Aufgaben:Aufgabe 1.1Z: Redundanzfreie Binärquelle: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
− | [[Datei:P_ID1257__Dig_Z_1_1.png|right|]] | + | [[Datei:P_ID1257__Dig_Z_1_1.png|right|frame|Diracförmiges Quellensignal]] |
Eine jede digitale Quelle kann durch ihre Quellensymbolfolge | Eine jede digitale Quelle kann durch ihre Quellensymbolfolge | ||
− | $$\langle q_\nu \rangle = \langle \hspace{0.05cm}q_0 \hspace{0.05cm}, q_1 \hspace{0.05cm}, q_2 \hspace{0.05cm}, ... \hspace{0.05cm} \rangle$$ | + | :$$\langle q_\nu \rangle = \langle \hspace{0.05cm}q_0 \hspace{0.05cm}, q_1 \hspace{0.05cm}, q_2 \hspace{0.05cm}, ... \hspace{0.05cm} \rangle$$ |
− | vollständig beschrieben werden, wobei hier entgegen dem Theorieteil die Laufvariable $\nu$ mit 0 beginnt. Entstammt jedes einzelne Symbol $q_\nu$ dem Symbolvorrat { | + | vollständig beschrieben werden, wobei hier entgegen dem Theorieteil die Laufvariable $\nu$ mit $0$ beginnt. Entstammt jedes einzelne Symbol $q_\nu$ dem Symbolvorrat $\{\rm L, H\}$, so spricht man von einer Binärquelle. |
Unter Verwendung des Symbolabstandes $T$ kann man die Quellensymbolfolge $\langle q_\nu \rangle$ in äquivalenter Weise auch durch das diracförmige Quellensignal | Unter Verwendung des Symbolabstandes $T$ kann man die Quellensymbolfolge $\langle q_\nu \rangle$ in äquivalenter Weise auch durch das diracförmige Quellensignal | ||
− | $$q(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot {\rm \delta} ( t - \nu \cdot T)$$ | + | :$$q(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot {\rm \delta} ( t - \nu \cdot T)$$ |
kennzeichnen, was eher einer systemtheoretischen Betrachtungsweise entspricht. Hierbei bezeichnet man $a_\nu$ als die Amplitudenkoeffizienten. Im Falle einer binären unipolaren Digitalsignalübertragung gilt: | kennzeichnen, was eher einer systemtheoretischen Betrachtungsweise entspricht. Hierbei bezeichnet man $a_\nu$ als die Amplitudenkoeffizienten. Im Falle einer binären unipolaren Digitalsignalübertragung gilt: | ||
− | $$a_\nu = \left\{ \begin{array}{c} 1 \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} q_\nu = \mathbf{H} \hspace{0.05cm}, \\ q_\nu = \mathbf{L} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$ | + | :$$a_\nu = \left\{ \begin{array}{c} 1 \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} q_\nu = \mathbf{H} \hspace{0.05cm}, \\ q_\nu = \mathbf{L} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$ |
Entsprechend gilt bei einem bipolaren System: | Entsprechend gilt bei einem bipolaren System: | ||
− | $$a_\nu = \left\{ \begin{array}{c} +1 \\ -1 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} q_\nu = \mathbf{H} \hspace{0.05cm}, \\ q_\nu = \mathbf{L} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$ | + | :$$a_\nu = \left\{ \begin{array}{c} +1 \\ -1 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} q_\nu = \mathbf{H} \hspace{0.05cm}, \\ q_\nu = \mathbf{L} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$ |
+ | |||
In der Grafik ist das diracförmige Quellensignal $q(t)$ einer Binärquelle dargestellt. Von dieser ist bekannt, dass sie redundanzfrei ist. Diese Aussage ist für die Lösung der Aufgabe durchaus relevant. | In der Grafik ist das diracförmige Quellensignal $q(t)$ einer Binärquelle dargestellt. Von dieser ist bekannt, dass sie redundanzfrei ist. Diese Aussage ist für die Lösung der Aufgabe durchaus relevant. | ||
− | + | ||
+ | ''Hinweise:'' | ||
+ | *Die Aufgabe gehört zum Kapitel [[Digitalsignalübertragung/Systemkomponenten_eines_Basisbandübertragungssystems|Systemkomponenten eines Basisbandübertragungssystems]]. | ||
+ | *Bezug genommen wird insbesondere auf den Abschnitt [[Digitalsignalübertragung/Systemkomponenten_eines_Basisbandübertragungssystems#Beschreibungsgr.C3.B6.C3.9Fen_der_digitalen_Quelle|Kenngrößen der digitalen Quelle]]. | ||
+ | *Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein. | ||
+ | *In der Literatur werden die beiden möglichen Binärsymbole meist mit $\rm L$ und $\rm 0$ bezeichnet. Um die etwas verwirrende Zuordnung $a_\nu = 1$ für $q_\nu =\rm 0$ und $a_\nu = 0$ für $q_\nu =\rm L$ zu vermeiden, werden in unserem Lerntutorial die Symbole $\rm L$ („Low”) und $\rm H$ („High”) verwendet. | ||
+ | |||
+ | |||
===Fragebogen=== | ===Fragebogen=== | ||
<quiz display=simple> | <quiz display=simple> | ||
− | + | {Wie groß ist der Symbolabstand $T$? | |
− | Wie groß ist der Symbolabstand? | ||
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $T$ | + | $T \ = \ $ { 2 3% } $\ \rm \mu s$ |
− | {Wie groß ist die von der Quelle abgegebene Bitrate? | + | {Wie groß ist die von der Quelle abgegebene Bitrate $R$? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | $R$ | + | $R \ = \ $ { 500 3% } $\ \rm kbit/s$ |
{Handelt es sich hierbei um die unipolare oder bipolare Repräsentation? | {Handelt es sich hierbei um die unipolare oder bipolare Repräsentation? | ||
Zeile 35: | Zeile 42: | ||
+ Die Symbolfolge ist bipolar. | + Die Symbolfolge ist bipolar. | ||
− | {Wie lautet das Quellensymbol | + | {Wie lautet das Quellensymbol $q_2$? |
|type="[]"} | |type="[]"} | ||
− | + | + | + $q_2 = \rm L$, |
− | - | + | - $q_2 = \rm H$. |
− | {Wie groß ist die Symbolwahrscheinlichkeit | + | {Wie groß ist die Symbolwahrscheinlichkeit $p_{\rm H} = {\rm Pr}(q_\nu = \rm H$)? |
|type="{}"} | |type="{}"} | ||
− | + | $p_{\rm H} \ = \ $ { 0.5 3% } | |
</quiz> | </quiz> |
Version vom 25. Oktober 2017, 15:07 Uhr
Eine jede digitale Quelle kann durch ihre Quellensymbolfolge
- $$\langle q_\nu \rangle = \langle \hspace{0.05cm}q_0 \hspace{0.05cm}, q_1 \hspace{0.05cm}, q_2 \hspace{0.05cm}, ... \hspace{0.05cm} \rangle$$
vollständig beschrieben werden, wobei hier entgegen dem Theorieteil die Laufvariable $\nu$ mit $0$ beginnt. Entstammt jedes einzelne Symbol $q_\nu$ dem Symbolvorrat $\{\rm L, H\}$, so spricht man von einer Binärquelle.
Unter Verwendung des Symbolabstandes $T$ kann man die Quellensymbolfolge $\langle q_\nu \rangle$ in äquivalenter Weise auch durch das diracförmige Quellensignal
- $$q(t) = \sum_{(\nu)} a_\nu \cdot {\rm \delta} ( t - \nu \cdot T)$$
kennzeichnen, was eher einer systemtheoretischen Betrachtungsweise entspricht. Hierbei bezeichnet man $a_\nu$ als die Amplitudenkoeffizienten. Im Falle einer binären unipolaren Digitalsignalübertragung gilt:
- $$a_\nu = \left\{ \begin{array}{c} 1 \\ 0 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} q_\nu = \mathbf{H} \hspace{0.05cm}, \\ q_\nu = \mathbf{L} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$
Entsprechend gilt bei einem bipolaren System:
- $$a_\nu = \left\{ \begin{array}{c} +1 \\ -1 \\ \end{array} \right.\quad \begin{array}{*{1}c} {\rm{f\ddot{u}r}} \\ {\rm{f\ddot{u}r}} \\ \end{array}\begin{array}{*{20}c} q_\nu = \mathbf{H} \hspace{0.05cm}, \\ q_\nu = \mathbf{L} \hspace{0.05cm}. \\ \end{array}$$
In der Grafik ist das diracförmige Quellensignal $q(t)$ einer Binärquelle dargestellt. Von dieser ist bekannt, dass sie redundanzfrei ist. Diese Aussage ist für die Lösung der Aufgabe durchaus relevant.
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Systemkomponenten eines Basisbandübertragungssystems.
- Bezug genommen wird insbesondere auf den Abschnitt Kenngrößen der digitalen Quelle.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- In der Literatur werden die beiden möglichen Binärsymbole meist mit $\rm L$ und $\rm 0$ bezeichnet. Um die etwas verwirrende Zuordnung $a_\nu = 1$ für $q_\nu =\rm 0$ und $a_\nu = 0$ für $q_\nu =\rm L$ zu vermeiden, werden in unserem Lerntutorial die Symbole $\rm L$ („Low”) und $\rm H$ („High”) verwendet.
Fragebogen
Musterlösung
(2) Bei einer redundanzfreien Binärquelle – und nur bei dieser – ist die Bitrate R = 1/T.
Demzufolge ergibt sich hier R = 500 kbit/s.
(3) Die möglichen Amplitudenkoeffizienten sind ±1. Deshalb ist die gegebene Symbolfolge bipolar.
(4) Der Amplitudenkoeffizient a2 kann bei 2T = 4 μs abgelesen werden. Entsprechend der bipolaren Zuordnung folgt aus a2 = –1 für das Symbol: q2 = L.
(5) Auch wenn die Grafik für den hier dargestellten kurzen Zeitabschnitt etwas anderes suggeriert: Bei einer redundanzfreien Binärquelle muss neben der statistischen Unabhängigkeit der Symbole auch die Bedingung pH = pL = 0.5 (gleichwahrscheinliche Symbole) gelten.