Aufgaben:Aufgabe 4.6Z: ISDN-Versorgungsleitungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei  [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_ISDN|$\rm ISDN$]]  (''Integrated Services Digital Networks'')  ist der Endverzweiger (in der Nähe des Teilnehmers) mit einer Ortsvermittlungsstelle (OVSt) durch eine Kupfer–Doppelader verbunden, wobei jeweils zwei Doppeladern zu einem so genannten Sternvierer verdrillt sind.  
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Bei  [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_ISDN|$\rm ISDN$]]  ("Integrated Services Digital Networks")  ist der Endverzweiger  (in der Nähe des Teilnehmers)  mit einer Ortsvermittlungsstelle  (OVSt)  durch eine Kupfer–Doppelader verbunden,  wobei jeweils zwei Doppeladern zu einem so genannten Sternvierer verdrillt sind.  
 
*Mehrere solcher Sternvierer sind zu einem Grundbündel,  
 
*Mehrere solcher Sternvierer sind zu einem Grundbündel,  
 
*mehrere Grundbündel zu einem Hauptbündel zusammengefasst (siehe Grafik).
 
*mehrere Grundbündel zu einem Hauptbündel zusammengefasst (siehe Grafik).
  
  
Im Netz der Deutschen Telekom  (ehemals:  Deutsche Bundespost)  findet man meist Kupferleitungen mit  $\text{0.4 mm}$  Aderdurchmesser, für deren Dämpfungs– und Phasenfunktion in  [PW95]  folgende Gleichungen angegeben werden:
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Im Netz der Deutschen Telekom  (ehemals:  Deutsche Bundespost)  findet man meist Kupferleitungen mit  $\text{0.4 mm}$  Aderdurchmesser,  für deren Dämpfungs– und Phasenfunktion in  [PW95]  folgende Gleichungen angegeben werden:
 
:$${{a}_{\rm K}(f)}/{\rm dB} = \left [ 5.1 + 14.3 \cdot \left ({f}/{\rm MHz}\right )^{0.59}\right ]\cdot{l}/{\rm km}
 
:$${{a}_{\rm K}(f)}/{\rm dB} = \left [ 5.1 + 14.3 \cdot \left ({f}/{\rm MHz}\right )^{0.59}\right ]\cdot{l}/{\rm km}
 
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*Die Aufgabe gehört zum Kapitel   [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Eigenschaften_von_Kupfer–Doppeladern|Eigenschaften von Kupfer–Doppeladern]].
 
*Die Aufgabe gehört zum Kapitel   [[Lineare_zeitinvariante_Systeme/Eigenschaften_von_Kupfer–Doppeladern|Eigenschaften von Kupfer–Doppeladern]].
*Weitere Informationen zum Dämpfungsverhalten von Kupferleitungen finden Sie auf der Seite  [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_ISDN#Vierdraht.E2.80.93_und_Zweidraht.C3.BCbertragung|Vierdraht-und Zweidraht-Übertragung]]  im Buch „Beispiele von Nachrichtensystemen”.
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*Weitere Informationen zum Dämpfungsverhalten von Kupferleitungen finden Sie auf der Seite  [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Allgemeine_Beschreibung_von_ISDN#Vierdraht.E2.80.93_und_Zweidraht.C3.BCbertragung|Vierdraht- und Zweidraht-Übertragung]]  im Buch „Beispiele von Nachrichtensystemen”.
 
   
 
   
*Sie können zur Überprüfung Ihrer Ergebnisse das interaktive Applet  [[Applets:Dämpfung_von_Kupferkabeln|Dämpfung von Kupferkabeln]]  benutzen.
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*Sie können zur Überprüfung Ihrer Ergebnisse das interaktive  HTML5/JS–Applet  [[Applets:Dämpfung_von_Kupferkabeln|Dämpfung von Kupferkabeln]]  benutzen.
*[PW95]  kennzeichnet folgenden Literaturhinweis:   Pollakowski, P.; Wellhausen, H.-W.: ''Eigenschaften symmetrischer Ortsanschlusskabel im Frequenzbereich bis 30 MHz.'' Deutsche Telekom AG, Forschungs- und Technologiezentrum Darmstadt, 1995.
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*[PW95]  kennzeichnet folgenden Literaturhinweis:   Pollakowski, P.; Wellhausen, H.-W.:  Eigenschaften symmetrischer Ortsanschlusskabel im Frequenzbereich bis 30 MHz.  Deutsche Telekom AG, Forschungs- und Technologiezentrum Darmstadt, 1995.
  
  
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'''(1)'''  Im Anschlussbereich wird eine Zweidrahtübertragung verwendet. Die möglichen Anschlüsse sind somit gleich der Anzahl der Doppeladern im Hauptkabel:  
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'''(1)'''  Im Anschlussbereich wird eine Zweidrahtübertragung verwendet.  Die möglichen Anschlüsse sind somit gleich der Anzahl der Doppeladern im Hauptkabel:  
 
:$$N = 5 \cdot 5 \cdot  2 \hspace{0.15cm}\underline{= 50}.$$
 
:$$N = 5 \cdot 5 \cdot  2 \hspace{0.15cm}\underline{= 50}.$$
  
  
 
'''(2)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
 
'''(2)'''&nbsp; Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 1 und 2</u>:
*Bei Zweidrahtübertragung ist ein Richtungstrennungsverfahren erforderlich, nämlich die so genannte '''GaberschaltunG'''. Diese har die Aufgabe, dass beim Empfänger &nbsp;$\rm A$&nbsp; nur das Sendesignal von Teilnehmer &nbsp;$\rm B$&nbsp; ankommt, nicht jedoch das eigene Sendesignal. Dies gelingt bei schmalbandigen Signalen &ndash; zum Beispiel Sprache &ndash; im allgemeinen recht gut, jedoch nicht vollständig &nbsp;&#8658;&nbsp; Lösungsvorschlag 1 ist richtig.
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*Bei Zweidrahtübertragung ist ein Richtungstrennungsverfahren erforderlich,&nbsp; nämlich die so genannte "Gabelschaltung".&nbsp; Diese hat die Aufgabe, dass beim Empfänger&nbsp; $\rm A$&nbsp; nur das Sendesignal von Teilnehmer&nbsp; $\rm B$&nbsp; ankommt, nicht jedoch das eigene Sendesignal.&nbsp; Dies gelingt bei schmalbandigen Signalen &ndash; zum Beispiel Sprache &ndash; im allgemeinen recht gut,&nbsp; jedoch nicht vollständig &nbsp;&#8658;&nbsp; Lösungsvorschlag 1 ist richtig.
*Der Lösungsvorschlag 2 ist ebenfalls zutreffend. Aufgrund von induktiven und kapazitiven Kopplungen kann es zu Übersprechen von der im gleichen Sternvierer befindlichen Doppelader kommen, wobei Nahnebensprechen (das heißt: der störende Sender und der gestörte Empfänger liegen örtlich zusammen) zu größeren Beeinträchtigungen führt als Fernnebensprechen.
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*Der Lösungsvorschlag 2 ist ebenfalls zutreffend.&nbsp; Aufgrund von induktiven und kapazitiven Kopplungen kann es zu Übersprechen von der im gleichen Sternvierer befindlichen Doppelader kommen,&nbsp; wobei Nahnebensprechen&nbsp; (das heißt:&nbsp; der störende Sender und der gestörte Empfänger liegen örtlich zusammen)&nbsp; zu größeren Beeinträchtigungen führt als Fernnebensprechen.
*Nicht zutreffend ist dagegen der letzte Lösungsvorschlag. Impulsinterferenzen &nbsp; &rArr; &nbsp; die gegenseitige störende Beeinflussung benachbarter Symbole können zwar durchaus auftreten, hängen aber nicht mit der Zweidrahtübertragung zusammen. Der Grund für solche Impulsinterferenzen sind vielmehr lineare Verzerrungen, bedingt  durch einen nichtidealen Dämpfungs&ndash; oder Phasenverlauf.
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*Nicht zutreffend ist dagegen der letzte Lösungsvorschlag.&nbsp; Impulsinterferenzen &nbsp; &rArr; &nbsp; die gegenseitige störende Beeinflussung benachbarter Symbole können zwar durchaus auftreten,&nbsp; hängen aber nicht mit der Zweidrahtübertragung zusammen.&nbsp; Der Grund für solche Impulsinterferenzen sind vielmehr lineare Verzerrungen,&nbsp; bedingt  durch einen nichtidealen Dämpfungs&ndash; oder Phasenverlauf.
  
  
  
'''(3)'''&nbsp; Die Gleichsignal&ndash;Dämpfung um den Faktor $4$ kann wie folgt ausgedrückt werden:
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'''(3)'''&nbsp; Die Gleichsignal&ndash;Dämpfung um den Faktor&nbsp; $4$&nbsp; kann wie folgt ausgedrückt werden:
 
:$$a_{\rm K}(f = 0) = 20 \cdot {\rm lg}\,\,(4) = 12.04\,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$a_{\rm K}(f = 0) = 20 \cdot {\rm lg}\,\,(4) = 12.04\,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
Mit dem angegebenen Koeffizienten &nbsp;$\alpha_0 =5.1 \ \rm  dB/km$&nbsp; ergibt sich somit die Leitungslänge &nbsp;$l = 12.04/5.1\; \underline{= 2.36 \ \rm  km}$.
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*Mit dem angegebenen Koeffizienten &nbsp;$\alpha_0 =5.1 \ \rm  dB/km$&nbsp; ergibt sich somit die Leitungslänge &nbsp;$l = 12.04/5.1\; \underline{= 2.36 \ \rm  km}$.
  
  

Aktuelle Version vom 23. November 2021, 18:10 Uhr

Hauptbündel, Grundbündel und Sternvierer

Bei  $\rm ISDN$  ("Integrated Services Digital Networks")  ist der Endverzweiger  (in der Nähe des Teilnehmers)  mit einer Ortsvermittlungsstelle  (OVSt)  durch eine Kupfer–Doppelader verbunden,  wobei jeweils zwei Doppeladern zu einem so genannten Sternvierer verdrillt sind.

  • Mehrere solcher Sternvierer sind zu einem Grundbündel,
  • mehrere Grundbündel zu einem Hauptbündel zusammengefasst (siehe Grafik).


Im Netz der Deutschen Telekom  (ehemals:  Deutsche Bundespost)  findet man meist Kupferleitungen mit  $\text{0.4 mm}$  Aderdurchmesser,  für deren Dämpfungs– und Phasenfunktion in  [PW95]  folgende Gleichungen angegeben werden:

$${{a}_{\rm K}(f)}/{\rm dB} = \left [ 5.1 + 14.3 \cdot \left ({f}/{\rm MHz}\right )^{0.59}\right ]\cdot{l}/{\rm km} \hspace{0.05cm},$$
$${b_{\rm K}(f)}/{\rm rad} = \left [ 32.9 \cdot ({f}/{\rm MHz}) + 2.26 \cdot \left ({f}/{\rm MHz}\right )^{0.5}\right ]\cdot {l}/{\rm km} \hspace{0.05cm}.$$

Hierbei bezeichnet  $l$  die Leitungslänge.





Hinweise:

  • Sie können zur Überprüfung Ihrer Ergebnisse das interaktive  HTML5/JS–Applet  Dämpfung von Kupferkabeln  benutzen.
  • [PW95]  kennzeichnet folgenden Literaturhinweis:  Pollakowski, P.; Wellhausen, H.-W.:  Eigenschaften symmetrischer Ortsanschlusskabel im Frequenzbereich bis 30 MHz.  Deutsche Telekom AG, Forschungs- und Technologiezentrum Darmstadt, 1995.



Fragebogen

1

Wieviele Teilnehmer  $(N)$  können über das vorne dargestellte Hauptkabel an eine ISDN–Ortsvermittlungsstelle angeschlossen werden?

$N \ = \ $

2

Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Zweidrahtübertragung?

Die beiden Übertragungsrichtungen können sich gegenseitig stören.
Es kann zu Nebensprechstörungen kommen.
Es treten Impulsinterferenzen auf.

3

Ein Gleichsignal wird um den Faktor  $4$  gedämpft.  Wie groß ist die Kabellänge  $l$?

$l \ = \ $

$\ \rm km$

4

Welche Dämpfung und Phase ergeben sich so für die Frequenz  $f = 120 \ \rm kHz$?

$a_{\rm K}(f = 120\ \rm kHz)\ = \ $

$\ \rm dB$
$b_{\rm K}(f = 120\ \rm kHz)\ = \ $

$\ \rm rad$


Musterlösung

(1)  Im Anschlussbereich wird eine Zweidrahtübertragung verwendet.  Die möglichen Anschlüsse sind somit gleich der Anzahl der Doppeladern im Hauptkabel:

$$N = 5 \cdot 5 \cdot 2 \hspace{0.15cm}\underline{= 50}.$$


(2)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 1 und 2:

  • Bei Zweidrahtübertragung ist ein Richtungstrennungsverfahren erforderlich,  nämlich die so genannte "Gabelschaltung".  Diese hat die Aufgabe, dass beim Empfänger  $\rm A$  nur das Sendesignal von Teilnehmer  $\rm B$  ankommt, nicht jedoch das eigene Sendesignal.  Dies gelingt bei schmalbandigen Signalen – zum Beispiel Sprache – im allgemeinen recht gut,  jedoch nicht vollständig  ⇒  Lösungsvorschlag 1 ist richtig.
  • Der Lösungsvorschlag 2 ist ebenfalls zutreffend.  Aufgrund von induktiven und kapazitiven Kopplungen kann es zu Übersprechen von der im gleichen Sternvierer befindlichen Doppelader kommen,  wobei Nahnebensprechen  (das heißt:  der störende Sender und der gestörte Empfänger liegen örtlich zusammen)  zu größeren Beeinträchtigungen führt als Fernnebensprechen.
  • Nicht zutreffend ist dagegen der letzte Lösungsvorschlag.  Impulsinterferenzen   ⇒   die gegenseitige störende Beeinflussung benachbarter Symbole können zwar durchaus auftreten,  hängen aber nicht mit der Zweidrahtübertragung zusammen.  Der Grund für solche Impulsinterferenzen sind vielmehr lineare Verzerrungen,  bedingt durch einen nichtidealen Dämpfungs– oder Phasenverlauf.


(3)  Die Gleichsignal–Dämpfung um den Faktor  $4$  kann wie folgt ausgedrückt werden:

$$a_{\rm K}(f = 0) = 20 \cdot {\rm lg}\,\,(4) = 12.04\,{\rm dB}\hspace{0.05cm}.$$
  • Mit dem angegebenen Koeffizienten  $\alpha_0 =5.1 \ \rm dB/km$  ergibt sich somit die Leitungslänge  $l = 12.04/5.1\; \underline{= 2.36 \ \rm km}$.


(4)  Mit den angegebenen Gleichungen und  $l = 2.36 \ \rm km$  erhält man:

$$a_{\rm K}(f = 120\,{\rm kHz}) = (5.1 + 14.3 \cdot 0.12^{\hspace{0.05cm}0.59}) \cdot 2.36\,{\rm dB}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 21.7\,{\rm dB}}\hspace{0.05cm},$$
$$b_{\rm K}(f = 120\,{\rm kHz}) = (32.9 \cdot 0.12 + 2.26 \cdot 0.12^{\hspace{0.05cm}0.5}) \cdot 2.36\,{\rm rad}\hspace{0.15cm}\underline{ \approx 11.2\,{\rm rad}}\hspace{0.05cm}.$$