Aufgaben:Aufgabe 3.8Z: Kreis(ring)fläche: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Stochastische Signaltheorie/Exponentialverteilte Zufallsgrößen }} right| :Wir betrachten unterschi…“)
 
 
(15 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 3: Zeile 3:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID133__Sto_Z_3_8.png|right|]]
+
[[Datei:P_ID133__Sto_Z_3_8.png|right|frame|Zu den Kreisringflächen]]
:Wir betrachten unterschiedlich große Kreise. Der Radius <i>r</i> und die Fl&auml;che <i>A</i> lassen sich als Zufallsgr&ouml;&szlig;en auffassen. Es wird vorausgesetzt, dass der Radius auf den Bereich 6&nbsp;&#8804;&nbsp;<i>r</i>&nbsp;&#8804;&nbsp;8 beschr&auml;nkt ist.
+
Wir betrachten unterschiedlich große Kreise:
 +
*Der Radius&nbsp; $r$&nbsp; und die Fläche&nbsp; $A$&nbsp; lassen sich als voneinander abhängige Zufallsgrößen auffassen.  
 +
*Es wird vorausgesetzt,&nbsp; dass der Radius auf den Bereich&nbsp; $6 \le r \le 8$&nbsp; beschr&auml;nkt ist.
  
:Im oberen Bild ist der Bereich, in dem solche Kreise (alle mit Mittelpunkt im Koordinatenursprung) liegen k&ouml;nnen, gelb markiert. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass der Radius in diesem Intervall gleichverteilt ist:
 
:$$\it f_r(r)=\left\{ \begin{array}{*{4}{c}} 0.5 & \rm f\ddot{u}r\hspace{0.2cm}{\rm 6\le \it r \le \rm 8}, \\\rm 0 & \rm sonst. \end{array} \right.$$
 
  
:Ab der Teilaufgabe (e) werden schmale Kreisringe mit dem Mittelradius <i>r</i> und der Breite <i>b</i> betrachtet (unteres Bild). Die Fl&auml;che eines solchen Kreisrings wird mit <i>R</i> bezeichnet. Die m&ouml;glichen Mittelradien <i>r</i> seien wieder gleichverteilt zwischen 6 und 8, und die Kreisringbreite beträgt <i>b</i> = 0.1.
+
In der oberen Skizze  ist der Bereich,&nbsp; in dem solche Kreise&nbsp; $($alle mit Mittelpunkt im Koordinatenursprung$)$&nbsp; liegen k&ouml;nnen, gelb markiert.&nbsp; Weiterhin kann davon ausgegangen werden,&nbsp; dass der Radius in diesem Intervall gleichverteilt ist:
 +
:$$f_r(r)=\left\{ \begin{array}{*{4}{c}} 0.5 & \rm f\ddot{u}r\hspace{0.2cm}{\rm 6\le \it r \le \rm 8}, \\\rm 0 & \rm sonst. \end{array} \right.$$
  
:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;
 
  
:<b>Hinweis:</b> Die Aufgabe bezieht sich auf die Theorieseite Transformation von Zufallsgr&ouml;&szlig;en im Kapitel 3.6.
+
Ab der Teilaufgabe&nbsp; '''(5)'''&nbsp; werden schmale Kreisringe mit dem Mittenradius&nbsp; $r$&nbsp; und der Breite&nbsp; $b$&nbsp; betrachtet&nbsp; $($untere Skizze$)$:  
 +
*Die Fl&auml;che eines solchen Kreisrings wird mit&nbsp; $R$&nbsp; bezeichnet.
 +
*Die m&ouml;glichen Mittenradien&nbsp; $r$&nbsp; seien auch hier gleichverteilt zwischen&nbsp; $6$&nbsp; und&nbsp; $8$.
 +
*Die Kreisringbreite beträgt&nbsp; $b = 0.1$.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
Hinweise:  
 +
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel&nbsp; [[Stochastische_Signaltheorie/Exponentialverteilte_Zufallsgrößen|Exponentialverteilte Zufallsgrößen]].
 +
*Insbesondere wird Bezug genommen auf die Seite&nbsp; [[Stochastische_Signaltheorie/Exponentialverteilte_Zufallsgrößen#Transformation_von_Zufallsgr.C3.B6.C3.9Fen|Transformation von Zufallsgrößen]].
 +
 +
 
  
  
Zeile 19: Zeile 32:
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Geben Sie die Transformationskennlinie <i>A</i> = <i>g</i>(<i>r</i>) analytisch an. Wie gro&szlig; ist der Minimalwert der Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>A</i>?
+
{Geben Sie die Transformationskennlinie&nbsp; $A = g(r)$&nbsp; analytisch an.&nbsp; Wie gro&szlig; ist der Minimalwert der Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $A$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$A_\text{min}$ = { 113.09 3% }
+
$A_\text{min} \ = \ $ { 113.09 3% }
  
  
{Wie gro&szlig; ist der Maximalwert der Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>A</i>?
+
{Wie gro&szlig; ist der Maximalwert der Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $A$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$A_\text{max}$ = { 201.06 3% }
+
$A_\text{max} \ =  \ $ { 201.06 3% }
  
  
{Welcher Wert <i>m</i><sub>A</sub> = <i>E</i>[<i>A</i>] ergibt sich f&uuml;r die &bdquo;mittlere&rdquo; Kreisfl&auml;che?
+
{Welcher Wert&nbsp; $m_{ A} = {\rm E}\big[A\big]$&nbsp; ergibt sich f&uuml;r die &bdquo;mittlere&rdquo; Kreisfl&auml;che?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$m_A$ = { 154.98 3% }
+
$m_{ A} \ =  \ $ { 154.98 3% }
  
  
{Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>A</i>. Wie gro&szlig; ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fl&auml;che <i>A</i> gr&ouml;&szlig;er als 150 ist?
+
{Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $A$.&nbsp; Wie gro&szlig; ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fl&auml;che&nbsp; $A> 150$&nbsp; ist?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$Pr(A > 150)$ = { 0.545 3% }
+
${\rm Pr}(A > 150) \ =  \ $ { 54.5 3% } $\ \%$
  
  
{Welche WDF besitzt die Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>R</i> (Fl&auml;che der Kreisringe gemäß der unteren Skizze)? Wie groß ist deren Minimalwert? Es gelte <i>b</i> = 0.1.
+
{Welche WDF besitzt die Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $R$&nbsp; $($Fl&auml;che der Kreisringe gemäß der unteren Skizze$)$?&nbsp; Wie groß ist deren Minimalwert?&nbsp; Es gelte&nbsp; $b = 0.1$.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$b=0.1:\ R_\text{min}$ = { 3.77 3% }
+
$R_\text{min} \ =  \ $ { 3.77 3% }
  
  
{Welchen Maximalwert besitzt die Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>R</i>?
+
{Es gelte weiter&nbsp; $b = 0.1$. Welchen Maximalwert besitzt die Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $R$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$b=0.1:\ R_\text{max}$ = { 5.03 3% }
+
$R_\text{max} \ =  \ $ { 5.03 3% }
  
  
{Wie groß ist der Erwartungswert der Zufallsgröße <i>R</i>?
+
{Wie groß ist der Erwartungswert der Zufallsgröße&nbsp; $R$&nbsp; für&nbsp; $b = 0.1$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$b=0.1:\ E[R]$ = { 4.4 3% }
+
${\rm E}\big[R\big] \ =  \ $ { 4.4 3% }
  
  
Zeile 58: Zeile 71:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Die Gleichung der Kreisfl&auml;che ist gleichzeitig die Transformationskennlinie: <i>A</i> = &pi; &middot; <i>r</i><sup>2</sup>. Daraus ergibt sich mit <i>r</i> = 6 f&uuml;r den Minimalwert: &nbsp; <i>A</i><sub>min</sub> <u>= 113.09</u>.
+
'''(1)'''&nbsp; Die Gleichung der Kreisfl&auml;che ist gleichzeitig die Transformationskennlinie: &nbsp; $A = \pi \cdot r^2$.
 +
*Daraus ergibt sich mit&nbsp; $r = 6$&nbsp; f&uuml;r den Minimalwert: &nbsp;  
 +
:$$A_\text{min} \hspace{0.15cm}\underline {= 113.09}.$$
 +
 
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Entsprechend gilt mit <i>r</i> = 8 f&uuml;r den Maximalwert:
+
'''(2)'''&nbsp; Entsprechend gilt mit&nbsp; $r = 8$&nbsp; f&uuml;r den Maximalwert: &nbsp;  
:&nbsp; <i>A</i><sub>max</sub> <u>= 201.06</u>.
+
:$$A_\text{max} \hspace{0.15cm}\underline {= 201.06}.$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Am einfachsten l&ouml;st man diese Aufgabe wie folgt:
 
:$$m_{A}=\rm E[\it A]=\rm E[\it g(r)]=\int\limits_{\rm -\infty}^{\rm +\infty}g(r)\cdot f_r(r)dr.$$
 
  
:Mit <i>g</i>(<i>r</i>) = &pi; &middot; <i>r</i><sup>2 </sup>und <i>f<sub>r</sub></i>(<i>r</i>)  = 1/2 im Bereich von 6 ... 8 erh&auml;lt man:
+
'''(3)'''&nbsp; Am einfachsten l&ouml;st man diese Aufgabe wie folgt:
:$$m_{A}=\int_{\rm 6}^{\rm 8}\frac{\rm 1}{\rm 2}\cdot\pi\cdot r^{\rm 2}\, \rm d \it r=\frac{\pi}{\rm 6}\cdot(\rm 8^3-6^3)
+
:$$m_{\rm A}={\rm E}\big[A\big]={\rm E}\big[g(r)\big]=\int_{ -\infty}^{+\infty}g(r)\cdot f_r(r) {\rm d}r.$$
 +
 
 +
*Mit&nbsp; $g(r) = \pi \cdot r^2$&nbsp; und&nbsp; $f_r(r) = 1/2$&nbsp; im Bereich von&nbsp; $6$ ... $8$&nbsp; erh&auml;lt man:
 +
:$$m_{\rm A}=\int_{\rm 6}^{\rm 8}1/2 \cdot\pi\cdot r^{\rm 2}\, {\rm d} \it r=\frac{\pi}{\rm 6}\cdot \rm ( 8^3-6^3)
 
\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 154.98}.$$
 
\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 154.98}.$$
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Die WDF der transformierten Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>A</i> lautet:
 
:$$f_A(A)=\frac{f_r(r)}{|g'(r)|}\Bigg|_{r=h(y) = \sqrt{A/ \pi }}.$$
 
  
:Im Bereich zwischen 113.09 und 201.06 (siehe Teilaufgaben a und b) gilt dann:
+
'''(4)'''&nbsp; Die WDF der transformierten Zufallsgr&ouml;&szlig;e&nbsp; $A$&nbsp; lautet:
 +
:$$f_A(A)=\frac{f_r(r)}{|g\hspace{0.05cm}'(r)|}\Bigg|_{r=h(y) = \sqrt{A/ \pi }}.$$
 +
 
 +
*Im Bereich zwischen&nbsp; $A_\text{min}  {= 113.09}$&nbsp; und&nbsp; $A_\text{max}  {= 201.06}$&nbsp; gilt dann:
 
:$$f_A(A)=\frac{\rm 1/2}{\rm 2\cdot \pi\cdot\it r}\Bigg|_{\it r=\sqrt{\it A/\rm \pi}}=\frac{\rm 1}{\rm 4\cdot\sqrt{\it A\cdot\rm \pi}}.$$
 
:$$f_A(A)=\frac{\rm 1/2}{\rm 2\cdot \pi\cdot\it r}\Bigg|_{\it r=\sqrt{\it A/\rm \pi}}=\frac{\rm 1}{\rm 4\cdot\sqrt{\it A\cdot\rm \pi}}.$$
  
:Die gesuchte Wahrscheinlichkeit erh&auml;lt man durch Integration:  
+
*Die gesuchte Wahrscheinlichkeit erh&auml;lt man durch Integration:  
:$$\rm Pr(\it A> \rm 150)=\int_{\rm 150}^{\it A_{\rm max}}\frac{\rm 1}{\rm 4\cdot\sqrt{\it A\cdot\rm \pi}} \; \rm d \it A= \frac{\rm 2\cdot\sqrt{\it A}}{\rm 4\cdot\sqrt{\pi}}\Big|_{\rm 150}^{\it A_{\rm max}}.$$
+
:$${\rm Pr}(A> 150)=\int_{\rm 150}^{\it A_{\rm max}}\frac{\rm 1}{\rm 4\cdot\sqrt{\it A\cdot\rm \pi}} \; \rm d \it A= \frac{\rm 2\cdot\sqrt{\it A}}{\rm 4\cdot\sqrt{\pi}}\Big|_{\rm 150}^{\it A_{\rm max}}.$$
 +
 
 +
*Die obere Integrationsgrenze liefert den Wert&nbsp; $4$&nbsp; und die untere Grenze&nbsp; $3.455$.&nbsp; Daraus ergibt sich die gesuchte Wahrscheinlichkeit:
 +
:$${\rm Pr}(A> 150) \hspace{0.15cm}\underline {=54.5\%}.$$
  
:Die obere Integrationsgrenze liefert den Wert 4 und die untere Grenze 3.455. Daraus ergibt sich die gesuchte Wahrscheinlichkeit zu <u>0.545</u>.
 
  
:<b>5.</b>&nbsp;&nbsp;F&uuml;r die Kreisringfl&auml;che <i>R</i> gilt bei gegebenem Radius <i>r</i>:
+
'''(5)'''&nbsp; F&uuml;r die Kreisringfl&auml;che&nbsp; $R$&nbsp; gilt bei gegebenem Radius&nbsp; $r$:
:$$R=\left (r+{b}/{\rm 2} \right)^{\rm 2}\cdot \rm\pi-\left (r-{\it b}/{\rm 2} \right)^{\rm 2}\cdot \rm\pi= \rm2\cdot\pi\cdot\it r \cdot b.$$
+
:$$R=\left (r+{b}/{\rm 2} \right)^{\rm 2}\cdot \rm\pi-\left ({\it r}-{\it b}/{\rm 2} \right)^{\rm 2}\cdot \rm\pi= \rm2\cdot\pi\cdot\it r \cdot b.$$
  
:Zwischen <i>R</i> und <i>r</i> besteht also ein linearer Zusammenhang. &nbsp;&#8658;&nbsp; <i>R</i> ist ebenfalls gleichverteilt und zwar unabh&auml;ngig von der Breite <i>b</i>, solange <i>b</i> sehr viel kleiner als <i>r</i> ist. F&uuml;r den Minimalwert gilt:
+
*Zwischen&nbsp; $R$&nbsp; und&nbsp; $r$&nbsp; besteht also ein linearer Zusammenhang.  
 +
*Das heißt:&nbsp; $R$&nbsp; ist ebenfalls gleichverteilt und zwar unabh&auml;ngig von der Breite&nbsp; $b$,&nbsp; solange&nbsp; $b \ll r$&nbsp; ist.  
 +
*F&uuml;r den Minimalwert gilt:
 
:$$R_{\rm min}=\rm 2\pi\cdot 6\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx3.77}. $$
 
:$$R_{\rm min}=\rm 2\pi\cdot 6\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx3.77}. $$
  
:<b>6.</b>&nbsp;&nbsp;Entsprechend ist der Maximalwert:
+
 
 +
'''(6)'''&nbsp; Entsprechend ist der Maximalwert:
 
:$$R_{\rm max}=\rm 2\pi\cdot 8\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx 5.03}.$$
 
:$$R_{\rm max}=\rm 2\pi\cdot 8\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx 5.03}.$$
  
:<b>7.</b>&nbsp;&nbsp;Aufgrund des linearen Zusammenhangs zwischen der Kreisringfl&auml;che <i>R</i> und des Radius <i>r</i> führt der mittlere Radius <i>r</i> = 7 auch zur mittleren Kreisringfl&auml;che:
+
 
:$$\rm E[R]=\rm 2\pi\cdot 7\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx 4.4}.$$
+
'''(7)'''&nbsp; Aufgrund des linearen Zusammenhangs zwischen&nbsp; $R$&nbsp; und&nbsp;  $r$&nbsp; führt der mittlere Radius&nbsp; $r = 7$&nbsp;  auch zur mittleren Kreisringfl&auml;che:
 +
:$${\rm E}\big[R\big]=\rm 2\pi\cdot 7\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx 4.4}.$$
  
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}

Aktuelle Version vom 2. Februar 2022, 15:10 Uhr

Zu den Kreisringflächen

Wir betrachten unterschiedlich große Kreise:

  • Der Radius  $r$  und die Fläche  $A$  lassen sich als voneinander abhängige Zufallsgrößen auffassen.
  • Es wird vorausgesetzt,  dass der Radius auf den Bereich  $6 \le r \le 8$  beschränkt ist.


In der oberen Skizze ist der Bereich,  in dem solche Kreise  $($alle mit Mittelpunkt im Koordinatenursprung$)$  liegen können, gelb markiert.  Weiterhin kann davon ausgegangen werden,  dass der Radius in diesem Intervall gleichverteilt ist:

$$f_r(r)=\left\{ \begin{array}{*{4}{c}} 0.5 & \rm f\ddot{u}r\hspace{0.2cm}{\rm 6\le \it r \le \rm 8}, \\\rm 0 & \rm sonst. \end{array} \right.$$


Ab der Teilaufgabe  (5)  werden schmale Kreisringe mit dem Mittenradius  $r$  und der Breite  $b$  betrachtet  $($untere Skizze$)$:

  • Die Fläche eines solchen Kreisrings wird mit  $R$  bezeichnet.
  • Die möglichen Mittenradien  $r$  seien auch hier gleichverteilt zwischen  $6$  und  $8$.
  • Die Kreisringbreite beträgt  $b = 0.1$.



Hinweise:



Fragebogen

1

Geben Sie die Transformationskennlinie  $A = g(r)$  analytisch an.  Wie groß ist der Minimalwert der Zufallsgröße  $A$?

$A_\text{min} \ = \ $

2

Wie groß ist der Maximalwert der Zufallsgröße  $A$?

$A_\text{max} \ = \ $

3

Welcher Wert  $m_{ A} = {\rm E}\big[A\big]$  ergibt sich für die „mittlere” Kreisfläche?

$m_{ A} \ = \ $

4

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Zufallsgröße  $A$.  Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fläche  $A> 150$  ist?

${\rm Pr}(A > 150) \ = \ $

$\ \%$

5

Welche WDF besitzt die Zufallsgröße  $R$  $($Fläche der Kreisringe gemäß der unteren Skizze$)$?  Wie groß ist deren Minimalwert?  Es gelte  $b = 0.1$.

$R_\text{min} \ = \ $

6

Es gelte weiter  $b = 0.1$. Welchen Maximalwert besitzt die Zufallsgröße  $R$?

$R_\text{max} \ = \ $

7

Wie groß ist der Erwartungswert der Zufallsgröße  $R$  für  $b = 0.1$?

${\rm E}\big[R\big] \ = \ $


Musterlösung

(1)  Die Gleichung der Kreisfläche ist gleichzeitig die Transformationskennlinie:   $A = \pi \cdot r^2$.

  • Daraus ergibt sich mit  $r = 6$  für den Minimalwert:  
$$A_\text{min} \hspace{0.15cm}\underline {= 113.09}.$$


(2)  Entsprechend gilt mit  $r = 8$  für den Maximalwert:  

$$A_\text{max} \hspace{0.15cm}\underline {= 201.06}.$$


(3)  Am einfachsten löst man diese Aufgabe wie folgt:

$$m_{\rm A}={\rm E}\big[A\big]={\rm E}\big[g(r)\big]=\int_{ -\infty}^{+\infty}g(r)\cdot f_r(r) {\rm d}r.$$
  • Mit  $g(r) = \pi \cdot r^2$  und  $f_r(r) = 1/2$  im Bereich von  $6$ ... $8$  erhält man:
$$m_{\rm A}=\int_{\rm 6}^{\rm 8}1/2 \cdot\pi\cdot r^{\rm 2}\, {\rm d} \it r=\frac{\pi}{\rm 6}\cdot \rm ( 8^3-6^3) \hspace{0.15cm}\underline{=\rm 154.98}.$$


(4)  Die WDF der transformierten Zufallsgröße  $A$  lautet:

$$f_A(A)=\frac{f_r(r)}{|g\hspace{0.05cm}'(r)|}\Bigg|_{r=h(y) = \sqrt{A/ \pi }}.$$
  • Im Bereich zwischen  $A_\text{min} {= 113.09}$  und  $A_\text{max} {= 201.06}$  gilt dann:
$$f_A(A)=\frac{\rm 1/2}{\rm 2\cdot \pi\cdot\it r}\Bigg|_{\it r=\sqrt{\it A/\rm \pi}}=\frac{\rm 1}{\rm 4\cdot\sqrt{\it A\cdot\rm \pi}}.$$
  • Die gesuchte Wahrscheinlichkeit erhält man durch Integration:
$${\rm Pr}(A> 150)=\int_{\rm 150}^{\it A_{\rm max}}\frac{\rm 1}{\rm 4\cdot\sqrt{\it A\cdot\rm \pi}} \; \rm d \it A= \frac{\rm 2\cdot\sqrt{\it A}}{\rm 4\cdot\sqrt{\pi}}\Big|_{\rm 150}^{\it A_{\rm max}}.$$
  • Die obere Integrationsgrenze liefert den Wert  $4$  und die untere Grenze  $3.455$.  Daraus ergibt sich die gesuchte Wahrscheinlichkeit:
$${\rm Pr}(A> 150) \hspace{0.15cm}\underline {=54.5\%}.$$


(5)  Für die Kreisringfläche  $R$  gilt bei gegebenem Radius  $r$:

$$R=\left (r+{b}/{\rm 2} \right)^{\rm 2}\cdot \rm\pi-\left ({\it r}-{\it b}/{\rm 2} \right)^{\rm 2}\cdot \rm\pi= \rm2\cdot\pi\cdot\it r \cdot b.$$
  • Zwischen  $R$  und  $r$  besteht also ein linearer Zusammenhang.
  • Das heißt:  $R$  ist ebenfalls gleichverteilt und zwar unabhängig von der Breite  $b$,  solange  $b \ll r$  ist.
  • Für den Minimalwert gilt:
$$R_{\rm min}=\rm 2\pi\cdot 6\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx3.77}. $$


(6)  Entsprechend ist der Maximalwert:

$$R_{\rm max}=\rm 2\pi\cdot 8\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx 5.03}.$$


(7)  Aufgrund des linearen Zusammenhangs zwischen  $R$  und  $r$  führt der mittlere Radius  $r = 7$  auch zur mittleren Kreisringfläche:

$${\rm E}\big[R\big]=\rm 2\pi\cdot 7\cdot 0.1\hspace{0.15cm}\underline{\approx 4.4}.$$