Aufgaben:Aufgabe 3.3: Momente bei cos²-WDF: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie in [[Aufgaben:3.1_cos²_-_und_Dirac-WDF|Aufgabe 3.1]] und [[Aufgaben:3.2_cos²-_und_Dirac-VTF|Aufgabe 3.2]] betrachten wir die auf den Wertebereich von $-2$ bis $+2$ beschr&auml;nkte Zufallsgr&ouml;&szlig;e $x$ mit folgender WDF in diesem Abschnitt:
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Wie in&nbsp; [[Aufgaben:3.1_cos²_-_und_Dirac-WDF|Aufgabe 3.1]]&nbsp; und&nbsp; [[Aufgaben:Aufgabe_3.2:_VTF_zur_Aufgabe_3.1|Aufgabe 3.2]]&nbsp; betrachten wir die auf den Wertebereich von&nbsp; $-2$&nbsp; bis&nbsp; $+2$&nbsp; beschr&auml;nkte Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $x$&nbsp; mit folgender WDF in diesem Abschnitt:
 
:$$f_x(x)= {1}/{2}\cdot \cos^2({\pi}/{4}\cdot { x}).$$
 
:$$f_x(x)= {1}/{2}\cdot \cos^2({\pi}/{4}\cdot { x}).$$
  
Daneben betrachten wir eine zweite Zufallsgr&ouml;&szlig;e $y$ , die nur Werte zwischen $0$ und $2$ mit folgender WDF liefert:
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Daneben betrachten wir eine zweite Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $y$,&nbsp; die nur Werte zwischen&nbsp; $0$&nbsp; und&nbsp; $2$&nbsp; mit folgender WDF liefert:
 
:$$f_y(y)=\sin^2({\pi}/{2}\cdot  y).$$
 
:$$f_y(y)=\sin^2({\pi}/{2}\cdot  y).$$
  
 
*Beide Dichtefunktionen sind in der Grafik dargestellt.  
 
*Beide Dichtefunktionen sind in der Grafik dargestellt.  
*Au&szlig;erhalb der Bereiche $-2 < x < +2$ &nbsp;bzw.&nbsp; $0 < x < +2$ gilt jeweils $f_x(x) = 0$ &nbsp;bzw.&nbsp;  $f_y(y) = 0$.  
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*Au&szlig;erhalb der Bereiche&nbsp; $-2 < x < +2$ &nbsp;bzw.&nbsp; $0 < x < +2$&nbsp; gilt jeweils&nbsp; $f_x(x) = 0$ &nbsp;bzw.&nbsp;  $f_y(y) = 0$.  
*Beide Zufallsgr&ouml;&szlig;en können als (normierte) Momentanwerte der zugeh&ouml;rigen Zufallssignale $x(t)$ bzw. $y(t)$ aufgefasst werden.
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*Beide Zufallsgr&ouml;&szlig;en können als (normierte) Momentanwerte der zugeh&ouml;rigen Zufallssignale&nbsp; $x(t)$&nbsp; bzw.&nbsp; $y(t)$&nbsp; aufgefasst werden.
  
  
  
  
 
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Hinweise:
 
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Stochastische_Signaltheorie/Erwartungswerte_und_Momente|Erwartungswerte und Momente]].
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*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel [[Stochastische_Signaltheorie/Erwartungswerte_und_Momente|Erwartungswerte und Momente]].
 
 
   
 
   
 
*F&uuml;r die L&ouml;sung dieser Aufgabe k&ouml;nnen Sie das folgende unbestimmte Integral benutzen:
 
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{Welche der folgenden Aussagen treffen bei jeder beliebigen WDF $f_x(x)$ zu?  
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{Welche der folgenden Aussagen treffen bei jeder beliebigen WDF&nbsp; $f_x(x)$&nbsp; zu?  
<br>Verwendet sind folgende Größen: &nbsp; linearer Mittelwert $m_1$, quadratischer Mittelwert $m_2$, Varianz $\sigma^2$.
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<br>Verwendet sind folgende Größen: &nbsp; linearer Mittelwert&nbsp; $m_1$,&nbsp; quadratischer Mittelwert&nbsp; $m_2$,&nbsp; Varianz&nbsp; $\sigma^2$.
 
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{Wie gro&szlig; ist der Gleichanteil (lineare Mittelwert) des Signals $x(t)$?
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$m_x \ = \ $ { 0. }
 
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{Wie gro&szlig; ist der Effektivwert des Signals $x(t)$?
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$\sigma_x \ =  \ $ { 0.722 3% }
 
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{Die Zufallsgr&ouml;&szlig;e $y$ lässt sich aus $x$ ableiten. Welche Zuordnung gilt?
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+ $y = 1+x/2.$
 
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- $y = 2x.$
 
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{Wie gro&szlig; ist der Gleichanteil des Signals $y(t)$?
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{Wie gro&szlig; ist der Gleichanteil des Signals&nbsp; $y(t)$?
 
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$\sigma_y\ =  \ $ { 0.361 3% }
 
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===Musterlösung===
 
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'''(1)'''&nbsp; Unter allen Umst&auml;nden richtig sind <u>die Aussagen 3, 4 und 5</u>:
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'''(1)'''&nbsp; Unter allen Umst&auml;nden richtig sind&nbsp; <u>die Aussagen 3, 4 und 5</u>:
*Die erste Aussage ist nie erf&uuml;llt, wie aus dem <i>Satz von Steiner</i> ersichtlich ist.  
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*Die erste Aussage ist nie erf&uuml;llt,&nbsp; wie aus dem&nbsp; "Satz von Steiner"&nbsp; ersichtlich ist.  
*Die zweite Aussage gilt nur im Sonderfall $x = 0$.  
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*Die zweite Aussage gilt nur im&nbsp; (trivialen)&nbsp; Sonderfall&nbsp; $x = 0$.  
Es gibt aber auch mittelwertfreie Zufallsgr&ouml;&szlig;en mit unsymmetrischer WDF. Das bedeutet: Die Aussage 6 trifft nicht immer zu.
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Es gibt aber auch mittelwertfreie Zufallsgr&ouml;&szlig;en mit unsymmetrischer WDF.  
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*Das bedeutet: &nbsp;Die Aussage 6 trifft nicht immer zu.
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'''(2)'''&nbsp; Aufgrund der WDF-Symmetrie bez&uuml;glich $x = 0$ ergibt sich f&uuml;r den linearen Mittelwert $m_x \hspace{0.15cm}\underline{= 0}$.
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'''(2)'''&nbsp; Aufgrund der WDF-Symmetrie bez&uuml;glich&nbsp; $x = 0$&nbsp; ergibt sich f&uuml;r den linearen Mittelwert&nbsp; $m_x \hspace{0.15cm}\underline{= 0}$.
  
'''(3)'''&nbsp; Der Effektivwert des Signals $x(t)$ ist gleich der Streuung $\sigma_x$ bzw. gleich der Wurzel aus der Varianz $\sigma_x^2$. Da die Zufallsgr&ouml;&szlig;e $x$ den Mittelwert $m_x {= 0}$ aufweist, ist die Varianz nach dem <i>Satz von Steiner</i> gleich dem quadratischen Mittelwert. Dieser wird in Zusammenhang mit Signalen auch als die Leistung (bezogen auf $1 \ \rm \Omega$) bezeichnet. Somit gilt:
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'''(3)'''&nbsp; Der Effektivwert des Signals&nbsp; $x(t)$&nbsp; ist gleich der Streuung&nbsp; $\sigma_x$&nbsp; bzw. gleich der Wurzel aus der Varianz&nbsp; $\sigma_x^2$.  
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*Da die Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $x$&nbsp; den Mittelwert&nbsp; $m_x {= 0}$&nbsp; aufweist,&nbsp; ist die Varianz nach dem Satz von Steiner gleich dem quadratischen Mittelwert.  
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*Dieser wird in Zusammenhang mit Signalen auch als die Leistung&nbsp; $($bezogen auf&nbsp; $1 \ \rm \Omega)$&nbsp; bezeichnet.&nbsp; Somit gilt:
 
:$$\sigma_x^{\rm 2}=\int_{-\infty}^{+\infty}x^{\rm 2}\cdot f_x(x)\hspace{0.1cm}{\rm d}x=2 \cdot \int_{\rm 0}^{\rm 2} x^2/2 \cdot \cos^2({\pi}/4\cdot\it x)\hspace{0.1cm} {\rm d}x.$$
 
:$$\sigma_x^{\rm 2}=\int_{-\infty}^{+\infty}x^{\rm 2}\cdot f_x(x)\hspace{0.1cm}{\rm d}x=2 \cdot \int_{\rm 0}^{\rm 2} x^2/2 \cdot \cos^2({\pi}/4\cdot\it x)\hspace{0.1cm} {\rm d}x.$$
  
 
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*Mit der Beziehung&nbsp; $\cos^2(\alpha) = 0.5 \cdot \big[1 + \cos(2\alpha)\big]$&nbsp; folgt daraus:
Mit der Beziehung $\cos^2(\alpha) = 0.5 \cdot [1 + \cos(2\alpha)]$ folgt daraus:
 
 
:$$\sigma_x^2=\int_{\rm 0}^{\rm 2}{x^{\rm 2}}/{\rm 2} \hspace{0.1cm}{\rm d}x  +  \int_{\rm 0}^{\rm 2}{x^{\rm 2}}/{2}\cdot \cos({\pi}/{\rm 2}\cdot\it x) \hspace{0.1cm} {\rm d}x.$$
 
:$$\sigma_x^2=\int_{\rm 0}^{\rm 2}{x^{\rm 2}}/{\rm 2} \hspace{0.1cm}{\rm d}x  +  \int_{\rm 0}^{\rm 2}{x^{\rm 2}}/{2}\cdot \cos({\pi}/{\rm 2}\cdot\it x) \hspace{0.1cm} {\rm d}x.$$
  
Diese beiden Standardintegrale findet man in Tabellen. Man erh&auml;lt mit $a = \pi/2$:
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*Diese beiden Standardintegrale findet man in Tabellen. Man erh&auml;lt mit&nbsp; $a = \pi/2$:
 
:$$\sigma_x^{\rm 2}=\left[\frac{x^{\rm 3}}{\rm 6}  +  \frac{x}{a^2}\cdot {\cos}(a  x) + \left( \frac{x^{\rm2}}{{\rm2}a} - \frac{1}{a^3} \right) \cdot \sin(a \cdot  x)\right]_{x=0}^{x=2} \hspace{0.5cm}  
 
:$$\sigma_x^{\rm 2}=\left[\frac{x^{\rm 3}}{\rm 6}  +  \frac{x}{a^2}\cdot {\cos}(a  x) + \left( \frac{x^{\rm2}}{{\rm2}a} - \frac{1}{a^3} \right) \cdot \sin(a \cdot  x)\right]_{x=0}^{x=2} \hspace{0.5cm}  
 
\Rightarrow \hspace{0.5cm} \sigma_{x}^{\rm 2}=\frac{\rm 4}{\rm 3}-\frac{\rm 8}{\rm \pi^2}\approx 0.524\hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm}\sigma_x \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.722}.$$
 
\Rightarrow \hspace{0.5cm} \sigma_{x}^{\rm 2}=\frac{\rm 4}{\rm 3}-\frac{\rm 8}{\rm \pi^2}\approx 0.524\hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm}\sigma_x \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.722}.$$
  
'''(4)'''&nbsp; Richtig ist der <u>erstgenannte Vorschlag</u>:
 
* Die Variante $y = 2x$ w&uuml;rde eine zwischen $-4$ und $+4$ verteilte Zufallsgr&ouml;&szlig;e liefern.
 
*Beim letzten Vorschlag $y = x/2-1$ w&auml;re der Mittelwert $m_y = -1$.
 
  
  
'''(5)'''&nbsp; Aus der Grafik auf dem Angabenblatt ist bereits offensichtlich, dass $m_y \hspace{0.15cm}\underline{=+1}$ gelten muss.
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'''(4)'''&nbsp; Richtig ist der&nbsp; <u>erstgenannte Vorschlag</u>:
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* Die Variante&nbsp; $y = 2x$&nbsp; w&uuml;rde eine zwischen&nbsp; $-4$&nbsp; und&nbsp; $+4$&nbsp; verteilte Zufallsgr&ouml;&szlig;e liefern.
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*Beim letzten Vorschlag&nbsp; $y = x/2-1$&nbsp; w&auml;re der Mittelwert&nbsp; $m_y = -1$.
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'''(5)'''&nbsp; Aus der Grafik auf dem Angabenblatt ist bereits offensichtlich,&nbsp; dass&nbsp; $m_y \hspace{0.15cm}\underline{=+1}$&nbsp; gelten muss.
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'''(6)'''&nbsp; Der Mittelwert &auml;ndert nichts an der Varianz und an der Streuung. Durch die Stauchung um den Faktor $2$ wird die Streuung gegen&uuml;ber Teilaufgabe (3) ebenfalls um diesen Faktor kleiner:
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'''(6)'''&nbsp; Der Mittelwert &auml;ndert nichts an der Varianz und an der Streuung.  
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*Durch die Stauchung um den Faktor&nbsp; $2$&nbsp; wird die Streuung gegen&uuml;ber Teilaufgabe&nbsp; '''(3)'''&nbsp; ebenfalls um diesen Faktor kleiner:
 
:$$\sigma_y=\sigma_x/\rm 2\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.361}.$$
 
:$$\sigma_y=\sigma_x/\rm 2\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.361}.$$
 
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Aktuelle Version vom 5. Januar 2022, 14:59 Uhr

Cosinus–Quadrat–WDF
und eine ähnliche WDF

Wie in  Aufgabe 3.1  und  Aufgabe 3.2  betrachten wir die auf den Wertebereich von  $-2$  bis  $+2$  beschränkte Zufallsgröße  $x$  mit folgender WDF in diesem Abschnitt:

$$f_x(x)= {1}/{2}\cdot \cos^2({\pi}/{4}\cdot { x}).$$

Daneben betrachten wir eine zweite Zufallsgröße  $y$,  die nur Werte zwischen  $0$  und  $2$  mit folgender WDF liefert:

$$f_y(y)=\sin^2({\pi}/{2}\cdot y).$$
  • Beide Dichtefunktionen sind in der Grafik dargestellt.
  • Außerhalb der Bereiche  $-2 < x < +2$  bzw.  $0 < x < +2$  gilt jeweils  $f_x(x) = 0$  bzw.  $f_y(y) = 0$.
  • Beide Zufallsgrößen können als (normierte) Momentanwerte der zugehörigen Zufallssignale  $x(t)$  bzw.  $y(t)$  aufgefasst werden.



Hinweise:

  • Für die Lösung dieser Aufgabe können Sie das folgende unbestimmte Integral benutzen:
$$\int x^{2}\cdot {\cos}(ax)\,{\rm d}x=\frac{2 x}{ a^{ 2}}\cdot \cos(ax)+ \left [\frac{x^{\rm 2}}{\it a} - \frac{\rm 2}{\it a^{\rm 3}} \right ]\cdot \rm sin(\it ax \rm ) .$$


Fragebogen

1

Welche der folgenden Aussagen treffen bei jeder beliebigen WDF  $f_x(x)$  zu?
Verwendet sind folgende Größen:   linearer Mittelwert  $m_1$,  quadratischer Mittelwert  $m_2$,  Varianz  $\sigma^2$.

$m_2 = 0$,   falls   $m_1 \ne 0$.
$m_2 = 0$,   falls   $m_1 = 0$.
$m_1 = 0$,   falls   $m_2 = 0$.
$m_2 > \sigma^2$,   falls   $m_1 \ne 0$.
$m_1 = 0$,   falls   $f_x(-x) = f_x(x)$.
$f_x(-x) = f_x(x)$,   falls   $m_1 = 0$.

2

Wie groß ist der Gleichanteil  (lineare Mittelwert)  des Signals  $x(t)$?

$m_x \ = \ $

3

Wie groß ist der Effektivwert des Signals  $x(t)$?

$\sigma_x \ = \ $

4

Die Zufallsgröße  $y$  lässt sich aus  $x$  ableiten.  Welche Zuordnung gilt?

$y = 1+x/2.$
$y = 2x.$
$y = x/2-1.$

5

Wie groß ist der Gleichanteil des Signals  $y(t)$?

$m_y\ = \ $

6

Wie groß ist der Effektivwert des Signals  $y(t)$?

$\sigma_y\ = \ $


Musterlösung

(1)  Unter allen Umständen richtig sind  die Aussagen 3, 4 und 5:

  • Die erste Aussage ist nie erfüllt,  wie aus dem  "Satz von Steiner"  ersichtlich ist.
  • Die zweite Aussage gilt nur im  (trivialen)  Sonderfall  $x = 0$.


Es gibt aber auch mittelwertfreie Zufallsgrößen mit unsymmetrischer WDF.

  • Das bedeutet:  Die Aussage 6 trifft nicht immer zu.


(2)  Aufgrund der WDF-Symmetrie bezüglich  $x = 0$  ergibt sich für den linearen Mittelwert  $m_x \hspace{0.15cm}\underline{= 0}$.


(3)  Der Effektivwert des Signals  $x(t)$  ist gleich der Streuung  $\sigma_x$  bzw. gleich der Wurzel aus der Varianz  $\sigma_x^2$.

  • Da die Zufallsgröße  $x$  den Mittelwert  $m_x {= 0}$  aufweist,  ist die Varianz nach dem Satz von Steiner gleich dem quadratischen Mittelwert.
  • Dieser wird in Zusammenhang mit Signalen auch als die Leistung  $($bezogen auf  $1 \ \rm \Omega)$  bezeichnet.  Somit gilt:
$$\sigma_x^{\rm 2}=\int_{-\infty}^{+\infty}x^{\rm 2}\cdot f_x(x)\hspace{0.1cm}{\rm d}x=2 \cdot \int_{\rm 0}^{\rm 2} x^2/2 \cdot \cos^2({\pi}/4\cdot\it x)\hspace{0.1cm} {\rm d}x.$$
  • Mit der Beziehung  $\cos^2(\alpha) = 0.5 \cdot \big[1 + \cos(2\alpha)\big]$  folgt daraus:
$$\sigma_x^2=\int_{\rm 0}^{\rm 2}{x^{\rm 2}}/{\rm 2} \hspace{0.1cm}{\rm d}x + \int_{\rm 0}^{\rm 2}{x^{\rm 2}}/{2}\cdot \cos({\pi}/{\rm 2}\cdot\it x) \hspace{0.1cm} {\rm d}x.$$
  • Diese beiden Standardintegrale findet man in Tabellen. Man erhält mit  $a = \pi/2$:
$$\sigma_x^{\rm 2}=\left[\frac{x^{\rm 3}}{\rm 6} + \frac{x}{a^2}\cdot {\cos}(a x) + \left( \frac{x^{\rm2}}{{\rm2}a} - \frac{1}{a^3} \right) \cdot \sin(a \cdot x)\right]_{x=0}^{x=2} \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm} \sigma_{x}^{\rm 2}=\frac{\rm 4}{\rm 3}-\frac{\rm 8}{\rm \pi^2}\approx 0.524\hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm}\sigma_x \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.722}.$$


(4)  Richtig ist der  erstgenannte Vorschlag:

  • Die Variante  $y = 2x$  würde eine zwischen  $-4$  und  $+4$  verteilte Zufallsgröße liefern.
  • Beim letzten Vorschlag  $y = x/2-1$  wäre der Mittelwert  $m_y = -1$.


(5)  Aus der Grafik auf dem Angabenblatt ist bereits offensichtlich,  dass  $m_y \hspace{0.15cm}\underline{=+1}$  gelten muss.


(6)  Der Mittelwert ändert nichts an der Varianz und an der Streuung.

  • Durch die Stauchung um den Faktor  $2$  wird die Streuung gegenüber Teilaufgabe  (3)  ebenfalls um diesen Faktor kleiner:
$$\sigma_y=\sigma_x/\rm 2\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.361}.$$