Aufgaben:Aufgabe 4.5Z: Zur Bandspreizung bei UMTS: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „*Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.“ durch „ “) |
|||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
[[Datei:P_ID1974__Bei_Z_4_5.png|right|frame|Quellensignal und Spreizsignal]] | [[Datei:P_ID1974__Bei_Z_4_5.png|right|frame|Quellensignal und Spreizsignal]] | ||
− | Bei UMTS/CDMA wird die so genannte „Pseudo Noise”–Modulation (englisch: ''Direct Sequence Spread Spectrum'', abgekürzt '''DS–SS''') | + | Bei UMTS/CDMA wird die so genannte „Pseudo Noise”–Modulation angewandt (englisch: ''Direct Sequence Spread Spectrum'', <br>abgekürzt '''DS–SS'''): |
− | *Das rechteckförmige Digitalsignal $q(t)$ wird dabei mit dem Spreizsignal $c(t)$ multipliziert und ergibt das Sendesignal $s(t)$. | + | *Das rechteckförmige Digitalsignal $q(t)$ wird dabei mit dem Spreizsignal $c(t)$ multipliziert und ergibt das Sendesignal $s(t)$. |
− | *Dieses ist um den Spreizfaktor $J$ höherfrequenter als $q(t)$, und man spricht von ''Bandspreizung''. | + | *Dieses ist um den Spreizfaktor $J$ höherfrequenter als $q(t)$, und man spricht von ''Bandspreizung''. |
− | *Beim Empfänger wird das gleiche Spreizsignal $c(t)$ phasensynchron zugesetzt und damit die Bandspreizung rückgängig gemacht ⇒ ''Bandstauchung''. | + | *Beim Empfänger wird das gleiche Spreizsignal $c(t)$ phasensynchron zugesetzt und damit die Bandspreizung rückgängig gemacht ⇒ ''Bandstauchung''. |
+ | |||
+ | |||
+ | Die Grafik zeigt beispielhafte Signalverläufe für $q(t)$ und $c(t)$. | ||
+ | |||
+ | In der Teilaufgabe '''(5)''' wird nach Sendechips gefragt. Zum Beispiel bezeichnet das „Sendechip” $s_{3}$ den konstanten Signalwert von $s(t)$ im Zeitintervall $2 T_{\rm C} ... 3 T_{\rm C}$. | ||
− | |||
Zeile 21: | Zeile 25: | ||
''Hinweise:'' | ''Hinweise:'' | ||
− | *Die Aufgabe bezieht sich meist auf [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Nachrichtentechnische_Aspekte_von_UMTS|Nachrichtentechnische Aspekte von UMTS]]. | + | *Die Aufgabe bezieht sich meist auf die Seite [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/Nachrichtentechnische_Aspekte_von_UMTS|Nachrichtentechnische Aspekte von UMTS]]. |
− | *Zur Berechnung der Chipdauer $T_{\rm C}$ wird auf die Theorieseite [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/UMTS–Netzarchitektur#Physikalische_Kan.C3.A4le|Physikalische Kanäle]] im Kapitel „UMTS–Netzarchitektur” verwiesen. | + | *Zur Berechnung der Chipdauer $T_{\rm C}$ wird auf die Theorieseite [[Beispiele_von_Nachrichtensystemen/UMTS–Netzarchitektur#Physikalische_Kan.C3.A4le|Physikalische Kanäle]] im Kapitel „UMTS–Netzarchitektur” verwiesen. |
− | *Dort findet man unter anderem die Information, dass auf dem so genannten ''Dedicated Physical Channel'' ('''DPCH''' ) in zehn Millisekunden genau $15 \cdot 2560$ Chips übertragen werden. | + | *Dort findet man unter anderem die Information, dass auf dem so genannten ''Dedicated Physical Channel'' ('''DPCH''' ) in zehn Millisekunden genau $15 \cdot 2560$ Chips übertragen werden. |
Zeile 34: | Zeile 38: | ||
{Welche Aussagen sind richtig? | {Welche Aussagen sind richtig? | ||
|type="[]"} | |type="[]"} | ||
− | - Bei UMTS ist die Bitdauer $T_{\rm B}$ fest vorgegeben. | + | - Bei UMTS ist die Bitdauer $T_{\rm B}$ fest vorgegeben. |
− | + Bei UMTS ist die Chipdauer $T_{\rm C}$ fest vorgegeben. | + | + Bei UMTS ist die Chipdauer $T_{\rm C}$ fest vorgegeben. |
- Beide Größen hängen von den Kanalbedingungen ab. | - Beide Größen hängen von den Kanalbedingungen ab. | ||
− | {Geben Sie die Chipdauer $T_{\rm C}$ und die Chiprate $R_{\rm C}$ im Downlink an. | + | {Geben Sie die Chipdauer $T_{\rm C}$ und die Chiprate $R_{\rm C}$ im Downlink an. |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
$T_{\rm C} \hspace{0.28cm} = \ $ { 0.26 3% } $ \ \rm µ s$ | $T_{\rm C} \hspace{0.28cm} = \ $ { 0.26 3% } $ \ \rm µ s$ | ||
Zeile 51: | Zeile 55: | ||
$ R_{\rm B} \ = \ $ { 960 3% } $ \ \rm kbit/s$ | $ R_{\rm B} \ = \ $ { 960 3% } $ \ \rm kbit/s$ | ||
− | {Welche Werte $(\pm 1)$ haben die „Chips” des Sendesignals $s(t)$? | + | {Welche Werte $(\pm 1)$ haben die „Chips” des Sendesignals $s(t)$? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
$s_{3} \ = \ $ { -1.03--0.97 } | $s_{3} \ = \ $ { -1.03--0.97 } |
Version vom 20. August 2019, 13:06 Uhr
Bei UMTS/CDMA wird die so genannte „Pseudo Noise”–Modulation angewandt (englisch: Direct Sequence Spread Spectrum,
abgekürzt DS–SS):
- Das rechteckförmige Digitalsignal $q(t)$ wird dabei mit dem Spreizsignal $c(t)$ multipliziert und ergibt das Sendesignal $s(t)$.
- Dieses ist um den Spreizfaktor $J$ höherfrequenter als $q(t)$, und man spricht von Bandspreizung.
- Beim Empfänger wird das gleiche Spreizsignal $c(t)$ phasensynchron zugesetzt und damit die Bandspreizung rückgängig gemacht ⇒ Bandstauchung.
Die Grafik zeigt beispielhafte Signalverläufe für $q(t)$ und $c(t)$.
In der Teilaufgabe (5) wird nach Sendechips gefragt. Zum Beispiel bezeichnet das „Sendechip” $s_{3}$ den konstanten Signalwert von $s(t)$ im Zeitintervall $2 T_{\rm C} ... 3 T_{\rm C}$.
Hinweise:
- Die Aufgabe bezieht sich meist auf die Seite Nachrichtentechnische Aspekte von UMTS.
- Zur Berechnung der Chipdauer $T_{\rm C}$ wird auf die Theorieseite Physikalische Kanäle im Kapitel „UMTS–Netzarchitektur” verwiesen.
- Dort findet man unter anderem die Information, dass auf dem so genannten Dedicated Physical Channel (DPCH ) in zehn Millisekunden genau $15 \cdot 2560$ Chips übertragen werden.
Fragebogen
Musterlösung
(1) Richtig ist die Antwort 2:
- Fest vorgegeben ist bei UMTS die Chipdauer $T_{\rm C}$, die in der Teilaufgabe (2) noch berechnet werden soll.
Je größer der Spreizgrad $J$ ist, desto größer ist die Bitdauer.
(2) Laut dem Hinweis auf der Angabenseite werden in zehn Millisekunden genau $15 \cdot 2560 = 38400$ Chips übertragen.
- Damit beträgt die Chiprate $R_{\rm C} = 100 \cdot 38400 \ {\rm Chips/s} \hspace{0.15cm}\underline{= 3.84 \ \rm Mchip/s}$.
- Die Chipdauer ist der Kehrwert hierzu: $T_{\rm C} \hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.26 \ \rm \mu s}$.
(3) Jedes Datenbit besteht aus vier Spreizchips ⇒ $\underline{J = 4}$.
(4) Die Bitrate ergibt sich mit $J = 4$ zu $R_{\rm B} \hspace{0.15cm}\underline{= 960 \ \rm kbit/s}$. Mit dem für UMTS maximalen Spreizfaktor $J = 512$ beträgt die Bitrate dagegen nur mehr $7.5 \ \rm kbit/s$.
(5) Für das Sendesignal gilt $s(t) = q(t) \cdot c(t)$. Die Chips $s_{3}$ und $s_{4}$ des Sendesignals gehören zum ersten Datenbit $(q_{1} = +1)$:
- $$s_3 = c_3 \hspace{0.15cm}\underline {= -1},\hspace{0.4cm}s_4 = c_4 \hspace{0.15cm}\underline {= +1}\hspace{0.05cm}.$$
Dagegen sind die beiden weiteren gesuchten Sendechips dem zweiten Datenbit $(q_{2} = -1)$ zuzuordnen:
- $$s_5 = -c_5= -c_1 \hspace{0.15cm}\underline {= -1},\hspace{0.4cm}s_6 = -c_6= -c_2 \hspace{0.15cm}\underline {= +1}\hspace{0.05cm}.$$