelle von&nbsp; $\ln$&nbsp; erhält man die differentielle Entropie in &bdquo;bit&rdquo;:
$$h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda)
+
:$$h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda)
 
\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \lambda = 1{\rm :}
 
\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \lambda = 1{\rm :}
 
\hspace{0.3cm} h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = \frac{{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e})}{{\rm ln} \hspace{0.1cm} (2)}
 
\hspace{0.3cm} h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = \frac{{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e})}{{\rm ln} \hspace{0.1cm} (2)}
 
\hspace{0.15cm}\underline{= 1.443\,{\rm bit}}
 
\hspace{0.15cm}\underline{= 1.443\,{\rm bit}}
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
<b>b)</b>&nbsp;&nbsp;Unter Berücksichtigung der für die Exponentialverteilung gültigen Gleichung <i>&sigma;</i><sup>2</sup> = 1/<i>&lambda;</i><sup>2</sup> kann man das in der Teilaufgabe a) gefundene Ergebnis wie folgt umformen:
+
 
$$h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda) =  
+
 
\frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}^2/\lambda^2)
+
 
 +
'''(2)'''&nbsp; Unter Berücksichtigung der für die Exponentialverteilung gültigen Gleichung&nbsp; $\sigma^2 = 1/\lambda^2$&nbsp; kann man das in&nbsp;  '''(1)'''&nbsp; gefundene Ergebnis wie folgt umformen:
 +
: $$h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda) =  
 +
{1}/{2}\cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}^2/\lambda^2)
 
=  
 
=  
\frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}^2 \cdot \sigma^2)
+
{1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}^2 \cdot \sigma^2)
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Ein Vergleich mit der geforderten Grundform 1/2 &middot; log<sub>2</sub> (<i>&Gamma;</i><sub>L</sub> &middot; <i>&sigma;</i><sup>2</sup>) führt zum Ergebnis:
+
*Ein Vergleich mit der geforderten Grundform &nbsp;$h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L}^{\hspace{0.08cm}(X)} \cdot \sigma^2)$&nbsp; führt zum Ergebnis:
$${\it \Gamma}_{\rm L} = {\rm e}^2 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 7.39}
+
:$${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)}  = {\rm e}^2 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 7.39}
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
<b>c)</b>&nbsp;&nbsp;Bei der Laplaceverteilung unterteilen wir den Integrationsbereich in zwei Teilbereiche:
 
:* <i>Y</i> negativ &nbsp;&#8658;&nbsp; Anteil <i>h</i><sub>neg</sub>(<i>Y</i>),
 
:* <i>Y</i> positiv &nbsp;&#8658;&nbsp; Anteil <i>h</i><sub>pos</sub>(<i>Y</i>).
 
  
Die gesamte differentielle Entropie ergibt sich unter Berücksichtigung von <i>h</i><sub>neg</sub>(<i>Y</i>) = <i>h</i><sub>pos</sub>(<i>Y</i>) zu
+
 
$$h(Y) =  h_{\rm neg}(Y) + h_{\rm pos}(Y) = 2 \cdot h_{\rm pos}(Y) $$
+
 
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} h(Y) \hspace{-0.15cm}  = \hspace{-0.15cm} -  2 \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
+
'''(3)'''&nbsp; Bei der Laplaceverteilung unterteilen wir den Integrationsbereich in zwei Teilbereiche:
 +
* $Y$&nbsp; negativ &nbsp; &#8658; &nbsp; Anteil&nbsp; $h_{\rm neg}(Y)$,
 +
* $Y$&nbsp; positiv &nbsp; &#8658; &nbsp; Anteil&nbsp; $h_{\rm pos}(Y)$.
 +
 
 +
 
 +
Die gesamte differentielle Entropie ergibt sich unter Berücksichtigung von&nbsp; $h_{\rm neg}(Y) = h_{\rm pos}(Y)$&nbsp; zu
 +
:$$h(Y) =  h_{\rm neg}(Y) + h_{\rm pos}(Y) = 2 \cdot h_{\rm pos}(Y) $$
 +
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} h(Y) = -  2 \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
 
\lambda/2 \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y}  
 
\lambda/2 \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y}  
 
\hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \left [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) +
 
\hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \left [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) +
{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y})\right ]\hspace{0.1cm}{\rm d}y $$ $$= \
+
{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y})\right ]\hspace{0.1cm}{\rm d}y = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
  \hspace{-0.15cm} - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
 
 
\lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y}\hspace{0.1cm}{\rm d}y
 
\lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y}\hspace{0.1cm}{\rm d}y
 
\hspace{0.1cm} + \hspace{0.1cm} \lambda \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
 
\hspace{0.1cm} + \hspace{0.1cm} \lambda \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm}   
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\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
  
Berücksichtigen wir wiederum, dass
+
Berücksichtigen wir wiederum, dass das erste Integral den Wert&nbsp; $1$ ergibt&nbsp; (WDF&ndash;Fläche) und das zweite Integral den Mittelwert&nbsp; $m_1 = 1/\lambda$&nbsp; angibt, so erhalten wir:
:* das erste Integral den Wert 1 ergibt (WDF&ndash;Fläche), und
+
:$$h(Y) = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + 1 =
:* das zweite Integral den Mittelwert <i>m</i><sub>1</sub> = 1/<i>&lambda;</i> angibt,
 
 
 
so erhalten wir:
 
$$h(Y) = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + 1 =
 
 
- \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} (2{\rm e}/\lambda)
 
- \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} (2{\rm e}/\lambda)
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Da das Ergebnis in &bdquo;bit&rdquo; gefordert ist, muss noch &bdquo;ln&rdquo; durch &bdquo;log<sub>2</sub>&rdquo; ersetzt werden:
+
*Da das Ergebnis in &bdquo;bit&rdquo; gefordert ist, muss noch&nbsp; $\ln$&nbsp; durch&nbsp; $\log_2$&nbsp; ersetzt werden:
$$h(Y) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2{\rm e}/\lambda)
+
:$$h(Y) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2{\rm e}/\lambda)
 
\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \lambda = 1{\rm :}
 
\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \lambda = 1{\rm :}
 
\hspace{0.3cm} h(Y) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2{\rm e})  
 
\hspace{0.3cm} h(Y) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2{\rm e})  
 
\hspace{0.15cm}\underline{= 2.443\,{\rm bit}}
 
\hspace{0.15cm}\underline{= 2.443\,{\rm bit}}
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
<b>d)</b>&nbsp;&nbsp;Bei der Laplaceverteilung gilt der Zusammenhang <i>&sigma;</i><sup>2</sup> = 2/<i>&lambda;</i><sup>2</sup>. Damit erhält man:
+
 
$$h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\frac{2{\rm e}}{\lambda}) =  
+
 
\frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\frac{4{\rm e}^2}{\lambda^2})
+
 
 +
'''(4)'''&nbsp; Bei der Laplaceverteilung gilt der Zusammenhang&nbsp; $\sigma^2 = 2/\lambda^2$.&nbsp; Damit erhält man:
 +
:$$h(X) =  {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\frac{2{\rm e}}{\lambda}) =  
 +
{1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\frac{4{\rm e}^2}{\lambda^2})
 
=  
 
=  
\frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2 {\rm e}^2 \cdot \sigma^2)$$
+
{1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2 {\rm e}^2 \cdot \sigma^2) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)}  = 2 \cdot {\rm e}^2 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 14.78}
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\it \Gamma}_{\rm L} = 2 \cdot {\rm e}^2 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 14.78}
 
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
\hspace{0.05cm}.$$
Der <i>&Gamma;</i><sub>L</sub>&ndash;Wert ist bei der Laplaceverteilung doppelt so groß wie bei der Exponentialverteilung. Damit ist offensichtlich, dass die Laplaceverteilung hinsichtlich der differentiellen Entropie <i>h</i>(<i>X</i>) deutlich besser ist als die Exponentialverteilung, wenn man von leistungsbegrenzten Signalen ausgeht. Unter der Nebenbedingung der Spitzenwertbegrenzung sind sowohl die Exponential&ndash; als auch die Laplaceverteilung völlig ungeeignet, ebenso wie die Gaußverteilung. Diese reichen alle bis ins Unendliche.
+
*Der&nbsp; ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}$&ndash;Wert ist demzufolge bei der Laplaceverteilung doppelt so groß wie bei der Exponentialverteilung.  
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*Die Laplaceverteilung ist also bezüglich der differentiellen Entropie besser als die Exponentialverteilung, wenn man von leistungsbegrenzten Signalen ausgeht.  
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*Unter der Nebenbedingung der Spitzenwertbegrenzung sind sowohl die Exponential&ndash; als auch die Laplaceverteilung völlig ungeeignet, ebenso wie die Gaußverteilung.&nbsp; Diese reichen alle bis ins Unendliche.
  
 
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Aktuelle Version vom 28. September 2021, 13:14 Uhr

WDF von Exponentialverteilung und Laplaceverteilung (unten)

Wir betrachten hier die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen  $\rm (WDF)$  zweier wertkontinuierlicher Zufallsgrößen:

  • Die Zufallsgröße  $X$  ist exponentialverteilt (siehe obere Darstellung):   Für  $x<0$  ist  $f_X(x) = 0$,  und für positive $x$–Werte gilt:
$$f_X(x) = \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.05cm}. $$
  • Dagegen gilt für die laplaceverteilte Zufallsgröße  $Y$  im gesamten Bereich  $ - \infty < y < + \infty$  (untere Skizze):
$$f_Y(y) = \lambda/2 \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}|\hspace{0.05cm}y\hspace{0.05cm}|}\hspace{0.05cm}.$$

Zu berechnen sind die differentiellen Entropien  $h(X)$  und  $h(Y)$  abhängig vom WDF–Parameter  $\it \lambda$.  Zum Beispiel gilt:

$$h(X) = -\hspace{-0.7cm} \int\limits_{x \hspace{0.05cm}\in \hspace{0.05cm}{\rm supp} \hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_X)} \hspace{-0.55cm} f_X(x) \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} \big [f_X(x) \big ] \hspace{0.1cm}{\rm d}x \hspace{0.05cm}.$$

Bei Verwendung von  $\log_2$  ist die Pseudo–Einheit „bit” anzufügen.


In den Teilaufgaben  (2)  und  (4)  ist die differentielle Entropie in folgender Form anzugeben:

$$h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)} \cdot \sigma^2) \hspace{0.5cm}{\rm bzw.} \hspace{0.5cm}h(Y) = {1}/{2} \cdot {\rm log} \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)} \cdot \sigma^2) \hspace{0.05cm}.$$

Zu ermitteln ist, durch welchen Faktor  ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)}$  die Exponentialverteilung charakterisiert wird und welcher Faktor  ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)}$  sich für die Laplaceverteilung ergibt.





Hinweise:


Fragebogen

1

Berechnen Sie die differentielle Entropie der Exponentialverteilung für  $\lambda = 1$.

$h(X) \ = \ $

$\ \rm bit$

2

Welche Kenngröße   ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)}$  ergibt sich für die Exponentialverteilung entsprechend der Form  $h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L}^{\hspace{0.08cm}(X)} \cdot \sigma^2)$ ?

${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)} \ = \ $

3

Berechnen Sie die differentielle Entropie der Laplaceverteilung für  $\lambda = 1$.

$h(Y) \ = \ $

$\ \rm bit$

4

Welche Kenngröße  ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)} $  ergibt sich für die Laplaceverteilung entsprechend der Form  $h(Y) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L}^{\hspace{0.08cm}(Y)} \cdot \sigma^2)$?

${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.01cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)} \ = \ $


Musterlösung

(1)  Obwohl in dieser Aufgabe das Ergebnis in „bit” angegeben werden soll, verwenden wir zur Herleitung den natürlichen Logarithmus.

  • Dann gilt für die differentielle Entropie:
$$h(X) = -\hspace{-0.7cm} \int\limits_{x \hspace{0.05cm}\in \hspace{0.05cm}{\rm supp} \hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_X)} \hspace{-0.35cm} f_X(x) \cdot {\rm ln} \hspace{0.1cm} \big [f_X(x)\big] \hspace{0.1cm}{\rm d}x \hspace{0.05cm}.$$
  • Für die Exponentialverteilung sind die Integrationsgrenzen  $0$  und  $+∞$  anzusetzen.  In diesem Bereich wird die WDF  $f_X(x)$  gemäß Angabenblatt eingesetzt:
$$h(X) =- \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm} \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x} \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \left [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x})\right ]\hspace{0.1cm}{\rm d}x - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm} \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.1cm}{\rm d}x \hspace{0.1cm} + \hspace{0.1cm} \lambda \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm} \lambda \cdot x \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}x}\hspace{0.1cm}{\rm d}x \hspace{0.05cm}.$$

Man erkennt:

  • Der erste Integrand ist identisch mit der hier betrachteten WDF  $f_X(x)$.  Das Integral über den gesamten Integrationsbereich ergibt somit  $1$.
  • Das zweite Integral entspricht genau der Definition des Mittelwertes  $m_1$  (Moment erster Ordnung).  Für die Exponentialverteilung gilt  $m_1 = 1/λ$.  Daraus folgt:
$$h(X) = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + 1 = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda) + \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda) \hspace{0.05cm}.$$
  • Dieses Ergebnis ist mit der Zusatzeinheit „nat” zu versehen.  Mit  $\log_2$  anstelle von  $\ln$  erhält man die differentielle Entropie in „bit”:
$$h(X) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \lambda = 1{\rm :} \hspace{0.3cm} h(X) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = \frac{{\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e})}{{\rm ln} \hspace{0.1cm} (2)} \hspace{0.15cm}\underline{= 1.443\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$


(2)  Unter Berücksichtigung der für die Exponentialverteilung gültigen Gleichung  $\sigma^2 = 1/\lambda^2$  kann man das in  (1)  gefundene Ergebnis wie folgt umformen:

$$h(X) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}/\lambda) = {1}/{2}\cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}^2/\lambda^2) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\rm e}^2 \cdot \sigma^2) \hspace{0.05cm}.$$
  • Ein Vergleich mit der geforderten Grundform  $h(X) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ({\it \Gamma}_{\hspace{-0.05cm} \rm L}^{\hspace{0.08cm}(X)} \cdot \sigma^2)$  führt zum Ergebnis:
$${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(X)} = {\rm e}^2 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 7.39} \hspace{0.05cm}.$$


(3)  Bei der Laplaceverteilung unterteilen wir den Integrationsbereich in zwei Teilbereiche:

  • $Y$  negativ   ⇒   Anteil  $h_{\rm neg}(Y)$,
  • $Y$  positiv   ⇒   Anteil  $h_{\rm pos}(Y)$.


Die gesamte differentielle Entropie ergibt sich unter Berücksichtigung von  $h_{\rm neg}(Y) = h_{\rm pos}(Y)$  zu

$$h(Y) = h_{\rm neg}(Y) + h_{\rm pos}(Y) = 2 \cdot h_{\rm pos}(Y) $$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm} h(Y) = - 2 \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm} \lambda/2 \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y} \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm} \left [ {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y})\right ]\hspace{0.1cm}{\rm d}y = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm} \lambda \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y}\hspace{0.1cm}{\rm d}y \hspace{0.1cm} + \hspace{0.1cm} \lambda \cdot \int_{0}^{\infty} \hspace{-0.15cm} \lambda \cdot y \cdot {\rm e}^{-\lambda \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}y}\hspace{0.1cm}{\rm d}y \hspace{0.05cm}.$$

Berücksichtigen wir wiederum, dass das erste Integral den Wert  $1$ ergibt  (WDF–Fläche) und das zweite Integral den Mittelwert  $m_1 = 1/\lambda$  angibt, so erhalten wir:

$$h(Y) = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + 1 = - \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} (\lambda/2) + \hspace{0.05cm} {\rm ln} \hspace{0.1cm} ({\rm e}) = {\rm ln} \hspace{0.1cm} (2{\rm e}/\lambda) \hspace{0.05cm}.$$
  • Da das Ergebnis in „bit” gefordert ist, muss noch  $\ln$  durch  $\log_2$  ersetzt werden:
$$h(Y) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2{\rm e}/\lambda) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \lambda = 1{\rm :} \hspace{0.3cm} h(Y) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2{\rm e}) \hspace{0.15cm}\underline{= 2.443\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$


(4)  Bei der Laplaceverteilung gilt der Zusammenhang  $\sigma^2 = 2/\lambda^2$.  Damit erhält man:

$$h(X) = {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\frac{2{\rm e}}{\lambda}) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (\frac{4{\rm e}^2}{\lambda^2}) = {1}/{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} (2 {\rm e}^2 \cdot \sigma^2) \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}^{\hspace{0.08cm}(Y)} = 2 \cdot {\rm e}^2 \hspace{0.15cm}\underline{\approx 14.78} \hspace{0.05cm}.$$
  • Der  ${\it \Gamma}_{{\hspace{-0.05cm} \rm L}}$–Wert ist demzufolge bei der Laplaceverteilung doppelt so groß wie bei der Exponentialverteilung.
  • Die Laplaceverteilung ist also bezüglich der differentiellen Entropie besser als die Exponentialverteilung, wenn man von leistungsbegrenzten Signalen ausgeht.
  • Unter der Nebenbedingung der Spitzenwertbegrenzung sind sowohl die Exponential– als auch die Laplaceverteilung völlig ungeeignet, ebenso wie die Gaußverteilung.  Diese reichen alle bis ins Unendliche.