Signaldarstellung/Diskrete Fouriertransformation (DFT): Unterschied zwischen den Versionen

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==Argumente für die diskrete Realisierung der FT==
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==Argumente für die diskrete Realisierung der Fouriertransformation==
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Die&nbsp; $\text{Fouriertransformation}$&nbsp; gemäß der bisherigen Beschreibung im Kapitel&nbsp; [[Signaldarstellung/Fouriertransformation_und_-rücktransformation|Aperiodische Signale &ndash; Impulse]]&nbsp; weist aufgrund der unbegrenzten Ausdehnung des Integrationsintervalls eine unendlich hohe Selektivität auf und ist deshalb ein ideales theoretisches Hilfsmittel der Spektralanalyse.
  
Die '''Fouriertransformation''' gemäß der bisherigen Beschreibung im Kapitel [[Signaldarstellung/Fouriertransformation_und_-rücktransformation|Aperiodische Signale - Impulse]] weist aufgrund der unbegrenzten Ausdehnung des Integrationsintervalls eine unendlich hohe Selektivität auf und ist deshalb ein ideales theoretisches Hilfsmittel der Spektralanalyse.
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Sollen die Spektralanteile&nbsp; $X(f)$&nbsp; einer Zeitfunktion&nbsp; $x(t)$&nbsp; numerisch ermittelt werden, so sind die allgemeinen Transformationsgleichungen
Sollen die Spektralanteile $X(f)$ einer Zeitfunktion $x(t)$ numerisch ermittelt werden, so sind die allgemeinen Transformationsgleichungen
 
 
   
 
   
$$\begin{align*}X(f) & =  \int_{-\infty
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:$$\begin{align*}X(f) & =  \int_{-\infty
  }^{+\infty}x(t) \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f t}\hspace{0.1cm} {\rm d}t\hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} {\boldsymbol {\rm Hintransformation}}
+
  }^{+\infty}x(t) \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f t}\hspace{0.1cm} {\rm d}t\hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Hintransformation}\hspace{0.7cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Erstes Fourierintegral}
 
  \hspace{0.05cm},\\
 
  \hspace{0.05cm},\\
 
x(t) & =  \int_{-\infty
 
x(t) & =  \int_{-\infty
 
  }^{+\infty}\hspace{-0.15cm}X(f) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}+{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f t}\hspace{0.1cm} {\rm d}f\hspace{0.35cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm}
 
  }^{+\infty}\hspace{-0.15cm}X(f) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}+{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f t}\hspace{0.1cm} {\rm d}f\hspace{0.35cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm}
{\boldsymbol {\rm R\ddot{u}cktransformation}}
+
\text{Rücktransformation}\hspace{0.4cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Zweites Fourierintegral}
 
  \hspace{0.05cm}\end{align*}$$
 
  \hspace{0.05cm}\end{align*}$$
  
 
aus zwei Gründen ungeeignet:
 
aus zwei Gründen ungeeignet:
*Die Gleichungen gelten ausschließlich für zeitkontinuierliche Signale. Mit Digitalrechnern oder Signalprozessoren können jedoch nur zeitdiskrete Signale verarbeitet werden.
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*Die Gleichungen gelten ausschließlich für zeitkontinuierliche Signale.&nbsp; Mit Digitalrechnern oder Signalprozessoren kann man jedoch nur zeitdiskrete Signale verarbeiten.
 
*Für eine numerische Auswertung der beiden Fourierintegrale ist es erforderlich, das jeweilige Integrationsintervall auf einen endlichen Wert zu begrenzen.
 
*Für eine numerische Auswertung der beiden Fourierintegrale ist es erforderlich, das jeweilige Integrationsintervall auf einen endlichen Wert zu begrenzen.
  
  
Daraus ergibt sich folgende Konsequenz: Ein kontinuierliches Signal muss vor der numerischen Bestimmung seiner Spektraleigenschaften zwei Prozesse durchlaufen, nämlich
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{{BlaueBox|TEXT=
*den der '''Abtastung''' zur Diskretisierung, und
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$\text{Daraus ergibt sich folgende Konsequenz:}$&nbsp;
*den der '''Fensterung''' zur Begrenzung des Integrationsintervalls.
 
  
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Ein&nbsp; $\text{kontinuierliches Signal}$&nbsp; muss vor der numerischen Bestimmung seiner Spektraleigenschaften zwei Prozesse durchlaufen, nämlich
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*den der&nbsp; $\text{Abtastung}$'&nbsp; zur Diskretisierung, und
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*den der&nbsp; $\text{Fensterung}$&nbsp; zur Begrenzung des Integrationsintervalls.}}
  
Im Folgenden wird ausgehend von einer aperiodischen Zeitfunktion $x(t)$ und dem dazugehörigen Fourierspektrum $X(f)$ eine für die Rechnerverarbeitung geeignete zeit– und frequenzdiskrete Beschreibung schrittweise entwickelt.
 
  
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Im Folgenden wird ausgehend von einer aperiodischen Zeitfunktion&nbsp; $x(t)$&nbsp; und dem dazugehörigen Fourierspektrum&nbsp; $X(f)$&nbsp; eine für die Rechnerverarbeitung geeignete zeit– und frequenzdiskrete Beschreibung schrittweise entwickelt.
  
==Zeitdiskretisierung - Periodifizierung im Frequenzbereich==
 
  
Die folgenden Grafiken zeigen einheitlich links den Zeitbereich und rechts den Frequenzbereich. Ohne Einschränkung der Allgemeingültigkeit sind $x(t)$ und $X(f)$ jeweils reell und gaußförmig.
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==Zeitdiskretisierung &ndash; Periodifizierung im Frequenzbereich==
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Die folgenden Grafiken zeigen einheitlich links den Zeitbereich und rechts den Frequenzbereich.&nbsp; Ohne Einschränkung der Allgemeingültigkeit sind&nbsp; $x(t)$&nbsp; und&nbsp; $X(f)$&nbsp; jeweils reell und gaußförmig.
  
[[Datei:P_ID1132__Sig_T_5_1_S2_neu.png|Diskretisierung im Zeitbereich – Periodifizierung im Frequenzbereich]]
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[[Datei:P_ID1132__Sig_T_5_1_S2_neu.png|right|frame|Diskretisierung im Zeitbereich – Periodifizierung im Frequenzbereich]]
  
Entsprechend dem Kapitel [[Signaldarstellung/Zeitdiskrete_Signaldarstellung|Zeitdiskrete Signaldarstellung]] kann man die Abtastung des Zeitsignals $x(t)$ durch die Multiplikation mit einem Diracpuls $p_{\delta}(t)$ beschreiben. Es ergibt sich das im Abstand $T_{\rm A}$ abgetastete Zeitsignal
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Entsprechend dem Kapitel&nbsp; [[Signaldarstellung/Zeitdiskrete_Signaldarstellung|Zeitdiskrete Signaldarstellung]]&nbsp; kann man die Abtastung des Zeitsignals&nbsp; $x(t)$&nbsp; durch die Multiplikation mit einem Diracpuls&nbsp; $p_{\delta}(t)$&nbsp; beschreiben:
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:$$p_{\delta}(t) =  \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} T_{\rm A} \cdot
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\delta (t- \nu \cdot T_{\rm A}
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)\hspace{0.05cm}.$$ 
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Es ergibt sich das im Abstand&nbsp; $T_{\rm A}$&nbsp; abgetastete Zeitsignal
 
   
 
   
$${\rm A}\{x(t)\} =  \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} T_{\rm A} \cdot x(\nu \cdot T_{\rm A})\cdot
+
:$${\rm A}\{x(t)\} =  \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} T_{\rm A} \cdot x(\nu \cdot T_{\rm A})\cdot
 
  \delta (t- \nu \cdot T_{\rm A}
 
  \delta (t- \nu \cdot T_{\rm A}
 
  )\hspace{0.05cm}.$$
 
  )\hspace{0.05cm}.$$
  
A$\{ x(t)\}$ transformieren wir nun in den Frequenzbereich. Der Multiplikation des Diracpulses $p_{\delta}(t)$ mit $x(t)$ entspricht im Frequenzbereich die Faltung von $P_{\delta}(f)$ mit $X(f)$. Es ergibt sich das periodifizierte Spektrum P$\{ X(f)\}$, wobei $f_P$ die Frequenzperiode der Funktion P$\{ X(f)\}$ angibt:
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Dieses abgetastete Signal&nbsp; $\text{A}\{ x(t)\}$&nbsp; transformieren wir nun in den Frequenzbereich:
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*Der Multiplikation des Diracpulses&nbsp; $p_{\delta}(t)$&nbsp; mit&nbsp; $x(t)$&nbsp; entspricht im Frequenzbereich die Faltung von&nbsp; $P_{\delta}(f)$&nbsp; mit&nbsp; $X(f)$.<br><br>
 
   
 
   
$${\rm A}\{x(t)\} \hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{X(f)\} =  \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
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*Es ergibt sich das periodifizierte Spektrum&nbsp; $\text{P}\{ X(f)\}$, wobei&nbsp; $f_{\rm P}= {1}/{T_{\rm A}}$&nbsp; die Frequenzperiode der Funktion&nbsp; $\text{P}\{ X(f)\}$&nbsp; angibt:
  X (f- \mu \cdot f_{\rm P} )\hspace{0.5cm} {\rm mit }\hspace{0.5cm}f_{\rm
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:$${\rm A}\{x(t)\} \hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{X(f)\} =  \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
P}= {1}/{T_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
+
  X (f- \mu \cdot f_{\rm P} )\hspace{0.05cm}.$$
 
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Dieser Zusammenhang wurde ebenfalls bereits im Kapitel&nbsp; [[Signaldarstellung/Zeitdiskrete_Signaldarstellung|Zeitdiskrete Signaldarstellung]]&nbsp;  hergeleitet, jedoch mit etwas anderer Nomenklatur:
Dieser Zusammenhang wurde ebenfalls bereits in Abschnitt 5.1 hergeleitet, jedoch mit etwas anderer Nomenklatur. Diese Nomenklaturänderung wird auf den nachfolgenden Seiten begründet:
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*Das abgetastete Signal bezeichnen wir nun mit&nbsp; $\text{A}\{ x(t)\}$&nbsp; anstelle von&nbsp; $x_{\rm A}(t)$.
*A$\{ x(t)\}$ anstelle von $x_A(t)$,
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* Die&nbsp; $\text{Frequenzperiode}$&nbsp; wird nun mit&nbsp; $f_{\rm P} = 1/T_{\rm A}$&nbsp; anstelle von&nbsp; $f_{\rm A} = 1/T_{\rm A}$&nbsp; bezeichnet.
* $f_P$ = $1/T_A$ anstelle von $f_A = 1/T_A$,
 
  
  
Die Grafik zeigt den hier beschriebenen Funktionalzusammenhang. Hierzu ist anzumerken:
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Diese Nomenklaturänderungen werden auf den folgenden Seiten begründet.
*Die '''Frequenzperiode''' $f_P$ wurde hier aus Darstellungsgründen bewusst klein gewählt, so dass die Überlappung der zu summierenden Spektren deutlich zu erkennen ist.
 
*In der Praxis sollte $f_P$ aufgrund des Abtasttheorems mindestens doppelt so groß sein wie die größte im Signal $x(t)$ enthaltene Frequenz.
 
*Ist dies nicht erfüllt, so muss mit '''Aliasing''' gerechnet werden – siehe Kapitel 5.3.
 
  
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Die Grafik zeigt den hier beschriebenen Funktionalzusammenhang.&nbsp Es ist anzumerken:
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*Die Frequenzperiode&nbsp; $f_{\rm P}$&nbsp; wurde hier bewusst klein gewählt, so dass die Überlappung der zu summierenden Spektren deutlich zu erkennen ist.
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*In der Praxis sollte&nbsp; $f_{\rm P}$&nbsp; aufgrund des Abtasttheorems mindestens doppelt so groß sein wie die größte im Signal&nbsp; $x(t)$&nbsp; enthaltene Frequenz.
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*Ist dies nicht erfüllt, so muss mit&nbsp; $\text{Aliasing}$&nbsp; gerechnet werden – siehe Kapitel&nbsp; [[Signaldarstellung/Fehlermöglichkeiten_bei_Anwendung_der_DFT|Fehlermöglichkeiten bei Anwendung der DFT]].
  
==Frequenzdiskretisierung - Periodifizierung im Zeitbereich==
 
  
Die Diskretisierung von $X(f)$ lässt sich ebenfalls durch eine Multiplikation mit einem Diracpuls beschreiben. Es ergibt sich das im Abstand $f_A$ abgetastete Spektrum:
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==Frequenzdiskretisierung &ndash; Periodifizierung im Zeitbereich==
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Die Diskretisierung von&nbsp; $X(f)$&nbsp; lässt sich ebenfalls durch eine Multiplikation mit einem Diracpuls beschreiben.&nbsp; Es ergibt sich das im Abstand&nbsp; $f_{\rm A}$&nbsp; abgetastete Spektrum:
 
   
 
   
$${\rm A}\{X(f)\} =  X(f) \cdot  \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
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:$${\rm A}\{X(f)\} =  X(f) \cdot  \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
 
  f_{\rm A} \cdot \delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } ) =  \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
 
  f_{\rm A} \cdot \delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } ) =  \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
 
  f_{\rm A} \cdot X(\mu \cdot f_{\rm A } ) \cdot\delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } )\hspace{0.05cm}.$$
 
  f_{\rm A} \cdot X(\mu \cdot f_{\rm A } ) \cdot\delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } )\hspace{0.05cm}.$$
  
Transformiert man den hier verwendeten Frequenz–Diracpuls (mit Impulsgewichten $f_A$) in den Zeitbereich, so erhält man mit $T_P = 1/f_A$:
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Transformiert man den hier verwendeten Frequenz–Diracpuls&nbsp; $($mit Impulsgewichten&nbsp; $f_{\rm A})$&nbsp; in den Zeitbereich, so erhält man mit&nbsp; $T_{\rm P} = 1/f_{\rm A}$:
 
   
 
   
$$\sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
+
:$$\sum_{\mu = - \infty }^{+\infty}
 
  f_{\rm A} \cdot \delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } ) \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\, \hspace{0.2cm}
 
  f_{\rm A} \cdot \delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } ) \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\, \hspace{0.2cm}
 
  \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty}
 
  \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty}
 
   \delta (t- \nu \cdot T_{\rm P } ) \hspace{0.05cm}.$$
 
   \delta (t- \nu \cdot T_{\rm P } ) \hspace{0.05cm}.$$
  
Die Multiplikation mit $X(f)$ entspricht im Zeitbereich der Faltung mit $x(t)$. Man erhält also das im Abstand $T_P$ periodifizierte Signal P$\{ x(t)\}$:
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Die Multiplikation mit&nbsp; $X(f)$&nbsp; entspricht im Zeitbereich der Faltung mit&nbsp; $x(t)$.&nbsp; Man erhält das im Abstand&nbsp; $T_{\rm P}$&nbsp; periodifizierte Signal&nbsp; $\text{P}\{ x(t)\}$:
 
   
 
   
$${\rm A}\{X(f)\} \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\, \hspace{0.2cm}
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:$${\rm A}\{X(f)\} \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\, \hspace{0.2cm}
 
  {\rm P}\{x(t)\} = x(t) \star \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty}
 
  {\rm P}\{x(t)\} = x(t) \star \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty}
 
   \delta (t- \nu \cdot T_{\rm P } )= \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty}
 
   \delta (t- \nu \cdot T_{\rm P } )= \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty}
 
   x (t- \nu \cdot T_{\rm P } ) \hspace{0.05cm}.$$
 
   x (t- \nu \cdot T_{\rm P } ) \hspace{0.05cm}.$$
  
[[Datei:P_ID1134__Sig_T_5_1_S3_neu.png|Diskretisierung im Frequenzbereich – Periodifizierung im Zeitbereich]]
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[[Datei:P_ID1134__Sig_T_5_1_S3_neu.png|right|frame|Diskretisierung im Frequenzbereich – Periodifizierung im Zeitbereich]]
Dieser Zusammenhang ist in der Grafik veranschaulicht. Aufgrund der groben Frequenzrasterung ergibt sich in diesem Beispiel für die Zeitperiode $T_P$ ein relativ kleiner Wert, so dass sich das periodifizierte Zeitsignal P$\{ x(t)\}$ aufgrund von Überlappungen deutlich von $x(t)$ unterscheidet.
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{{GraueBox|TEXT=
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$\text{Beispiel 1:}$&nbsp;
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Dieser Zusammenhang ist in der Grafik veranschaulicht:
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*Aufgrund der groben Frequenzrasterung ergibt sich in diesem Beispiel für die Zeitperiode&nbsp; $T_{\rm P}$&nbsp; ein relativ kleiner Wert.
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* Deshalb  unterscheidet sich das (blaue) periodifizierte Zeitsignal&nbsp; $\text{P}\{ x(t)\}$&nbsp; aufgrund von Überlappungen deutlich von&nbsp; $x(t)$.
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*Will man&nbsp; $\text{P}\{ x(t)\} \approx x(t)$&nbsp; erreichen,&nbsp; so muss&nbsp; $T_{\rm P}$&nbsp; sehr viel größer gewählt werden als in diesem Beispiel. }}
  
  
 
==Finite Signaldarstellung==
 
==Finite Signaldarstellung==
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[[Datei:P_ID1135__Sig_T_5_1_S4_neu.png|right|frame|Finite Signale der Diskreten Fouriertransformation (DFT)]]
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Zur so genannten&nbsp; $\text{finiten Signaldarstellung}$&nbsp; kommt man,
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*wenn sowohl die Zeitfunktion&nbsp; $x(t)$
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*als auch die Spektralfunktion&nbsp; $X(f)$
  
Zur '''finiten Signaldarstellung''' kommt man, wenn sowohl die Zeitfunktion $x(t)$ wie auch die Spektralfunktion $X(f)$ ausschließlich durch ihre Abtastwerte angegeben werden.
 
  
[[Datei:P_ID1135__Sig_T_5_1_S4_neu.png|Finite Signale der DFT]]
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ausschließlich durch ihre Abtastwerte angegeben werden.
  
Diese Grafik ist wie folgt zu interpretieren:
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Die Grafik ist wie folgt zu interpretieren:
*Im linken Bild blau eingezeichnet ist die Funktion $\text{A}\{ \text{P}\{ x(t)\}\}$. Diese ergibt sich durch Abtastung der periodifizierten Zeitfunktion P$\{ x(t)\}$ mit äquidistanten Diracimpulsen im Abstand $T_A = 1/f_P$.
+
*Im linken Bild blau eingezeichnet ist die Funktion&nbsp; $\text{A}\{ \text{P}\{ x(t)\}\}$. Diese ergibt sich durch Abtastung der periodifizierten Zeitfunktion&nbsp; $\text{P}\{ x(t)\}$&nbsp; mit äquidistanten Diracimpulsen im Abstand&nbsp; $T_{\rm A} = 1/f_{\rm P}$.
*Im rechten Bild grün eingezeichnet ist die Funktion $\text{P}\{ \text{A}\{ x(t)\}\}$. Diese ergibt sich durch Periodifizierung (mit $f_P$) der abgetasteten Spektralfunktion. Zwischen dem blauen finiten Signal und dem grünen finiten Signal besteht eine Fourierkorrespondenz:
+
*Im rechten Bild grün eingezeichnet ist die Funktion&nbsp; $\text{P}\{ \text{A}\{ X(f)\}\}$. Diese ergibt sich durch Periodifizierung $($mit&nbsp; $f_{\rm P})$&nbsp; der abgetasteten Spektralfunktion&nbsp; $\{ \text{A}\{ X(f)\}\}$.  
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*Zwischen dem blauen finiten Signal&nbsp; (linke Skizze)&nbsp; und dem grünen finiten Signal&nbsp; (rechte Skizze)&nbsp; besteht folgende Fourierkorrespondenz:
 
   
 
   
$${\rm A}\{{\rm P}\{x(t)\}\} \hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{{\rm A}\{X(f)\}\} \hspace{0.05cm}.$$
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:$${\rm A}\{{\rm P}\{x(t)\}\} \hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{{\rm A}\{X(f)\}\} \hspace{0.05cm}.$$
  
*Die Diraclinien der periodischen Fortsetzung $\text{P}\{ \text{A}\{ x(t)\}\}$ der abgetasteten Spektralfunktion fallen allerdings nur dann in das gleiche Frequenzraster wie diejenigen von A$\{ X(f)\}$, wenn die Frequenzperiode $f_P$ ein ganzzahliges Vielfaches ($N$) des Frequenzabtastabstandes $f_A$ ist.
+
*Die Diraclinien der periodischen Fortsetzung&nbsp; $\text{P}\{ \text{A}\{ X(f)\}\}$&nbsp; der abgetasteten Spektralfunktion fallen allerdings nur dann in das gleiche Frequenzraster wie diejenigen von&nbsp; $\text{A}\{ X(f)\}$, wenn die Frequenzperiode&nbsp; $f_{\rm P}$&nbsp; ein ganzzahliges Vielfaches&nbsp; $(N)$&nbsp; des Frequenzabtastabstandes&nbsp; $f_{\rm A}$&nbsp; ist.
Deshalb muss bei Anwendung der finiten Signaldarstellung stets gelten, wobei für die natürliche Zahl $N$ in der Praxis meist eine Zweierpotenz verwendet wird:
+
*Deshalb muss bei Anwendung der finiten Signaldarstellung stets die folgende Bedingung erfüllt sein, wobei die natürliche Zahl&nbsp; $N$&nbsp; in der Praxis meist eine Zweierpotenz ist&nbsp; (der obigen Grafik liegt der Wert&nbsp; $N = 8$&nbsp; zugrunde):
 
   
 
   
$$f_{\rm P} = N \cdot f_{\rm A} \hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} {1}/{T_{\rm A}}= N \cdot f_{\rm A} \hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm}
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:$$f_{\rm P} = N \cdot f_{\rm A} \hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} {1}/{T_{\rm A}}= N \cdot f_{\rm A} \hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm}
 
  N \cdot f_{\rm A}\cdot T_{\rm A} = 1\hspace{0.05cm}.$$
 
  N \cdot f_{\rm A}\cdot T_{\rm A} = 1\hspace{0.05cm}.$$
  
''Hinweis'': Der obigen Grafik liegt der Wert $N$ = 8 zugrunde.
+
*Bei Einhaltung der Bedingung&nbsp; $N \cdot f_{\rm A} \cdot T_{\rm A} = 1$&nbsp; ist die Reihenfolge von Periodifizierung und Abtastung vertauschbar.&nbsp; Somit gilt:
Bei Einhaltung der Bedingung $N \cdot f_A \cdot T_A = 1$ ist die Reihenfolge von Periodifizierung und Abtastung vertauschbar. Somit gilt:
 
 
   
 
   
$${\rm A}\{{\rm P}\{x(t)\}\} = {\rm P}\{{\rm A}\{x(t)\}\}\hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm}
+
:$${\rm A}\{{\rm P}\{x(t)\}\} = {\rm P}\{{\rm A}\{x(t)\}\}\hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm}
 
  {\rm P}\{{\rm A}\{X(f)\}\} = {\rm A}\{{\rm P}\{X(f)\}\}\hspace{0.05cm}.$$
 
  {\rm P}\{{\rm A}\{X(f)\}\} = {\rm A}\{{\rm P}\{X(f)\}\}\hspace{0.05cm}.$$
  
Die Zeitfunktion $\text{P}\{ \text{A}\{ x(t)\}\}$} besitzt die Periode $T_P = N \cdot T_A$ und die Periode im Frequenzbereich beträgt $f_P = N \cdot f_A$. Zur Beschreibung des diskretisierten Zeit– und Frequenzverlaufs reichen somit jeweils $N$ '''komplexe Zahlenwerte''' in Form von Impulsgewichten aus.
+
{{BlaueBox|TEXT=
 +
$\text{Fazit:}$&nbsp;
 +
*Die Zeitfunktion&nbsp; $\text{P}\{ \text{A}\{ x(t)\}\}$&nbsp; besitzt die Periode&nbsp; $T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}$.
 +
*Die Periode im Frequenzbereich ist&nbsp; $f_{\rm P} = N \cdot f_{\rm A}$.  
 +
*Zur Beschreibung des diskretisierten Zeit– und Frequenzverlaufs reichen somit jeweils&nbsp; $N$&nbsp; $\text{komplexe Zahlenwerte}$&nbsp; in Form von Impulsgewichten aus.}}
  
{{Beispiel}}
 
Es liegt ein impulsartiges Signal $x(t)$ in abgetasteter Form vor; der Abstand zweier Abtastwerte beträgt $T_A$ = 1 μs beträgt. Nach einer diskreten Fouriertransformation mit $N$ = 512 liegt das Spektrum $X(f)$ in Form von Abtastwerten im Abstand $f_A = (N \cdot TA)–1 \approx 1.953$ kHz vor. Vergrößert man $N$ auf 2048, so ergibt sich ein feineres Frequenzraster mit $f_A \approx 488$ Hz.
 
  
{{end}}
+
{{GraueBox|TEXT=
 +
$\text{Beispiel 2:}$&nbsp;
 +
Es liegt ein zeitbegrenztes&nbsp; (impulsartiges)&nbsp; Signal&nbsp; $x(t)$&nbsp; in abgetasteter Form vor, wobei  der Abstand zweier Abtastwerte&nbsp; $T_{\rm A} = 1\, {\rm &micro; s}$&nbsp; beträgt:
 +
*Nach einer diskreten Fouriertransformation mit&nbsp; $N = 512$&nbsp; liegt das Spektrum&nbsp; $X(f)$&nbsp; in Form von Abtastwerten im Abstand&nbsp; $f_{\rm A} = (N \cdot T_{\rm A})^{–1} \approx 1.953\,\text{kHz} $&nbsp; vor.
 +
*Vergrößert man den DFT&ndash;Parameter auf&nbsp;  $N= 2048$, so ergibt sich ein&nbsp; (vierfach)&nbsp; feineres Frequenzraster mit&nbsp; $f_{\rm A} \approx 488\,\text{Hz}$.}}
  
  
 
==Von der kontinuierlichen zur diskreten Fouriertransformation==
 
==Von der kontinuierlichen zur diskreten Fouriertransformation==
 
+
<br>
Aus dem herkömmlichen ersten Fourierintegral
+
Aus dem herkömmlichen&nbsp; [[Signaldarstellung/Fouriertransformation_und_-rücktransformation#Das_erste_Fourierintegral|ersten Fourierintegral]]
 
   
 
   
$$X(f) =\int_{-\infty
+
:$$X(f) =\int_{-\infty
  }^{+\infty}x(t) \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f  \hspace{0.05cm}t}\hspace{0.1cm} {\rm d}t$$
+
  }^{+\infty}x(t) \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}t}\hspace{0.1cm} {\rm d}t$$
  
entsteht durch Diskretisierung ($\text{d}t \to T_A$,  $t \to ν \cdot T_A$,  $f \to \mu \cdot f_A$,  $T_A \cdot f_A = 1/N$) die Summe
+
entsteht durch Diskretisierung&nbsp; $(\text{d}t \to T_{\rm A}$,&nbsp; $t \to \nu \cdot T_{\rm A}$,&nbsp; $f \to \mu \cdot f_{\rm A}$,&nbsp; $T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} = 1/N)$&nbsp; die abgetastete und periodifizierte Spektralfunktion
 
   
 
   
$${\rm P}\{X(\mu \cdot f_{\rm A})\} = T_{\rm A} \cdot \sum_{\nu = 0 }^{N-1}
+
:$${\rm P}\{X(\mu \cdot f_{\rm A})\} = T_{\rm A} \cdot \sum_{\nu = 0 }^{N-1}
 
   {\rm P}\{x(\nu \cdot T_{\rm A})\}\cdot  {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}
 
   {\rm P}\{x(\nu \cdot T_{\rm A})\}\cdot  {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}
 
  \cdot \hspace{0.05cm}\mu /N} \hspace{0.05cm}.$$
 
  \cdot \hspace{0.05cm}\mu /N} \hspace{0.05cm}.$$
  
Es ist berücksichtigt, dass aufgrund der Diskretisierung jeweils die periodifizierten Funktionen einzusetzen sind. Aus Gründen einer vereinfachten Schreibweise nehmen wir nun die folgenden Substitutionen vor:
+
Es ist berücksichtigt, dass aufgrund der Diskretisierung jeweils die periodifizierten Funktionen einzusetzen sind.  
*Die $N$ '''Zeitbereichskoeffizienten''' seien mit der Laufvariablen $v$ = 0, ... , $N$ – 1:
+
 
$$d(\nu) =
+
Aus Gründen einer vereinfachten Schreibweise nehmen wir nun die folgenden Substitutionen vor:
 +
*Die&nbsp; $N$&nbsp; $\text{Zeitbereichskoeffizienten}$&nbsp; seien mit der Laufvariablen&nbsp; $\nu = 0$, ... , $N - 1$:
 +
:$$d(\nu) =
 
   {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
 
   {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
*Die $N$ '''Frequenzbereichskoeffizienten''' seien mit der Laufvariablen $\mu$ = 0, ... , $N$ – 1:
+
*Die&nbsp; $N$&nbsp; $\text{Frequenzbereichskoeffizienten}$&nbsp; seien mit der Laufvariablen&nbsp; $\mu = 0,$ ... , $N$ – 1:
$$D(\mu) = f_{\rm A} \cdot
+
:$$D(\mu) = f_{\rm A} \cdot
 
   {\rm P}\left\{X(f)\right\}{\big|}_{f \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\mu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
 
   {\rm P}\left\{X(f)\right\}{\big|}_{f \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\mu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
*Abkürzend wird für den '''komplexen Drehfaktor''' – der von $N$ abhängt – geschrieben:
+
*Abkürzend wird für den von&nbsp; $N$&nbsp; abhängigen&nbsp;  $\text{komplexen Drehfaktor}$&nbsp;  geschrieben:
$$w  = {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi /N}
+
:$$w  = {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi /N}
 
  = \cos \left(  {2 \pi}/{N}\right)-{\rm j} \cdot \sin \left(  {2 \pi}/{N}\right)
 
  = \cos \left(  {2 \pi}/{N}\right)-{\rm j} \cdot \sin \left(  {2 \pi}/{N}\right)
 
  \hspace{0.05cm}.$$  
 
  \hspace{0.05cm}.$$  
  
 +
[[Datei:P_ID2730__Sig_T_5_1_S5_neu.png|right|frame|Zur Definition der Diskreten Fouriertransformation&nbsp; $\rm (DFT)$&nbsp; mit&nbsp; $N=8$]]
 +
{{BlaueBox|TEXT=
 +
$\text{Definition:}$&nbsp;
  
{{Definition}}
+
Unter dem Begriff&nbsp;  $\text{Diskrete Fouriertransformation}$&nbsp; &ndash; kurz $\text{DFT}$&nbsp; &ndash; versteht man die Berechnung der&nbsp; $N$&nbsp; Spektralkoeffizienten&nbsp; $D(\mu)$&nbsp; aus den&nbsp; $N$&nbsp; Signalkoeffizienten&nbsp; $d(\nu)$:
Die Gleichung der '''Diskreten Fouriertransformation''' (kurz DFT) lautet:
 
 
   
 
   
$$D(\mu) = \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 0 }^{N-1}
+
:$$D(\mu) = \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 0 }^{N-1}
   d(\nu)\cdot  {w}^{\hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.03cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} \hspace{0.05cm}. $$
+
   d(\nu)\cdot  {w}^{\hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.07cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} \hspace{0.05cm}. $$
 
 
{{end}}
 
  
 +
In der Grafik erkennt man an einem Beispiel
 +
*die&nbsp; $N = 8$&nbsp; Signalkoeffizienten&nbsp; $d(\nu)$&nbsp; an der blauen Füllung,
 +
*die&nbsp; $N = 8$&nbsp; Spektralkoeffizienten&nbsp; $D(\mu)$&nbsp; an der grünen Füllung.}}
  
[[Datei:P_ID2730__Sig_T_5_1_S5_neu.png|Zur Definition der DFT]]
 
 
Oder in Worten: Unter dem Begriff ''Diskrete Fouriertransformation'' versteht man die Berechnung der $N$ Spektralkoeffizienten $D(\mu)$ aus den $N$ Signalkoeffizienten $d(ν)$.
 
 
In der Grafik erkennt man die $N$ = 8 Signalkoeffizienten d$(ν)$ an der blauen Füllung und die $N$ = 8 Spektralkoeffizienten $D(\mu)$ an der grünen Füllung.
 
 
  
 
==Inverse Diskrete Fouriertransformation==
 
==Inverse Diskrete Fouriertransformation==
 
+
<br>
Die ''Inverse Diskrete Fouriertransformation'' (IDFT) beschreibt das zweite Fourierintegral
+
Die Inverse Diskrete Fouriertransformation (IDFT) beschreibt das&nbsp;  [[Signaldarstellung/Fouriertransformation_und_-rücktransformation#Das_zweite_Fourierintegral|zweite Fourierintegral]]
 
   
 
   
$$\begin{align*}x(t) & =  \int_{-\infty
+
:$$\begin{align*}x(t) & =  \int_{-\infty
  }^{+\infty}X(f) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f \hspace{0.05cm}
+
  }^{+\infty}X(f) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}
 
  t}\hspace{0.1cm} {\rm d}f\end{align*}$$
 
  t}\hspace{0.1cm} {\rm d}f\end{align*}$$
  
in diskretisierter Form. Man erhält mit dem Übergang $\text{d}f \to f_A$:
+
in diskretisierter Form: &nbsp;
+
:$$d(\nu) =
$$d(\nu) =
 
 
   {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm
 
   {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm
   A}}\hspace{0.05cm},\hspace{1.55cm} \nu = 0, ... \hspace{0.05cm},
+
   A}}\hspace{0.01cm}.$$
  N-1\hspace{0.05cm},$$
+
 
 +
[[Datei:P_ID2731__Sig_T_5_1_S6_neu.png|right|frame|Zur Definition der Inversen Diskreten Fouriertransformation&nbsp; $\rm (IDFT)$&nbsp; mit&nbsp; $N=8$]]
 +
{{BlaueBox|TEXT=
 +
$\text{Definition:}$&nbsp;
  
{{Definition}}
+
Unter dem Begriff&nbsp;  $\text{Inverse Diskrete Fouriertransformation}$&nbsp; &ndash; kurz $\text{IDFT}$&nbsp; &ndash; versteht man die Berechnung der Signalkoeffizienten&nbsp; $d(\nu)$&nbsp; aus den Spektralkoeffizienten&nbsp; $D(\mu)$:
Die Gleichung der '''Inversen Diskreten Fouriertransformation''' (kurz IDFT) lautet:
 
 
   
 
   
$$d(\nu) =  \sum_{\mu = 0 }^{N-1}
+
:$$d(\nu) =  \sum_{\mu = 0 }^{N-1}
  D(\mu) \cdot  {w}^{-\nu \hspace{0.03cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} \hspace{0.05cm}.$$
+
  D(\mu) \cdot  {w}^{-\nu \hspace{0.07cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} \hspace{0.05cm}.$$
{{end}}
 
  
 +
Mit den Indizes&nbsp; $\nu = 0,  \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm}, N-1, $&nbsp; &nbsp; $\mu = 0,  \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm}, N-1$&nbsp; gilt wieder:
 +
:$$d(\nu) =
 +
  {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big \vert}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm
 +
  A} }\hspace{0.01cm},$$
 +
 +
:$$D(\mu) = f_{\rm A} \cdot
 +
  {\rm P}\left\{X(f)\right\}{\big \vert}_{f \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\mu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f_{\rm A} }
 +
  \hspace{0.01cm},$$
  
[[Datei:P_ID2731__Sig_T_5_1_S6_neu.png|Zur Definition der IDFT]]
+
:$$w = {\rm e}^{- {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi /N}
 
+
  \hspace{0.01cm}.$$}}
In anderen Worten: Unter dem Begriff ''Inverse Diskrete Fouriertransformation'' versteht man die Berechnung der Signalkoeffizienten $d(ν)$ aus den Spektralkoeffizienten $D(\mu)$.
 
 
 
Es gelten auch hier die Definitionen:
 
   
 
$$d(\nu) =
 
  {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm
 
  A}}\hspace{0.05cm},\hspace{1.55cm} \nu = 0, ... \hspace{0.05cm},
 
  N-1\hspace{0.05cm},$$
 
   
 
$$D(\mu) = f_{\rm A} \cdot
 
  {\rm P}\left\{X(f)\right\}{\big|}_{f \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\mu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f_{\rm A}}
 
  \hspace{0.05cm},\hspace{0.3cm} \mu = 0, ... \hspace{0.05cm},
 
  N-1\hspace{0.05cm},$$
 
  
$$w  = {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi /N}
 
\hspace{0.05cm}.$$
 
 
   
 
   
Ein Vergleich zwischen der DFT und IDFT zeigt, dass genau der gleiche Algorithmus verwendet werden kann. Die einzigen Unterschiede der IDFT gegenüber der DFT sind:
+
Ein Vergleich zwischen&nbsp; [[Signaldarstellung/Diskrete_Fouriertransformation_(DFT)#Von_der_kontinuierlichen_zur_diskreten_Fouriertransformation|DFT]]&nbsp; und IDFT zeigt, dass genau der gleiche Algorithmus verwendet werden kann.&nbsp; Die einzigen Unterschiede der IDFT gegenüber der DFT sind:
 
*Der Exponent des Drehfaktors ist mit unterschiedlichem Vorzeichen anzusetzen.
 
*Der Exponent des Drehfaktors ist mit unterschiedlichem Vorzeichen anzusetzen.
 
*Bei der IDFT entfällt die Division durch $N$.
 
*Bei der IDFT entfällt die Division durch $N$.
Zeile 209: Zeile 232:
  
 
==Interpretation von DFT und IDFT==
 
==Interpretation von DFT und IDFT==
 +
<br>
 +
Die Grafik zeigt die diskreten Koeffizienten im Zeit– und Frequenzbereich zusammen mit den periodifizierten zeitkontinuierlichen Funktionen.
 +
 +
[[Datei:P_ID1136__Sig_T_5_1_S7_neu.png|right|frame|Zeit&ndash; und Frequenzbereichskoeffizienten der DFT]]
  
Die folgende Grafik zeigt nochmals die diskreten Koeffizienten im Zeit– und Frequenzbereich zusammen mit den periodifizierten zeitkontinuierlichen Funktionen.
+
Bei Anwendung von DFT bzw. IDFT ist zu beachten:
 +
#Nach obigen Definitionen besitzen die DFT–Koeffizienten&nbsp; $d(ν)$&nbsp; und&nbsp; $D(\mu)$&nbsp; stets die Einheit der Zeitfunktion.
 +
#Dividiert man&nbsp; $D(\mu)$&nbsp; durch&nbsp; $f_{\rm A}$, so erhält man den Spektralwert&nbsp; $X(\mu \cdot f_{\rm A})$.
 +
#Die Spektralkoeffizienten&nbsp; $D(\mu)$&nbsp; sind stets komplex anzuesetzen, um auch ungerade Zeitfunktionen berücksichtigen zu können.
 +
#Man verwendet auch komplexe Zeitkoeffizienten&nbsp; $d(\nu)$ &nbsp; &rArr; &nbsp;  DFT und IDFT sind auch bei Bandpass–Signalen anwendbar.
 +
#Als Grundintervall für&nbsp; $\nu$&nbsp; und&nbsp;  $\mu$&nbsp; definiert man meist  den Bereich von&nbsp; $0$&nbsp; bis&nbsp; $N - 1$&nbsp; (gefüllte Kreise in der Grafik).
 +
<br clear=all>
 +
Mit den komplexwertigen Zahlenfolgen&nbsp; $\langle \hspace{0.1cm}d(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle  = \langle \hspace{0.1cm}d(0), \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm} , d(N-1) \hspace{0.1cm}\rangle$  &nbsp; sowie &nbsp; $\langle \hspace{0.1cm}D(\mu)\hspace{0.1cm}\rangle  =  \langle \hspace{0.1cm}D(0), \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm} , D(N-1) \hspace{0.1cm}\rangle$&nbsp; werden DFT und IDFT ähnlich wie die herkömmliche Fouriertransformation symbolisiert:
 +
:$$\langle \hspace{0.1cm} D(\mu)\hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm} d(\nu) \hspace{0.1cm}\rangle  \hspace{0.05cm}.$$
 +
*Ist&nbsp; $x(t)$&nbsp; bereits auf den Bereich&nbsp; $0 \le t \lt N \cdot T_{\rm A}$&nbsp; begrenzt, dann geben die von der IDFT ausgegebenen Zeitkoeffizienten direkt die Abtastwerte der Zeitfunktion an: 
 +
:$$d(\nu) = x(\nu \cdot T_{\rm A}).$$
 +
*Ist&nbsp; $x(t)$&nbsp; gegenüber dem Grundintervall verschoben, so muss man die im&nbsp; $\text{Beispiel 3}$&nbsp; gezeigte Zuordnung zwischen&nbsp; $x(t)$&nbsp; und den Koeffizienten&nbsp; $d(\nu)$&nbsp; wählen.
  
[[Datei:P_ID1136__Sig_T_5_1_S7_neu.png|Zeit- und Frequenzbereichskoeffizienten der DFT]]
 
  
Bei Anwendung von DFT bzw. IDFT ist zu beachten:
+
{{GraueBox|TEXT=
*Nach obigen Definitionen besitzen die DFT–Koeffizienten $d(ν)$ und $D(\mu)$ stets die Einheit der Zeitfunktion. Dividiert man $D(\mu)$ durch $f_A$, so erhält man den Spektralwert $X(\mu \cdot f_A)$.
+
$\text{Beispiel 3:}$&nbsp;
*Die Spektralkoeffizienten $D(\mu)$ müssen stets komplex angesetzt werden, um auch ungerade Zeitfunktionen berücksichtigen zu können.
+
Die obere Grafik zeigt den unsymmetrischen Dreieckimpuls&nbsp; $x(t)$, dessen absolute Breite kleiner ist als&nbsp; $T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}$.  
*Aus Symmetriegründen verwendet man meist komplexe Zeitkoeffizienten $d(ν)$, um auch Bandpass–Signale im äquivalenten Tiefpassbereich transformieren zu können.
 
*Als Grundintervall für $ν$ $\mu$ definiert man meist – wie in obiger Grafik – den Bereich von 0 bis $N$ – 1. Mit den komplexwertigen Zahlenfolgen
 
$$\langle d(\nu)\rangle  = \langle d(0), ... , d(N-1) \rangle  \hspace{0.2cm}{\rm sowie}\hspace{0.2cm} \langle D(\mu)\rangle  =   \langle D(0), ... , D(N-1) \rangle$$
 
werden DFT und IDFT ähnlich wie die herkömmliche Fouriertransformation symbolisiert:
 
$$\langle D(\mu)\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle d(\nu)\rangle  \hspace{0.05cm}.$$
 
*Ist die Zeitfunktion $x(t)$ bereits auf den Bereich 0 ≤ $t$ < $N \cdot T_A$ begrenzt, dann geben die Zeitkoeffizienten direkt die Abtastwerte der Zeitfunktion an  ⇒  $d(ν) = x(ν \cdot T)$.
 
*Ist das Zeitsignal $x(t)$ gegenüber dem Grundintervall verschoben, so muss man die auf der nächsten Seite gezeigte Zuordnung zwischen $x(t)$ und den Koeffizienten $d(ν)$ wählen.
 
  
 +
[[Datei:P_ID1139__Sig_T_5_1_S7b_neu.png|right|frame|Zur Belegung der DFT-Zeitkoeffizienten  mit&nbsp; $N=8$]]
  
{{Beispiel}}
+
Die untere Skizze zeigt die zugeordneten DFT–Koeffizienten $($gültig für&nbsp;  $N = 8)$.
  
Die obere Grafik zeigt den unsymmetrischen Dreieckimpuls $x(t)$, dessen absolute Breite kleiner ist als $T_P = N \cdot T_A$.
+
*Für&nbsp;  $\nu = 0,\hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm} , N/2 = 4$&nbsp; gilt&nbsp; $d(\nu) = x(\nu \cdot T_{\rm A})$:
  
[[Datei:P_ID1139__Sig_T_5_1_S7b_neu.png|Zur Belegung der DFT-Koeffizienten]]
+
:$$d(0) = x (0)\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm}
 +
d(1) = x (T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm}
 +
d(2) = x (2T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, $$
 +
:$$d(3) = x (3T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm}
 +
d(4) = x (4T_{\rm A})\hspace{0.05cm}.$$
 +
*Dagegen sind die Koeffizienten&nbsp; $d(5)$,&nbsp; $d(6)$&nbsp; und&nbsp; d$(7)$&nbsp; wie folgt zu setzen:
  
Die untere Skizze zeigt die zugeordneten DFT–Koeffizienten für das Beispiel $N$ = 8.
+
:$$d(\nu) = x \big ((\nu\hspace{-0.05cm} - \hspace{-0.05cm} N ) \cdot T_{\rm  A}\big )  $$
  
Für die Zeitindizes $ν = 0$, ... , $N/2 = 4$ gilt $d(ν) = x(ν \cdot T_A)$.
+
:$$ \Rightarrow \hspace{0.2cm}d(5) = x (-3T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.35cm}
+
d(6) = x (-2T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.35cm}
Dagegen sind die Koeffizienten $d$(5), $d$6) und $d$(7) wie folgt zu setzen:
+
d(7) = x (-T_{\rm A})\hspace{0.05cm}.$$ }}
 
{{end}}
 
  
 
==Aufgaben zum Kapitel==
 
==Aufgaben zum Kapitel==
 +
<br>
 +
[[Aufgaben:Aufgabe_5.2:_Inverse_Diskrete_Fouriertransformation|Aufgabe 5.2: Inverse Diskrete Fouriertransformation]]
  
[[Aufgaben:5.2 Inverse DFT|A5.2 Inverse DFT]]
+
[[Aufgaben:Aufgabe_5.2Z:_DFT_eines_Dreieckimpulses|Aufgabe 5.2Z: DFT eines Dreieckimpulses]]
 
 
[[Aufgaben:5.2Z DFT eines Dreieckimpulses|Z5.2 DFT eines Dreieckimpulses]]
 
  
 
      
 
      
 
{{Display}}
 
{{Display}}

Aktuelle Version vom 14. Mai 2021, 15:40 Uhr

Argumente für die diskrete Realisierung der Fouriertransformation


Die  $\text{Fouriertransformation}$  gemäß der bisherigen Beschreibung im Kapitel  Aperiodische Signale – Impulse  weist aufgrund der unbegrenzten Ausdehnung des Integrationsintervalls eine unendlich hohe Selektivität auf und ist deshalb ein ideales theoretisches Hilfsmittel der Spektralanalyse.

Sollen die Spektralanteile  $X(f)$  einer Zeitfunktion  $x(t)$  numerisch ermittelt werden, so sind die allgemeinen Transformationsgleichungen

$$\begin{align*}X(f) & = \int_{-\infty }^{+\infty}x(t) \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f t}\hspace{0.1cm} {\rm d}t\hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Hintransformation}\hspace{0.7cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Erstes Fourierintegral} \hspace{0.05cm},\\ x(t) & = \int_{-\infty }^{+\infty}\hspace{-0.15cm}X(f) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}+{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi f t}\hspace{0.1cm} {\rm d}f\hspace{0.35cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Rücktransformation}\hspace{0.4cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} \text{Zweites Fourierintegral} \hspace{0.05cm}\end{align*}$$

aus zwei Gründen ungeeignet:

  • Die Gleichungen gelten ausschließlich für zeitkontinuierliche Signale.  Mit Digitalrechnern oder Signalprozessoren kann man jedoch nur zeitdiskrete Signale verarbeiten.
  • Für eine numerische Auswertung der beiden Fourierintegrale ist es erforderlich, das jeweilige Integrationsintervall auf einen endlichen Wert zu begrenzen.


$\text{Daraus ergibt sich folgende Konsequenz:}$ 

Ein  $\text{kontinuierliches Signal}$  muss vor der numerischen Bestimmung seiner Spektraleigenschaften zwei Prozesse durchlaufen, nämlich

  • den der  $\text{Abtastung}$'  zur Diskretisierung, und
  • den der  $\text{Fensterung}$  zur Begrenzung des Integrationsintervalls.


Im Folgenden wird ausgehend von einer aperiodischen Zeitfunktion  $x(t)$  und dem dazugehörigen Fourierspektrum  $X(f)$  eine für die Rechnerverarbeitung geeignete zeit– und frequenzdiskrete Beschreibung schrittweise entwickelt.


Zeitdiskretisierung – Periodifizierung im Frequenzbereich


Die folgenden Grafiken zeigen einheitlich links den Zeitbereich und rechts den Frequenzbereich.  Ohne Einschränkung der Allgemeingültigkeit sind  $x(t)$  und  $X(f)$  jeweils reell und gaußförmig.

Diskretisierung im Zeitbereich – Periodifizierung im Frequenzbereich

Entsprechend dem Kapitel  Zeitdiskrete Signaldarstellung  kann man die Abtastung des Zeitsignals  $x(t)$  durch die Multiplikation mit einem Diracpuls  $p_{\delta}(t)$  beschreiben:

$$p_{\delta}(t) = \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} T_{\rm A} \cdot \delta (t- \nu \cdot T_{\rm A} )\hspace{0.05cm}.$$

Es ergibt sich das im Abstand  $T_{\rm A}$  abgetastete Zeitsignal

$${\rm A}\{x(t)\} = \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} T_{\rm A} \cdot x(\nu \cdot T_{\rm A})\cdot \delta (t- \nu \cdot T_{\rm A} )\hspace{0.05cm}.$$

Dieses abgetastete Signal  $\text{A}\{ x(t)\}$  transformieren wir nun in den Frequenzbereich:

  • Der Multiplikation des Diracpulses  $p_{\delta}(t)$  mit  $x(t)$  entspricht im Frequenzbereich die Faltung von  $P_{\delta}(f)$  mit  $X(f)$.

  • Es ergibt sich das periodifizierte Spektrum  $\text{P}\{ X(f)\}$, wobei  $f_{\rm P}= {1}/{T_{\rm A}}$  die Frequenzperiode der Funktion  $\text{P}\{ X(f)\}$  angibt:
$${\rm A}\{x(t)\} \hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{X(f)\} = \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty} X (f- \mu \cdot f_{\rm P} )\hspace{0.05cm}.$$

Dieser Zusammenhang wurde ebenfalls bereits im Kapitel  Zeitdiskrete Signaldarstellung  hergeleitet, jedoch mit etwas anderer Nomenklatur:

  • Das abgetastete Signal bezeichnen wir nun mit  $\text{A}\{ x(t)\}$  anstelle von  $x_{\rm A}(t)$.
  • Die  $\text{Frequenzperiode}$  wird nun mit  $f_{\rm P} = 1/T_{\rm A}$  anstelle von  $f_{\rm A} = 1/T_{\rm A}$  bezeichnet.


Diese Nomenklaturänderungen werden auf den folgenden Seiten begründet.

Die Grafik zeigt den hier beschriebenen Funktionalzusammenhang.&nbsp Es ist anzumerken:

  • Die Frequenzperiode  $f_{\rm P}$  wurde hier bewusst klein gewählt, so dass die Überlappung der zu summierenden Spektren deutlich zu erkennen ist.
  • In der Praxis sollte  $f_{\rm P}$  aufgrund des Abtasttheorems mindestens doppelt so groß sein wie die größte im Signal  $x(t)$  enthaltene Frequenz.
  • Ist dies nicht erfüllt, so muss mit  $\text{Aliasing}$  gerechnet werden – siehe Kapitel  Fehlermöglichkeiten bei Anwendung der DFT.


Frequenzdiskretisierung – Periodifizierung im Zeitbereich


Die Diskretisierung von  $X(f)$  lässt sich ebenfalls durch eine Multiplikation mit einem Diracpuls beschreiben.  Es ergibt sich das im Abstand  $f_{\rm A}$  abgetastete Spektrum:

$${\rm A}\{X(f)\} = X(f) \cdot \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty} f_{\rm A} \cdot \delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } ) = \sum_{\mu = - \infty }^{+\infty} f_{\rm A} \cdot X(\mu \cdot f_{\rm A } ) \cdot\delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } )\hspace{0.05cm}.$$

Transformiert man den hier verwendeten Frequenz–Diracpuls  $($mit Impulsgewichten  $f_{\rm A})$  in den Zeitbereich, so erhält man mit  $T_{\rm P} = 1/f_{\rm A}$:

$$\sum_{\mu = - \infty }^{+\infty} f_{\rm A} \cdot \delta (f- \mu \cdot f_{\rm A } ) \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\, \hspace{0.2cm} \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} \delta (t- \nu \cdot T_{\rm P } ) \hspace{0.05cm}.$$

Die Multiplikation mit  $X(f)$  entspricht im Zeitbereich der Faltung mit  $x(t)$.  Man erhält das im Abstand  $T_{\rm P}$  periodifizierte Signal  $\text{P}\{ x(t)\}$:

$${\rm A}\{X(f)\} \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\circ\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{x(t)\} = x(t) \star \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} \delta (t- \nu \cdot T_{\rm P } )= \sum_{\nu = - \infty }^{+\infty} x (t- \nu \cdot T_{\rm P } ) \hspace{0.05cm}.$$
Diskretisierung im Frequenzbereich – Periodifizierung im Zeitbereich

$\text{Beispiel 1:}$  Dieser Zusammenhang ist in der Grafik veranschaulicht:

  • Aufgrund der groben Frequenzrasterung ergibt sich in diesem Beispiel für die Zeitperiode  $T_{\rm P}$  ein relativ kleiner Wert.


  • Deshalb unterscheidet sich das (blaue) periodifizierte Zeitsignal  $\text{P}\{ x(t)\}$  aufgrund von Überlappungen deutlich von  $x(t)$.


  • Will man  $\text{P}\{ x(t)\} \approx x(t)$  erreichen,  so muss  $T_{\rm P}$  sehr viel größer gewählt werden als in diesem Beispiel.


Finite Signaldarstellung


Finite Signale der Diskreten Fouriertransformation (DFT)

Zur so genannten  $\text{finiten Signaldarstellung}$  kommt man,

  • wenn sowohl die Zeitfunktion  $x(t)$
  • als auch die Spektralfunktion  $X(f)$


ausschließlich durch ihre Abtastwerte angegeben werden.

Die Grafik ist wie folgt zu interpretieren:

  • Im linken Bild blau eingezeichnet ist die Funktion  $\text{A}\{ \text{P}\{ x(t)\}\}$. Diese ergibt sich durch Abtastung der periodifizierten Zeitfunktion  $\text{P}\{ x(t)\}$  mit äquidistanten Diracimpulsen im Abstand  $T_{\rm A} = 1/f_{\rm P}$.
  • Im rechten Bild grün eingezeichnet ist die Funktion  $\text{P}\{ \text{A}\{ X(f)\}\}$. Diese ergibt sich durch Periodifizierung $($mit  $f_{\rm P})$  der abgetasteten Spektralfunktion  $\{ \text{A}\{ X(f)\}\}$.
  • Zwischen dem blauen finiten Signal  (linke Skizze)  und dem grünen finiten Signal  (rechte Skizze)  besteht folgende Fourierkorrespondenz:
$${\rm A}\{{\rm P}\{x(t)\}\} \hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{{\rm A}\{X(f)\}\} \hspace{0.05cm}.$$
  • Die Diraclinien der periodischen Fortsetzung  $\text{P}\{ \text{A}\{ X(f)\}\}$  der abgetasteten Spektralfunktion fallen allerdings nur dann in das gleiche Frequenzraster wie diejenigen von  $\text{A}\{ X(f)\}$, wenn die Frequenzperiode  $f_{\rm P}$  ein ganzzahliges Vielfaches  $(N)$  des Frequenzabtastabstandes  $f_{\rm A}$  ist.
  • Deshalb muss bei Anwendung der finiten Signaldarstellung stets die folgende Bedingung erfüllt sein, wobei die natürliche Zahl  $N$  in der Praxis meist eine Zweierpotenz ist  (der obigen Grafik liegt der Wert  $N = 8$  zugrunde):
$$f_{\rm P} = N \cdot f_{\rm A} \hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} {1}/{T_{\rm A}}= N \cdot f_{\rm A} \hspace{0.5cm} \Rightarrow\hspace{0.5cm} N \cdot f_{\rm A}\cdot T_{\rm A} = 1\hspace{0.05cm}.$$
  • Bei Einhaltung der Bedingung  $N \cdot f_{\rm A} \cdot T_{\rm A} = 1$  ist die Reihenfolge von Periodifizierung und Abtastung vertauschbar.  Somit gilt:
$${\rm A}\{{\rm P}\{x(t)\}\} = {\rm P}\{{\rm A}\{x(t)\}\}\hspace{0.2cm}\circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet\, \hspace{0.2cm} {\rm P}\{{\rm A}\{X(f)\}\} = {\rm A}\{{\rm P}\{X(f)\}\}\hspace{0.05cm}.$$

$\text{Fazit:}$ 

  • Die Zeitfunktion  $\text{P}\{ \text{A}\{ x(t)\}\}$  besitzt die Periode  $T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}$.
  • Die Periode im Frequenzbereich ist  $f_{\rm P} = N \cdot f_{\rm A}$.
  • Zur Beschreibung des diskretisierten Zeit– und Frequenzverlaufs reichen somit jeweils  $N$  $\text{komplexe Zahlenwerte}$  in Form von Impulsgewichten aus.


$\text{Beispiel 2:}$  Es liegt ein zeitbegrenztes  (impulsartiges)  Signal  $x(t)$  in abgetasteter Form vor, wobei der Abstand zweier Abtastwerte  $T_{\rm A} = 1\, {\rm µ s}$  beträgt:

  • Nach einer diskreten Fouriertransformation mit  $N = 512$  liegt das Spektrum  $X(f)$  in Form von Abtastwerten im Abstand  $f_{\rm A} = (N \cdot T_{\rm A})^{–1} \approx 1.953\,\text{kHz} $  vor.
  • Vergrößert man den DFT–Parameter auf  $N= 2048$, so ergibt sich ein  (vierfach)  feineres Frequenzraster mit  $f_{\rm A} \approx 488\,\text{Hz}$.


Von der kontinuierlichen zur diskreten Fouriertransformation


Aus dem herkömmlichen  ersten Fourierintegral

$$X(f) =\int_{-\infty }^{+\infty}x(t) \cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}t}\hspace{0.1cm} {\rm d}t$$

entsteht durch Diskretisierung  $(\text{d}t \to T_{\rm A}$,  $t \to \nu \cdot T_{\rm A}$,  $f \to \mu \cdot f_{\rm A}$,  $T_{\rm A} \cdot f_{\rm A} = 1/N)$  die abgetastete und periodifizierte Spektralfunktion

$${\rm P}\{X(\mu \cdot f_{\rm A})\} = T_{\rm A} \cdot \sum_{\nu = 0 }^{N-1} {\rm P}\{x(\nu \cdot T_{\rm A})\}\cdot {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu /N} \hspace{0.05cm}.$$

Es ist berücksichtigt, dass aufgrund der Diskretisierung jeweils die periodifizierten Funktionen einzusetzen sind.

Aus Gründen einer vereinfachten Schreibweise nehmen wir nun die folgenden Substitutionen vor:

  • Die  $N$  $\text{Zeitbereichskoeffizienten}$  seien mit der Laufvariablen  $\nu = 0$, ... , $N - 1$:
$$d(\nu) = {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
  • Die  $N$  $\text{Frequenzbereichskoeffizienten}$  seien mit der Laufvariablen  $\mu = 0,$ ... , $N$ – 1:
$$D(\mu) = f_{\rm A} \cdot {\rm P}\left\{X(f)\right\}{\big|}_{f \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\mu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f_{\rm A}}\hspace{0.05cm}.$$
  • Abkürzend wird für den von  $N$  abhängigen  $\text{komplexen Drehfaktor}$  geschrieben:
$$w = {\rm e}^{-{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi /N} = \cos \left( {2 \pi}/{N}\right)-{\rm j} \cdot \sin \left( {2 \pi}/{N}\right) \hspace{0.05cm}.$$
Zur Definition der Diskreten Fouriertransformation  $\rm (DFT)$  mit  $N=8$

$\text{Definition:}$ 

Unter dem Begriff  $\text{Diskrete Fouriertransformation}$  – kurz $\text{DFT}$  – versteht man die Berechnung der  $N$  Spektralkoeffizienten  $D(\mu)$  aus den  $N$  Signalkoeffizienten  $d(\nu)$:

$$D(\mu) = \frac{1}{N} \cdot \sum_{\nu = 0 }^{N-1} d(\nu)\cdot {w}^{\hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.07cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} \hspace{0.05cm}. $$

In der Grafik erkennt man an einem Beispiel

  • die  $N = 8$  Signalkoeffizienten  $d(\nu)$  an der blauen Füllung,
  • die  $N = 8$  Spektralkoeffizienten  $D(\mu)$  an der grünen Füllung.


Inverse Diskrete Fouriertransformation


Die Inverse Diskrete Fouriertransformation (IDFT) beschreibt das  zweite Fourierintegral

$$\begin{align*}x(t) & = \int_{-\infty }^{+\infty}X(f) \cdot {\rm e}^{\hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} f \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} t}\hspace{0.1cm} {\rm d}f\end{align*}$$

in diskretisierter Form:  

$$d(\nu) = {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big|}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm A}}\hspace{0.01cm}.$$
Zur Definition der Inversen Diskreten Fouriertransformation  $\rm (IDFT)$  mit  $N=8$

$\text{Definition:}$ 

Unter dem Begriff  $\text{Inverse Diskrete Fouriertransformation}$  – kurz $\text{IDFT}$  – versteht man die Berechnung der Signalkoeffizienten  $d(\nu)$  aus den Spektralkoeffizienten  $D(\mu)$:

$$d(\nu) = \sum_{\mu = 0 }^{N-1} D(\mu) \cdot {w}^{-\nu \hspace{0.07cm} \cdot \hspace{0.05cm}\mu} \hspace{0.05cm}.$$

Mit den Indizes  $\nu = 0, \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm}, N-1, $    $\mu = 0, \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm}, N-1$  gilt wieder:

$$d(\nu) = {\rm P}\left\{x(t)\right\}{\big \vert}_{t \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\nu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}T_{\rm A} }\hspace{0.01cm},$$
$$D(\mu) = f_{\rm A} \cdot {\rm P}\left\{X(f)\right\}{\big \vert}_{f \hspace{0.05cm}= \hspace{0.05cm}\mu \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}f_{\rm A} } \hspace{0.01cm},$$
$$w = {\rm e}^{- {\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm} 2 \pi /N} \hspace{0.01cm}.$$


Ein Vergleich zwischen  DFT  und IDFT zeigt, dass genau der gleiche Algorithmus verwendet werden kann.  Die einzigen Unterschiede der IDFT gegenüber der DFT sind:

  • Der Exponent des Drehfaktors ist mit unterschiedlichem Vorzeichen anzusetzen.
  • Bei der IDFT entfällt die Division durch $N$.


Interpretation von DFT und IDFT


Die Grafik zeigt die diskreten Koeffizienten im Zeit– und Frequenzbereich zusammen mit den periodifizierten zeitkontinuierlichen Funktionen.

Zeit– und Frequenzbereichskoeffizienten der DFT

Bei Anwendung von DFT bzw. IDFT ist zu beachten:

  1. Nach obigen Definitionen besitzen die DFT–Koeffizienten  $d(ν)$  und  $D(\mu)$  stets die Einheit der Zeitfunktion.
  2. Dividiert man  $D(\mu)$  durch  $f_{\rm A}$, so erhält man den Spektralwert  $X(\mu \cdot f_{\rm A})$.
  3. Die Spektralkoeffizienten  $D(\mu)$  sind stets komplex anzuesetzen, um auch ungerade Zeitfunktionen berücksichtigen zu können.
  4. Man verwendet auch komplexe Zeitkoeffizienten  $d(\nu)$   ⇒   DFT und IDFT sind auch bei Bandpass–Signalen anwendbar.
  5. Als Grundintervall für  $\nu$  und  $\mu$  definiert man meist den Bereich von  $0$  bis  $N - 1$  (gefüllte Kreise in der Grafik).


Mit den komplexwertigen Zahlenfolgen  $\langle \hspace{0.1cm}d(\nu)\hspace{0.1cm}\rangle = \langle \hspace{0.1cm}d(0), \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm} , d(N-1) \hspace{0.1cm}\rangle$   sowie   $\langle \hspace{0.1cm}D(\mu)\hspace{0.1cm}\rangle = \langle \hspace{0.1cm}D(0), \hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm} , D(N-1) \hspace{0.1cm}\rangle$  werden DFT und IDFT ähnlich wie die herkömmliche Fouriertransformation symbolisiert:

$$\langle \hspace{0.1cm} D(\mu)\hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.2cm}\bullet\!\!-\!\!\!-(N)\!-\!\!\!-\!\!\hspace{0.05cm}\circ\, \hspace{0.2cm} \langle \hspace{0.1cm} d(\nu) \hspace{0.1cm}\rangle \hspace{0.05cm}.$$
  • Ist  $x(t)$  bereits auf den Bereich  $0 \le t \lt N \cdot T_{\rm A}$  begrenzt, dann geben die von der IDFT ausgegebenen Zeitkoeffizienten direkt die Abtastwerte der Zeitfunktion an:
$$d(\nu) = x(\nu \cdot T_{\rm A}).$$
  • Ist  $x(t)$  gegenüber dem Grundintervall verschoben, so muss man die im  $\text{Beispiel 3}$  gezeigte Zuordnung zwischen  $x(t)$  und den Koeffizienten  $d(\nu)$  wählen.


$\text{Beispiel 3:}$  Die obere Grafik zeigt den unsymmetrischen Dreieckimpuls  $x(t)$, dessen absolute Breite kleiner ist als  $T_{\rm P} = N \cdot T_{\rm A}$.

Zur Belegung der DFT-Zeitkoeffizienten mit  $N=8$

Die untere Skizze zeigt die zugeordneten DFT–Koeffizienten $($gültig für  $N = 8)$.

  • Für  $\nu = 0,\hspace{0.05cm}\text{...} \hspace{0.05cm} , N/2 = 4$  gilt  $d(\nu) = x(\nu \cdot T_{\rm A})$:
$$d(0) = x (0)\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm} d(1) = x (T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm} d(2) = x (2T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, $$
$$d(3) = x (3T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.15cm} d(4) = x (4T_{\rm A})\hspace{0.05cm}.$$
  • Dagegen sind die Koeffizienten  $d(5)$,  $d(6)$  und  d$(7)$  wie folgt zu setzen:
$$d(\nu) = x \big ((\nu\hspace{-0.05cm} - \hspace{-0.05cm} N ) \cdot T_{\rm A}\big ) $$
$$ \Rightarrow \hspace{0.2cm}d(5) = x (-3T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.35cm} d(6) = x (-2T_{\rm A})\hspace{0.05cm}, \hspace{0.35cm} d(7) = x (-T_{\rm A})\hspace{0.05cm}.$$

Aufgaben zum Kapitel


Aufgabe 5.2: Inverse Diskrete Fouriertransformation

Aufgabe 5.2Z: DFT eines Dreieckimpulses