Aufgaben:Aufgabe 1.2: Lognormal – Kanalmodell: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
K (Textersetzung - „Komplementäre_Gaußsche_Fehlerfunktionen_(neues_Applet)“ durch „Komplementäre_Gaußsche_Fehlerfunktionen“)
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID2122__Mob_A_1_2.png|right|frame|WDF des Lognormal–Fadings]]
+
[[Datei:P_ID2122__Mob_A_1_2.png|right|frame|Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion <br>des Lognormal–Fadings]]
Wir betrachten eine Mobilfunkzelle im städtischen Bereich und ein Fahrzeug, das sich näherungsweise in einem festen Abstand&nbsp; $d_0$&nbsp; von der Basisstation aufhält. Beispielsweise bewegt es sich auf einem Kreisbogen um die Basisstation.  
+
Wir betrachten eine Mobilfunkzelle im städtischen Bereich und ein Fahrzeug, das sich näherungsweise in einem festen Abstand&nbsp; $d_0$&nbsp; von der Basisstation aufhält.&nbsp; Beispielsweise bewegt es sich auf einem Kreisbogen um die Basisstation.  
  
 
Somit ist der gesamte Pfadverlust durch folgende Gleichung beschreibbar:
 
Somit ist der gesamte Pfadverlust durch folgende Gleichung beschreibbar:
Zeile 9: Zeile 9:
  
 
*$V_0$&nbsp; berücksichtigt den entfernungsabhängigen Pfadverlust, der mit&nbsp; $V_0 = 80 \ \rm dB$&nbsp; als konstant angenommen wird.  
 
*$V_0$&nbsp; berücksichtigt den entfernungsabhängigen Pfadverlust, der mit&nbsp; $V_0 = 80 \ \rm dB$&nbsp; als konstant angenommen wird.  
*Der Verlust&nbsp; $V_{\rm S}$&nbsp; ist auf Abschattungen (<i>Shadowing</i>) zurückzuführen, der durch die Lognormal&ndash;Verteilung mit der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
+
*Der Verlust&nbsp; $V_{\rm S}$&nbsp; ist auf Abschattungen&nbsp; (<i>Shadowing</i>)&nbsp; zurückzuführen, der durch die Lognormal&ndash;Verteilung mit folgender Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion&nbsp; $\rm (WDF)$&nbsp; ausreichend genau beschrieben wird (siehe Grafik):
:$$f_{V{\rm S}}(V_{\rm S}) =  \frac {1}{ \sqrt{2 \pi }\cdot \sigma_{\rm S}}  \cdot {\rm exp } \left [ - \frac{ (V_{\rm S}- m_{\rm S})^2}{2 \cdot \sigma_{\rm S}^2} \right ] \hspace{0.05cm}$$
+
:$$f_{V_{\rm S}}(V_{\rm S}) =  \frac {1}{ \sqrt{2 \pi }\cdot \sigma_{\rm S}}  \cdot {\rm e }^{ - { (V_{\rm S}\hspace{0.05cm}- \hspace{0.05cm}m_{\rm S})^2}/(2 \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}\sigma_{\rm S}^2) }$$
  
:ausreichend genau beschrieben wird (siehe Grafik). Es gelten folgende Zahlenwerte:
+
*Beispielsweise gelten für die Teilaufgaben&nbsp; '''(2)'''&nbsp; und&nbsp; '''(3)'''&nbsp; die Zahlenwerte:
:$$m_{\rm S} = 20\,\,{\rm dB}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}  \sigma_{\rm S} = 10\,\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}{\rm bzw.}\hspace{0.15cm}\sigma_{\rm S} = 0\,\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}{\rm (Teilaufgabe\hspace{0.15cm} 2)}\hspace{0.05cm}.$$
+
:$$m_{\rm S} = 20\,\,{\rm dB}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}  \sigma_{\rm S} = 0\,\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}{\rm bzw.}\hspace{0.15cm}\sigma_{\rm S} = 10\,\,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
  
 
Gehen Sie außerdem von folgenden einfachen Annahmen aus:
 
Gehen Sie außerdem von folgenden einfachen Annahmen aus:
* Die Sendeleistung beträgt&nbsp; $P_{\rm S} = 10 \ \rm W$&nbsp; (oder $40 \ \rm dBm$).
+
* Die Sendeleistung beträgt&nbsp; $P_{\rm S} = 10 \ \rm W$&nbsp; $($umgerechnet:&nbsp; $+40 \ \rm dBm)$.
* Die Empfangsleistung soll mindestens&nbsp; $P_{\rm E} = 10 \ \rm pW$&nbsp;  (umgerechnet: $&ndash;80 \ \rm dBm$) betragen.
+
* Die Empfangsleistung soll mindestens&nbsp; $P_{\rm E} = 10 \ \rm pW$&nbsp;  $($umgerechnet:&nbsp; $-80 \ \rm dBm)$&nbsp; betragen.
 +
 
 +
 
  
  
Zeile 30: Zeile 32:
 
:$${\rm Q}(1) \approx 0.16\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}
 
:$${\rm Q}(1) \approx 0.16\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}
 
  {\rm Q}(3) \approx 10^{-3}\hspace{0.05cm}.$$
 
  {\rm Q}(3) \approx 10^{-3}\hspace{0.05cm}.$$
* Oder Sie benutzen das von $\rm LNTwww$ bereitgestellte Interaktionsmodul [[Applets:Komplementäre_Gaußsche_Fehlerfunktionen_(neues_Applet)|Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen]].
+
* Oder Sie benutzen unser Applet&nbsp; [[Applets:Komplementäre_Gaußsche_Fehlerfunktionen|Komplementäre Gaußsche Fehlerfunktionen]].
  
  
Zeile 42: Zeile 44:
 
- Nein.
 
- Nein.
  
{Die Lognormal&ndash;Parameter seien&nbsp; $m_{\rm S} = 20 \, \rm dB$&nbsp; und&nbsp; $\sigma_{\rm S} = 0 \, \rm dB$. In wieviel Prozent der Zeit funktioniert das System?
+
{Die Lognormal&ndash;Parameter seien&nbsp; $m_{\rm S} = 20 \, \rm dB$&nbsp; und&nbsp; $\sigma_{\rm S} = 0 \, \rm dB$.&nbsp; In wieviel Prozent der Zeit funktioniert das System?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
 
${\rm Pr(System \ funktioniert)} \ = \ $ { 100 3% } $\ \%$
 
${\rm Pr(System \ funktioniert)} \ = \ $ { 100 3% } $\ \%$
Zeile 57: Zeile 59:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''(1)'''&nbsp; Richtig ist <u>JA</u>:
+
'''(1)'''&nbsp; Richtig ist&nbsp; $\rm JA$:
*Aus dem $\rm dB$&ndash;Wert $V_0 = 80 \ \rm dB$ folgt der absolute (lineare) Wert $K_0 = 10^8$. Damit beträgt die Empfangsleistung
+
*Aus dem&nbsp; $\rm dB$&ndash;Wert $V_0 = 80 \ \rm dB$&nbsp; folgt der absolute (lineare) Wert&nbsp; $K_0 = 10^8$.&nbsp; Damit beträgt die Empfangsleistung
 
:$$P_{\rm E} = P_{\rm S}/K_0 = 10 \ {\rm W}/10^8 = 100 \ {\rm nW} > 10 \ \rm pW.$$  
 
:$$P_{\rm E} = P_{\rm S}/K_0 = 10 \ {\rm W}/10^8 = 100 \ {\rm nW} > 10 \ \rm pW.$$  
  
Zeile 65: Zeile 67:
 
   \hspace{0.05cm}.$$
 
   \hspace{0.05cm}.$$
  
*Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert $&ndash;80 \ \rm dBm$.
+
*Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert&nbsp; $&ndash;80 \ \rm dBm$.
  
  
  
'''(2)'''&nbsp; Lognormal&ndash;Fading mit $\sigma_{\rm S} = 0 \ \rm dB$ ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangslestung $P_{\rm E}$.  
+
'''(2)'''&nbsp; Lognormal&ndash;Fading mit&nbsp; $\sigma_{\rm S} = 0 \ \rm dB$&nbsp; ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangsleistung&nbsp; $P_{\rm E}$.  
*Gegenüber der Teilaufgabe '''(1)''' ist diese um $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$ kleiner &nbsp; &#8658; &nbsp; $P_{\rm E} = \ &ndash;60 \ \rm dBm$.  
+
*Gegenüber der Teilaufgabe&nbsp; '''(1)'''&nbsp; ist diese um&nbsp; $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$&nbsp; kleiner &nbsp; &#8658; &nbsp; $P_{\rm E} = \ &ndash;60 \ \rm dBm$.  
*Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert ($&ndash;80 \ \rm dBm$).  
+
*Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert&nbsp; ($-80 \ \rm dBm$).  
*Daraus folgt: &nbsp; Das System ist (fast) zu <u>100% funktionsfähig</u>. &bdquo;Fast&rdquo; deshalb, weil es bei einer Gaußschen Zufallsgröße immer eine (kleine) Restunsicherheit gibt.
+
*Daraus folgt: &nbsp; Das System ist (fast) zu <u>100% funktionsfähig</u>.&nbsp;
 +
*&bdquo;Fast&rdquo; deshalb, weil es bei einer Gaußschen Zufallsgröße immer eine (kleine) Restunsicherheit gibt.
  
  
  
'''(3)'''&nbsp; Die Empfangsleistung ist dann zu gering (kleiner als $&ndash;80 \ \rm dBm$), wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal&ndash;Term $40 \ \rm dB$ oder mehr beträgt.  
+
'''(3)'''&nbsp; Die Empfangsleistung ist dann zu gering&nbsp; $($kleiner als $-80 \ \rm dBm)$, wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal&ndash;Term&nbsp; $40 \ \rm dB$&nbsp; oder mehr beträgt.  
*Der veränderliche Anteil $V_{\rm S}$ darf also nicht größer sein als $20 \ \rm dB$.  
+
[[Datei:P_ID2187__Mob_A_1_2c_v1.png|right|frame|Verlust durch das  Lognormal–Fading]]
 +
*Der veränderliche Anteil&nbsp; $V_{\rm S}$&nbsp; darf also nicht größer sein als&nbsp; $20 \ \rm dB$.  
 
*Daraus folgt:
 
*Daraus folgt:
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right )  
+
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right ) $$
  = {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.3cm}
+
:$$\hspace{0.3cm}
\Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1-  0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.$$
+
\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}(2) \approx 0.02$$
[[Datei:P_ID2187__Mob_A_1_2c_v1.png|right|frame|Verlust durch Lognormal–Fading]]
+
:$$\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1-  0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.$$
 +
 
 
Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis.  
 
Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis.  
*Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichte $f_{\rm VS}(V_{\rm S})$ des Pfadverlustes durch ''Shadowing'' (Longnormal&ndash;Fading).  
+
*Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion&nbsp; $f_{\rm VS}(V_{\rm S})$&nbsp; des Pfadverlustes durch&nbsp; ''Shadowing''&nbsp; (Longnormal&ndash;Fading).  
 
*Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:
 
*Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:
 
<br clear=all>
 
<br clear=all>
'''(4)'''&nbsp; Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit $99.9  \%$ folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit $10^{\rm &ndash;3} \approx \ {\rm Q}(3)$.  
+
'''(4)'''&nbsp; Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit&nbsp; $99.9  \%$&nbsp; folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit&nbsp; $10^{\rm &ndash;3} \approx \ {\rm Q}(3)$.  
*Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust $V_0$ um $10 \ \rm dB$ auf $\underline {70 \ \rm dB}$, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn $V_{\rm S} &#8805; 50 \ \rm dB$ ist.  
+
*Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust&nbsp; $V_0$&nbsp; um&nbsp; $10 \ \rm dB$&nbsp; auf&nbsp; $\underline {70 \ \rm dB}$, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn&nbsp; $V_{\rm S} &#8805; 50 \ \rm dB$&nbsp; ist.  
 
*Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:  
 
*Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:  
 
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})=
 
:$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})=

Aktuelle Version vom 10. Juni 2020, 16:50 Uhr

Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion
des Lognormal–Fadings

Wir betrachten eine Mobilfunkzelle im städtischen Bereich und ein Fahrzeug, das sich näherungsweise in einem festen Abstand  $d_0$  von der Basisstation aufhält.  Beispielsweise bewegt es sich auf einem Kreisbogen um die Basisstation.

Somit ist der gesamte Pfadverlust durch folgende Gleichung beschreibbar:

$$V_{\rm P} = V_{\rm 0} + V_{\rm S} \hspace{0.05cm}.$$
  • $V_0$  berücksichtigt den entfernungsabhängigen Pfadverlust, der mit  $V_0 = 80 \ \rm dB$  als konstant angenommen wird.
  • Der Verlust  $V_{\rm S}$  ist auf Abschattungen  (Shadowing)  zurückzuführen, der durch die Lognormal–Verteilung mit folgender Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion  $\rm (WDF)$  ausreichend genau beschrieben wird (siehe Grafik):
$$f_{V_{\rm S}}(V_{\rm S}) = \frac {1}{ \sqrt{2 \pi }\cdot \sigma_{\rm S}} \cdot {\rm e }^{ - { (V_{\rm S}\hspace{0.05cm}- \hspace{0.05cm}m_{\rm S})^2}/(2 \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}\sigma_{\rm S}^2) }$$
  • Beispielsweise gelten für die Teilaufgaben  (2)  und  (3)  die Zahlenwerte:
$$m_{\rm S} = 20\,\,{\rm dB}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} \sigma_{\rm S} = 0\,\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}{\rm bzw.}\hspace{0.15cm}\sigma_{\rm S} = 10\,\,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$

Gehen Sie außerdem von folgenden einfachen Annahmen aus:

  • Die Sendeleistung beträgt  $P_{\rm S} = 10 \ \rm W$  $($umgerechnet:  $+40 \ \rm dBm)$.
  • Die Empfangsleistung soll mindestens  $P_{\rm E} = 10 \ \rm pW$  $($umgerechnet:  $-80 \ \rm dBm)$  betragen.





Hinweise:

  • Für das komplementäre Gaußsche Fehlerintegral können Sie folgende (grobe) Näherungen verwenden:
$${\rm Q}(1) \approx 0.16\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} {\rm Q}(2) \approx 0.02\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} {\rm Q}(3) \approx 10^{-3}\hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Wäre  $P_{\rm E}$  ohne Berücksichtigung des Lognormal–Fadings ausreichend?

Ja,
Nein.

2

Die Lognormal–Parameter seien  $m_{\rm S} = 20 \, \rm dB$  und  $\sigma_{\rm S} = 0 \, \rm dB$.  In wieviel Prozent der Zeit funktioniert das System?

${\rm Pr(System \ funktioniert)} \ = \ $

$\ \%$

3

Welche Wahrscheinlichkeit ergibt sich mit  $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$  und  $\sigma_{\rm S} = 10 \ \rm dB$?

${\rm Pr(System \ funktioniert)}\ = \ $

$\ \%$

4

Wie groß darf  $V_0$  maximal sein, damit die Zuverlässigkeit zu  $99.9\%$  erreicht wird?

$V_0 \ = \ $

$\ \rm dB$


Musterlösung

(1)  Richtig ist  $\rm JA$:

  • Aus dem  $\rm dB$–Wert $V_0 = 80 \ \rm dB$  folgt der absolute (lineare) Wert  $K_0 = 10^8$.  Damit beträgt die Empfangsleistung
$$P_{\rm E} = P_{\rm S}/K_0 = 10 \ {\rm W}/10^8 = 100 \ {\rm nW} > 10 \ \rm pW.$$
  • Man kann dieses Problem auch direkt mit den logarithmischen Größen lösen:
$$10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm E}}{1\,\,{\rm mW}} = 10 \cdot {\rm lg}\hspace{0.15cm} \frac{P_{\rm S}}{1\,\,{\rm mW}} - V_0 = 40\,{\rm dBm} -80\,\,{\rm dB} = -40\,\,{\rm dBm} \hspace{0.05cm}.$$
  • Gefordert ist aber lediglich der Grenzwert  $–80 \ \rm dBm$.


(2)  Lognormal–Fading mit  $\sigma_{\rm S} = 0 \ \rm dB$  ist gleichbedeutend mit einer konstanten Empfangsleistung  $P_{\rm E}$.

  • Gegenüber der Teilaufgabe  (1)  ist diese um  $m_{\rm S} = 20 \ \rm dB$  kleiner   ⇒   $P_{\rm E} = \ –60 \ \rm dBm$.
  • Sie ist aber immer noch größer als der vorgegebene Grenzwert  ($-80 \ \rm dBm$).
  • Daraus folgt:   Das System ist (fast) zu 100% funktionsfähig
  • „Fast” deshalb, weil es bei einer Gaußschen Zufallsgröße immer eine (kleine) Restunsicherheit gibt.


(3)  Die Empfangsleistung ist dann zu gering  $($kleiner als $-80 \ \rm dBm)$, wenn der Leistungsverlust durch den Lognormal–Term  $40 \ \rm dB$  oder mehr beträgt.

Verlust durch das Lognormal–Fading
  • Der veränderliche Anteil  $V_{\rm S}$  darf also nicht größer sein als  $20 \ \rm dB$.
  • Daraus folgt:
$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{20\,\,{\rm dB}}{\sigma_{\rm S} = 10\,{\rm dB}}\right ) $$
$$\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}(2) \approx 0.02$$
$$\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}{\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert"})= 1- 0.02 \hspace{0.15cm} \underline{\approx 98\,\%}\hspace{0.05cm}.$$

Die Grafik verdeutlicht das Ergebnis.

  • Dargestellt ist hier die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion  $f_{\rm VS}(V_{\rm S})$  des Pfadverlustes durch  Shadowing  (Longnormal–Fading).
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass das System ausfällt, ist rot markiert:


(4)  Aus der Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit  $99.9 \%$  folgt die Ausfallwahrscheinlichkeit  $10^{\rm –3} \approx \ {\rm Q}(3)$.

  • Verringert man den entfernungsabhängigen Pfadverlust  $V_0$  um  $10 \ \rm dB$  auf  $\underline {70 \ \rm dB}$, so kommt es erst dann zu einem Ausfall, wenn  $V_{\rm S} ≥ 50 \ \rm dB$  ist.
  • Damit wäre genau die geforderte Zuverlässigkeit erreicht, wie die folgende Rechnung zeigt:
$${\rm Pr}({\rm "System\hspace{0.15cm}funktioniert\hspace{0.15cm}nicht"})= {\rm Q}\left ( \frac{120-70-20}{10}\right ) = {\rm Q}(3) \approx 0.001 \hspace{0.05cm}.$$