Aufgaben:Aufgabe 3.3: p-Übertragungsfunktion: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 94: Zeile 94:
 
===Musterlösung===
 
===Musterlösung===
 
{{ML-Kopf}}
 
{{ML-Kopf}}
:<b>1.</b>&nbsp;&nbsp;Nach dem Spannungsteilerprinzip kann für die <i>p</i>&ndash;Übertragungsfunktion geschrieben werden:
+
'''(1)'''&nbsp; Nach dem Spannungsteilerprinzip kann für die $p$&ndash;Übertragungsfunktion geschrieben werden:
:$$H_{\rm L}(p)= \frac {pL +{1}/{(pC)}}
+
$$H_{\rm L}(p)= \frac {pL +{1}/{(pC)}}
 
  {R + pL + {1}/{(pC)}}= \frac { p^2 \cdot{LC}+1}
 
  {R + pL + {1}/{(pC)}}= \frac { p^2 \cdot{LC}+1}
 
  {p^2 \cdot{LC} + p \cdot{RC}+ 1}
 
  {p^2 \cdot{LC} + p \cdot{RC}+ 1}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
  
:Die beiden gewünschten Grenzübergänge ergeben sich zu
+
Die beiden gewünschten Grenzübergänge ergeben sich zu
:$$\underline {H_{\rm L}(p \rightarrow 0)= 1, \hspace{0.2cm}H_{\rm L}(p \rightarrow \infty)= 1}
+
$$\underline {H_{\rm L}(p \rightarrow 0)= 1, \hspace{0.2cm}H_{\rm L}(p \rightarrow \infty)= 1}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
  
:Daraus folgt, dass es sich weder um einen Tiefpass noch um einen Hochpass handeln kann. Sowohl bei sehr niedrigen als auch bei sehr hohen Frequenzen gilt <i>y</i>(<i>t</i>) = <i>x</i>(<i>t</i>).
+
Daraus folgt, dass es sich weder um einen Tiefpass noch um einen Hochpass handeln kann. Sowohl bei sehr niedrigen als auch bei sehr hohen Frequenzen gilt $y(t)=x(t)$.
  
:<b>2.</b>&nbsp;&nbsp;Ersetzt man <i>p</i> durch j &middot; 2&pi;<i>f</i>, so erhält man
+
 
:$$H(f)= \frac {1 - (2\pi f)^2 \cdot LC}
+
'''(2)'''&nbsp; Ersetzt man $p$ durch ${\rm j } \cdot 2\pi f$, so erhält man
 +
$$H(f)= \frac {1 - (2\pi f)^2 \cdot LC}
 
  {1 - (2\pi f)^2 \cdot LC + {\rm j} \cdot 2\pi f \cdot RC}
 
  {1 - (2\pi f)^2 \cdot LC + {\rm j} \cdot 2\pi f \cdot RC}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
  
:Es gibt also stets eine Frequenz, bei der der Zähler 0 ist, nämlich die Resonanzfrequenz von <i>L</i> und <i>C</i>. Für diese Frequenz <i>f</i><sub>0</sub> = 1 MHz/2&pi; wirkt die Reihenschaltung von <i>L</i> und <i>C</i> wie ein Kurzschluss. Daraus folgt: Unabhängig von den Werten von <i>R</i>, <i>L</i> und <i>C</i> handelt es sich um eine <u>Bandsperre (Lösungsvorschlag 2)</u>.
+
Es gibt also stets eine Frequenz, bei der der Zähler $0$ ist, nämlich die Resonanzfrequenz von $L$ und $C$. Für diese Frequenz $f_0 = 1 \ \rm MHz/2\pi$ wirkt die Reihenschaltung von $L$ und $C$ wie ein Kurzschluss. Daraus folgt: Unabhängig von den Werten von $R$, $L$ und $C$ handelt es sich um eine <u>Bandsperre (Lösungsvorschlag 2)</u>.
 +
 
 +
 
 +
'''(3)'''&nbsp; Entsprechend dem Angabenblatt gilt:
 +
$$A = \frac{R}{2L}= \frac{50\,{\rm \Omega}}{2 \cdot 10\,{\rm \mu H}} = \frac{50\,{\rm \Omega}}{2 \cdot 10^{-5 }\,{\rm \Omega s}}\hspace{0.15cm} \underline {=
 +
2.5} \cdot 10^6 \, \,{1}/{\rm s}\hspace{0.05cm},$$
 +
$$ B = \frac{1}{\sqrt{LC}} = \frac{1}{\sqrt{10^{-5 }\,{\rm \Omega s} \cdot 25 \cdot 10^{-9 }\,{\rm s/\Omega }}}\hspace{0.15cm} \underline {=
 +
2.0} \cdot 10^6 \, \,{1}/{\rm s}\hspace{0.05cm} .$$
  
:<b>3.</b>&nbsp;&nbsp;Entsprechend dem Angabenblatt gilt:
 
:$$A = \frac{R}{2L}= \frac{50\,{\rm \Omega}}{2 \cdot 10\,{\rm \mu H}} = \frac{50\,{\rm \Omega}}{2 \cdot 10^{-5 }\,{\rm \Omega s}}\hspace{0.15cm} \underline {=
 
2.5 \cdot 10^6 \, \,{1}/{\rm s}}\hspace{0.05cm},\\
 
B = \frac{1}{\sqrt{LC}} = \frac{1}{\sqrt{10^{-5 }\,{\rm \Omega s} \cdot 25 \cdot 10^{-9 }\,{\rm s/\Omega }}}\hspace{0.15cm} \underline {=
 
2 \cdot 10^6 \, \,{1}/{\rm s}}\hspace{0.05cm} .$$
 
  
:<b>4.</b>&nbsp;&nbsp;Mit <i>A</i> = <i>R</i>/(2<i>L</i>) und <i>B</i><sup>2</sup> = 1/(<i>LC</i>) erhält man aus der in (a) ermittelten <i>p</i>&ndash;Übertragungsfunktion:
+
'''(4)'''&nbsp; Mit $A=R/(2L)$ und $B^2 = 1/(LC)$ erhält man aus der in der Teilaufgabe (1) ermittelten $p$&ndash;Übertragungsfunktion:
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac { p^2 + {1}/(LC)}
+
$$H_{\rm L}(p)=  \frac { p^2 + {1}/(LC)}
 
  {p^2 + p \cdot{R}/{L} +{1}/(LC)} = \frac { p^2 + B^2}
 
  {p^2 + p \cdot{R}/{L} +{1}/(LC)} = \frac { p^2 + B^2}
 
  {p^2 + 2A \cdot p + B^2}
 
  {p^2 + 2A \cdot p + B^2}
 
  \hspace{0.05cm} .$$
 
  \hspace{0.05cm} .$$
  
:Das Zählerpolynom <i>Z</i>(<i>p</i>) und das Nennerpolynom <i>N</i>(<i>p</i>) sind jeweils quadratisch &#8658; <u><i>Z</i> = <i>N</i> = 2</u>. Der konstante Faktor ergibt sich hier zu <u><i>K</i> = 1</u>.
+
Zählerpolynom $Z(p)$ und Nennerpolynom $N(p)$ sind jeweils quadratisch &#8658; $\underline {Z = N = 2}$. Der konstante Faktor ergibt sich zu $\underline {K = 1}$.
  
:<b>5.</b>&nbsp;&nbsp;Die Lösung der Gleichung <i>p</i><sup>2</sup> + <i>B</i><sup>2</sup> = 0 führt zum Ergebnis <i>p</i> = &plusmn; j &middot; <i>B</i> und damit zu den Nullstellen
 
:$${\rm Re}\{ p_{\rm o1}\} \underline {= 0}\hspace{-0.3cm}  \hspace{1cm}{\rm Im}\{ p_{\rm o1}\} = 2.5 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm
 
s}}  \hspace{0.15cm} \underline { =  2.5}\,\, \frac{1}{\rm \mu s}\hspace{0.05cm},\\
 
{\rm Re}\{ p_{\rm o2}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0}\hspace{-0.3cm}  \hspace{1cm}{\rm Im}\{ p_{\rm o2}\} =- 2.5 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm
 
s}}  \hspace{0.15cm} \underline { = - 2.5}\,\, \frac{1}{\rm \mu s}\hspace{0.05cm}.$$
 
  
:Die Normierung der Frequenzvariablen  <i>p</i> und aller Pole und Nullstellen auf die Einheit (&mu;s)<sup>&ndash;1</sup> vereinfacht die numerische Auswertung, insbesondere im Zeitbereich. Verzichtet man auf die Einheit ganz, so ergeben sich alle <i>t</i>&ndash;Werte in Mikrosekunden.
+
'''(5)'''&nbsp; Die Lösung der Gleichung $p^2 + B^2 = 0$ führt zum Ergebnis $p = \pm {\rm j} \cdot B$ und damit zu den Nullstellen
 +
$${\rm Re}\{ p_{\rm o1}\} \underline {= 0}\hspace{-0.3cm}  \hspace{1cm}{\rm Im}\{ p_{\rm o1}\} \underline {=+2.5} \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm
 +
s}}  \hspace{0.05cm},$$
 +
$$ {\rm Re}\{ p_{\rm o2}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0}\hspace{-0.3cm}  \hspace{1cm}{\rm Im}\{ p_{\rm o2}\} \underline {=-2.5} \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm
 +
s}}  \hspace{0.05cm}.$$
  
:<b>6.</b>&nbsp;&nbsp;Setzt man das Nennerpolynom <i>N</i>(<i>p</i>) gleich 0, so ergibt sich folgende Bestimmungsgleichung:
+
Die Normierung der Frequenzvariablen  $p$ und aller Pole und Nullstellen auf die Einheit ($ \ \rm 1/\mu s$) würde die numerische Auswertung vereinfachen, insbesondere im Zeitbereich. Verzichtet man auf die Einheit ganz, so ergeben sich alle $t$&ndash;Werte in Mikrosekunden.
:$$p^2 + 2A \cdot p + B^2 = 0 \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}
+
 
 +
 
 +
'''(6)'''&nbsp; Setzt man das Nennerpolynom $N(p) = 0$, so ergibt sich folgende Bestimmungsgleichung:
 +
$$p^2 + 2A \cdot p + B^2 = 0 \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}
 
  p_{\rm x1,\hspace{0.05cm}2}= -A \pm \sqrt{A^2 - B^2}
 
  p_{\rm x1,\hspace{0.05cm}2}= -A \pm \sqrt{A^2 - B^2}
 
  \hspace{0.05cm},$$
 
  \hspace{0.05cm},$$
  
:$${\rm Mit}\hspace{0.2cm}A =  2.5 \cdot 10^6 \, \frac{1}{\rm s}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}
+
$${\rm Mit}\hspace{0.2cm}A =  2.5 \cdot 10^6 \, {1}/{\rm s}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}
  \sqrt{A^2 - B^2}=  1.5 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm
+
  \sqrt{A^2 - B^2}=  1.5 \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm
 
  s}}\hspace{0.05cm}:$$
 
  s}}\hspace{0.05cm}:$$
  
:$${\rm Re}\{ p_{\rm x1}\} = -1 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm
+
$${\rm Re}\{ p_{\rm x1}\}\hspace{0.15cm} \underline {= -1} \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm
  s}}\hspace{0.15cm} \underline {= -1}  \, \frac{1}{{\rm
+
  s}}\hspace{0.15cm} \underline {= -1}  \, {1}/{{\rm
  \mu s}}\hspace{-0.3cm} , \hspace{0.2cm}{\rm Im}\{ p_{\rm x1}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0} \hspace{0.05cm},\\
+
  \mu s}}, \hspace{0.2cm}{\rm Im}\{ p_{\rm x1}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0} \hspace{0.05cm},$$
{\rm Re}\{ p_{\rm x2}\} = -4 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm
+
$$ {\rm Re}\{ p_{\rm x2}\} = -4 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm
 
  s}}\hspace{0.15cm} \underline {= -4}  \, \frac{1}{{\rm
 
  s}}\hspace{0.15cm} \underline {= -4}  \, \frac{1}{{\rm
 
  \mu s}}\hspace{-0.3cm} , \hspace{0.2cm}{\rm Im}\{ p_{\rm x2}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0}
 
  \mu s}}\hspace{-0.3cm} , \hspace{0.2cm}{\rm Im}\{ p_{\rm x2}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0}
 
  \hspace{0.05cm}.$$
 
  \hspace{0.05cm}.$$
:Dieses Ergebnis ist nur eindeutig unter Berücksichtigung der Angabe |<i>p</i><sub>x2</sub>| >  |<i>p</i><sub>x1</sub>|.
+
Dieses Ergebnis ist nur eindeutig unter Berücksichtigung der Angabe |<i>p</i><sub>x2</sub>| >  |<i>p</i><sub>x1</sub>|.
 +
 
 +
 
 +
'''(7)'''&nbsp; Da man nur eines der Bauelemente ändern soll, müssen $L$ und $C$ gleich bleiben, da sonst auch die Nullstellen verschoben würden &nbsp;&#8658;&nbsp; man muss den Widerstandswert $R$ ändern &nbsp;&#8658;&nbsp; <u>Antwort 1</u>.
  
:<b>7.</b>&nbsp;&nbsp;Da man nur eines der Bauelemente ändern soll, müssen <i>L</i> und <i>C</i> gleich bleiben, da sonst auch die Nullstellen verschoben würden &nbsp;&#8658;&nbsp; man muss den Widerstandswert <i>R</i> ändern &nbsp;&#8658;&nbsp;<u>Antwort 1</u>.
 
  
:<b>8.</b>&nbsp;&nbsp;Entsprechend dem Ergebnis aus (7) ergibt sich eine doppelte Polstelle für <u><i>A</i> = <i>B</i> = 2 &middot; 10<sup>6</sup> 1/s</u>. Dazu muss der Ohmsche Widerstand von 50 &Omega; auf 40 &Omega; herabgesetzt werden. Der doppelte Pol liegt dann bei &ndash;2 &middot; 10<sup>6</sup> 1/s. Oder bei anderer Normierung bei &ndash;2 (&mu;s)<sup>&ndash;1</sup>.
+
'''(8)'''&nbsp; Entsprechend dem Ergebnis aus (7) ergibt sich eine doppelte Polstelle für <u><i>A</i> = <i>B</i> = 2 &middot; 10<sup>6</sup> 1/s</u>. Dazu muss der Ohmsche Widerstand von 50 &Omega; auf 40 &Omega; herabgesetzt werden. Der doppelte Pol liegt dann bei &ndash;2 &middot; 10<sup>6</sup> 1/s. Oder bei anderer Normierung bei &ndash;2 (&mu;s)<sup>&ndash;1</sup>.
 
{{ML-Fuß}}
 
{{ML-Fuß}}
  

Version vom 9. Februar 2017, 17:27 Uhr

Betrachteter Vierpol

Jedes lineare zeitinvariante System, das durch eine Schaltung aus diskreten zeitkonstanten Bauelementen (Widerstände $R$, Kapazitäten $C$, Induktivitäten $L$, Verstärkerelemente, usw.) realisiert werden kann, ist kausal und besitzt zudem eine gebrochen–rationale p–Übertragungsfunktion der Form

$$H_{\rm L}(p)= \frac {A_Z \cdot p^Z + ... + A_1 \cdot p + A_0} {B_N \cdot p^N + ... + B_1 \cdot p + B_0}= \frac {Z(p)}{N(p)} \hspace{0.05cm} .$$

Alle Koeffizienten $A_Z$, ... , $A_0$, $B_N$, ... , $B_0$ sind reell. $Z$ bezeichnet den Grad des Zählerpolynoms $Z(p)$ und $N$ den Grad des Nennerpolynoms $N(p)$. Eine äquivalente Darstellungsform obiger Gleichung lautet:

$$H_{\rm L}(p)= K \cdot \frac {\prod\limits_{i=1}^Z p - p_{\rm o i}} {\prod\limits_{i=1}^N p - p_{\rm x i}}= K \cdot \frac {(p - p_{\rm o 1})(p - p_{\rm o 2})\cdot ... \cdot (p - p_{{\rm o} \hspace{-0.03cm} Z})} {(p - p_{\rm x 1})(p - p_{\rm x 2})\cdot ... \cdot (p - p_{{\rm x} \hspace{-0.03cm} N})} \hspace{0.05cm} .$$

Die $Z + N + 1$ Parameter bedeuten:

  • $K = A_Z/B_n$ ist ein konstanter Faktor. Gilt $Z = N$, so ist dieser dimensionslos.
  • Die Lösungen der Gleichung $Z(p) = 0$ ergeben die $Z$ Nullstellen $p_{{\rm o}1}$, ... , $p_{{\rm o}N}$ von $H_{\rm L}(p)$.
  • Die Nullstellen des Nennerpolynoms $N(p)$ ergeben die $N$ Polstellen $p_{{\rm x}1}$, ... , $p_{{\rm x}N}$ der Übertragungsfunktion.

Diese Kenngrößen sollen für die in der Grafik gezeigten Schaltung mit den Bauelementen

$$R = 50\,\,{\rm \Omega}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} L = 10\,\,{\rm \mu H}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}C = 25\,\,{\rm nF}$$

ermittelt werden. Außerdem soll der Frequenzgang $H(f)$ nach Fourier bestimmt werden, der sich aus $H_{\rm L}(p)$ durch die Substitution $p= {\rm j } \cdot 2\pi f$ ergibt.

Hinweise:

$$A = \frac{R}{2L}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} B = \frac{1}{\sqrt{LC}}\hspace{0.05cm} .$$


Fragebogen

1

Ermitteln Sie die $p$–Übertragungsfunktion. Welche asymptotischen Werte erhält man für $p → 0$ und $p → \infty$?

$H_L(p → 0) \ =$

$H_L(p → ∞) \ =$

2

Ermitteln Sie aus $H_{\rm L}(p)$ den Frequenzgang $H(f)$, indem Sie $p= {\rm j } \cdot 2\pi f$ setzen. Welche der folgenden Aussagen treffen zu?

Es handelt sich um einen Bandpass.
Es handelt sich um eine Bandsperre.
Ohne genaue Kenntnis von $R$, $L$ und $C$ ist keine Aussage möglich.

3

Berechnen Sie die Hilfsgrößen $A$ und $B$ für $R = 50 \ \rm \Omega$, $L = 10 \ μ\rm H$, $C = 25 \ \rm nF$.

$A \ =$

$\cdot \ 10^6 \ \rm 1/s$
$B \ =$

$\cdot \ 10^6 \ \rm 1/s$

4

Stellen Sie $H_{\rm L}(p)$ in Pol–Nullstellen–Form dar. Wieviele Nullstellen ($Z$) und Pole ($N$) gibt es? Wie groß ist der konstante Faktor $K$?

$Z \ =$

$N \ =$

$K \ =$

5

Berechnen Sie die Nullstellen $p_\text{o1}$ und $p_\text{o1}$. Beachten Sie die Einheit $\rm 1/μs$.

obere Halbebene:    ${\rm Re}\{p_\text{o1}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$
${\rm Im}\{p_\text{o1}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$
untere Halbebene:    ${\rm Re}\{p_\text{o2}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$
${\rm Re}\{p_\text{o2}\} \ =$

$\ \rm1/ \mu s$

6

Berechnen Sie die Pole $p_\text{x1}$ und $p_\text{x2}$. Es gelte $|p_\text{x2}| > p_\text{x1}$|.

${\rm Re}\{p_\text{x1}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$
${\rm Im}\{p_\text{x1}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$
${\rm Re}\{p_\text{x2}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$
${\rm Im}\{p_\text{x2}\} \ =$

$\ \rm 1/ \mu s$

7

Wie kann man ohne Änderung der Nullstellen die Lage der Pole verändern?

Änderung von $R$. $L$ und $C$ gleichbleibend.
Änderung von $L$. $R$ und C gleichbleibend.
Änderung von C. $L$ und $R$ gleichbleibend.

8

Wie muss die Hilfsgröße $A$ verändert werden ($B$ gleichbleibend), damit eine doppelte Polstelle auftritt (aperiodischer Grenzfall)?

$A \ =$

$\rm \cdot 10^6\ 1/s$


Musterlösung

(1)  Nach dem Spannungsteilerprinzip kann für die $p$–Übertragungsfunktion geschrieben werden: $$H_{\rm L}(p)= \frac {pL +{1}/{(pC)}} {R + pL + {1}/{(pC)}}= \frac { p^2 \cdot{LC}+1} {p^2 \cdot{LC} + p \cdot{RC}+ 1} \hspace{0.05cm} .$$

Die beiden gewünschten Grenzübergänge ergeben sich zu $$\underline {H_{\rm L}(p \rightarrow 0)= 1, \hspace{0.2cm}H_{\rm L}(p \rightarrow \infty)= 1} \hspace{0.05cm} .$$

Daraus folgt, dass es sich weder um einen Tiefpass noch um einen Hochpass handeln kann. Sowohl bei sehr niedrigen als auch bei sehr hohen Frequenzen gilt $y(t)=x(t)$.


(2)  Ersetzt man $p$ durch ${\rm j } \cdot 2\pi f$, so erhält man $$H(f)= \frac {1 - (2\pi f)^2 \cdot LC} {1 - (2\pi f)^2 \cdot LC + {\rm j} \cdot 2\pi f \cdot RC} \hspace{0.05cm} .$$

Es gibt also stets eine Frequenz, bei der der Zähler $0$ ist, nämlich die Resonanzfrequenz von $L$ und $C$. Für diese Frequenz $f_0 = 1 \ \rm MHz/2\pi$ wirkt die Reihenschaltung von $L$ und $C$ wie ein Kurzschluss. Daraus folgt: Unabhängig von den Werten von $R$, $L$ und $C$ handelt es sich um eine Bandsperre (Lösungsvorschlag 2).


(3)  Entsprechend dem Angabenblatt gilt: $$A = \frac{R}{2L}= \frac{50\,{\rm \Omega}}{2 \cdot 10\,{\rm \mu H}} = \frac{50\,{\rm \Omega}}{2 \cdot 10^{-5 }\,{\rm \Omega s}}\hspace{0.15cm} \underline {= 2.5} \cdot 10^6 \, \,{1}/{\rm s}\hspace{0.05cm},$$ $$ B = \frac{1}{\sqrt{LC}} = \frac{1}{\sqrt{10^{-5 }\,{\rm \Omega s} \cdot 25 \cdot 10^{-9 }\,{\rm s/\Omega }}}\hspace{0.15cm} \underline {= 2.0} \cdot 10^6 \, \,{1}/{\rm s}\hspace{0.05cm} .$$


(4)  Mit $A=R/(2L)$ und $B^2 = 1/(LC)$ erhält man aus der in der Teilaufgabe (1) ermittelten $p$–Übertragungsfunktion: $$H_{\rm L}(p)= \frac { p^2 + {1}/(LC)} {p^2 + p \cdot{R}/{L} +{1}/(LC)} = \frac { p^2 + B^2} {p^2 + 2A \cdot p + B^2} \hspace{0.05cm} .$$

Zählerpolynom $Z(p)$ und Nennerpolynom $N(p)$ sind jeweils quadratisch ⇒ $\underline {Z = N = 2}$. Der konstante Faktor ergibt sich zu $\underline {K = 1}$.


(5)  Die Lösung der Gleichung $p^2 + B^2 = 0$ führt zum Ergebnis $p = \pm {\rm j} \cdot B$ und damit zu den Nullstellen $${\rm Re}\{ p_{\rm o1}\} \underline {= 0}\hspace{-0.3cm} \hspace{1cm}{\rm Im}\{ p_{\rm o1}\} \underline {=+2.5} \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm s}} \hspace{0.05cm},$$ $$ {\rm Re}\{ p_{\rm o2}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0}\hspace{-0.3cm} \hspace{1cm}{\rm Im}\{ p_{\rm o2}\} \underline {=-2.5} \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm s}} \hspace{0.05cm}.$$

Die Normierung der Frequenzvariablen $p$ und aller Pole und Nullstellen auf die Einheit ($ \ \rm 1/\mu s$) würde die numerische Auswertung vereinfachen, insbesondere im Zeitbereich. Verzichtet man auf die Einheit ganz, so ergeben sich alle $t$–Werte in Mikrosekunden.


(6)  Setzt man das Nennerpolynom $N(p) = 0$, so ergibt sich folgende Bestimmungsgleichung: $$p^2 + 2A \cdot p + B^2 = 0 \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} p_{\rm x1,\hspace{0.05cm}2}= -A \pm \sqrt{A^2 - B^2} \hspace{0.05cm},$$

$${\rm Mit}\hspace{0.2cm}A = 2.5 \cdot 10^6 \, {1}/{\rm s}\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm} \sqrt{A^2 - B^2}= 1.5 \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm s}}\hspace{0.05cm}:$$

$${\rm Re}\{ p_{\rm x1}\}\hspace{0.15cm} \underline {= -1} \cdot 10^6 \, {1}/{{\rm s}}\hspace{0.15cm} \underline {= -1} \, {1}/{{\rm \mu s}}, \hspace{0.2cm}{\rm Im}\{ p_{\rm x1}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0} \hspace{0.05cm},$$ $$ {\rm Re}\{ p_{\rm x2}\} = -4 \cdot 10^6 \, \frac{1}{{\rm s}}\hspace{0.15cm} \underline {= -4} \, \frac{1}{{\rm \mu s}}\hspace{-0.3cm} , \hspace{0.2cm}{\rm Im}\{ p_{\rm x2}\}\hspace{0.15cm} \underline { = 0} \hspace{0.05cm}.$$ Dieses Ergebnis ist nur eindeutig unter Berücksichtigung der Angabe |px2| > |px1|.


(7)  Da man nur eines der Bauelemente ändern soll, müssen $L$ und $C$ gleich bleiben, da sonst auch die Nullstellen verschoben würden  ⇒  man muss den Widerstandswert $R$ ändern  ⇒  Antwort 1.


(8)  Entsprechend dem Ergebnis aus (7) ergibt sich eine doppelte Polstelle für A = B = 2 · 106 1/s. Dazu muss der Ohmsche Widerstand von 50 Ω auf 40 Ω herabgesetzt werden. Der doppelte Pol liegt dann bei –2 · 106 1/s. Oder bei anderer Normierung bei –2 (μs)–1.