Aufgaben:Aufgabe 4.4: Gaußsche 2D-WDF: Unterschied zwischen den Versionen

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{Welche der Aussagen gelten hinsichtlich der 2D-Zufallsgröße $(u, v)$?
 
{Welche der Aussagen gelten hinsichtlich der 2D-Zufallsgröße $(u, v)$?
 
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+ Die Zufallsgr&ouml;&szlig;en <i>u</i> und <i>&upsilon;</i> sind unkorreliert.
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+ Die Zufallsgr&ouml;&szlig;en $u$ und $v$ sind unkorreliert.
+ Die Zufallsgr&ouml;&szlig;en <i>u</i> und <i>&upsilon;</i> sind statistisch unabh&auml;ngig.
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+ Die Zufallsgr&ouml;&szlig;en $u$ und $v$ sind statistisch unabh&auml;ngig.
  
  
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{Berechnen Sie nun die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgr&ouml;&szlig;e $x$ kleiner als $1$ und gleichzeitig die Zufallsgr&ouml;&szlig;e $y$ gr&ouml;&szlig;er als $1$ ist.
 
{Berechnen Sie nun die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgr&ouml;&szlig;e $x$ kleiner als $1$ und gleichzeitig die Zufallsgr&ouml;&szlig;e $y$ gr&ouml;&szlig;er als $1$ ist.
 
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${\rm Pr}[(x < 1) ∩ (y > 1)]\ =  { 0.1359 3% }
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${\rm Pr}[(x < 1) ∩ (y > 1)]\ =$ { 0.1359 3% }
  
  
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===Musterlösung===
 
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:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;<u>Beide Aussagen treffen zu</u>. Vergleicht man die gegebene mit der allgemeing&uuml;ltigen 2D-WDF
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'''(1)'''&nbsp; <u>Beide Aussagen treffen zu</u>:
:$$f_{uv}(u,v) = \frac{\rm 1}{{\rm 2}\it\pi \sigma_u\sigma_v\sqrt{{\rm 1}-\it \rho_{\it uv}^{\rm 2}}} \cdot \rm exp[\frac{\rm 1}{2\cdot (\rm 1-\it \rho_{uv}^{\rm 2})}(\frac{\it u^{\rm 2}}{\it\sigma_u^{\rm 2}} + \frac{\it v^{\rm 2}}{\it\sigma_v^{\rm 2}} - \rm 2\it\rho_{uv}\frac{\it u\cdot \it v}{\sigma_u\cdot \sigma_v})],$$
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*Vergleicht man die gegebene mit der allgemeing&uuml;ltigen 2D-WDF
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:$$f_{uv}(u,v) = \frac{\rm 1}{{\rm 2}\it\pi \cdot \sigma_u \cdot \sigma_v\sqrt{{\rm 1}-\it \rho_{\it uv}^{\rm 2}}} \cdot \rm exp[\frac{\rm 1}{2\cdot (\rm 1-\it \rho_{uv}^{\rm 2})}(\frac{\it u^{\rm 2}}{\it\sigma_u^{\rm 2}} + \frac{\it v^{\rm 2}}{\it\sigma_v^{\rm 2}} - \rm 2\it\rho_{uv}\frac{\it u\cdot \it v}{\sigma_u\cdot \sigma_v}\rm )],$$
  
:so erkennt man, dass im Exponenten kein Term mit <i>u</i> &middot; <i>&upsilon;</i> auftritt, was nur bei <i>&rho;<sub>u&upsilon;</sub></i> = 0 m&ouml;glich ist. Dies bedeutet aber, dass <i>u</i> und <i>&upsilon;</i> unkorreliert sind. Bei Gau&szlig;schen Zufallsgr&ouml;&szlig;en folgt aus der Unkorreliertheit aber auch stets die statistische Unabh&auml;ngigkeit.
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:so erkennt man, dass im Exponenten kein Term mit $u \cdot v$ auftritt, was nur bei $\rho_{uv} = 0$ m&ouml;glich ist.  
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*Dies bedeutet aber, dass $u$ und $v$ unkorreliert sind.  
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*Bei Gau&szlig;schen Zufallsgr&ouml;&szlig;en folgt aus der Unkorreliertheit aber auch stets die statistische Unabh&auml;ngigkeit.
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Bei statistischer Unabh&auml;ngigkeit gilt:
 
:$$f_{uv}(u, v) = f_u(u)\cdot f_v(v),$$
 
:$$f_u(u)=\frac{{\rm e}^{-{\it u^{\rm 2}}/{(2\sigma_u^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_u} , \hspace{1.2cm} \it f_v(v)=\frac{{\rm e}^{-{\it v^{\rm 2}}/{({\rm 2}\sigma_v^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_v}.$$
 
  
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'''(2)'''&nbsp; Bei statistischer Unabh&auml;ngigkeit gilt:
:Durch Koeffizientenvergleich erh&auml;lt man <i>&sigma;<sub>u</sub></i> = 0.5 und <i>&sigma;<sub>&upsilon;</sub></i> = 1. Der Quotient ist somit <i>&sigma;<sub>u</sub></i>/<i>&sigma;<sub>&upsilon;</sub></i> <u>= 0.5</u>.
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:$$f_{uv}(u, v) = f_u(u)\cdot f_v(v), \hspace{0.5cm}
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f_u(u)=\frac{{\rm e}^{-{\it u^{\rm 2}}/{(2\sigma_u^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_u} , \hspace{0.5cm} \it f_v(v)=\frac{{\rm e}^{-{\it v^{\rm 2}}/{({\rm 2}\sigma_v^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_v}.$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Da <i>u</i> eine kontinuierliche Zufallsgr&ouml;&szlig;e ist, gilt:
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Durch Koeffizientenvergleich erh&auml;lt man $\sigma_u = 0.5$ und $\sigma_v = 1$. Der Quotient ist somit $\sigma_u/\sigma_v\hspace{0.15cm}\underline{=0.5}$.
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'''(3)'''&nbsp; Da $u$ eine kontinuierliche Zufallsgr&ouml;&szlig;e ist, gilt:
 
:$$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm Pr(\it u \le \rm 1) =\it F_u(\rm 1). $$
 
:$$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm Pr(\it u \le \rm 1) =\it F_u(\rm 1). $$
  
:Mit dem  Mittelwert <i>m<sub>u</sub></i> = 0 und der  Streuung <i>&sigma;<sub>u</sub></i> = 0.5 erhält man:
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Mit dem  Mittelwert $m_u = 0$ und der  Streuung $\sigma_u = 0.5$ erhält man:
:$$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm \phi(\frac{\rm 1}{\it\sigma_u})= \rm \phi(\rm 2) \hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.9772}. $$
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:$$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm \phi({\rm 1}/{\it\sigma_u})= \rm \phi(\rm 2) \hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.9772}. $$
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Aufgrund der statistischen Unabh&auml;ngigkeit zwischen <i>u</i> und <i>&upsilon;</i> gilt:
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:$$\rm Pr((\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)) = \rm Pr(\it u < \rm 1)\cdot \rm Pr(\it v > \rm 1).$$
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'''(4)'''&nbsp; Aufgrund der statistischen Unabh&auml;ngigkeit zwischen $u$ und $v$ gilt:
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:$$\rm Pr[(\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)] = \rm Pr(\it u < \rm 1)\cdot \rm Pr(\it v > \rm 1).$$
  
:Die Wahrscheinlichkeit Pr(<i>u</i> < 1) =0.9772 wurde bereits  berechnet. F&uuml;r die zweite Wahrscheinlichkeit Pr(<i>&upsilon;</i> > 1) gilt aus Symmetriegr&uuml;nden:
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Die Wahrscheinlichkeit ${\rm Pr}(u < 1) =0.9772$ wurde bereits  berechnet. F&uuml;r die zweite Wahrscheinlichkeit ${\rm Pr}(v > 1)$ gilt aus Symmetriegr&uuml;nden:
 
:$$\rm Pr(\it v > \rm 1) = \rm Pr(\it v \le \rm -1) = \it F_v(\rm -1) = \rm \phi(\frac{\rm -1}{\it\sigma_v}) = \rm Q(1) =0.1587$$
 
:$$\rm Pr(\it v > \rm 1) = \rm Pr(\it v \le \rm -1) = \it F_v(\rm -1) = \rm \phi(\frac{\rm -1}{\it\sigma_v}) = \rm Q(1) =0.1587$$
 
:$$\Rightarrow \rm Pr((\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)) = \rm 0.9772\cdot \rm 0.1587 \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.1551}.$$
 
:$$\Rightarrow \rm Pr((\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)) = \rm 0.9772\cdot \rm 0.1587 \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.1551}.$$
  
:Die obige Skizze verdeutlicht die vorgegebene Konstellation. Die H&ouml;henlinien der WDF (blau) sind wegen <i>&sigma;<sub>&upsilon;</sub></i> > <i>&sigma;<sub>u</sub></i> in vertikaler Richtung gestreckte Ellipsen. Rot schraffiert eingezeichnet ist das Gebiet, dessen Wahrscheinlichkeit in dieser Teilaufgabe berechnet werden sollte.
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Die Skizze verdeutlicht die vorgegebene Konstellation. Die H&ouml;henlinien der WDF (blau) sind wegen $\sigma_v > \sigma_u$ in vertikaler Richtung gestreckte Ellipsen. Rot schraffiert eingezeichnet ist das Gebiet, dessen Wahrscheinlichkeit in dieser Teilaufgabe berechnet werden sollte.
[[Datei:P_ID266__Sto_A_4_4_e.png|right|]]
 
 
 
:<b>5.</b>&nbsp;&nbsp;Wegen <i>&rho;<sub>xy</sub></i> = 1 besteht ein deterministischer Zusammenhang zwischen <i>x</i> und <i>y</i> &nbsp;&#8658;&nbsp; alle Werte liegen auf der Geraden <i>y</i> = <i>K</i> &middot; <i>x</i>. Aufgrund der Streuungen <i>&sigma;<sub>x</sub></i> = 0.5 und <i>&sigma;<sub>y</sub></i> = 1 gilt <i>K</i> = 2.
 
 
 
:Auf dieser Geraden <i>y</i> = 2<i>x</i> sind alle WDF-Werte unendlich gro&szlig;. Das bedeutet: Die 2D-WDF ist hier eine &bdquo;Diracwand&rdquo;.
 
  
:Wie aus der Skizze hervorgeht, sind die WDF&ndash;Werte auf der Geraden <i>y</i> = 2<i>x</i>, die gleichzeitig die Korrelationsgerade darstellt, gau&szlig;verteilt. Auch die beiden Randwahrscheinlichkeitsdichten sind hier Gau&szlig;funktionen, jeweils mit dem Mittelwert 0. Da <i>&sigma;<sub>x</sub></i> = <i>&sigma;<sub>u</sub></i> und <i>&sigma;<sub>y</sub></i> = <i>&sigma;<sub>&upsilon;</sub></i> ist, gilt auch:
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[[Datei:P_ID266__Sto_A_4_4_e.png|right|2D-Diracwand]]
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'''(5)'''&nbsp; Richtig sind <u>der erste und der dritte Lösungsvorschlag</u>:
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*Wegen $\rho_{xy} = 1$ besteht ein deterministischer Zusammenhang zwischen $x$ und $y$ &nbsp; &#8658; &nbsp; alle Werte liegen auf der Geraden $y =K(x) \cdot; x$. Aufgrund der Streuungen $\sigma_x = 0.5$ und $\sigma_y = 1$ gilt $K = 2$.
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*Auf dieser Geraden $y = 2x$ sind alle WDF-Werte unendlich gro&szlig;. Das bedeutet: Die 2D-WDF ist hier eine &bdquo;Diracwand&rdquo;.
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*Wie aus der Skizze hervorgeht, sind die WDF&ndash;Werte auf der Geraden$y = 2x$, die gleichzeitig die Korrelationsgerade darstellt, gau&szlig;verteilt.  
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*Auch die beiden Randwahrscheinlichkeitsdichten sind Gau&szlig;funktionen, jeweils mit Mittelwert $0$. Wegen $\sigma_x = \sigma_u$ und $\sigma_y = \sigma_v$ gilt auch:
 
:$$f_x(x) = f_u(u),  \hspace{0.5cm}f_y(y) = f_v(v).$$
 
:$$f_x(x) = f_u(u),  \hspace{0.5cm}f_y(y) = f_v(v).$$
  
:Richtig sind somit <u>der erste und der dritte Lösungsvorschlag</u>.
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[[Datei:P_ID274__Sto_A_4_4_g.png|right|Wahrscheinlichkeitsberechnung bei Diracwand]]
 
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'''(6)'''&nbsp; Da die WDF der Zufallsgr&ouml;&szlig;e $x$ identisch mit der WDF $f_u(u)$ ist, ergibt sich auch genau die gleiche Wahrscheinlichkeit wie in der Teilaufgabe (3) berechnet:
:<b>6.</b>&nbsp;&nbsp;Da die WDF der Zufallsgr&ouml;&szlig;e <i>x</i> identisch mit der WDF <i>f<sub>u</sub></i>(<i>u</i>) ist, ergibt sich auch genau die gleiche Wahrscheinlichkeit wie in der Teilaufgabe (c) berechnet:
 
[[Datei:P_ID274__Sto_A_4_4_g.png|right|]]
 
 
:$$\rm Pr(\it x < \rm 1) \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.9772}.$$
 
:$$\rm Pr(\it x < \rm 1) \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.9772}.$$
  
:<b>7.</b>&nbsp;&nbsp;Das Zufallsereignis „<i>y</i> > 1“ ist identisch mit dem Ereignis „<i>x</i> > 0.5“. Damit ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gleich
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'''(7)'''&nbsp; Das Zufallsereignis $y > 1$ ist identisch mit dem Ereignis $x > 0.5$. Damit ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gleich
:$$\it p_{\rm g} = \rm Pr((\it x > \rm 0.5) \cap (\it x < \rm 1)) = \it F_x(\rm 1) - \it F_x(\rm 0.5).  $$
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:$$\rm Pr[(\it x > \rm 0.5) \cap (\it x < \rm 1)] = \it F_x \rm( 1) - \it F_x\rm (0.5).  $$
 
 
:Mit der Streuung <i>&sigma;<sub>x</sub></i> = 0.5 folgt weiter:
 
:$$\it p_{\rm g} = \rm \phi(\rm 2) - \phi(1)=\rm 0.9772- \rm 0.8413\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.1359}.$$
 
 
 
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Mit der Streuung $\sigma_x = 0.5$ folgt weiter:
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:$$\rm Pr[(\it x > \rm 0.5) \cap (\it x < \rm 1)] = \rm \phi(\rm 2) - \phi(1)=\rm 0.9772- \rm 0.8413\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.1359}.$$
  
 
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Version vom 20. März 2017, 11:28 Uhr

Tabelle der Gaußschen Fehlerfunktionen

Wir betrachten zweidimensionale Zufallsgrößen, wobei beide Komponenten stets als mittelwertfrei vorausgesetzt werden. Die 2D-WDF der Zufallsgröße $(u, v)$ lautet:

$$f_{uv}(u, v)=\frac{1}{\pi} \cdot {\rm e}^{-(2u^{\rm 2} \hspace{0.05cm}+ \hspace{0.05cm}v^{\rm 2}\hspace{-0.05cm}/\rm 2)}.$$

Von der ebenfalls Gaußschen 2D-Zufallsgröße $(x, y)$ sind die folgenden Parameter bekannt:

$$\sigma_x= 0.5, \hspace{0.5cm}\sigma_y = 1,\hspace{0.5cm}\rho_{xy} = 1. $$

Die Werte des Gaußschen Fehlerintegrals ${\rm \phi}(x)$ sowie der Komplementärfunktion ${\rm Q}(x) = 1- {\rm \phi}(x)$ können Sie der nebenstehenden Tabelle entnehmen.


Hinweise:

Gaußsche Zufallsgrößen ohne statistische Bindungen
Gaußsche Zufallsgrößen mit statistischen Bindungen


Fragebogen

1

Welche der Aussagen gelten hinsichtlich der 2D-Zufallsgröße $(u, v)$?

Die Zufallsgrößen $u$ und $v$ sind unkorreliert.
Die Zufallsgrößen $u$ und $v$ sind statistisch unabhängig.

2

Berechnen Sie die beiden Streuungen $\sigma_u$ und $\sigma_v$. Geben Sie zur Kontrolle den Quotienten der beiden Streuungen ein.

$\sigma_u/\sigma_v \ = $

3

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $u$ kleiner als $1$ ist.

${\rm Pr}(u < 1)\ = $

4

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße $u$ kleiner als $1$ und gleichzeitig die Zufallsgröße $v$ größer als $1$ ist.

${\rm Pr}[(u < 1) ∩ (υ > 1)]\ = $

5

Welche der Aussagen sind für die 2D-Zufallsgröße $(x, y)$ zutreffend?

Die 2D-WDF $f_{xy}(x, y)$ ist außerhalb der Geraden $y = 2x$ stets $0$.
Für alle Wertepaare auf der Geraden $y = 2x$ gilt $f_{xy}(x, y)= 0.5$.
Bezüglich der Rand-WDF gilt $f_{x}(x) = f_{u}(u)$ sowie $f_{y}(y) = f_{v}(v)$.

6

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass $x$ kleiner als $1$ ist.

${\rm Pr}(x < 1)\ = $

7

Berechnen Sie nun die Wahrscheinlichkeit, dass die Zufallsgröße $x$ kleiner als $1$ und gleichzeitig die Zufallsgröße $y$ größer als $1$ ist.

${\rm Pr}[(x < 1) ∩ (y > 1)]\ =$


Musterlösung

(1)  Beide Aussagen treffen zu:

  • Vergleicht man die gegebene mit der allgemeingültigen 2D-WDF
$$f_{uv}(u,v) = \frac{\rm 1}{{\rm 2}\it\pi \cdot \sigma_u \cdot \sigma_v\sqrt{{\rm 1}-\it \rho_{\it uv}^{\rm 2}}} \cdot \rm exp[\frac{\rm 1}{2\cdot (\rm 1-\it \rho_{uv}^{\rm 2})}(\frac{\it u^{\rm 2}}{\it\sigma_u^{\rm 2}} + \frac{\it v^{\rm 2}}{\it\sigma_v^{\rm 2}} - \rm 2\it\rho_{uv}\frac{\it u\cdot \it v}{\sigma_u\cdot \sigma_v}\rm )],$$
so erkennt man, dass im Exponenten kein Term mit $u \cdot v$ auftritt, was nur bei $\rho_{uv} = 0$ möglich ist.
  • Dies bedeutet aber, dass $u$ und $v$ unkorreliert sind.
  • Bei Gaußschen Zufallsgrößen folgt aus der Unkorreliertheit aber auch stets die statistische Unabhängigkeit.


(2)  Bei statistischer Unabhängigkeit gilt:

$$f_{uv}(u, v) = f_u(u)\cdot f_v(v), \hspace{0.5cm} f_u(u)=\frac{{\rm e}^{-{\it u^{\rm 2}}/{(2\sigma_u^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_u} , \hspace{0.5cm} \it f_v(v)=\frac{{\rm e}^{-{\it v^{\rm 2}}/{({\rm 2}\sigma_v^{\rm 2})}}}{\sqrt{\rm 2\pi}\cdot\sigma_v}.$$

Durch Koeffizientenvergleich erhält man $\sigma_u = 0.5$ und $\sigma_v = 1$. Der Quotient ist somit $\sigma_u/\sigma_v\hspace{0.15cm}\underline{=0.5}$.


(3)  Da $u$ eine kontinuierliche Zufallsgröße ist, gilt:

$$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm Pr(\it u \le \rm 1) =\it F_u(\rm 1). $$

Mit dem Mittelwert $m_u = 0$ und der Streuung $\sigma_u = 0.5$ erhält man:

$$\rm Pr(\it u < \rm 1) = \rm \phi({\rm 1}/{\it\sigma_u})= \rm \phi(\rm 2) \hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.9772}. $$
2D-Gebietswahrscheinlichkeit

(4)  Aufgrund der statistischen Unabhängigkeit zwischen $u$ und $v$ gilt:

$$\rm Pr[(\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)] = \rm Pr(\it u < \rm 1)\cdot \rm Pr(\it v > \rm 1).$$

Die Wahrscheinlichkeit ${\rm Pr}(u < 1) =0.9772$ wurde bereits berechnet. Für die zweite Wahrscheinlichkeit ${\rm Pr}(v > 1)$ gilt aus Symmetriegründen:

$$\rm Pr(\it v > \rm 1) = \rm Pr(\it v \le \rm -1) = \it F_v(\rm -1) = \rm \phi(\frac{\rm -1}{\it\sigma_v}) = \rm Q(1) =0.1587$$
$$\Rightarrow \rm Pr((\it u < \rm 1) \cap (\it v > \rm 1)) = \rm 0.9772\cdot \rm 0.1587 \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.1551}.$$

Die Skizze verdeutlicht die vorgegebene Konstellation. Die Höhenlinien der WDF (blau) sind wegen $\sigma_v > \sigma_u$ in vertikaler Richtung gestreckte Ellipsen. Rot schraffiert eingezeichnet ist das Gebiet, dessen Wahrscheinlichkeit in dieser Teilaufgabe berechnet werden sollte.

2D-Diracwand

(5)  Richtig sind der erste und der dritte Lösungsvorschlag:

  • Wegen $\rho_{xy} = 1$ besteht ein deterministischer Zusammenhang zwischen $x$ und $y$   ⇒   alle Werte liegen auf der Geraden $y =K(x) \cdot; x$. Aufgrund der Streuungen $\sigma_x = 0.5$ und $\sigma_y = 1$ gilt $K = 2$.
  • Auf dieser Geraden $y = 2x$ sind alle WDF-Werte unendlich groß. Das bedeutet: Die 2D-WDF ist hier eine „Diracwand”.
  • Wie aus der Skizze hervorgeht, sind die WDF–Werte auf der Geraden$y = 2x$, die gleichzeitig die Korrelationsgerade darstellt, gaußverteilt.
  • Auch die beiden Randwahrscheinlichkeitsdichten sind Gaußfunktionen, jeweils mit Mittelwert $0$. Wegen $\sigma_x = \sigma_u$ und $\sigma_y = \sigma_v$ gilt auch:
$$f_x(x) = f_u(u), \hspace{0.5cm}f_y(y) = f_v(v).$$
Wahrscheinlichkeitsberechnung bei Diracwand

(6)  Da die WDF der Zufallsgröße $x$ identisch mit der WDF $f_u(u)$ ist, ergibt sich auch genau die gleiche Wahrscheinlichkeit wie in der Teilaufgabe (3) berechnet:

$$\rm Pr(\it x < \rm 1) \hspace{0.15cm}\underline{ = \rm 0.9772}.$$

(7)  Das Zufallsereignis $y > 1$ ist identisch mit dem Ereignis $x > 0.5$. Damit ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit gleich

$$\rm Pr[(\it x > \rm 0.5) \cap (\it x < \rm 1)] = \it F_x \rm( 1) - \it F_x\rm (0.5). $$

Mit der Streuung $\sigma_x = 0.5$ folgt weiter:

$$\rm Pr[(\it x > \rm 0.5) \cap (\it x < \rm 1)] = \rm \phi(\rm 2) - \phi(1)=\rm 0.9772- \rm 0.8413\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.1359}.$$