Aufgaben:Aufgabe 4.8Z: Was sagt die AWGN-Kanalkapazitätskurve aus?: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''1 | + | '''(1)''' Da der Punkt <i>X</i> rechts von der Kanalkapazitätskurve <i>C</i><sub>Gauß</sub>(<i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub>) liegt, gibt es (mindestens) ein Nachrichtensystem der Rate <i>R</i> = 1, das mit 10 · lg (<i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub>) = 4 dB eine quasi–fehlerfreie Übertragung ermöglicht. Trotz der Coderate <i>R</i> = 1 beinhaltet dieses System eine Kanalcodierung mit einem unendlich langen Code, der aber leider unbekannt ist. Ein Binärsystem der Rate <i>R</i> = 1 erlaubt allerdings keine Kanalcodierung. Richtig sind somit die <u>Lösungsvorschläge 1 und 3</u>. |
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− | '''3 | + | '''(2)''' Hier gelten folgende Aussagen: |
− | '''4 | + | :* Das erforderliche <i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub> für die Rate <i>R</i> = 2 ergibt sich zu |
− | '''5.''' | + | $$(E_{\rm B}/{N_0})_{\rm min} = \frac{2^{2R} - 1} { 2 \cdot R} |
+ | = \frac{2^4 - 1} { 4 } = 3.75 | ||
+ | \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} | ||
+ | 10\cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm}(E_{\rm B}/{N_0})_{\rm min} = 15.74\,{\rm dB} | ||
+ | \hspace{0.05cm}. $$ | ||
+ | :* Die maximale Coderate <i>R</i><sub>max</sub> für 10 · lg (<i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub>) = 0 dB ⇒ <i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub> = 1 berechnet sich wie folgt: | ||
+ | $$C = R = \frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ( 1 + \frac { 2 \cdot R \cdot E_{\rm B}}{N_0}) | ||
+ | \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} 2^{2R} - 1 \stackrel{!}{=} 2 R | ||
+ | \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} R_{\rm max} = 0.5 \hspace{0.05cm}. $$ | ||
+ | Beide Berechnungen zeigen, dass der Punkt <i>Y</i> mit den Kenngrößen 10 · lg (<i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub>) = 0 dB und <i>R</i> = 1 das Kanalcodierungstheorem nicht erfüllt. Richtig ist nur der <u>Lösungsvorschlag 2</u>. | ||
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+ | '''(3)''' Mit einem Binärsystem ist die Rate <i>R</i> = 1.5 niemals realisierbar ⇒ <u>Lösungsvorschlag 1</u>. | ||
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+ | '''(4)''' Der Punkt <i>Z</i> liegt rechts von der Grenzkurve und für die Coderate eines Quaternärsystems gilt <i>R</i> ≤ 2. Die Rate <i>R</i> = 1.5 wäre also mit <i>M<sub>X</sub></i> = 4 durchaus zu realisieren. Das heißt: Der Lösungsvorschlag 1 ist falsch. Richtig ist dagegen der <u>zweite Lösungsvorschlag</u>. | ||
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+ | :* Die vorgegebene Kurve <i>C</i><sub>Gauß</sub>(<i>E</i><sub>B</sub>/<i>N</i><sub>0</sub>) geht stets von einem gaußverteilten Eingang aus. | ||
+ | :* Für ein Binärsystem ergibt sich eine andere Grenzkurve, nämlich | ||
+ | Informationstheorie/AWGN–Kanalkapazität_bei_wertdiskretem_Eingang#AWGN.E2.80.93Kanalkapazit.C3.A4t_f.C3.BCr_bin.C3.A4re_Eingangssignale'''5.''' | ||
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Version vom 19. April 2017, 16:29 Uhr
Wir betrachten wie in Aufgabe A4.8 die Kanalkapazität des AWGN–Kanals:
$$C_{\rm Gauß}( E_{\rm B}/{N_0}) = \frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ( 1 + \frac { 2 \cdot R \cdot E_{\rm B}}{N_0}) . $$
- Die Kurve ist rechts bei logarithmischer Achse zwischen –2 dB und +6 dB dargestellt.
- Der Zusatz „Gauß” weist darauf hin, dass für diese Kurve am AWGN–Eingang eine Gaußverteilung vorausgesetzt wurde.
Eingezeichnet sind in obiger Grafik drei Systemvarianten:
- System X : 10 · lg (EB/N0) = 4 dB, R = 1,
- System Y : 10 · lg (EB/N0) = 0 dB, R = 2,
- System Z : 10 · lg (EB/N0) = 6 dB, R = 1.5.
Hinweis
- Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel 4.3.
In den Fragen zu dieser Aufgabe verwenden wir noch folgende Begriffe:
- Digitalsystem: Symbolumfang MX = |X| beliebig,
- Binärsystem: Symbolumfang MX = 2,
- Quaternärsystem: Symbolumfang MX = 4.
Fragebogen
Musterlösung
(2) Hier gelten folgende Aussagen:
- Das erforderliche EB/N0 für die Rate R = 2 ergibt sich zu
$$(E_{\rm B}/{N_0})_{\rm min} = \frac{2^{2R} - 1} { 2 \cdot R} = \frac{2^4 - 1} { 4 } = 3.75 \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} 10\cdot {\rm lg} \hspace{0.1cm}(E_{\rm B}/{N_0})_{\rm min} = 15.74\,{\rm dB} \hspace{0.05cm}. $$
- Die maximale Coderate Rmax für 10 · lg (EB/N0) = 0 dB ⇒ EB/N0 = 1 berechnet sich wie folgt:
$$C = R = \frac{1}{2} \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} ( 1 + \frac { 2 \cdot R \cdot E_{\rm B}}{N_0}) \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} 2^{2R} - 1 \stackrel{!}{=} 2 R \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} R_{\rm max} = 0.5 \hspace{0.05cm}. $$ Beide Berechnungen zeigen, dass der Punkt Y mit den Kenngrößen 10 · lg (EB/N0) = 0 dB und R = 1 das Kanalcodierungstheorem nicht erfüllt. Richtig ist nur der Lösungsvorschlag 2.
(3) Mit einem Binärsystem ist die Rate R = 1.5 niemals realisierbar ⇒ Lösungsvorschlag 1.
(4) Der Punkt Z liegt rechts von der Grenzkurve und für die Coderate eines Quaternärsystems gilt R ≤ 2. Die Rate R = 1.5 wäre also mit MX = 4 durchaus zu realisieren. Das heißt: Der Lösungsvorschlag 1 ist falsch. Richtig ist dagegen der zweite Lösungsvorschlag.
- Die vorgegebene Kurve CGauß(EB/N0) geht stets von einem gaußverteilten Eingang aus.
- Für ein Binärsystem ergibt sich eine andere Grenzkurve, nämlich
Informationstheorie/AWGN–Kanalkapazität_bei_wertdiskretem_Eingang#AWGN.E2.80.93Kanalkapazit.C3.A4t_f.C3.BCr_bin.C3.A4re_Eingangssignale5. 6. 7.