Aufgaben:Aufgabe 1.2: Entropie von Ternärquellen: Unterschied zwischen den Versionen
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{\rm Pseudoeinheit\hspace{-0.15cm}: \hspace{0.15cm}bit}\hspace{0.05cm}.$$ | {\rm Pseudoeinheit\hspace{-0.15cm}: \hspace{0.15cm}bit}\hspace{0.05cm}.$$ | ||
− | Hierbei bezeichnen die $p_\mu$ die Auftrittswahrscheinlichkeiten der einzelnen Symbole bzw. Ereignisse. Im vorliegenden Beispiel werden die Ereignisse | + | Hierbei bezeichnen die $p_\mu$ die Auftrittswahrscheinlichkeiten der einzelnen Symbole bzw. Ereignisse. Im vorliegenden Beispiel werden die Ereignisse $\rm R$(ot), $\rm G$(rün) und $\rm S$(chwarz) genannt. |
*Bei einer binären Quelle mit den Auftrittswahrscheinlichkeiten $p$ und $1-p$ kann hierfür geschrieben werden: | *Bei einer binären Quelle mit den Auftrittswahrscheinlichkeiten $p$ und $1-p$ kann hierfür geschrieben werden: | ||
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− | Betrachtet werden in dieser Aufgabe zwei Ternärquellen mit den Symbolwahrscheinlichkeiten gemäß der | + | Betrachtet werden in dieser Aufgabe zwei Ternärquellen mit den Symbolwahrscheinlichkeiten gemäß der Grafik: |
* die Quelle $\rm Q_1$ mit $p_{\rm G }= 1/2$, $p_{\rm S }= 1/3$ und $p_{\rm R }= 1/6$, | * die Quelle $\rm Q_1$ mit $p_{\rm G }= 1/2$, $p_{\rm S }= 1/3$ und $p_{\rm R }= 1/6$, | ||
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− | Die Ternärquelle $\rm Q_2$ lässt sich auch auf das Roulette anwenden, wenn ein Spieler nur auf die Felder $\rm R$, $\rm S$chwarz und $\rm G$rün (die „Null”) setzt. Dieser Spieltyp wird im Fragebogen mit $\text{Roulette 1}$ bezeichnet. | + | Die Ternärquelle $\rm Q_2$ lässt sich auch auf das Roulette anwenden, wenn ein Spieler nur auf die Felder $\rm R$ot, $\rm S$chwarz und $\rm G$rün (die „Null”) setzt. Dieser Spieltyp wird im Fragebogen mit $\text{Roulette 1}$ bezeichnet. |
Dagegen weist $\text{Roulette 2}$ darauf hin, dass der Spieler auf einzelne Zahlen $(0$, ... , $36)$ setzt. | Dagegen weist $\text{Roulette 2}$ darauf hin, dass der Spieler auf einzelne Zahlen $(0$, ... , $36)$ setzt. | ||
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{Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend, wenn man $\rm R$, $\rm G$ und $\rm S$ durch die Zahlenwerte $-1$, $0$ und $+1$ darstellt? | {Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend, wenn man $\rm R$, $\rm G$ und $\rm S$ durch die Zahlenwerte $-1$, $0$ und $+1$ darstellt? | ||
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- Es ergibt sich eine kleinere Entropie. | - Es ergibt sich eine kleinere Entropie. | ||
+ Die Entropie bleibt gleich. | + Die Entropie bleibt gleich. | ||
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*Es ist dabei egal, welche Zahlenwerte oder physikalische Größen man den einzelnen Symbolen zuordnet. | *Es ist dabei egal, welche Zahlenwerte oder physikalische Größen man den einzelnen Symbolen zuordnet. | ||
*Anders ist es bei Mittelwerten oder der AKF–Berechnung. Werden nur Symbole angegeben, so kann man hierfür keine Momente angeben. | *Anders ist es bei Mittelwerten oder der AKF–Berechnung. Werden nur Symbole angegeben, so kann man hierfür keine Momente angeben. | ||
− | *Außerdem hängen die Mittelwerte, Autokorrelation, usw. davon ab, ob man die Zuordnung bipolar $(-1, \hspace{0.10cm}0, \hspace{0.05cm}+1)$ oder unipolar | + | *Außerdem hängen die Mittelwerte, Autokorrelation, usw. davon ab, ob man die Zuordnung bipolar $(-1, \hspace{0.10cm}0, \hspace{0.05cm}+1)$ oder unipolar $(0, \hspace{0.05cm}1, \hspace{0.05cm}2)$ vereinbart. |
Aktuelle Version vom 16. Juni 2021, 15:54 Uhr
Die Entropie einer wertdiskreten gedächtnislosen Nachrichtenquelle mit $M$ möglichen Symbolen lautet:
- $$H = \sum_{\mu = 1}^M p_{\mu} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac{1}{p_\mu}\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} {\rm Pseudoeinheit\hspace{-0.15cm}: \hspace{0.15cm}bit}\hspace{0.05cm}.$$
Hierbei bezeichnen die $p_\mu$ die Auftrittswahrscheinlichkeiten der einzelnen Symbole bzw. Ereignisse. Im vorliegenden Beispiel werden die Ereignisse $\rm R$(ot), $\rm G$(rün) und $\rm S$(chwarz) genannt.
- Bei einer binären Quelle mit den Auftrittswahrscheinlichkeiten $p$ und $1-p$ kann hierfür geschrieben werden:
- $$H = H_{\rm bin}(p) = p \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac{1}{p}+ (1-p) \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac{1}{1-p}\hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} {\rm Pseudoeinheit\hspace{-0.15cm}: \hspace{0.15cm}bit}\hspace{0.05cm}.$$
- Die Entropie einer mehrstufigen Quelle lässt sich häufig mit dieser „binären Entropiefunktion” $H_{\rm bin}(p)$ ausdrücken.
Betrachtet werden in dieser Aufgabe zwei Ternärquellen mit den Symbolwahrscheinlichkeiten gemäß der Grafik:
- die Quelle $\rm Q_1$ mit $p_{\rm G }= 1/2$, $p_{\rm S }= 1/3$ und $p_{\rm R }= 1/6$,
- die Quelle $\rm Q_2$ mit $p_{\rm G }= p$ sowie $p_{\rm S } = p_{\rm R } = (1-p)/2$.
Die Ternärquelle $\rm Q_2$ lässt sich auch auf das Roulette anwenden, wenn ein Spieler nur auf die Felder $\rm R$ot, $\rm S$chwarz und $\rm G$rün (die „Null”) setzt. Dieser Spieltyp wird im Fragebogen mit $\text{Roulette 1}$ bezeichnet.
Dagegen weist $\text{Roulette 2}$ darauf hin, dass der Spieler auf einzelne Zahlen $(0$, ... , $36)$ setzt.
Hinweis:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Gedächtnislose Nachrichtenquellen.
Fragebogen
Musterlösung
- $$H \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} 1/2 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(2) +1/3 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) +1/6 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(6) =(1/2 + 1/6)\cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(2) + (1/3 + 1/6)\cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) \hspace{0.15cm}\underline {\approx 1.46 \, {\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$
(2) Richtig ist der Lösungsvorschlag 2:
- Die Entropie hängt nur von den Auftrittswahrscheinlichkeiten ab.
- Es ist dabei egal, welche Zahlenwerte oder physikalische Größen man den einzelnen Symbolen zuordnet.
- Anders ist es bei Mittelwerten oder der AKF–Berechnung. Werden nur Symbole angegeben, so kann man hierfür keine Momente angeben.
- Außerdem hängen die Mittelwerte, Autokorrelation, usw. davon ab, ob man die Zuordnung bipolar $(-1, \hspace{0.10cm}0, \hspace{0.05cm}+1)$ oder unipolar $(0, \hspace{0.05cm}1, \hspace{0.05cm}2)$ vereinbart.
(3) Die Entropie der Quelle $\rm Q_2$ lässt sich wie folgt ausdrücken:
- $$H \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} p \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {1}{p}+ 2 \cdot \frac{1-p}{2} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {2}{1-p}= p \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {1}{p}+ (1-p) \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {1}{1-p} + (1-p)\cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(2)= H_{\rm bin}(p) + 1-p \hspace{0.05cm}.$$
- Für $p = 0.5$ ⇒ $H_{\rm bin}(p) = 1$ ergibt sich $\underline{H = 1.5\hspace{0.05cm}\rm bit}$.
(4) Die maximale Entropie einer gedächtnislosen Quelle mit dem Symbolumfang $M$ ergibt sich, wenn alle $M$ Symbole gleichwahrscheinlich sind.
- Für den Sonderfall $M=3$ folgt daraus:
- $$p_{\rm R} + p_{\rm G} + p_{\rm S} = 1 \hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} \underline {p = 1/3 \approx 0.333}\hspace{0.05cm}.$$
- Damit erhält man mit dem Ergebnis der Teilaufgabe (3) die folgende Entropie:
- $$H = H_{\rm bin}(1/3) + 1-1/3 = 1/3 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) + 2/3 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3/2) + 2/3 $$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm}H = 1/3 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) + 2/3 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) - 2/3 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(2)+ 2/3 = {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) = {1.585 \, {\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$
(5) Das System $\text{Roulette 1}$ ist informationstheoretisch gleich der Konfiguration $\rm Q_2$ mit $p = 1/37$:
- $$p_{\rm G} = p = \frac{1}{37}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm R} = p_{\rm S} = \frac{1-p}{2} = \frac{18}{37} \hspace{0.05cm}.$$
- Damit erhält man mit dem Ergebnis der Teilaufgabe (3):
- $$H = H_{\rm bin}(1/37) + \frac{36}{37} = \frac{1}{37} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(37) + \frac{36}{37} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(37) - \frac{36}{37} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}36 + \frac{36}{37} = {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(37) + \frac{36}{37} \cdot ( 1- {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(36)) = 5.209 - 4.057 \hspace{0.15cm} \underline { = 1.152 \, {\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$
(6) Setzt man bei Roulette auf einzelne Zahlen ⇒ Konfiguration $\text{Roulette 2}$, so sind alle Zahlen von $0$ bis $36$ gleichwahrscheinlich und man erhält:
- $$H = {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(37) \hspace{0.15cm} \underline { = 5.209 \, {\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$