Aufgaben:Aufgabe 1.6: AKF und LDS bei Rice–Fading: Unterschied zwischen den Versionen
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{Berechnen Sie den quadratischen Mittelwert ${\rm E}[|z(t)|^2]$ für verschiedene Werte von $|z_0|^2$. Es gelte $\sigma^2 = 1$. | {Berechnen Sie den quadratischen Mittelwert ${\rm E}[|z(t)|^2]$ für verschiedene Werte von $|z_0|^2$. Es gelte $\sigma^2 = 1$. | ||
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− | $|z_0|^2 = 0: {\rm E}[|z(t)|^2] \ = \ $ { 2 3% } $\ \rm $ | + | $|z_0|^2 = 0\text{:} \hspace{0.4cm} {\rm E}[|z(t)|^2] \ = \ $ { 2 3% } $\ \rm $ |
− | $|z_0|^2 = 2: {\rm E}[|z(t)|^2] \ = \ $ { 4 3% } $\ \rm $ | + | $|z_0|^2 = 2\text{:} \hspace{0.4cm} {\rm E}[|z(t)|^2] \ = \ $ { 4 3% } $\ \rm $ |
− | $|z_0|^2 = 10: {\rm E}[|z(t)|^2] \ = \ $ { 12 3% } $\ \rm $ | + | $|z_0|^2 = 10\text{:} \hspace{0.4cm} {\rm E}[|z(t)|^2] \ = \ $ { 12 3% } $\ \rm $ |
{Wie unterscheiden sich die Autokorrelationsfunktionen (kurz: AKF) des schwarzen, des blauen und des grünen Kanals? | {Wie unterscheiden sich die Autokorrelationsfunktionen (kurz: AKF) des schwarzen, des blauen und des grünen Kanals? |
Version vom 30. Oktober 2017, 13:40 Uhr
Man spricht dann von Rice–Fading, wenn der den Mobilfunkkanal beschreibende komplexe Faktor $z(t)$ neben der rein stochastischen Komponente $x(t) + j \cdot y(t)$ zusätzlich einen deterministischen Anteil der Form $x_0 + j \cdot y_0$ aufweist. Die Gleichungen des Rice–Fadings lassen sich in aller Kürze wie folgt zusammenfassen:
- $$r(t) = z(t) \cdot s(t) ,$$
- $$z(t) = x(t) + {\rm j} \cdot y(t) ,$$
- $$x(t) = u(t) + x_0 ,$$
- $$y(t) = v(t) + y_0 .$$
Dabei gilt:
- Der direkte Pfad wird durch die komplexe Konstante $z_0 = x_0 + j \cdot y_0$ beschrieben. Der Betrag dieser zeitinvarianten Komponente ist
- $$|z_0| = \sqrt{x_0^2 + y_0^2}\hspace{0.05cm}.$$
- $u(t)$ und $\upsilon(t)$ sind Musterfunktionen mittelwertfreier Gaußscher Zufallsprozesse, beide mit Varianz $\sigma^2$ und miteinander nicht korreliert. Sie berücksichtigen Streu–, Brechungs– und Beugungseffekte auf einer Vielzahl von indirekten Pfaden.
- Der Betrag $a(t) = |z(t)|$ besitzt eine Rice–WDF, eine Eigenschaft, die für die Namensgebung dieses speziellen Mobilfunkkanals verantwortlich ist. Die WDF–Gleichung lautet für $a ≥ 0$:
- $$f_a(a) = \frac{a}{\sigma^2} \cdot {\rm exp} [ -\frac{a^2 + |z_0|^2}{2\sigma^2}] \cdot {\rm I}_0 \left [ \frac{a \cdot |z_0|}{\sigma^2} \right ]\hspace{0.05cm}, \hspace{0.2cm}{\rm I }_0 (u) = \sum_{k = 0}^{\infty} \frac{ (u/2)^{2k}}{k! \cdot \Gamma (k+1)} \hspace{0.05cm}.$$
Die Grafik zeigt die Rice–WDF für $|z_0|^2 = 0, 2, 4, 10$ und $20$. Für alle Kurven gilt $\sigma = 1 ⇒ \sigma^2 = 1$.
In dieser Aufgabe betrachten wir aber nicht die WDF des Betrags, sondern die AKF des komplexen Faktors $z(t)$,
- $$\varphi_z ({\rm \Delta}t) = {\rm E}\left [ z(t) \cdot z^{\star}(t + {\rm \Delta}t)\right ] \hspace{0.05cm},$$
sowie das dazugehörige Leistungsdichtespektrum
- $${\it \Phi}_z (f_{\rm D}) \hspace{0.3cm} \circ\!\!-\!\!\!-\!\!\!-\!\!\bullet \hspace{0.3cm} \varphi_z ({\rm \Delta}t) \hspace{0.05cm}.$$
Hinweis:
- Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel Nichtfrequenzselektives Fading mit Direktkomponente dieses Buches sowie die Kapitel Autokorrelationsfunktion (AKF) und Leistungsdichtespektrum (LDS) im Buch „Stochastische Signaltheorie”.
Fragebogen
Musterlösung
2. Es ist offensichtlich, dass
- $f_x(x)$ von $x_0$ abhängt,
- $f_y(y)$ von $y_0$ abhängt,
- $f_{\rm \phi}(\phi)$ vom Verhältnis $y_0/x_0$ abhängt.
Die angegebene Gleichung für die WDF $f_a(a)$ zeigt, dass der Betrag $a$ nur von $|z_0|$ abhängt.
Für die AKF gilt mit $z(t) = x(t) + j \cdot y(t)$:
- $$\varphi_z ({\rm \Delta}t) \hspace{-0.1cm} \ = \ \hspace{-0.1cm} {\rm E}\left [ z(t) \cdot z^{\star}(t + {\rm \Delta}t)\right] =$$
- $$ \hspace{-0.1cm} = \ \hspace{-0.1cm} {\rm E}\left [ \left ( x(t) + {\rm j} \cdot y(t) \right )\cdot (x(t + {\rm \Delta}t) - {\rm j} \cdot (y(t+ {\rm \Delta}t)\right ] \hspace{0.05cm}.$$
Aufgrund der statistischen Unabhängigkeit zwischen Real– und Imaginärteil kann man die Gleichung wie folgt vereinfachen:
- $$\varphi_z ({\rm \Delta}t) = {\rm E}\left [ x(t) \cdot x(t + {\rm \Delta}t)\right ] + {\rm E}\left [ y(t) \cdot y(t + {\rm \Delta}t)\right ] \hspace{0.05cm}.$$
Der erste Anteil ergibt mit $x(t) = u(t) + x_0$ und $t' = t + \Delta t$:
- $${\rm E}\left [ x(t) \cdot x(t')\right ] = {\rm E}\left [ u(t) \cdot u(t')\right ] + x_0 \cdot {\rm E}\left [ u(t) \right ] + x_0 \cdot {\rm E}\left [ u(t') \right ] + x_0^2\hspace{0.05cm},$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm} {\rm E}\left [ x(t) \cdot x(t + {\rm \Delta}t)\right ] = {\rm E}\left [ u(t) \cdot u(t + {\rm \Delta}t)\right ] + x_0^2 = \varphi_u ({\rm \Delta}t) + x_0^2 \hspace{0.05cm}.$$
Hierbei ist berücksichtigt, dass die Gaußsche Zufallsgröße $u(t)$ mittelwertfrei ist und die Varianz $\sigma^2$ besitzt.
In gleicher Weise erhält man mit $y(t) = \upsilon (t) + y_0$:
- $${\rm E}\left [ y(t) \cdot y(t + {\rm \Delta}t)\right ] = \ ... \ = \varphi_v ({\rm \Delta}t) + y_0^2$$
- $$\Rightarrow \hspace{0.3cm} \varphi_z ({\rm \Delta}t) = \varphi_u ({\rm \Delta}t) + \varphi_v ({\rm \Delta}t) + x_0^2 + y_0^2 = 2 \cdot \varphi_u ({\rm \Delta}t) + |z_0|^2 \hspace{0.05cm}.$$
Wenn aber die AKF $\varphi_z(\Delta t)$ nur von $|z_0^2|$ abhängt, dann gilt dies auch für die Fouriertransformierte „LDS”. Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 3, 5 und 6.
3. Der quadratische Mittelwert könnte zum Beispiel aus der Betrags–WDF berechnet werden:
- $${\rm E}\left [ |z(t)|^2 \right ] = {\rm E}\left [ a^2 \right ] = \int_{0}^{\infty}a^2 \cdot f_a(a)\hspace{0.15cm}{\rm d}a \hspace{0.05cm}.$$
Gleichzeitig ist der quadratische Mittelwert – also die Leistung – auch durch die AKF bestimmt:
- $${\rm E}\left [ |z(t)|^2 \right ] = \varphi_z ({\rm \Delta}t = 0) = 2 \cdot \varphi_u ({\rm \Delta}t = 0) + |z_0|^2 = 2 \cdot \sigma^2 + |z_0|^2 \hspace{0.05cm}.$$
Mit $\sigma = 1$ erhält man somit folgende numerische Ergebnisse:
- $$ \ \ |z_0|^2 = 0 \hspace{-0.1cm} \ : \ \hspace{0.3cm}{\rm E}\left [ |z(t)|^2 \right ] = 2 + 0 \hspace{0.15cm} \underline{ = 2} \hspace{0.05cm},$$
- $$ \ \ |z_0|^2 = 2 \hspace{-0.1cm} \ : \ \hspace{0.3cm}{\rm E}\left [ |z(t)|^2 \right ] = 2 + 2 \hspace{0.15cm} \underline{ = 4} \hspace{0.05cm},$$
- $$|z_0|^2 = 10 \hspace{-0.1cm} \ : \ \hspace{0.3cm}{\rm E}\left [ |z(t)|^2 \right ] = 2 + 10 \hspace{0.15cm} \underline{ = 12} \hspace{0.05cm}.$$
4. Richtig ist der Lösungsvorschlag 1, wie bereits in der Musterlösung zu (2) hergeleitet. Richtig wären die folgenden Aussagen:
- Die „blaue” AKF liegt um 4 über der „schwarzen”.
- Die „grüne” AKF liegt um 6 über der „blauen”.
5. Alle Lösungsvorschläge treffen zu.
- Das „schwarze” LDS ist ein Jakes–Spektrum und damit auch kontinuierlich, das heißt, innerhalb eines Intervalls sind alle Frequenzen vorhanden.
- In der Autokorrelationsfunktion (AKF) des blauen bzw. des grünen Kanals tritt zusätzlich die Konstante $|z_0|^2$ auf.
- Im Leistungsdichtespektrum (LDS) ergeben sich wegen dieser Konstanten in der AKF jeweils Diracfunktionen bei der Dopplerfrequenz $f_{\rm D} = 0$ mit dem Gewicht $|z_0|^2$.