Aufgaben:Aufgabe 1.3: Entropienäherungen: Unterschied zwischen den Versionen

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{{quiz-Header|Buchseite=Informationstheorie und Quellencodierung/Nachrichtenquellen mit Gedächtnis
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{{quiz-Header|Buchseite=Informationstheorie/Nachrichtenquellen mit Gedächtnis
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID2236__Inf_A_1_3.png|right|]]
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[[Datei:Inf_A_1_3_vers2.png|right|frame|Verschiedene Binärfolgen]]
:Die Grafik zeigt vier Symbolfolgen &#9001;<i>q<sub>&nu;</sub></i>&#9002; mit jeweiliger Länge <i>N</i> = 60. Die Quellensymbole sind jeweils <b>A</b> und <b>B</b>. Daraus folgt direkt, dass für den Entscheidungsgehalt aller betrachteten Quellen <i>H</i><sub>0</sub> = 1 bit/Symbol gilt. Die Symbole <b>A</b> und <b>B</b> treten mit den Wahrscheinlichkeiten <i>p</i><sub>A</sub> und <i>p</i><sub>B</sub> auf.
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Die Grafik rechts oben zeigt vier Symbolfolgen&nbsp; $\langle q_\nu \rangle $&nbsp; mit jeweiliger Länge&nbsp; $N = 60$.&nbsp; Die Quellensymbole sind jeweils&nbsp; $\rm A$&nbsp; und&nbsp; $\rm B$.  
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*Daraus folgt direkt, dass für den Entscheidungsgehalt aller betrachteten Quellen&nbsp; $H_0 = 1 \; \rm bit/Symbol$&nbsp; gilt.  
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*Die Symbole&nbsp; $\rm A$&nbsp; und&nbsp; $\rm B$&nbsp; treten jedoch nicht gleichwahrscheinlich auf, sondern mit den Wahrscheinlichkeiten&nbsp; $p_{\rm A}$&nbsp; und&nbsp; $p_{\rm B}$.
  
:Die folgende Tabelle zeigt neben <i>H</i><sub>0</sub> die Entropienäherungen
 
  
:* <i>H</i><sub>1</sub>, basierend auf <i>p</i><sub>A</sub> und <i>p</i><sub>B</sub> (Spalte 2),
+
Die untere Tabelle zeigt neben&nbsp; $H_0$&nbsp; noch die Entropienäherungen
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* $H_1$,&nbsp; basierend auf&nbsp; $p_{\rm A}$&nbsp; und&nbsp; $p_{\rm B}$&nbsp; (Spalte 2),
 +
* $H_2$,&nbsp; basierend auf Zweiertupel (Spalte 3),
 +
* $H_3$,&nbsp; basierend auf Dreiertupel (Spalte 4),
 +
* $H_4$,&nbsp; basierend auf Vierertupel (Spalte 5),
 +
* die tatsächliche Entropie&nbsp; $H$, die sich aus&nbsp; $H_k$&nbsp; durch den Grenzübergang für&nbsp; $k \to \infty$&nbsp; ergibt (letzte Spalte).
  
:* <i>H</i><sub>2</sub>, basierend auf Zweiertupel (Spalte 3),
 
  
:* <i>H</i><sub>3</sub>, basierend auf Dreiertupel (Spalte 4),
+
Zwischen diesen Entropien bestehen folgende Größenrelationen: &nbsp; $H \le$ ... $\le H_3 \le H_2 \le H_1 \le H_0 \hspace{0.05cm}.$
  
:* <i>H</i><sub>4</sub>, basierend auf Vierertupel (Spalte 5),
+
*Nicht bekannt ist die Zuordnung zwischen den Quellen&nbsp; $\rm Q1$,&nbsp; $\rm Q2$,&nbsp; $\rm Q3$,&nbsp; $\rm Q4$&nbsp; und den in der Grafik gezeigten gezeigten Symbolfolgen&nbsp; (Schwarz, Blau, Rot, Grün).
 +
*Es ist lediglich bekannt, dass die Quelle&nbsp; $\rm Q4$&nbsp; einen Wiederholungscode beinhaltet.&nbsp; Aufgrund der Tatsache, dass bei der entsprechenden Symbolfolge jedes zweite Symbol keinerlei Information lierfert, ist die Entropie&nbsp; $H = 0.5 \; \rm bit/Symbol$.
 +
*Zudem sind die Näherungen&nbsp; $H_1 = 1 \; \rm bit/Symbol$&nbsp; und&nbsp; $H_4 \approx 0.789 \; \rm bit/Symbol$&nbsp; gegeben.
  
:* die tatsächliche Quellenentropie <i>H</i>, die sich aus <i>H<sub>k</sub></i> durch den Grenzübergang für <i>k</i> &#8594; &#8734; ergibt (letzte Spalte).
 
  
:Zwischen diesen Entropien bestehen folgende Größenrelationen:
+
Zu bestimmen sind für diese Nachrichtenquelle&nbsp; $\rm Q4$&nbsp; schließlich noch die Entropienäherungen&nbsp; $H_2$&nbsp; und&nbsp; $H_3$.
:$$H \le ... \le H_3 \le H_2 \le H_1 \le H_0
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
:Nicht bekannt ist die Zuordnung zwischen den Quellen Q1, Q2, Q3, Q4 und den in der Grafik gezeigten gezeigten Symbolfolgen (Schwarz, Blau, Rot, Grün). Es ist lediglich bekannt, dass die Quelle Q4 einen Wiederholungscode beinhaltet. Zu bestimmen sind für diese Nachrichtenquelle schließlich noch die Entropienäherungen <i>H</i><sub>2</sub> und <i>H</i><sub>3</sub>.
 
  
:Für die Quelle Q4 sind nur <i>H</i><sub>1</sub> = 1 bit/Symbol (&#8658;&nbsp;<b>A</b> und <b>B</b> gleichwahrscheinlich), die Näherung <i>H</i><sub>4</sub> &asymp; 0.789 bit/Symbol und der Entropie&ndash;Endwert <i>H</i> = 0.5 bit/Symbol angegeben. Letzterer aufgrund der Tatsache, dass bei der entsprechenden Symbolfolge jedes zweite Symbol keinerlei Information lierfert.
+
[[Datei:Inf_A_1_3b_vers2.png|left|frame|Quellenentropie und Näherungen in &bdquo;bit/Symbol&rdquo;]]
[[Datei:P_ID2246__Inf_A_1_3b.png|center|]]
+
<br clear=all>
:<b>Hinweis:</b> Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von Kapitel 1.2. Für die <i>k</i>&ndash;te Entropienäherung gilt bei Binärquellen (<i>M</i> = 2) mit der Verbundwahrscheinlichkeit <i>p<sub>i</sub></i><sup>(<i>k</i>)</sup> eines <i>k</i>&ndash;Tupels:
+
''Hinweise:''
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*Die Aufgabe gehört zum Kapitel&nbsp; [[Informationstheorie/Nachrichtenquellen_mit_Gedächtnis|Nachrichtenquellen mit Gedächtnis]].
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*Für die&nbsp; $k$&ndash;te Entropienäherung gilt bei Binärquellen&nbsp; $(M = 2)$&nbsp; mit der Verbundwahrscheinlichkeit&nbsp; $ p_i^{(k)}$&nbsp; eines&nbsp; $k$&ndash;Tupels:
 
:$$H_k = \frac{1}{k} \cdot \sum_{i=1}^{2^k} p_i^{(k)} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {1}{p_i^{(k)}} \hspace{0.5cm}({\rm Einheit\hspace{-0.1cm}: \hspace{0.1cm}bit/Symbol})
 
:$$H_k = \frac{1}{k} \cdot \sum_{i=1}^{2^k} p_i^{(k)} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {1}{p_i^{(k)}} \hspace{0.5cm}({\rm Einheit\hspace{-0.1cm}: \hspace{0.1cm}bit/Symbol})
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
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<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Welche Aussagen gelten für die Entropienäherung <i>H</i><sub>4</sub>?
+
{Von welcher Quelle stammt die <u>schwarze Symbolfolge</u>?
|type="[]"}
+
|type="()"}
+ Es muss über 3<sup>4</sup> = 81 Summanden gemittelt werden.
+
- $\rm Q1$,
+ Es gilt 1 bit/Symbol < <i>H</i><sub>4</sub> < <i>H</i><sub>3</sub>.
+
- $\rm Q2$,
- Nach langer Rechnung erhält man <i>H</i><sub>4</sub>&nbsp;=&nbsp;1.333&nbsp;bit/Symbol.
+
+ $\rm Q3$,
 
+
- $\rm Q4$.
 
 
{Von welcher Quelle stammt die schwarze Symbolfolge?
 
|type="[]"}
 
- Q1,
 
- Q2,
 
+ Q3,
 
- Q4.
 
  
  
{Von welcher Quelle stammt die blaue Symbolfolge?
+
{Von welcher Quelle stammt die <u>blaue Symbolfolge</u>?
|type="[]"}
+
|type="()"}
+ Q1,
+
+ $\rm Q1$,
- Q2,
+
- $\rm Q2$,
- Q3,
+
- $\rm Q3$,
- Q4.
+
- $\rm Q4$.
  
  
{Von welcher Quelle stammt die rote Symbolfolge?
+
{Von welcher Quelle stammt die <u>rote Symbolfolge</u>?
|type="[]"}
+
|type="()"}
- Q1,
+
- $\rm Q1$,
+ Q2,
+
+ $\rm Q2$,
- Q3,
+
- $\rm Q3$,
- Q4.
+
- $\rm Q4$.
  
  
{Berechnen Sie die Entropienäherung <i>H</i><sub>2</sub> des Wiederholungscodes.
+
{Berechnen Sie die Entropienäherung&nbsp; $H_2$&nbsp; des Wiederholungscodes&nbsp; $\rm Q4$.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$H_2$ = { 0.906 3% } $bit/Symbol$
+
$H_2 \ = \ $ { 0.906 3% } $\ \rm bit/Symbol$
  
  
{Berechnen Sie die Entropienäherung <i>H</i><sub>3</sub> des Wiederholungscodes.
+
{Berechnen Sie die Entropienäherung&nbsp; $H_3$&nbsp; des Wiederholungscodes&nbsp;  $\rm Q4$.
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$H_3$ = { 0.833 3% } $bit/Symbol$
+
$H_3 \ =  \ $ { 0.833 3% } $\ \rm bit/Symbol$
  
  
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===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Es handelt sich um die <u>Quelle Q3</u>, da die Symbole gleichwahrscheinlich sind &nbsp;&nbsp;&#8658;&nbsp;&nbsp; <i>H</i><sub>1</sub> = <i>H</i><sub>0</sub> und keine statistischen Bindungen zwischen den Symbolen bestehen &nbsp;&nbsp;&#8658;&nbsp;&nbsp; <i>H</i> = .... = <i>H</i><sub>2</sub> = <i>H</i><sub>1</sub>.
+
'''(1)'''&nbsp; Die schwarze Binärfolge stammt von der Quelle&nbsp; $\underline{\rm Q3}$,  
 +
*da die Symbole gleichwahrscheinlich sind &nbsp;&nbsp;&#8658;&nbsp;&nbsp; $H_1 = H_0$,&nbsp; und  
 +
*keine statistischen Bindungen zwischen den Symbolen bestehen &nbsp;&nbsp;&#8658;&nbsp;&nbsp; $H=$ ... $= H_2 = H_1$.
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Man erkennt hier, dass <b>A</b> sehr viel häufiger auftritt als <b>B</b>, so dass <i>H</i><sub>1</sub> < <i>H</i><sub>0</sub> gelten muss. Entsprechend der Tabelle erfüllt nur die <u>Quelle Q1</u> diese Bedingung. Aus <i>H</i><sub>1</sub> = 0.5 bit/Symbol kann man die Symbolwahrscheinlichkeiten <i>p</i><sub>A</sub>&asymp; 0.89 und <i>p</i><sub>B</sub> &asymp; 0.11 ermitteln.
 
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Durch Ausschlussverfahren kommt man zum <u>Ergebnis Q2</u>: Die Quelle Q1 gehört zur schwarzen Folge, Q3 zur blauen und Q4 zum Wiederholungscode und damit offensichtlich zur grünen Symbolfolge. Die rote Symbolfolge weist folgende Eigenschaften auf:
 
  
:* Wegen <i>H</i><sub>1</sub> = <i>H</i><sub>0</sub> sind die Symbole gleichwahrscheinlich: <i>p</i><sub>A</sub> = <i>p</i><sub>B</sub> = 0.5.
+
'''(2)'''&nbsp; Man erkennt bei der blauen Binärfolge, dass&nbsp; $\rm A$&nbsp; sehr viel häufiger auftritt als&nbsp; $\rm B$, so dass&nbsp; $H_1 < H_0$&nbsp; gelten muss.
 +
*Entsprechend der Tabelle erfüllt nur die Quelle&nbsp; $\underline{\rm Q1}$&nbsp; diese Bedingung.
 +
*Aus&nbsp; $H_1 = 0.5 \; \rm bit/Symbol$&nbsp; kann man die Symbolwahrscheinlichkeiten&nbsp; $p_{\rm A} = 0.89$&nbsp; und&nbsp; $p_{\rm B} = 0.11$&nbsp; ermitteln.
  
:* Wegen <i>H</i> < <i>H</i><sub>1</sub> bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge. Diese erkennt man daran, dass es mehr Übergänge zwischen <b>A</b> und <b>B</b> als bei statistischer Unabhängigkeit gibt.
 
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Bei der grünen Symbolfolge (Quelle Q4) sind die Symbole <b>A</b> und <b>B</b> gleichwahrscheinlich:
+
 
 +
'''(3)'''&nbsp; Durch Ausschlussverfahren kommt man für die rote Binärfolge zum Ergebnis&nbsp; $\underline{\rm Q2}$:  
 +
*Die Quelle&nbsp; $\rm Q1$&nbsp; gehört nämlich zur blauen Folge,&nbsp; $\rm Q3$&nbsp; zur schwarzen und&nbsp; $\rm Q4$&nbsp; zum Wiederholungscode und damit offensichtlich zur grünen Symbolfolge.
 +
*Die rote Symbolfolge weist folgende Eigenschaften auf:
 +
:* Wegen&nbsp; $H_1 = H_0$&nbsp; sind die Symbole gleichwahrscheinlich: &nbsp; $p_{\rm A} = p_{\rm B} = 0.5$.
 +
:* Wegen&nbsp; $H < H_1$&nbsp; bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge.  
 +
*Diese erkennt man daran, dass es zwischen&nbsp; $\rm A$&nbsp; und&nbsp; $\rm B$&nbsp; mehr Übergänge als bei statistischer Unabhängigkeit gibt.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''(4)'''&nbsp; Bei der grünen Symbolfolge&nbsp; $($Quelle $\rm Q4)$&nbsp; sind die Symbole&nbsp; $\rm A$&nbsp; und&nbsp; $\rm B$&nbsp; gleichwahrscheinlich:
 +
[[Datei:P_ID2247__Inf_A_1_3d.png|right|frame|Symbolfolgen eines binären Wiederholungscodes]]
 
:$$p_{\rm A} = p_{\rm B} = 0.5 \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm}H_1 = 1\,{\rm bit/Symbol}
 
:$$p_{\rm A} = p_{\rm B} = 0.5 \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm}H_1 = 1\,{\rm bit/Symbol}
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
[[Datei:P_ID2247__Inf_A_1_3d.png|right|]]
+
Zur&nbsp; $H_2$&ndash;Ermittlung  betrachtet man Zweiertupel.&nbsp; Die Verbundwahrscheinlichkeiten&nbsp; $p_{\rm AA}$,&nbsp; $p_{\rm AB}$,&nbsp; $p_{\rm BA}$&nbsp; und&nbsp; $p_{\rm BB}$&nbsp; können daraus berechnet werden.&nbsp; Aus der Skizze erkennt man:
:Zur Berechnung von <i>H</i><sub>2</sub> müssen Zweiertupel betrachtet und daraus die Verbundwahrscheinlichkeiten <i>p</i><sub>AA</sub>, <i>p</i><sub>AB</sub>, <i>p</i><sub>BA</sub> und <i>p</i><sub>BB</sub> berechnet werden. Aus der Skizze erkennt man:
+
* Die Kombinationen&nbsp; $\rm AB$&nbsp; und&nbsp; $\rm BA$&nbsp; sind nur dann möglich, wenn ein Tupel bei geradzahligem&nbsp; $\nu$&nbsp; beginnt.&nbsp; Für die Verbundwahrscheinlichkeiten&nbsp; $p_{\rm AB}$&nbsp; und&nbsp; $p_{\rm BA}$&nbsp; gilt dann:
 
+
:$$p_{\rm AB} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} {\rm Pr}(\nu {\rm \hspace{0.15cm}ist\hspace{0.15cm}gerade})  \cdot {\rm Pr}( q_{\nu} = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{\nu+1} = \mathbf{B}\hspace{0.05cm} | q_{\nu} = \mathbf{A}) = {1}/{2} \cdot {1}/{2} \cdot {1}/{2} = {1}/{8} = p_{\rm BA}
:* Die Kombinationen <b>AB</b> und <b>BA</b> sind nur dann möglich, wenn ein Tupel bei geradzahligem <i>&nu;</i> beginnt. Für die Verbundwahrscheinlichkeiten <i>p</i><sub>AB</sub> und <i>p</i><sub>BA</sub> gilt dann:
+
  \hspace{0.05cm}.$$
:$$p_{\rm AB} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} {\rm Pr}(\nu {\rm \hspace{0.15cm}ist\hspace{0.15cm}gerade})  \cdot {\rm Pr}( q_{\nu} = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{\nu+1} = \mathbf{B}\hspace{0.05cm} | q_{\nu} = \mathbf{A}) = \\
+
*Dagegen gelten für die beiden weiteren Kombinationen&nbsp; $\rm AA$&nbsp; und&nbsp; $\rm BB$:
  \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} = \frac{1}{8} = p_{\rm BA}
+
:$$p_{\rm AA} ={\rm Pr}(\nu = 1) \cdot {\rm Pr}( q_1 = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{2} = \mathbf{A}\hspace{0.05cm} | q_{1} = \mathbf{A}) +  {\rm Pr}(\nu=2\cdot {\rm Pr}( q_{2} = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{3} = \mathbf{A}\hspace{0.05cm} | q_{2} = \mathbf{A})
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
+
:$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm AA}  = \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot 1+ \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} = \frac{3}{8} = p_{\rm BB}
:* Dagegen gelten für die beiden weiteren Kombinationen <b>AA</b> und <b>BB</b>:
 
:$$p_{\rm AA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} {\rm Pr}(\nu {\rm \hspace{0.15cm}ist\hspace{0.15cm}ungerade,\hspace{0.15cm}zum\hspace{0.15cm}Beispiel\hspace{0.15cm}1})  \cdot {\rm Pr}( q_1 = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{2} = \mathbf{A}\hspace{0.05cm} | q_{1} = \mathbf{A}) + \\
 
\hspace{0.1cm} +  \hspace{0.1cm} {\rm Pr}(\nu {\rm \hspace{0.15cm}ist\hspace{0.15cm}gerade,\hspace{0.15cm}zum\hspace{0.15cm}Beispiel\hspace{0.15cm}2})  \cdot {\rm Pr}( q_{2} = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{3} = \mathbf{A}\hspace{0.05cm} | q_{2} = \mathbf{A}) = \\
 
  \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot 1+ \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} = \frac{3}{8} = p_{\rm BB}
 
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 +
:Hierbei steht&nbsp; $\nu = 1$&nbsp; für alle ungeradzahligen Indizes und&nbsp; $\nu = 2$&nbsp; für alle geradzahligen Indizes.
  
:Damit ergibt sich für die Entropienäherung:
+
*Damit ergibt sich für die Entropienäherung:
:$$H_2 \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} \frac{1}{2} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {8}{3} +  
+
:$$H_2 = \frac{1}{2} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {8}{3} +  
  2 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)\right ] =\\
+
  2 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)\right ] =
=  \hspace{0.1cm}
 
 
  \frac{3}{8} \cdot  
 
  \frac{3}{8} \cdot  
{\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) - \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) +  \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) =\\
+
{\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) - \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) +  \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)  \hspace{0.15cm} \underline {= 0.906 \,{\rm bit/Symbol}}  
  \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} 1.5 -0.375 \cdot 1.585 \hspace{0.15cm} \underline {= 0.906 \,{\rm bit/Symbol}}  
 
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
  
:<b>5.</b>&nbsp;&nbsp;Nach ähnlichem Vorgehen kommt man bei Dreiertupeln zu den Verbundwahrscheinlichkeiten
+
 
:$$p_{\rm AAA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm BBB} = 1/4 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm ABA} = p_{\rm BAB} = 0 \hspace{0.05cm},\\
+
'''(5)'''&nbsp; Nach ähnlichem Vorgehen kommt man bei Dreiertupeln zu den Verbundwahrscheinlichkeiten
p_{\rm AAB} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm ABB} = p_{\rm BBA} = p_{\rm BAA} = 1/8$$
+
:$$p_{\rm AAA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm BBB} = 1/4 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm ABA} = p_{\rm BAB} = 0 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm AAB} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm ABB} = p_{\rm BBA} = p_{\rm BAA} = 1/8$$
:und daraus zur Entropienäherung
+
und daraus zur Entropienäherung
 
:$$H_3 = \frac{1}{3} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(4) +  
 
:$$H_3 = \frac{1}{3} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(4) +  
 
  4 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)\right ] = \frac{2.5}{3} \hspace{0.15cm} \underline {= 0.833 \,{\rm bit/Symbol}}  
 
  4 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)\right ] = \frac{2.5}{3} \hspace{0.15cm} \underline {= 0.833 \,{\rm bit/Symbol}}  
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
:Zur Berechnung von <i>H</i><sub>4</sub> ergeben sich folgende 16 Wahrscheinlichkeiten:
+
Zur Berechnung von&nbsp; $H_4$&nbsp;  ergeben sich folgende&nbsp; $16$&nbsp; Wahrscheinlichkeiten:
:$$p_{\rm AAAA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm BBBB} = 3/16 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm AABB} = p_{\rm BBAA} = 2/16 \hspace{0.05cm},\\
+
:$$p_{\rm AAAA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm BBBB} = 3/16 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm AABB} = p_{\rm BBAA} = 2/16 \hspace{0.05cm},$$
p_{\rm AAAB} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm ABBA} = p_{\rm ABBB} = p_{\rm BBBA} = p_{\rm BAAB} = p_{\rm BAAA}= 1/16
+
:$$ p_{\rm AAAB} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm ABBA} = p_{\rm ABBB} = p_{\rm BBBA} = p_{\rm BAAB} = p_{\rm BAAA}= 1/16
  \hspace{0.05cm},\\
+
  \hspace{0.05cm}$$
p_{\rm AABA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm ABAA} = p_{\rm ABAB} = p_{\rm BBAB} = p_{\rm BABB} = p_{\rm BABA}= 0\hspace{0.05cm}.$$
+
:$$ p_{\rm AABA} \hspace{0.1cm} =  \hspace{0.1cm} p_{\rm ABAA} = p_{\rm ABAB} = p_{\rm BBAB} = p_{\rm BABB} = p_{\rm BABA}= 0\hspace{0.05cm}.$$
:Daraus folgt:
+
Daraus folgt:
:$$H_4 \hspace{0.2cm} \hspace{0.2cm} \frac{1}{4} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{3}{16} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac{16}{3} +  
+
:$$H_4= \frac{1}{4} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm}\left [ 2 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} \frac{3}{16} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac{16}{3} +  
  2 \cdot \frac{1}{8} \cdot{\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) +  
+
  2 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} \frac{1}{8} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm}{\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) +  
  6 \cdot \frac{1}{16} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(16)\right ] =\\
+
  6 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} \frac{1}{16} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(16)\right ] =\frac{\left [ 6 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm}  
\hspace{0.1cm} \hspace{0.2cm} \left [ 6 \cdot
+
{\rm log}_2\hspace{0.01cm}(16) - 6 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(3) + 4 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm}
{\rm log}_2\hspace{0.01cm}(16) - 6 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(3) + 4 \cdot  
+
{\rm log}_2\hspace{0.01cm}(8) + 6\hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(16)\right ]}{32} .$$
{\rm log}_2\hspace{0.01cm}(8) + 6 \cdot {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(16)\right ]/32  {= 0.789 \,{\rm bit/Symbol}}  
+
Man erkennt:
\hspace{0.05cm}.$$
+
*Auch die Näherung&nbsp; $H_4 = 0.789\,{\rm bit/Symbol}$&nbsp; weicht noch deutlich vom Entropie-Endwert&nbsp; $H = 0.5\,{\rm bit/Symbol}$&nbsp; ab.
:Man erkennt, dass auch die Näherung <i>H</i><sub>4</sub> = 0.789 bit/Symbol noch weit vom tatsächlichen Entropiewert <i>H</i> = 0.5 bit/Symbol abweicht.
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*Der Wiederholungscode kann offensichtlich nicht durch eine Markovquelle modelliert werden.&nbsp; Wäre&nbsp; $\rm Q4$&nbsp; eine Markovquelle, so müsste nämlich gelten:
 
 
:<b>Hinweis:</b> Der Wiederholungscode kann offensichtlich nicht durch eine Markovquelle modelliert werden. Wäre Q4 eine Markovquelle, so müsste nämlich gelten:
 
 
:$$H = 2 \cdot H_2 - H_1
 
:$$H = 2 \cdot H_2 - H_1
 
\hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm}H_2 = 1/2 \cdot (H+H_1) =  
 
\hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm}H_2 = 1/2 \cdot (H+H_1) =  
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[[Category:Aufgaben zu Informationstheorie und Quellencodierung|^1.2 Nachrichtenquellen mit Gedächtnis^]]
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Aktuelle Version vom 19. Juni 2021, 13:52 Uhr

Verschiedene Binärfolgen

Die Grafik rechts oben zeigt vier Symbolfolgen  $\langle q_\nu \rangle $  mit jeweiliger Länge  $N = 60$.  Die Quellensymbole sind jeweils  $\rm A$  und  $\rm B$.

  • Daraus folgt direkt, dass für den Entscheidungsgehalt aller betrachteten Quellen  $H_0 = 1 \; \rm bit/Symbol$  gilt.
  • Die Symbole  $\rm A$  und  $\rm B$  treten jedoch nicht gleichwahrscheinlich auf, sondern mit den Wahrscheinlichkeiten  $p_{\rm A}$  und  $p_{\rm B}$.


Die untere Tabelle zeigt neben  $H_0$  noch die Entropienäherungen

  • $H_1$,  basierend auf  $p_{\rm A}$  und  $p_{\rm B}$  (Spalte 2),
  • $H_2$,  basierend auf Zweiertupel (Spalte 3),
  • $H_3$,  basierend auf Dreiertupel (Spalte 4),
  • $H_4$,  basierend auf Vierertupel (Spalte 5),
  • die tatsächliche Entropie  $H$, die sich aus  $H_k$  durch den Grenzübergang für  $k \to \infty$  ergibt (letzte Spalte).


Zwischen diesen Entropien bestehen folgende Größenrelationen:   $H \le$ ... $\le H_3 \le H_2 \le H_1 \le H_0 \hspace{0.05cm}.$

  • Nicht bekannt ist die Zuordnung zwischen den Quellen  $\rm Q1$,  $\rm Q2$,  $\rm Q3$,  $\rm Q4$  und den in der Grafik gezeigten gezeigten Symbolfolgen  (Schwarz, Blau, Rot, Grün).
  • Es ist lediglich bekannt, dass die Quelle  $\rm Q4$  einen Wiederholungscode beinhaltet.  Aufgrund der Tatsache, dass bei der entsprechenden Symbolfolge jedes zweite Symbol keinerlei Information lierfert, ist die Entropie  $H = 0.5 \; \rm bit/Symbol$.
  • Zudem sind die Näherungen  $H_1 = 1 \; \rm bit/Symbol$  und  $H_4 \approx 0.789 \; \rm bit/Symbol$  gegeben.


Zu bestimmen sind für diese Nachrichtenquelle  $\rm Q4$  schließlich noch die Entropienäherungen  $H_2$  und  $H_3$.

Quellenentropie und Näherungen in „bit/Symbol”


Hinweise:

  • Für die  $k$–te Entropienäherung gilt bei Binärquellen  $(M = 2)$  mit der Verbundwahrscheinlichkeit  $ p_i^{(k)}$  eines  $k$–Tupels:
$$H_k = \frac{1}{k} \cdot \sum_{i=1}^{2^k} p_i^{(k)} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {1}{p_i^{(k)}} \hspace{0.5cm}({\rm Einheit\hspace{-0.1cm}: \hspace{0.1cm}bit/Symbol}) \hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Von welcher Quelle stammt die schwarze Symbolfolge?

$\rm Q1$,
$\rm Q2$,
$\rm Q3$,
$\rm Q4$.

2

Von welcher Quelle stammt die blaue Symbolfolge?

$\rm Q1$,
$\rm Q2$,
$\rm Q3$,
$\rm Q4$.

3

Von welcher Quelle stammt die rote Symbolfolge?

$\rm Q1$,
$\rm Q2$,
$\rm Q3$,
$\rm Q4$.

4

Berechnen Sie die Entropienäherung  $H_2$  des Wiederholungscodes  $\rm Q4$.

$H_2 \ = \ $

$\ \rm bit/Symbol$

5

Berechnen Sie die Entropienäherung  $H_3$  des Wiederholungscodes  $\rm Q4$.

$H_3 \ = \ $

$\ \rm bit/Symbol$


Musterlösung

(1)  Die schwarze Binärfolge stammt von der Quelle  $\underline{\rm Q3}$,

  • da die Symbole gleichwahrscheinlich sind   ⇒   $H_1 = H_0$,  und
  • keine statistischen Bindungen zwischen den Symbolen bestehen   ⇒   $H=$ ... $= H_2 = H_1$.


(2)  Man erkennt bei der blauen Binärfolge, dass  $\rm A$  sehr viel häufiger auftritt als  $\rm B$, so dass  $H_1 < H_0$  gelten muss.

  • Entsprechend der Tabelle erfüllt nur die Quelle  $\underline{\rm Q1}$  diese Bedingung.
  • Aus  $H_1 = 0.5 \; \rm bit/Symbol$  kann man die Symbolwahrscheinlichkeiten  $p_{\rm A} = 0.89$  und  $p_{\rm B} = 0.11$  ermitteln.


(3)  Durch Ausschlussverfahren kommt man für die rote Binärfolge zum Ergebnis  $\underline{\rm Q2}$:

  • Die Quelle  $\rm Q1$  gehört nämlich zur blauen Folge,  $\rm Q3$  zur schwarzen und  $\rm Q4$  zum Wiederholungscode und damit offensichtlich zur grünen Symbolfolge.
  • Die rote Symbolfolge weist folgende Eigenschaften auf:
  • Wegen  $H_1 = H_0$  sind die Symbole gleichwahrscheinlich:   $p_{\rm A} = p_{\rm B} = 0.5$.
  • Wegen  $H < H_1$  bestehen statistische Bindungen innerhalb der Folge.
  • Diese erkennt man daran, dass es zwischen  $\rm A$  und  $\rm B$  mehr Übergänge als bei statistischer Unabhängigkeit gibt.


(4)  Bei der grünen Symbolfolge  $($Quelle $\rm Q4)$  sind die Symbole  $\rm A$  und  $\rm B$  gleichwahrscheinlich:

Symbolfolgen eines binären Wiederholungscodes
$$p_{\rm A} = p_{\rm B} = 0.5 \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm}H_1 = 1\,{\rm bit/Symbol} \hspace{0.05cm}.$$

Zur  $H_2$–Ermittlung betrachtet man Zweiertupel.  Die Verbundwahrscheinlichkeiten  $p_{\rm AA}$,  $p_{\rm AB}$,  $p_{\rm BA}$  und  $p_{\rm BB}$  können daraus berechnet werden.  Aus der Skizze erkennt man:

  • Die Kombinationen  $\rm AB$  und  $\rm BA$  sind nur dann möglich, wenn ein Tupel bei geradzahligem  $\nu$  beginnt.  Für die Verbundwahrscheinlichkeiten  $p_{\rm AB}$  und  $p_{\rm BA}$  gilt dann:
$$p_{\rm AB} \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} {\rm Pr}(\nu {\rm \hspace{0.15cm}ist\hspace{0.15cm}gerade}) \cdot {\rm Pr}( q_{\nu} = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{\nu+1} = \mathbf{B}\hspace{0.05cm} | q_{\nu} = \mathbf{A}) = {1}/{2} \cdot {1}/{2} \cdot {1}/{2} = {1}/{8} = p_{\rm BA} \hspace{0.05cm}.$$
  • Dagegen gelten für die beiden weiteren Kombinationen  $\rm AA$  und  $\rm BB$:
$$p_{\rm AA} ={\rm Pr}(\nu = 1) \cdot {\rm Pr}( q_1 = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{2} = \mathbf{A}\hspace{0.05cm} | q_{1} = \mathbf{A}) + {\rm Pr}(\nu=2) \cdot {\rm Pr}( q_{2} = \mathbf{A}) \cdot {\rm Pr}(q_{3} = \mathbf{A}\hspace{0.05cm} | q_{2} = \mathbf{A}) \hspace{0.05cm}.$$
$$\Rightarrow \hspace{0.3cm}p_{\rm AA} = \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot 1+ \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} \cdot \frac{1}{2} = \frac{3}{8} = p_{\rm BB} \hspace{0.05cm}.$$
Hierbei steht  $\nu = 1$  für alle ungeradzahligen Indizes und  $\nu = 2$  für alle geradzahligen Indizes.
  • Damit ergibt sich für die Entropienäherung:
$$H_2 = \frac{1}{2} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac {8}{3} + 2 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)\right ] = \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) - \frac{3}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(3) + \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) \hspace{0.15cm} \underline {= 0.906 \,{\rm bit/Symbol}} \hspace{0.05cm}.$$


(5)  Nach ähnlichem Vorgehen kommt man bei Dreiertupeln zu den Verbundwahrscheinlichkeiten

$$p_{\rm AAA} \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} p_{\rm BBB} = 1/4 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm ABA} = p_{\rm BAB} = 0 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm AAB} \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} p_{\rm ABB} = p_{\rm BBA} = p_{\rm BAA} = 1/8$$

und daraus zur Entropienäherung

$$H_3 = \frac{1}{3} \cdot \left [ 2 \cdot \frac{1}{4} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(4) + 4 \cdot \frac{1}{8} \cdot {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8)\right ] = \frac{2.5}{3} \hspace{0.15cm} \underline {= 0.833 \,{\rm bit/Symbol}} \hspace{0.05cm}.$$

Zur Berechnung von  $H_4$  ergeben sich folgende  $16$  Wahrscheinlichkeiten:

$$p_{\rm AAAA} \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} p_{\rm BBBB} = 3/16 \hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} p_{\rm AABB} = p_{\rm BBAA} = 2/16 \hspace{0.05cm},$$
$$ p_{\rm AAAB} \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} p_{\rm ABBA} = p_{\rm ABBB} = p_{\rm BBBA} = p_{\rm BAAB} = p_{\rm BAAA}= 1/16 \hspace{0.05cm}$$
$$ p_{\rm AABA} \hspace{0.1cm} = \hspace{0.1cm} p_{\rm ABAA} = p_{\rm ABAB} = p_{\rm BBAB} = p_{\rm BABB} = p_{\rm BABA}= 0\hspace{0.05cm}.$$

Daraus folgt:

$$H_4= \frac{1}{4} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm}\left [ 2 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} \frac{3}{16} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.1cm}\frac{16}{3} + 2 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} \frac{1}{8} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm}{\rm log}_2\hspace{0.1cm}(8) + 6 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} \frac{1}{16} \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.1cm}(16)\right ] =\frac{\left [ 6 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(16) - 6 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(3) + 4 \hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(8) + 6\hspace{-0.05cm}\cdot \hspace{-0.05cm} {\rm log}_2\hspace{0.01cm}(16)\right ]}{32} .$$

Man erkennt:

  • Auch die Näherung  $H_4 = 0.789\,{\rm bit/Symbol}$  weicht noch deutlich vom Entropie-Endwert  $H = 0.5\,{\rm bit/Symbol}$  ab.
  • Der Wiederholungscode kann offensichtlich nicht durch eine Markovquelle modelliert werden.  Wäre  $\rm Q4$  eine Markovquelle, so müsste nämlich gelten:
$$H = 2 \cdot H_2 - H_1 \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm}H_2 = 1/2 \cdot (H+H_1) = 1/2 \cdot (0.5+1) = 0.75 \,{\rm bit/Symbol}\hspace{0.05cm}.$$