Aufgaben:Aufgabe 4.1Z: Andere Basisfunktionen: Unterschied zwischen den Versionen
K (Guenter verschob die Seite Zusatzaufgaben:4.1 Andere Basisfunktionen nach 4.1Z Andere Basisfunktionen) |
|||
(10 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
[[Datei:P_ID1996__Dig_Z_4_1.png|right|frame|Energiebegrenzte Signale]] | [[Datei:P_ID1996__Dig_Z_4_1.png|right|frame|Energiebegrenzte Signale]] | ||
− | Diese Aufgabe verfolgt das genau gleiche Ziel wie die [[Aufgaben: | + | Diese Aufgabe verfolgt das genau gleiche Ziel wie die [[Aufgaben:Aufgabe_4.1:_Zum_Gram-Schmidt-Verfahren| "Aufgabe 4.1"]]: |
− | :$$< \hspace{-0.1cm} \varphi_j(t), \hspace{0.1cm}\varphi_k(t) \hspace{-0.1cm} > \hspace{0.1cm} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \int_{-\infty}^{+\infty}\varphi_j(t) \cdot \varphi_k(t)\, {\rm d} t = | + | |
− | + | Für $M = 4$ energiebegrenzte Signale $s_i(t)$ mit $i = 1, \ \text{...} \ , 4$ sollen die $N$ erforderlichen orthonormalen Basisfunktionen $\varphi_{\it j}(t)$ gefunden werden, die folgende Bedingung erfüllen müssen: | |
+ | :$$< \hspace{-0.1cm} \varphi_j(t), \hspace{0.1cm}\varphi_k(t) \hspace{-0.1cm} > \hspace{0.1cm} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \int_{-\infty}^{+\infty}\varphi_j(t) \cdot \varphi_k(t)\, {\rm d} t = {\rm \delta}_{jk} = | ||
\left\{ \begin{array}{c} 1 \\ | \left\{ \begin{array}{c} 1 \\ | ||
0 \end{array} \right.\quad | 0 \end{array} \right.\quad | ||
Zeile 12: | Zeile 13: | ||
\hspace{0.05cm}.$$ | \hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | Mit $M$ Sendesignale $s_i(t)$ können bereits weniger Basisfunktionen $\varphi_{\it j}(t)$ ausreichen, nämlich $N$. Allgemein gilt also $N ≤ M$. | + | Mit $M$ Sendesignale $s_i(t)$ können bereits weniger Basisfunktionen $\varphi_{\it j}(t)$ ausreichen, nämlich $N$. Allgemein gilt also $N ≤ M$. |
− | Es handelt sich hier um die genau gleichen energiebegrenzten Signale $s_i(t)$ wie in der Aufgabe | + | Es handelt sich hier um die genau gleichen energiebegrenzten Signale $s_i(t)$ wie in der [[Aufgaben:Aufgabe_4.1:_Zum_Gram-Schmidt-Verfahren| "Aufgabe 4.1"]]: |
+ | *Der Unterschied ist die unterschiedliche Reihenfolge der Signale $s_i(t)$. | ||
+ | |||
+ | *Diese sind in dieser Aufgabe so sortiert, dass die Basisfunktionen auch ohne Anwendung des umständlicheren [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Signale,_Basisfunktionen_und_Vektorr%C3%A4ume#Das_Verfahren_nach_Gram-Schmidt| "Gram–Schmidt–Verfahrens"]] gefunden werden können. | ||
− | + | ||
− | * Die Aufgabe | + | |
− | * Verwenden Sie für numerische Berechnungen | + | |
− | + | Hinweise: | |
+ | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Digitalsignal%C3%BCbertragung/Signale,_Basisfunktionen_und_Vektorr%C3%A4ume| "Signale, Basisfunktionen und Vektorräume"]]. | ||
+ | |||
+ | * Verwenden Sie für numerische Berechnungen $A = 1 \sqrt{\rm W} , \hspace{0.2cm} T = 1\,{\rm µ s} \hspace{0.05cm}. $ | ||
===Fragebogen=== | ===Fragebogen=== | ||
<quiz display=simple> | <quiz display=simple> | ||
− | {In Aufgabe | + | {In der Aufgabe 4.1 hat das Gram–Schmidt–Verfahren zu $N = 3$ Basisfunktionen geführt. Wieviele Basisfunktionen benötigt man hier? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $N$ | + | $N \ = \ $ { 3 3% } |
− | {Geben Sie die 2–Norm aller Signale an: | + | {Geben Sie die "2–Norm" aller Signale an: |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $||s_1(t)||$ | + | $||s_1(t)|| \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
− | $||s_2(t)||$ | + | $||s_2(t)|| \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
− | $||s_3(t)||$ | + | $||s_3(t)|| \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
− | $||s_4(t)||$ | + | $||s_4(t)|| \ = \ $ { 1.414 3% } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
− | {Welche Aussagen gelten für die Basisfunktionen $\varphi_1(t)$, $\varphi_2(t)$ und $\varphi_3(t)$? | + | {Welche Aussagen gelten für die Basisfunktionen $\varphi_1(t)$, $\varphi_2(t)$ und $\varphi_3(t)$? |
|type="[]"} | |type="[]"} | ||
− | + Die in | + | + Die in Aufgabe 4.1 berechneten Basisfunktionen sind auch hier geeignet. |
− | - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten für $\{\varphi_1(t), \varphi_2(t), \varphi_3(t)\}$. | + | - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten für $\{\varphi_1(t),\ \varphi_2(t),\ \varphi_3(t)\}$. |
− | - Ein möglicher Satz lautet $\{\varphi_{\it j}(t)\} = \{s_{\it j}(t)\}$, mit $j = 1, 2, 3$. | + | - Ein möglicher Satz lautet $\{\varphi_{\it j}(t)\} = \{s_{\it j}(t)\}$, mit $j = 1,\ 2,\ 3$. |
− | + Ein möglicher Satz lautet $\{\varphi_{\it j}(t)\} = \{s_{\it j}(t)/K\}$, mit $j = 1, 2, 3$. | + | + Ein möglicher Satz lautet $\{\varphi_{\it j}(t)\} = \{s_{\it j}(t)/K\}$, mit $j = 1,\ 2,\ 3$. |
− | {Wie lauten die Koeffizienten des Signals $s_4(t)$ | + | {Wie lauten die Koeffizienten des Signals $s_4(t)$ bezogen auf die Basisfunktionen $\{\varphi_{\it j}(t)\} = \{s_{\it j}(t)/K\}$, mit $j = 1,\ 2,\ 3$? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $s_{\rm 41}$ | + | $s_{\rm 41} \ = \ $ { 1 3% } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
− | $s_{\rm 42}$ | + | $s_{\rm 42} \ = \ $ { -1.03--0.97 } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
− | $s_{\rm 43}$ | + | $s_{\rm 43} \ = \ $ { 0. } $\ \cdot \ 10^{\rm –3} \ \rm \sqrt{Ws}$ |
</quiz> | </quiz> | ||
===Musterlösung=== | ===Musterlösung=== | ||
{{ML-Kopf}} | {{ML-Kopf}} | ||
− | '''(1)''' Der einzige Unterschied zur Aufgabe | + | '''(1)''' Der einzige Unterschied zur Aufgabe 4.1 ist die unterschiedliche Nummerierung der Signale $s_i(t)$. |
+ | *Damit ist offensichtlich, dass auch hier $\underline {N = 3}$ gelten muss. | ||
− | '''(2)''' Die 2–Norm gibt die Wurzel aus der Signalenergie an und ist vergleichbar mit dem Effektivwert bei leistungsbegrenzten Signalen. Die ersten drei Signale haben alle die 2–Norm | + | '''(2)''' Die "2–Norm" gibt die Wurzel aus der Signalenergie an und ist vergleichbar mit dem Effektivwert bei leistungsbegrenzten Signalen. |
+ | *Die ersten drei Signale haben alle die "2–Norm" | ||
:$$||s_1(t)|| = ||s_2(t)|| = ||s_3(t)|| = \sqrt{A^2 \cdot T}\hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$ | :$$||s_1(t)|| = ||s_2(t)|| = ||s_3(t)|| = \sqrt{A^2 \cdot T}\hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | Die Norm des letzten Signals ist um den Faktor & | + | *Die Norm des letzten Signals ist um den Faktor $\sqrt{2}$ größer: |
:$$||s_4(t)|| \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 1.414 \cdot 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$ | :$$||s_4(t)|| \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 1.414 \cdot 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | '''(3)''' Die <u>erste und die letzte Aussage sind zutreffend</u> im Gegensatz zu den Aussagen 2 und 3: | + | '''(3)''' Die <u>erste und die letzte Aussage sind zutreffend</u> im Gegensatz zu den Aussagen 2 und 3: |
− | * Es wäre völlig unlogisch, wenn die gefundenen Basisfunktionen bei anderer Sortierung der Signale $s_i(t)$ nicht mehr gelten sollten. | + | * Es wäre völlig unlogisch, wenn die gefundenen Basisfunktionen bei anderer Sortierung der Signale $s_i(t)$ nicht mehr gelten sollten. |
− | * Das Gram–Schmidt–Verfahren liefert nur einen möglichen Basisfunktionssatz $\{\varphi_{\it j}(t)\}$. Bei anderer Sortierung ergibt sich (möglicherweise) ein anderer. Die Anzahl der Permutationen von $M = 4$ Signalen ist $4! = 24$. Mehr Basisfunktionssätze kann es auf keinen Fall geben | + | |
− | * Wahrscheinlich gibt es (wegen $N = 3$) aber nur $3! = 6$ mögliche Basisfunktionssätze. Wie aus der [[Aufgaben:4.1_Gram-Schmidt-Verfahren| Musterlösung]] zur Aufgabe | + | * Das Gram–Schmidt–Verfahren liefert nur einen möglichen Basisfunktionssatz $\{\varphi_{\it j}(t)\}$. Bei anderer Sortierung ergibt sich (möglicherweise) ein anderer. |
− | * Die Aussage 3 kann allein schon wegen den unterschiedlichen Einheiten von $s_i(t)$ und $\varphi_{\it j}(t)$ nicht stimmen. Die Signale weisen wie $A$ die Einheit & | + | |
− | * Richtig ist somit die letzte Lösungsalternative, wobei für $K$ gilt: | + | *Die Anzahl der Permutationen von $M = 4$ Signalen ist "$4! = 24$". Mehr Basisfunktionssätze kann es auf keinen Fall geben ⇒ der Lösungsvorschlag 2 ist falsch. |
+ | |||
+ | * Wahrscheinlich gibt es (wegen $N = 3$) aber nur "$3! = 6$" mögliche Basisfunktionssätze. | ||
+ | |||
+ | *Wie aus der [[Aufgaben:4.1_Gram-Schmidt-Verfahren| Musterlösung]] zur Aufgabe 4.1 ersichtlich ist, werden sich mit der Reihenfolge $s_1(t),\ s_2(t),\ s_4(t),\ s_3(t)$ die gleichen Basisfunktionen ergeben wie mit $s_1(t),\ s_2(t),\ s_3(t),\ s_4(t)$. Dies ist aber nur eine Vermutung der Autoren; wir haben es nicht überprüft. | ||
+ | |||
+ | * Die Aussage 3 kann allein schon wegen den unterschiedlichen Einheiten von $s_i(t)$ und $\varphi_{\it j}(t)$ nicht stimmen. Die Signale weisen wie $A$ die Einheit $\sqrt{\rm W}$ auf, die Basisfunktionen die Einheit $\sqrt{\rm 1/s}$. | ||
+ | |||
+ | * Richtig ist somit die letzte Lösungsalternative, wobei für $K$ gilt: | ||
:$$K = ||s_1(t)|| = ||s_2(t)|| = ||s_3(t)|| = 10^{-3}\sqrt{\rm Ws} \hspace{0.05cm}.$$ | :$$K = ||s_1(t)|| = ||s_2(t)|| = ||s_3(t)|| = 10^{-3}\sqrt{\rm Ws} \hspace{0.05cm}.$$ | ||
Zeile 73: | Zeile 90: | ||
:$$s_{4}(t) = s_{1}(t) - s_{2}(t) = K \cdot \varphi_1(t) - K \cdot \varphi_2(t)\hspace{0.05cm}.$$ | :$$s_{4}(t) = s_{1}(t) - s_{2}(t) = K \cdot \varphi_1(t) - K \cdot \varphi_2(t)\hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | Weiterhin gilt: | + | *Weiterhin gilt: |
:$$s_{4}(t) = s_{41}\cdot \varphi_1(t) + s_{42}\cdot \varphi_2(t) + s_{43}\cdot \varphi_3(t)$$ | :$$s_{4}(t) = s_{41}\cdot \varphi_1(t) + s_{42}\cdot \varphi_2(t) + s_{43}\cdot \varphi_3(t)$$ | ||
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}s_{41} = K \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}s_{42} = -K \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= -10^{-3}\sqrt{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}, | :$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}s_{41} = K \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}s_{42} = -K \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= -10^{-3}\sqrt{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}, | ||
Zeile 81: | Zeile 98: | ||
− | [[Category:Aufgaben zu Digitalsignalübertragung|^4.1 | + | [[Category:Aufgaben zu Digitalsignalübertragung|^4.1 Basisfunktionen & Vektorräume^]] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2022, 16:41 Uhr
Diese Aufgabe verfolgt das genau gleiche Ziel wie die "Aufgabe 4.1":
Für $M = 4$ energiebegrenzte Signale $s_i(t)$ mit $i = 1, \ \text{...} \ , 4$ sollen die $N$ erforderlichen orthonormalen Basisfunktionen $\varphi_{\it j}(t)$ gefunden werden, die folgende Bedingung erfüllen müssen:
- $$< \hspace{-0.1cm} \varphi_j(t), \hspace{0.1cm}\varphi_k(t) \hspace{-0.1cm} > \hspace{0.1cm} \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} \int_{-\infty}^{+\infty}\varphi_j(t) \cdot \varphi_k(t)\, {\rm d} t = {\rm \delta}_{jk} = \left\{ \begin{array}{c} 1 \\ 0 \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} j = k \\ j \ne k \\ \end{array} \hspace{0.05cm}.$$
Mit $M$ Sendesignale $s_i(t)$ können bereits weniger Basisfunktionen $\varphi_{\it j}(t)$ ausreichen, nämlich $N$. Allgemein gilt also $N ≤ M$.
Es handelt sich hier um die genau gleichen energiebegrenzten Signale $s_i(t)$ wie in der "Aufgabe 4.1":
- Der Unterschied ist die unterschiedliche Reihenfolge der Signale $s_i(t)$.
- Diese sind in dieser Aufgabe so sortiert, dass die Basisfunktionen auch ohne Anwendung des umständlicheren "Gram–Schmidt–Verfahrens" gefunden werden können.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel "Signale, Basisfunktionen und Vektorräume".
- Verwenden Sie für numerische Berechnungen $A = 1 \sqrt{\rm W} , \hspace{0.2cm} T = 1\,{\rm µ s} \hspace{0.05cm}. $
Fragebogen
Musterlösung
- Damit ist offensichtlich, dass auch hier $\underline {N = 3}$ gelten muss.
(2) Die "2–Norm" gibt die Wurzel aus der Signalenergie an und ist vergleichbar mit dem Effektivwert bei leistungsbegrenzten Signalen.
- Die ersten drei Signale haben alle die "2–Norm"
- $$||s_1(t)|| = ||s_2(t)|| = ||s_3(t)|| = \sqrt{A^2 \cdot T}\hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$
- Die Norm des letzten Signals ist um den Faktor $\sqrt{2}$ größer:
- $$||s_4(t)|| \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 1.414 \cdot 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}} \hspace{0.05cm}.$$
(3) Die erste und die letzte Aussage sind zutreffend im Gegensatz zu den Aussagen 2 und 3:
- Es wäre völlig unlogisch, wenn die gefundenen Basisfunktionen bei anderer Sortierung der Signale $s_i(t)$ nicht mehr gelten sollten.
- Das Gram–Schmidt–Verfahren liefert nur einen möglichen Basisfunktionssatz $\{\varphi_{\it j}(t)\}$. Bei anderer Sortierung ergibt sich (möglicherweise) ein anderer.
- Die Anzahl der Permutationen von $M = 4$ Signalen ist "$4! = 24$". Mehr Basisfunktionssätze kann es auf keinen Fall geben ⇒ der Lösungsvorschlag 2 ist falsch.
- Wahrscheinlich gibt es (wegen $N = 3$) aber nur "$3! = 6$" mögliche Basisfunktionssätze.
- Wie aus der Musterlösung zur Aufgabe 4.1 ersichtlich ist, werden sich mit der Reihenfolge $s_1(t),\ s_2(t),\ s_4(t),\ s_3(t)$ die gleichen Basisfunktionen ergeben wie mit $s_1(t),\ s_2(t),\ s_3(t),\ s_4(t)$. Dies ist aber nur eine Vermutung der Autoren; wir haben es nicht überprüft.
- Die Aussage 3 kann allein schon wegen den unterschiedlichen Einheiten von $s_i(t)$ und $\varphi_{\it j}(t)$ nicht stimmen. Die Signale weisen wie $A$ die Einheit $\sqrt{\rm W}$ auf, die Basisfunktionen die Einheit $\sqrt{\rm 1/s}$.
- Richtig ist somit die letzte Lösungsalternative, wobei für $K$ gilt:
- $$K = ||s_1(t)|| = ||s_2(t)|| = ||s_3(t)|| = 10^{-3}\sqrt{\rm Ws} \hspace{0.05cm}.$$
(4) Aus dem Vergleich der Diagramme auf der Angabenseite erkennt man:
- $$s_{4}(t) = s_{1}(t) - s_{2}(t) = K \cdot \varphi_1(t) - K \cdot \varphi_2(t)\hspace{0.05cm}.$$
- Weiterhin gilt:
- $$s_{4}(t) = s_{41}\cdot \varphi_1(t) + s_{42}\cdot \varphi_2(t) + s_{43}\cdot \varphi_3(t)$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm}s_{41} = K \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= 10^{-3}\sqrt{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}s_{42} = -K \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline {= -10^{-3}\sqrt{\rm Ws}}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}s_{43} \hspace{0.1cm}\hspace{0.15cm}\underline { = 0}\hspace{0.05cm}. $$