Aufgaben:Aufgabe 4.2Z: Gemischte Zufallsgrößen: Unterschied zwischen den Versionen

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:* einem diskreten Anteil bei <i>x</i> = 1 mit der Wahrscheinlichkeit 0.5.  
 
:* einem diskreten Anteil bei <i>x</i> = 1 mit der Wahrscheinlichkeit 0.5.  
 
Die Grafik zeigt links die WDF <i>f<sub>X</sub></i>(<i>x</i>) und rechts die Verteilungsfunktion (kurz VTF) <i>F<sub>X</sub></i>(<i>x</i>).
 
Die Grafik zeigt links die WDF <i>f<sub>X</sub></i>(<i>x</i>) und rechts die Verteilungsfunktion (kurz VTF) <i>F<sub>X</sub></i>(<i>x</i>).
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<b>d)</b>&nbsp;&nbsp;Richtig sind die <u>Lösungsvorschläge 2, 3 und 5</u>. Die untere Grafik zeigt die WDF und die VTF der Zufallsgröße <i>Y</i>. Man erkennt:
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:* <i>Y</i> beinhaltet wie <i>X</i> sowohl einen kontinuierlichen als auch einen diskreten Anteil.
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:* Der diskrete Anteil tritt mit der Wahrscheinlichkeit Pr(<i>Y</i> = 1) = 0.1 auf.
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:* Da <i>F<sub>Y</sub></i>(<i>y</i>) = Pr(<i>Y</i> &#8804; <i>y</i>) gilt,  ergibt sich  der rechtsseitige Grenzwert: <i>F<sub>Y</sub></i>(<i>y</i> = 1) = 0.55.
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:* Der kontinuierliche Anteil ist nicht gleichverteilt; vielmehr liegt eine Dreieckverteilung vor.
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Richtig ist auch der letzte Vorschlag: <i>h</i>(<i>Y</i>) = <i>h</i>(<i>X</i>) = &ndash;&#8734;. Denn: Bei einer jeden Zufallsgröße mit einem diskreten Anteil &ndash; und ist er auch noch so klein, ist die differentielle Entropie gleich minus unendlich.
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Version vom 21. März 2017, 19:14 Uhr

P ID2868 Inf Z 4 2 neu.png

Man spricht von einer gemischten Zufallsgröße, wenn die Zufallsgröße neben einem kontinuierlichen Anteil auch noch diskrete Anteile beinhaltet.

Die Zufallsgröße Y mit der Verteilungsfunktion FY(y) gemäß der unteren Skizze besitzt beispielsweise sowohl einen kontinuierlichen als auch einen diskreten Anteil. Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion fY(y) erhält man aus FY(y) durch Differentiation. Aus dem Sprung bei y = 1 in der Verteilungsfunktion (VTF) wird somit ein „Dirac” in der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (WDF).

In der Teilaufgabe (d) soll die differentielle Entropie h(Y) der Zufallsgröße Y ermittelt werden (in bit), wobei von folgender Gleichung auszugehen ist: $$h(Y) = \hspace{0.1cm} - \hspace{-0.45cm} \int\limits_{{\rm supp}\hspace{0.03cm}(\hspace{-0.03cm}f_Y)} \hspace{-0.35cm} f_Y(y) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} [ f_Y(y) ] \hspace{0.1cm}{\rm d}y \hspace{0.05cm}.$$ In der Teilaufgabe (b) ist die differentielle Entropie h(X) der Zufallsgröße X zu berechnen, deren WDF fX(x) oben skizziert ist. Führt man einen geeigneten Grenzübergang durch, so wird auch aus der Zufallsgröße X eine gemischte Zufallsgröße.

Hinweis: Die Aufgabe gehört zum Kapitel 4.1 des vorliegenden Buches. Weitere Informationen zu gemischten Zufallsgrößen finden Sie im Kapitel 3.2 des Buches „Stochastische Signaltheorie”.


Fragebogen

1

Wie groß ist die WDF–Höhe A von fX(x) um X = 1?

A = 0.5/ε,
A = 0.5/ε + 0.25,
A = 1/ε.

2

Berechnen Sie die differentielle Entropie für verschiedene ε–Werte.

$ε = 0.1: h(X)$ =

$ε = 0.01: h(X)$ =

$ε = 0.001: h(X))$ =

3

Welches Ergebnis liefert der Grenzwert ε → 0?

fX(x) hat nun einen kontinuierlichen und einen diskreten Anteil.
Die differentielle Energie h(X) ist negativ.
Der Betrag |h(X)| ist unendlich groß.

4

Welche Aussagen treffen für die Zufallsgröße Y zu?

Der VTF–Wert an der Stelle y = 1 ist 0.5.
Y beinhaltet einen diskreten und einen kontinuierlichen Anteil..
Der diskrete Anteil Y = 1 tritt mit 10% Wahrscheinlichkeit auf.
Der kontinuierliche Anteil von Y ist gleichverteilt.
Die differentiellen Entropien von X und Y sind gleich.


Musterlösung

a)  Das Integral über die WDF muss 1 ergeben: $$f_X(x) \hspace{0.1cm}{\rm d}x = 0.25 \cdot 2 + (A - 0.25) \cdot \varepsilon \stackrel{!}{=} 1$$ $$\Rightarrow\hspace{0.3cm}(A - 0.25) \cdot \varepsilon \stackrel{!}{=} 0.5 \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} A = 0.5/\varepsilon +0.25\hspace{0.05cm}.$$ Richtig ist also der Lösungsvorschlag 2.

b)  Die differentielle Entropie (in „bit”) ist wie folgt gegeben: $$h(X) = \hspace{0.1cm} \hspace{-0.45cm} \int\limits_{{\rm supp}(f_X)} \hspace{-0.35cm} f_X(x) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{f_X(x)} \hspace{0.1cm}{\rm d}x \hspace{0.05cm}.$$ Wir unterteilen nun das Integral in drei Teilintegrale: $$h(X) \hspace{-0.15cm} = \hspace{-0.15cm} \hspace{-0.25cm} \int\limits_{0}^{1-\varepsilon/2} \hspace{-0.15cm} 0.25 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.25} \hspace{0.1cm}{\rm d}x + \hspace{-0.25cm}\int\limits_{1+\varepsilon/2}^{2} \hspace{-0.15cm} 0.25 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.25} \hspace{0.1cm}{\rm d}x $$ $$\ + \hspace{-0.15cm}\hspace{-0.25cm}\int\limits_{1-\varepsilon/2}^{1+\varepsilon/2} \hspace{-0.15cm} [0.5/\varepsilon + 0.25] \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm} \frac{1}{0.5/\varepsilon + 0.25} \hspace{0.1cm}{\rm d}x $$ $$=\ \hspace{-0.15cm} 2 \cdot 0.25 \cdot 2 \cdot (2-\varepsilon) - (0.5 + 0.25 \cdot \varepsilon) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm}(0.5/\varepsilon +0.25) \hspace{0.05cm}.$$ Insbesondere erhält man

  • für ε = 0.1:

$$h(X) =1.9 - 0.525 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm}(5.25) = 1.9 - 1.256 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.644\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm},$$

  • für ε = 0.01:

$$h(X) =1.99 - 0.5025 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm}(50.25)= 1.99 - 2.84 \hspace{0.15cm}\underline{= -0.850\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}$$

  • für ε = 0.001:

$$h(X) =1.999 - 0.50025 \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm}(500.25) = 1.999 - 8.967 \hspace{0.15cm}\underline{= -6.968\,{\rm bit}} \hspace{0.05cm}.$$ c)  Alle Lösungsvorschläge sind hier zutreffend. Nach dem Grenzübergang ε → 0 erhält man für die differentielle Entropie $$h(X) \hspace{-0.15cm} = \hspace{-0.15cm} \lim\limits_{\varepsilon \hspace{0.05cm}\rightarrow \hspace{0.05cm} 0} \hspace{0.1cm}[(2-\varepsilon) - (0.5 + 0.25 \cdot \varepsilon) \cdot {\rm log}_2 \hspace{0.1cm}(0.5/\varepsilon +0.25)]$$ $$ = \ \hspace{-0.15cm} 2\,{\rm bit} - 0.5 \cdot \lim\limits_{\varepsilon \hspace{0.05cm}\rightarrow \hspace{0.05cm} 0}\hspace{0.1cm}{\rm log}_2 \hspace{0.1cm}(0.5/\varepsilon) \hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} - \infty \hspace{0.05cm}.$$ Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (WDF) ergibt sich in diesem Fall zu $$f_X(x) = \left\{ \begin{array}{c} 0.25 + 0.5 \cdot \delta (x-1) \\ 0 \\ \end{array} \right. \begin{array}{*{20}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \hspace{0.1cm} 0 \le x \le 2, \\ {\rm sonst} \\ \end{array} \hspace{0.05cm}.$$ Es handelt sich demzufolge um eine „gemischte” Zufallsgröße mit

  • einem stochastischen, gleichverteilten Anteil zwischen 0 ≤ x ≤ 2, und
  • einem diskreten Anteil bei x = 1 mit der Wahrscheinlichkeit 0.5.

Die Grafik zeigt links die WDF fX(x) und rechts die Verteilungsfunktion (kurz VTF) FX(x).

P ID2871 Inf Z 4 2c neu.png

d)  Richtig sind die Lösungsvorschläge 2, 3 und 5. Die untere Grafik zeigt die WDF und die VTF der Zufallsgröße Y. Man erkennt:

  • Y beinhaltet wie X sowohl einen kontinuierlichen als auch einen diskreten Anteil.
  • Der diskrete Anteil tritt mit der Wahrscheinlichkeit Pr(Y = 1) = 0.1 auf.
  • Da FY(y) = Pr(Yy) gilt, ergibt sich der rechtsseitige Grenzwert: FY(y = 1) = 0.55.
  • Der kontinuierliche Anteil ist nicht gleichverteilt; vielmehr liegt eine Dreieckverteilung vor.
P ID2872 Inf Z 4 2d neu.png

Richtig ist auch der letzte Vorschlag: h(Y) = h(X) = –∞. Denn: Bei einer jeden Zufallsgröße mit einem diskreten Anteil – und ist er auch noch so klein, ist die differentielle Entropie gleich minus unendlich.