Aufgaben:Aufgabe 5.5: Mehrteilnehmer–Interferenzen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(15 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
  
{{quiz-Header|Buchseite=Modulationsverfahren/Fehlerwahrscheinlichkeit der PN–Modulation
+
{{quiz-Header|Buchseite=Modulationsverfahren/Fehlerwahrscheinlichkeit_der_PN–Modulation
 
}}
 
}}
  
[[Datei:P_ID1887__Mod_A_5_5.png|right|]]
+
[[Datei:P_ID1887__Mod_A_5_5.png|right|frame|$\rm PAKF$  und  $\rm PKKF$  von M–Sequenzen mit  $P = 31$]]
 
Wir betrachten die PN–Modulation mit folgenden Parametern:
 
Wir betrachten die PN–Modulation mit folgenden Parametern:
:* Die Spreizung erfolgt mit der M–Sequenz $(45)_{oktal}$ vom Grad G = 5. Die Periodenlänge ist somit $P = 2^5 –1 = 31$.
+
* Die Spreizung erfolgt mit der M–Sequenz mit Oktalkennung  $(45)$,  ausgehend  vom Grad  $G = 5$.  Die Periodenlänge ist somit  
:* Der AWGN–Parameter wird mit $10 · lg (E_B/N_0) = 5 dB$ festgelegt. Daraus folgt $E_B/N_0 = 3.162 = 1/0.316$.
+
:$$P = 2^5 –1 = 31.$$
:* Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit beträgt ohne interferierende Teilnehmer im gleichen Frequenzband
+
* Der AWGN–Parameter wird mit  $10 · \lg \ (E_{\rm B}/N_0) = 5 \ \rm  dB$  festgelegt   ⇒    $E_{\rm B}/N_0 = 3.162 = 1/0.316$.
$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( \sqrt{ {2E_{\rm B}}/{N_{\rm 0}}}\right ) \approx {\rm Q} \left ( \sqrt{2 \cdot 3.162}\right ) = {\rm Q} \left ( 2.515 \right ) \approx 6 \cdot 10^{-3} \hspace{0.05cm}.$$
+
* Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit beträgt ohne interferierende Teilnehmer im gleichen Frequenzband:
:* Da ohne interferierende Teilnehmer alle Nutzabtastwerte gleich $±s_0$ sind (Nyquistsystem), gilt für die Fehlerwahrscheinlichkeit in gleicher Weise:
+
:$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( \sqrt{ {2\cdot E_{\rm B}}/{N_{\rm 0}}}\right ) \approx {\rm Q} \left ( \sqrt{2 \cdot 3.162}\right ) = {\rm Q} \left ( 2.515 \right ) \approx 6 \cdot 10^{-3} \hspace{0.05cm}.$$
$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( {s_0}/{\sigma_d}\right ) \hspace{0.05cm}.$$
+
* Da ohne interferierende Teilnehmer alle Nutzabtastwerte gleich  $±s_0$  sind  ("Nyquistsystem"),  ist die Bitfehlerwahrscheinlichkeit  mit dem Rauscheffektivwert  $σ_d$  vor dem Entscheider  $($herrührend vom AWGN–Rauschen$)$  wie folgt gegeben:  
$σ_d$ bezeichnet den Rauscheffektivwert vor dem Entscheider, herrührend vom AWGN–Rauschen.
+
:$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( {s_0}/{\sigma_d}\right ) \hspace{0.05cm}.$$
 +
 
 +
In dieser Aufgabe soll untersucht werden, wie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit durch einen zusätzlichen Teilnehmer verändert wird.
 +
 
 +
*Die möglichen Spreizfolgen des interferierenden Teilnehmers seien ebenfalls durch $P = 31$ festgelegt.  Zur Verfügung stehen die PN–Generatoren mit den Oktalkennungen  $(45)$,  $(51)$,  $(57)$,  $(67)$,  $(73)$ und  $(75)$.
 +
 
 +
*In der Tabelle sind die PKKF–Werte für  $λ = 0$  angegeben, desweiteren auch der jeweilige Maximalwert für eine beliebige Anfangsphase:
 +
:$$ {\rm Max}\,\,|{\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}i}| = \max_{\lambda} \,\,|{\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}i}(\lambda)| \hspace{0.05cm}.$$
 +
*Der Sonderfall  $φ_\text{45, 45}(λ = 0)$  gibt den PAKF–Wert der Spreizfolge mit der Oktalkennung   $(45)$  an.
  
In dieser Aufgabe soll untersucht werden, wie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit durch einen einzigen zusätzlichen Teilnehmer verändert wird. Die Spreizfolgen der interferierenden Teilnehmer seien ebenfalls durch P = 31 festgelegt. Zur Verfügung stehen die PN–Generatoren mit den Oktalkennungen (45), (51), (57), (67), (73) und (75). In der Tabelle sind die PKKF–Werte für λ = 0 angegeben, desweiteren auch der jeweilige Maximalwert für eine andere Anfangsphase:
 
$$ {\rm Max}\,\,|{\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}i}| = \max_{\lambda} \,\,|{\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}i}(\lambda)| \hspace{0.05cm}.$$
 
Der Sonderfall $φ_{45, 45}(λ = 0)$ gibt den PAKF–Wert der Spreizfolge mit der Oktalkennung (45) an.
 
  
 
Im Verlauf dieser Aufgabe und in der Musterlösung werden folgende Signale erwähnt:
 
Im Verlauf dieser Aufgabe und in der Musterlösung werden folgende Signale erwähnt:
:* $q(t)$: binäres bipolares Quellensignal, Symboldauer T,
+
: $q(t)$:   binäres bipolares Quellensignal,  Symboldauer  $T$,
:* $c(t)$: ±1–Spreizsignal, Chipdauer $T_c$,
+
: $c(t)$:   $±1$–Spreizsignal,  Chipdauer  $T_c$,
:* $s(t) = q(t) · c(t)$: bandgespreiztes Sendesignal, Amplitude $±s_0$, Chipdauer $T_c$,
+
: $s(t)$:    bandgespreiztes Sendesignal; es gilt   $s(t) = q(t) · c(t)$, Amplitude  $±s_0$,  Chipdauer  $T_c$,
:* $n(t)$: AWGN–Rauschen, festgelegt durch den Quotienten $E_B/N_0$,
+
: $n(t)$:   AWGN–Rauschen,  gekennzeichnet durch den Quotienten  $E_{\rm B}/N_0$,
:* $i(t)$: Interferenzsignal des störenden Teilnehmers,
+
: $i(t)$:   Interferenzsignal des störenden Teilnehmers,
:* $r(t) = s(t) + n(t) + i(t)$: Empfangssignal,
+
: $r(t)$:    Empfangssignal;  es gilt   $r(t) = s(t) + n(t) + i(t)$,
:* $b(t)= r(t) · c(t)$: bandgestauchtes Signal,
+
: $b(t)$:     bandgestauchtes Signal;  es gilt   $b(t)= r(t) · c(t)$,
:* $d(t)$: Detektionssignal nach Integration von $b(t)$ über die Symboldauer T,
+
: $d(t)$:   Detektionssignal nach Integration von  $b(t)$  über die Symboldauer  $T$,
:* $υ(t)$: Sinkensignal, der Vergleich mit $q(t)$ liefert die Fehlerwahrscheinlichkeit.
+
: $v(t)$:   Sinkensignal,  der Vergleich mit  $q(t)$  liefert die Fehlerwahrscheinlichkeit.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
 
 +
Hinweise:
 +
*Die Aufgabe gehört zum  Kapitel  [[Modulationsverfahren/Fehlerwahrscheinlichkeit_der_PN%E2%80%93Modulation|Fehlerwahrscheinlichkeit der PN-Modulation]].
 +
*Bezug genommen wird insbesondere auf den Abschnitt  [[Modulationsverfahren/Fehlerwahrscheinlichkeit_der_PN–Modulation#Zwei_Teilnehmer_mit_M.E2.80.93Sequenz.E2.80.93Spreizung |Zwei Teilnehmer mit M–Sequenz–Spreizung]]. 
 +
*Für die so genannte  [[Applets:Komplementäre_Gaußsche_Fehlerfunktionen|Q-Funktion]]  kann von folgenden Näherungen ausgegangen werden:
 +
:$$ {\rm Q} (2) \approx 0.02275, \hspace{0.2cm}{\rm Q} (3) \approx 0.00135, \hspace{0.2cm}{\rm Q} (5) \approx 2.45 \cdot 10^{-7} \hspace{0.05cm}.$$
 +
 
  
'''Hinweis:''' Die Aufgabe gehört zum Themengebiet von [http://www.lntwww.de/Modulationsverfahren/Fehlerwahrscheinlichkeit_der_PN%E2%80%93Modulation Kapitel 5.4]. Für die sog. Q-Funktion kann von folgenden Näherungen ausgegangen werden:
 
$$ {\rm Q} (2) \approx 0.02275, \hspace{0.2cm}{\rm Q} (3) \approx 0.00135, \hspace{0.2cm}{\rm Q} (5) \approx 2.45 \cdot 10^{-7} \hspace{0.05cm}.$$
 
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
  
Zeile 35: Zeile 49:
 
{Wie groß ist der (normierte) Rauscheffektivwert am Entscheider?
 
{Wie groß ist der (normierte) Rauscheffektivwert am Entscheider?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$σ_d/s_0$ = { 0.4 3% }  
+
$σ_d/s_0 \ = \ $ { 0.4 3% }  
  
{Welche Bitfehlerwahrscheinlichkeit erhält man, wenn der störende Teilnehmer $i(t)$ die gleiche M–Sequenz $(45)_{oktal}$ nutzt wie der betrachtete Teilnehmer?
+
{Wie groß ist Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$,  wenn der störende Teilnehmer  $i(t)$  die gleiche M–Sequenz mit Oktalkennung  $(45)$  nutzt wie der betrachtete Teilnehmer?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$i(t) = (45)_{oktal}: p_B$ = { 0.25 3% }
+
$p_{\rm B}\ = \ $ { 25 3% } $\ \%$
  
{Welche Fehlerwahrscheinlichkeit ergibt sich näherungsweise, wenn der störende Teilnehmer die M–Sequenz $(57)_{oktal}$ nutzt?
+
{Welche Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  ergibt sich näherungsweise,  wenn der störende Teilnehmer $i(t)$   die M–Sequenz mit Oktalkennung  $(75)$   nutzt?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$i(t) = (75)_{oktal}: p_B$ = { 1.2 3% }
+
$p_{\rm B}\ = \ $ { 1.2 3% } $\ \%$
  
 
{Welche Aussagen könnten unter Umständen für eine andere Spreizfolge des interferierenden Teilnehmers möglich sein?
 
{Welche Aussagen könnten unter Umständen für eine andere Spreizfolge des interferierenden Teilnehmers möglich sein?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
- Mit der Oktalkennung (51) ist $p-B = 0.001$ möglich.
+
- Mit der Oktalkennung  $(51)$  ist   $p_{\rm B} = 0.1\%$    möglich.
+ Mit der Oktalkennung (57) ist $p-B = 0.007$ möglich.
+
+ Mit der Oktalkennung  $(57)$  ist    $p_{\rm B} = 0.7\%$    möglich.
+ Mit der Oktalkennung (67) ist $p-B = 0.012$ möglich.
+
+ Mit der Oktalkennung  $(67)$  ist   $p_{\rm B} = 1.2\%$   möglich.
 
</quiz>
 
</quiz>
 +
  
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
'''1.'''  Aus den beiden vorne angegebenen Gleichungen folgt direkt:
+
'''(1)'''&nbsp; Aus den beiden vorne angegebenen Gleichungen folgt direkt:
$$p_{\rm B} = {\rm Q}(2.515) = {\rm Q}({s_0}/{\sigma_d}) \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} \frac{\sigma_d}{s_0} = \frac{1}{2.515} = 0.398 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.4} \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$p_{\rm B} = {\rm Q}(2.515) = {\rm Q}({s_0}/{\sigma_d}) \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} \frac{\sigma_d}{s_0} = \frac{1}{2.515} = 0.398 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.4} \hspace{0.05cm}.$$
Man könnte diese Größe aber auch über die allgemeinere Gleichung
+
*Man könnte diese Größe aber auch über die allgemeinere Gleichung
$$ \sigma_d^2 = \frac{N_0}{2 }\cdot\int^{+\infty}_{-\infty} |H_{\rm I}(f) |^2 \,\,{\rm d} {\it f}\hspace{0.05cm} = \frac{N_0}{2 }\cdot\int^{+\infty}_{-\infty}{\rm si}^2(\pi f T)\,\,{\rm d} {\it f} = \frac{N_0}{2T } \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$ \sigma_d^2 = \frac{N_0}{2 }\cdot\int^{+\infty}_{-\infty} |H_{\rm I}(f) |^2 \,\,{\rm d} {\it f}\hspace{0.05cm} = \frac{N_0}{2 }\cdot\int^{+\infty}_{-\infty}{\rm si}^2(\pi f T)\,\,{\rm d} {\it f} = \frac{N_0}{2T } \hspace{0.05cm}$$
berechnen. Hierbei beschreibt $H_I(f)$ den Integrator im Frequenzbereich. Mit $E_B = s_0^2 · T$ ergibt sich
+
:berechnen.&nbsp; Hierbei beschreibt&nbsp; $H_{\rm I}(f)$&nbsp; den Integrator im Frequenzbereich.  
$$\frac{\sigma_d^2}{s_0^2} = \frac{N_0}{2 \cdot s_0^2 \cdot T } = \frac{N_0}{2 E_{\rm B} } = \frac{0.316}{2 } = 0.158\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\sigma_d}/{s_0} = 0.398 \approx 0.4 \hspace{0.05cm}.$$
+
*Mit&nbsp; $E_{\rm B}= s_0^2 · T$&nbsp; erhält man das gleiche Ergebnis:
 +
:$$\frac{\sigma_d^2}{s_0^2} = \frac{N_0}{2 \cdot s_0^2 \cdot T } = \frac{N_0}{2 E_{\rm B} } = \frac{0.316}{2 } = 0.158\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\sigma_d}/{s_0} = 0.398 \approx 0.4 \hspace{0.05cm}.$$
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''(2)'''&nbsp; Benutzt der interferierende Teilnehmer die gleiche M–Sequenz&nbsp; $(45)$&nbsp; wie der betrachtete Nutzer, <br>&nbsp; &nbsp; &nbsp; &nbsp; so sind die (normierten) Detektionsnutzabtastwerte gleich&nbsp; $+2$&nbsp; $($zu&nbsp; $25\%)$,&nbsp; $-2$&nbsp; $($zu&nbsp; $25\%)$&nbsp; und&nbsp; $0$&nbsp; $($zu&nbsp; $50\%)$.
 +
*Bei &nbsp;$d(νT) = ±2$&nbsp; wird die Fehlerwahrscheinlichkeit für den betrachteten Teilnehmer signifikant verkleinert.&nbsp; In diesem Fall übertragen beide Nutzer das gleiche Bit&nbsp; $($&bdquo;$+1$&rdquo; oder &bdquo;$-1$&rdquo;$)$&nbsp; und der Abstand von der Schwelle wird verdoppelt:
 +
:$$ p_{\rm B}\,\,\big [{\rm falls}\,\, d (\nu T) = \pm 2s_0 \big ] = {\rm Q} \left ( 2 \cdot 2.515 \right ) = {\rm Q} \left ( 5.03 \right ) \approx 2.45 \cdot 10^{-7} \approx 0 \hspace{0.05cm}.$$
 +
*Ist dagegen &nbsp; $d(νT) = 0$&nbsp; (zum Beispiel, wenn&nbsp; $a_\text{1(s)} = +1$&nbsp; und&nbsp; $a_\text{1(i)} = -1$ &nbsp; gilt oder umgekehrt),&nbsp; so löschen sich die Signale vollständig aus und man erhält
 +
:$$p_{\rm B}\,\,\big[{\rm falls}\,\, d (\nu T) = 0 \big] = {\rm Q} \left ( 0 \right ) = 0.5 \hspace{0.05cm}.$$
 +
*Durch Mittelung über diese beiden gleichwahrscheinlichen Möglichkeiten ergibt sich so für die mittlere Bitfehlerwahrscheinlichkeit:
 +
:$$p_{\rm B}= 0.5 \cdot 2.45 \cdot 10^{-7}+ 0.5 \cdot 0.5 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 25\%} \hspace{0.05cm}.$$
 +
 
 +
 
  
'''2.''' Benutzt der interferierende Teilnehmer die gleiche M–Sequenz $(45)_{oct}$ wie der betrachtete Nutzer, so sind die (normierten) Detektionsnutzabtastwerte gleich +2 (zu 25%), –2 (zu 25%) und 0 (zu 50%). Bei $d(νT) = ±2$ wird die Fehlerwahrscheinlichkeit für den betrachteten Teilnehmer signifikant verkleinert. In diesem Fall übertragen beide Nutzer das gleiche Bit (+1 oder –1) und der Abstand von der Schwelle wird verdoppelt:
+
'''(3)'''&nbsp;  Wir betrachten zunächst nur den Nutzanteil &nbsp; &nbsp; $n(t) = 0$,&nbsp; beschränken uns auf das erste Datensymbol und setzen den Koeffizienten&nbsp; $a_\text{1(s)} = +1$&nbsp; voraus.  
$$ p_{\rm B}\,\,[{\rm falls}\,\, d (\nu T) = \pm 2s_0 ] = {\rm Q} \left ( 2 \cdot 2.515 \right ) = {\rm Q} \left ( 5.03 \right ) \approx 2.45 \cdot 10^{-7} \approx 0 \hspace{0.05cm}.$$
+
*Dann gilt innerhalb dieses Datenbits&nbsp; $s(t) = c_{45}(t)$.  
Ist dagegen $d(νT) = 0$ (zum Beispiel, wenn $a_1(s) = +1$ und $a_1(i) = –1$ gilt oder umgekehrt), so löschen sich die Signale vollständig aus und man erhält
+
*Ist der Koeffizient&nbsp; $a_\text{1(i)} $&nbsp; des interferierenden Teilnehmers ebenfalls&nbsp; $+1$,&nbsp; so erhält man für die vorne spezifizierten Signale im Zeitintervall von&nbsp; $0$&nbsp; bis&nbsp; $T$:
$$p_{\rm B}\,\,[{\rm falls}\,\, d (\nu T) = 0 ] = {\rm Q} \left ( 0 \right ) = 0.5 \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$ r(t)  =  c_{45}(t) + c_{75}(t)\hspace{0.05cm},$$  
Durch Mittelung über diese beiden gleichwahrscheinlichen Möglichkeiten ergibt sich so für die mittlere Bitfehlerwahrscheinlichkeit:
+
:$$b(t)  =  r(t) \cdot c_{45}(t) = \left [c_{45}(t) + c_{75}(t) \right ] \cdot c_{45}(t) = 1+ c_{45}(t) \cdot c_{75}(t) \hspace{0.05cm},$$
$$p_{\rm B}= 0.5 \cdot 2.45 \cdot 10^{-7}+ 0.5 \cdot 0.5 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.25} \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$ d (T)  =  \frac{1}{T} \cdot \int_{0 }^{ T} b (t )\hspace{0.1cm} {\rm d}t = 1 + {\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}75}(\lambda = 0) \hspace{0.05cm}.$$
'''3.''' Wir betrachten zunächst nur den Nutzanteil $n(t) = 0$. Außerdem beschränken wir uns auf das erste Datensymbol und setzen den Amplitudenkoeffizienten $a_{1(s)} = +1$ voraus. Dann gilt innerhalb dieses Datenbits $s(t) = c_{45}(t)$. Ist der Koeffizient $a_{1(i)}$ des interferierenden Teilnehmers ebenfalls +1, so erhält man für die vorne spezifizierten Signale im Zeitintervall von 0 bis T:
+
*Hierbei bezeichnet&nbsp; $φ_\text{45, 75}(τ)$&nbsp; die PKKF zwischen den Spreizfolgen mit den Oktalkennungen&nbsp; $(45)$&nbsp; und&nbsp; $(75)$,&nbsp; die in der Tabelle auf der Angabenseite zu finden sind.
$$ r(t)  =  c_{45}(t) + c_{75}(t)\hspace{0.05cm},$$  
 
$$b(t)  =  r(t) \cdot c_{45}(t) = \left [c_{45}(t) + c_{75}(t) \right ] \cdot c_{45}(t) = 1+ c_{45}(t) \cdot c_{75}(t) \hspace{0.05cm},$$
 
$$ d (T)  =  \frac{1}{T} \cdot \int_{0 }^{ T} b (t )\hspace{0.1cm} {\rm d}t = 1 + {\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}75}(\lambda = 0) \hspace{0.05cm}.$$
 
Hierbei bezeichnet $φ_{45, 75}(τ)$ die PKKF zwischen den Spreizfolgen mit den Oktalkennungen (45) und (75), die in der Tabelle auf der Angabenseite zu finden sind.
 
  
Entsprechend gilt für den Detektionsnutzabtastwert unter der Voraussetzung $a_{1(s)} = +1$ und $a_{1(i)} = –1$:
+
*Entsprechend gilt für den Detektionsnutzabtastwert unter der Voraussetzung &nbsp; $a_\text{1(s)} = +1$ &nbsp; und &nbsp; $a_\text{1(i)} =-1$:
$$d (T) = 1 - {\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}75}(\lambda = 0) \hspace{0.05cm}.$$
+
:$$d (T) = 1 - {\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}75}(\lambda = 0) \hspace{0.05cm}.$$
Aus Symmetriegründen liefern die Koeffizienten $a_{1(s)} = –1$, $a_{1(i)} = –1$ sowie $a_{1(s)} = –1$, $a_{1(i)} = +1$ die genau gleichen Beiträge für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit wie $a_{1(s)} = +1$, $a_{1(i)} = +1$ bzw. $a_{1(s)} = +1$, $a_{1(i)} = –1$, wenn man zudem das AWGN–Rauschen berücksichtigt.
+
*Aus Symmetriegründen liefern die Koeffizienten&nbsp; $a_\text{1(s)}&nbsp; = -1$,&nbsp; $a_\text{1(i)} = -1$&nbsp; sowie&nbsp; $a_\text{1(s)} = -1$,&nbsp; $a_\text{1(i)} = +1$&nbsp; die genau gleichen Beiträge für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit wie&nbsp; $a_\text{1(s)} = +1$,&nbsp; $a_\text{1(i)} = +1$&nbsp; bzw.&nbsp; $a_{1(s)} = +1$,&nbsp; $a_{1(i)} = –1$,&nbsp; wenn man zudem das AWGN–Rauschen berücksichtigt.
  
Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe a) und $φ_{45, 75}(λ = 0) = 7/31$ erhält man somit näherungsweise:
+
*Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe&nbsp; '''(1)'''&nbsp; und mit&nbsp; $φ_\text{45, 75}(λ = 0) = 7/31$&nbsp; erhält man somit näherungsweise:
$$p_{\rm B}  =  \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1+ 7/31}{0.4} \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1- 7/31}{0.4} \right ) =$$
+
:$$p_{\rm B}  =  \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1+ 7/31}{0.4} \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1- 7/31}{0.4} \right ) =  \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1.225}{0.4} \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{0.775}{0.4} \right ) = \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( 3.06 \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( 1.94 \right )$$  
$$ =  \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1.225}{0.4} \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{0.775}{0.4} \right ) = \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( 3.06 \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( 1.94 \right ) \approx $$  
+
:$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm} p_{\rm B}\approx  \frac{1}{2} \cdot \left [{\rm Q} \left ( 3 \right ) + {\rm Q} \left ( 2 \right ) \right ] = \frac{1}{2} \cdot \left [0.00135 + 0.02275 \right ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1.2\%}\hspace{0.05cm}.$$
$$ \approx  \frac{1}{2} \cdot \left [{\rm Q} \left ( 3 \right ) + {\rm Q} \left ( 2 \right ) \right ] = \frac{1}{2} \cdot \left [0.00135 + 0.02275 \right ] \hspace{0.15cm}\underline {= 0.012}\hspace{0.05cm}.$$
 
  
'''4.''' Möglich sind die Lösungsvorschläge 2 und 3. Der PKKF–Wert $φ_{45, 57}(λ = 0)$ ist betragsmäßig nur 1/31 und damit ist die Fehlerwahrscheinlichkeit nur geringfügig größer als 0.6%. Die Folge $(67)_{oktal}$ führt dagegen zur gleichen PKKF wie die Folge $(75)_{oktal}$.
 
  
Ohne störenden Teilnehmer gilt entsprechend dem Angabenblatt; $p_B = 0.6%$. Mit Interferenz kann dieser Wert nicht unterschritten werden  ⇒  Lösungsvorschlag 1 ist nicht möglich.
+
'''(4)'''&nbsp; Möglich sind die&nbsp; <u>Lösungsvorschläge 2 und 3</u>:
 +
* Der PKKF–Wert&nbsp; $φ_\text{45, 57}(λ = 0)$&nbsp; ist betragsmäßig nur&nbsp; $1/31$&nbsp; und damit ist die Fehlerwahrscheinlichkeit nur geringfügig größer als&nbsp; $0.6\%$.
 +
*Die Folge mit den Oktalkennung&nbsp; $(67)$&nbsp; führt dagegen zur gleichen PKKF wie die Folge&nbsp; $(75)$.
 +
*Ohne störenden Teilnehmer gilt entsprechend dem Angabenblatt: &nbsp; $p_{\rm B} = 0.6\%$.  
 +
*Mit Interferenz kann dieser Wert nicht unterschritten werden  &nbsp; ⇒  &nbsp;  Der Lösungsvorschlag 1 ist nicht möglich.
  
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
Zeile 90: Zeile 116:
  
  
[[Category:Aufgaben zu Modulationsverfahren|^5.4 Fehlerwahrscheinlichkeit der PN–Modulation^]]
+
[[Category:Aufgaben zu Modulationsverfahren|^5.4 BER der PN–Modulation^]]

Aktuelle Version vom 17. Dezember 2021, 16:47 Uhr

$\rm PAKF$  und  $\rm PKKF$  von M–Sequenzen mit  $P = 31$

Wir betrachten die PN–Modulation mit folgenden Parametern:

  • Die Spreizung erfolgt mit der M–Sequenz mit Oktalkennung  $(45)$,  ausgehend vom Grad  $G = 5$.  Die Periodenlänge ist somit  
$$P = 2^5 –1 = 31.$$
  • Der AWGN–Parameter wird mit  $10 · \lg \ (E_{\rm B}/N_0) = 5 \ \rm dB$  festgelegt   ⇒   $E_{\rm B}/N_0 = 3.162 = 1/0.316$.
  • Die Bitfehlerwahrscheinlichkeit beträgt ohne interferierende Teilnehmer im gleichen Frequenzband:
$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( \sqrt{ {2\cdot E_{\rm B}}/{N_{\rm 0}}}\right ) \approx {\rm Q} \left ( \sqrt{2 \cdot 3.162}\right ) = {\rm Q} \left ( 2.515 \right ) \approx 6 \cdot 10^{-3} \hspace{0.05cm}.$$
  • Da ohne interferierende Teilnehmer alle Nutzabtastwerte gleich  $±s_0$  sind  ("Nyquistsystem"),  ist die Bitfehlerwahrscheinlichkeit mit dem Rauscheffektivwert  $σ_d$  vor dem Entscheider  $($herrührend vom AWGN–Rauschen$)$  wie folgt gegeben:  
$$p_{\rm B} = {\rm Q} \left ( {s_0}/{\sigma_d}\right ) \hspace{0.05cm}.$$

In dieser Aufgabe soll untersucht werden, wie die Bitfehlerwahrscheinlichkeit durch einen zusätzlichen Teilnehmer verändert wird.

  • Die möglichen Spreizfolgen des interferierenden Teilnehmers seien ebenfalls durch $P = 31$ festgelegt.  Zur Verfügung stehen die PN–Generatoren mit den Oktalkennungen  $(45)$,  $(51)$,  $(57)$,  $(67)$,  $(73)$ und  $(75)$.
  • In der Tabelle sind die PKKF–Werte für  $λ = 0$  angegeben, desweiteren auch der jeweilige Maximalwert für eine beliebige Anfangsphase:
$$ {\rm Max}\,\,|{\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}i}| = \max_{\lambda} \,\,|{\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}i}(\lambda)| \hspace{0.05cm}.$$
  • Der Sonderfall  $φ_\text{45, 45}(λ = 0)$  gibt den PAKF–Wert der Spreizfolge mit der Oktalkennung   $(45)$  an.


Im Verlauf dieser Aufgabe und in der Musterlösung werden folgende Signale erwähnt:

 $q(t)$:   binäres bipolares Quellensignal,  Symboldauer  $T$,
 $c(t)$:   $±1$–Spreizsignal,  Chipdauer  $T_c$,
 $s(t)$:   bandgespreiztes Sendesignal; es gilt  $s(t) = q(t) · c(t)$, Amplitude  $±s_0$,  Chipdauer  $T_c$,
 $n(t)$:   AWGN–Rauschen,  gekennzeichnet durch den Quotienten  $E_{\rm B}/N_0$,
 $i(t)$:   Interferenzsignal des störenden Teilnehmers,
 $r(t)$:   Empfangssignal;  es gilt  $r(t) = s(t) + n(t) + i(t)$,
 $b(t)$:   bandgestauchtes Signal;  es gilt  $b(t)= r(t) · c(t)$,
 $d(t)$:   Detektionssignal nach Integration von  $b(t)$  über die Symboldauer  $T$,
 $v(t)$:   Sinkensignal,  der Vergleich mit  $q(t)$  liefert die Fehlerwahrscheinlichkeit.



Hinweise:

$$ {\rm Q} (2) \approx 0.02275, \hspace{0.2cm}{\rm Q} (3) \approx 0.00135, \hspace{0.2cm}{\rm Q} (5) \approx 2.45 \cdot 10^{-7} \hspace{0.05cm}.$$


Fragebogen

1

Wie groß ist der (normierte) Rauscheffektivwert am Entscheider?

$σ_d/s_0 \ = \ $

2

Wie groß ist Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$,  wenn der störende Teilnehmer  $i(t)$  die gleiche M–Sequenz mit Oktalkennung  $(45)$  nutzt wie der betrachtete Teilnehmer?

$p_{\rm B}\ = \ $

$\ \%$

3

Welche Bitfehlerwahrscheinlichkeit  $p_{\rm B}$  ergibt sich näherungsweise,  wenn der störende Teilnehmer $i(t)$  die M–Sequenz mit Oktalkennung  $(75)$  nutzt?

$p_{\rm B}\ = \ $

$\ \%$

4

Welche Aussagen könnten unter Umständen für eine andere Spreizfolge des interferierenden Teilnehmers möglich sein?

Mit der Oktalkennung  $(51)$  ist   $p_{\rm B} = 0.1\%$   möglich.
Mit der Oktalkennung  $(57)$  ist   $p_{\rm B} = 0.7\%$   möglich.
Mit der Oktalkennung  $(67)$  ist   $p_{\rm B} = 1.2\%$   möglich.


Musterlösung

(1)  Aus den beiden vorne angegebenen Gleichungen folgt direkt:

$$p_{\rm B} = {\rm Q}(2.515) = {\rm Q}({s_0}/{\sigma_d}) \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} \frac{\sigma_d}{s_0} = \frac{1}{2.515} = 0.398 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 0.4} \hspace{0.05cm}.$$
  • Man könnte diese Größe aber auch über die allgemeinere Gleichung
$$ \sigma_d^2 = \frac{N_0}{2 }\cdot\int^{+\infty}_{-\infty} |H_{\rm I}(f) |^2 \,\,{\rm d} {\it f}\hspace{0.05cm} = \frac{N_0}{2 }\cdot\int^{+\infty}_{-\infty}{\rm si}^2(\pi f T)\,\,{\rm d} {\it f} = \frac{N_0}{2T } \hspace{0.05cm}$$
berechnen.  Hierbei beschreibt  $H_{\rm I}(f)$  den Integrator im Frequenzbereich.
  • Mit  $E_{\rm B}= s_0^2 · T$  erhält man das gleiche Ergebnis:
$$\frac{\sigma_d^2}{s_0^2} = \frac{N_0}{2 \cdot s_0^2 \cdot T } = \frac{N_0}{2 E_{\rm B} } = \frac{0.316}{2 } = 0.158\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\sigma_d}/{s_0} = 0.398 \approx 0.4 \hspace{0.05cm}.$$


(2)  Benutzt der interferierende Teilnehmer die gleiche M–Sequenz  $(45)$  wie der betrachtete Nutzer,
        so sind die (normierten) Detektionsnutzabtastwerte gleich  $+2$  $($zu  $25\%)$,  $-2$  $($zu  $25\%)$  und  $0$  $($zu  $50\%)$.

  • Bei  $d(νT) = ±2$  wird die Fehlerwahrscheinlichkeit für den betrachteten Teilnehmer signifikant verkleinert.  In diesem Fall übertragen beide Nutzer das gleiche Bit  $($„$+1$” oder „$-1$”$)$  und der Abstand von der Schwelle wird verdoppelt:
$$ p_{\rm B}\,\,\big [{\rm falls}\,\, d (\nu T) = \pm 2s_0 \big ] = {\rm Q} \left ( 2 \cdot 2.515 \right ) = {\rm Q} \left ( 5.03 \right ) \approx 2.45 \cdot 10^{-7} \approx 0 \hspace{0.05cm}.$$
  • Ist dagegen   $d(νT) = 0$  (zum Beispiel, wenn  $a_\text{1(s)} = +1$  und  $a_\text{1(i)} = -1$   gilt oder umgekehrt),  so löschen sich die Signale vollständig aus und man erhält
$$p_{\rm B}\,\,\big[{\rm falls}\,\, d (\nu T) = 0 \big] = {\rm Q} \left ( 0 \right ) = 0.5 \hspace{0.05cm}.$$
  • Durch Mittelung über diese beiden gleichwahrscheinlichen Möglichkeiten ergibt sich so für die mittlere Bitfehlerwahrscheinlichkeit:
$$p_{\rm B}= 0.5 \cdot 2.45 \cdot 10^{-7}+ 0.5 \cdot 0.5 \hspace{0.15cm}\underline {\approx 25\%} \hspace{0.05cm}.$$


(3)  Wir betrachten zunächst nur den Nutzanteil   ⇒   $n(t) = 0$,  beschränken uns auf das erste Datensymbol und setzen den Koeffizienten  $a_\text{1(s)} = +1$  voraus.

  • Dann gilt innerhalb dieses Datenbits  $s(t) = c_{45}(t)$.
  • Ist der Koeffizient  $a_\text{1(i)} $  des interferierenden Teilnehmers ebenfalls  $+1$,  so erhält man für die vorne spezifizierten Signale im Zeitintervall von  $0$  bis  $T$:
$$ r(t) = c_{45}(t) + c_{75}(t)\hspace{0.05cm},$$
$$b(t) = r(t) \cdot c_{45}(t) = \left [c_{45}(t) + c_{75}(t) \right ] \cdot c_{45}(t) = 1+ c_{45}(t) \cdot c_{75}(t) \hspace{0.05cm},$$
$$ d (T) = \frac{1}{T} \cdot \int_{0 }^{ T} b (t )\hspace{0.1cm} {\rm d}t = 1 + {\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}75}(\lambda = 0) \hspace{0.05cm}.$$
  • Hierbei bezeichnet  $φ_\text{45, 75}(τ)$  die PKKF zwischen den Spreizfolgen mit den Oktalkennungen  $(45)$  und  $(75)$,  die in der Tabelle auf der Angabenseite zu finden sind.
  • Entsprechend gilt für den Detektionsnutzabtastwert unter der Voraussetzung   $a_\text{1(s)} = +1$   und   $a_\text{1(i)} =-1$:
$$d (T) = 1 - {\it \varphi}_{45,\hspace{0.05cm}75}(\lambda = 0) \hspace{0.05cm}.$$
  • Aus Symmetriegründen liefern die Koeffizienten  $a_\text{1(s)}  = -1$,  $a_\text{1(i)} = -1$  sowie  $a_\text{1(s)} = -1$,  $a_\text{1(i)} = +1$  die genau gleichen Beiträge für die Bitfehlerwahrscheinlichkeit wie  $a_\text{1(s)} = +1$,  $a_\text{1(i)} = +1$  bzw.  $a_{1(s)} = +1$,  $a_{1(i)} = –1$,  wenn man zudem das AWGN–Rauschen berücksichtigt.
  • Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe  (1)  und mit  $φ_\text{45, 75}(λ = 0) = 7/31$  erhält man somit näherungsweise:
$$p_{\rm B} = \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1+ 7/31}{0.4} \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1- 7/31}{0.4} \right ) = \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{1.225}{0.4} \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( \frac{0.775}{0.4} \right ) = \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( 3.06 \right ) + \frac{1}{2} \cdot {\rm Q} \left ( 1.94 \right )$$
$$ \Rightarrow \hspace{0.3cm} p_{\rm B}\approx \frac{1}{2} \cdot \left [{\rm Q} \left ( 3 \right ) + {\rm Q} \left ( 2 \right ) \right ] = \frac{1}{2} \cdot \left [0.00135 + 0.02275 \right ] \hspace{0.15cm}\underline {= 1.2\%}\hspace{0.05cm}.$$


(4)  Möglich sind die  Lösungsvorschläge 2 und 3:

  • Der PKKF–Wert  $φ_\text{45, 57}(λ = 0)$  ist betragsmäßig nur  $1/31$  und damit ist die Fehlerwahrscheinlichkeit nur geringfügig größer als  $0.6\%$.
  • Die Folge mit den Oktalkennung  $(67)$  führt dagegen zur gleichen PKKF wie die Folge  $(75)$.
  • Ohne störenden Teilnehmer gilt entsprechend dem Angabenblatt:   $p_{\rm B} = 0.6\%$.
  • Mit Interferenz kann dieser Wert nicht unterschritten werden   ⇒   Der Lösungsvorschlag 1 ist nicht möglich.