Aufgaben:Aufgabe 3.4Z: Verschiedene Allpässe: Unterschied zwischen den Versionen

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Wir gehen zunächst von einem Vierpol mit der folgenden Übertragungsfunktion aus:
 
Wir gehen zunächst von einem Vierpol mit der folgenden Übertragungsfunktion aus:
 
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac {1-{p}/{A}} {1+{p}/{A}}.$$
 
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:$$H(f) =  {\rm e}^{-a(f)\hspace{0.05cm}}\cdot {\rm e}^{- \hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}b(f)},$$
 
darstellbar durch die Dämpfungsfunktion  $a(f)$  und die Phasenfunktion  $b(f)$.
 
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Die obere Grafik zeigt eine so genannte Allpass–Schaltung, wobei der komplexe Widerstand  $Z_1$  eine Induktivität und der komplexe Widerstand  $Z_2$   eine Kapazität bezeichnet:
 
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Bei reflexionsfreier Anpassung am Eingang und Ausgang mit
 
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:$$Z_{\rm I}=Z_{\rm A} = \sqrt{Z_1 \cdot Z_2} = \sqrt{{L}/{C}}$$
 
:$$Z_{\rm I}=Z_{\rm A} = \sqrt{Z_1 \cdot Z_2} = \sqrt{{L}/{C}}$$
gilt für die $p$–Übertragungsfunktion der Schaltung $\rm A$ (siehe obere Grafik):
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:$$H_{\rm L}(p)=  \frac {Y_{\rm L}(p)} {X_{\rm L}(p)}=  \frac {Z_2-Z_1} {Z_1+2 \cdot \sqrt{Z_1 \cdot Z_2}+Z_2}\hspace{0.05cm}.$$
 
:$$H_{\rm L}(p)=  \frac {Y_{\rm L}(p)} {X_{\rm L}(p)}=  \frac {Z_2-Z_1} {Z_1+2 \cdot \sqrt{Z_1 \cdot Z_2}+Z_2}\hspace{0.05cm}.$$
  
Die Schaltung  $\rm B$  ist durch die  $p$–Übertragungsfunktion festgelegt. Sie ist dadurch charakterisiert, dass  
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Die Schaltung  $\rm B$  ist durch die  $p$–Übertragungsfunktion festgelegt.  Sie ist dadurch charakterisiert, dass  
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*spiegelbildlich zu den Nullstellen (in der rechten Halbebene) liegen.
 
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{Geben Sie die Nullstelle &nbsp;$p_{\rm o}$&nbsp; und den Pol &nbsp;$p_{\rm x}$&nbsp; von &nbsp;$H_{\rm L}(p)=  (1 -p/A)/(1 +p/A)$&nbsp; an. <br>Wie groß ist der konstante Faktor $K$?
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{Geben Sie die Nullstelle &nbsp;$p_{\rm o}$&nbsp; und den Pol &nbsp;$p_{\rm x}$&nbsp; von &nbsp;$H_{\rm L}(p)=  (1 -p/A)/(1 +p/A)$&nbsp; an. &nbsp;Wie groß ist der konstante Faktor&nbsp; $K$?
 
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$K \ = \ $  { -1.03--0.97 }
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- Die Dämpfungsfunktion &nbsp;$a(f)$&nbsp; zeigt Tiefpassverhalten.
 
- Die Dämpfungsfunktion &nbsp;$a(f)$&nbsp; zeigt Tiefpassverhalten.
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{Berechnen Sie den Phasenverlauf &nbsp;$b(f)$. Welche Phasenwerte ergeben sich für die angegebenen Frequenzen?
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$b(f = A/2 \pi) \ = \ $  { 90 3% } $\ \rm Grad$
 
$b(f = A/2 \pi) \ = \ $  { 90 3% } $\ \rm Grad$
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{Berechnen Sie die &nbsp;$p$&ndash;Übertragungsfunktion von Schaltung &nbsp;$\rm A$. Welche Aussagen lassen sich daraus ableiten?
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+ Die Dämpfung &nbsp;$a(f)$&nbsp; ist konstant gleich $0 \ \rm (Np)$.
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+ Die Dämpfung &nbsp;$a(f)$&nbsp; ist konstant gleich&nbsp; $0 \ \rm (Np)$.
 
- Die Phase &nbsp;$b(f)$&nbsp; steigt linear mit der Frequenz &nbsp;$f$&nbsp; an.
 
- Die Phase &nbsp;$b(f)$&nbsp; steigt linear mit der Frequenz &nbsp;$f$&nbsp; an.
 
- $b(f)$&nbsp; ist die Hilbert&ndash;Transformierte von &nbsp;$a(f)$.
 
- $b(f)$&nbsp; ist die Hilbert&ndash;Transformierte von &nbsp;$a(f)$.
  
  
{Welche Aussagen können aus dem Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Diagramm von Schaltung &nbsp;$\rm B$ abgeleitet werden?
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{Welche Aussagen können aus dem Pol&ndash;Nullstellen&ndash;Diagramm von Schaltung &nbsp;$\rm B$&nbsp; abgeleitet werden?
 
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+ Die Dämpfung &nbsp;$a(f)$&nbsp; ist konstant.
 
+ Die Dämpfung &nbsp;$a(f)$&nbsp; ist konstant.

Version vom 31. Oktober 2019, 17:19 Uhr

Allpass in zwei verschiedene Varianten

Wir gehen zunächst von einem Vierpol mit der folgenden Übertragungsfunktion aus:

$$H_{\rm L}(p)= \frac {1-{p}/{A}} {1+{p}/{A}}.$$

Ermittelt werden soll aus dieser der herkömmliche Fourier–Frequenzgang

$$H(f) = {\rm e}^{-a(f)\hspace{0.05cm}}\cdot {\rm e}^{- \hspace{0.05cm}{\rm j} \hspace{0.05cm}\cdot \hspace{0.05cm}b(f)},$$

darstellbar durch die Dämpfungsfunktion  $a(f)$  und die Phasenfunktion  $b(f)$.


Die obere Grafik zeigt eine so genannte Allpass–Schaltung, wobei der komplexe Widerstand  $Z_1$  eine Induktivität und der komplexe Widerstand  $Z_2$  eine Kapazität bezeichnet:

$$Z_1 = p \cdot L\hspace{0.05cm},\hspace{0.2cm}Z_2 = \frac{1}{p \cdot C}\hspace{0.05cm}.$$

Bei reflexionsfreier Anpassung am Eingang und Ausgang mit

$$Z_{\rm I}=Z_{\rm A} = \sqrt{Z_1 \cdot Z_2} = \sqrt{{L}/{C}}$$

gilt für die  $p$–Übertragungsfunktion der Schaltung  $\rm A$  (siehe obere Grafik):

$$H_{\rm L}(p)= \frac {Y_{\rm L}(p)} {X_{\rm L}(p)}= \frac {Z_2-Z_1} {Z_1+2 \cdot \sqrt{Z_1 \cdot Z_2}+Z_2}\hspace{0.05cm}.$$

Die Schaltung  $\rm B$  ist durch die  $p$–Übertragungsfunktion festgelegt.  Sie ist dadurch charakterisiert, dass

  • alle Pole (in der linken  $p$–Halbebene)
  • spiegelbildlich zu den Nullstellen (in der rechten Halbebene) liegen.





Hinweis:


Fragebogen

1

Geben Sie die Nullstelle  $p_{\rm o}$  und den Pol  $p_{\rm x}$  von  $H_{\rm L}(p)= (1 -p/A)/(1 +p/A)$  an.  Wie groß ist der konstante Faktor  $K$?

$K \ = \ $

$p_{\rm o} \ = \ $

$\ \cdot A$
$p_{\rm x} \ = \ $

$\ \cdot A$

2

Berechnen Sie die Dämpfungsfunktion  $a(f)$.  Welche Aussagen treffen zu?

Die Dämpfungsfunktion  $a(f)$  zeigt Tiefpassverhalten.
Die Dämpfungsfunktion  $a(f)$  ist konstant.
Das obige Ergebnis gilt allgemein für  $p_{\rm x} = - p_{\rm o}$.

3

Berechnen Sie den Phasenverlauf  $b(f)$.  Welche Phasenwerte ergeben sich für die angegebenen Frequenzen?

$b(f = A/2 \pi) \ = \ $

$\ \rm Grad$
$b(f = A/ \pi)\ = \ $

$ \rm Grad$
$b(f → ∞) \ = \ $

$ \rm Grad$

4

Berechnen Sie die  $p$–Übertragungsfunktion von Schaltung  $\rm A$.  Welche Aussagen lassen sich daraus ableiten?

Die Dämpfung  $a(f)$  ist konstant gleich  $0 \ \rm (Np)$.
Die Phase  $b(f)$  steigt linear mit der Frequenz  $f$  an.
$b(f)$  ist die Hilbert–Transformierte von  $a(f)$.

5

Welche Aussagen können aus dem Pol–Nullstellen–Diagramm von Schaltung  $\rm B$  abgeleitet werden?

Die Dämpfung  $a(f)$  ist konstant.
Für die Phasenfunktion gilt  $b(f =0) =0$.


Musterlösung

(1)  Durch Umformung der angegebenen  $p$–Übertragungsfunktion ergibt sich

$$H_{\rm L}(p)= \frac {1-{p}/{A}} {1+{p}/{A}}= -1 \cdot \frac {p-A} {p+A}\hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm}\hspace{0.15cm} \underline{K =- 1}, \hspace{0,2cm} \hspace{0.15cm} \underline{p_{\rm o}/A = 1} ,\hspace{0,2cm} \hspace{0.15cm} \underline{ p_{\rm x}/A = -1} \hspace{0.05cm} .$$


(2)  Richtig ist sind die Aussagen 2 und 3:

  • Setzt man  $p = {\rm j} \cdot 2 \pi f$, so erhält man:
$$H(f)= \frac {1-{\rm j \cdot 2\pi \it f}/A} {1+{\rm j \cdot 2\pi \it f}/A}\hspace{0.05cm} .$$
  • Der Betrag eines Quotienten ist gleich dem Quotienten der Beträge:
$$|H(f)|= \frac {|1-{{\rm j} \cdot 2\pi f}/A|} {|1+{\rm j \cdot 2\pi \it f}/A|}= \frac {\sqrt{1+(2\pi f/A)^2}} {\sqrt{1+(2\pi f/A)^2}}= 1\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm} a(f)= -{\rm ln} \hspace{0.1cm} |H(f)|= 0\hspace{0.2cm}({\rm Np \hspace{0.2cm}oder \hspace{0.2cm}dB})\hspace{0.05cm} .$$
  • Aber auch die  $\text{Aussage 3}$  ist richtig, wie aus der Theorieseite „Grafische Ermittlung der Dämpfung” zu ersehen ist.



(3)  Die Phasenfunktion  $b(f)$  kann wie folgt berechnet werden:

$$b(f)= -{\rm arc} \hspace{0.1cm} H(f) \hspace{0.25cm} = \hspace{0.2cm} {\rm arctan } \hspace{0.1cm} ({2\pi f}/{A}) - {\rm arctan } \hspace{0.1cm} ({-2\pi f}/{A}) = 2 \cdot {\rm arctan } \hspace{0.1cm} ({2\pi f}/{A}),$$
$$b(f= {A}/{2\pi})= 2 \cdot {\rm arctan } \hspace{0.1cm}(1) = 2 \cdot 45^\circ \hspace{0.15cm} \underline{ = 90^\circ}\hspace{0.05cm},$$
$$ b(f= {A}/{\pi})=2 \cdot {\rm arctan } \hspace{0.1cm}(2) = 2 \cdot 63.4^\circ \hspace{0.15cm} \underline{= 126.8^\circ}\hspace{0.05cm} ,$$
$$ b(f \rightarrow \infty)=2 \cdot {\rm arctan } \hspace{0.1cm}(\infty) = 2 \cdot 90^\circ \hspace{0.15cm} \underline{= 180^\circ}\hspace{0.05cm} .$$

Zu den gleichen Ergebnissen kommt man nach der Vorgehensweise nach der Seite „Grafische Ermittlung der Phase” im Theorieteil.


(4)  Richtig ist nur die Aussage 1:

  • Die angegebene  $p$–Übertragungsfunktion lässt sich wie folgt darstellen:
$$H_{\rm L}(p)= \frac {Z_2-Z_1} {Z_1+2 \cdot \sqrt{Z_1 \cdot Z_2}+Z_2}= \frac {(\sqrt{Z_2}-\sqrt{Z_1})(\sqrt{Z_2}+\sqrt{Z_1})} {(\sqrt{Z_2}+\sqrt{Z_1})^2}= \frac {\sqrt{Z_2}-\sqrt{Z_1}} {\sqrt{Z_2}+\sqrt{Z_1}}\hspace{0.05cm}.$$
  • Mit  $Z_1 = p \cdot L$  und  $Z_2 = 1/(p \cdot C)$  erhält man weiter:
$$H_{\rm L}(p)= \frac {\sqrt{{1}/(pC)}-\sqrt{pL}} {\sqrt{{1}/(pC)}+\sqrt{pL}} = \frac {1- p \cdot \sqrt{LC}} {1+ p \cdot \sqrt{LC}} = -1 \cdot \frac {p-\sqrt{{1}/(LC)}} {p+\sqrt{{1}/(LC)}}\hspace{0.3cm} \Rightarrow \hspace{0.3cm}A = \sqrt{{1}/(LC)}: \hspace{0.2cm}H_{\rm L}(p)= -1 \cdot \frac {p-A} {p+A}\hspace{0.05cm}.$$

Es ergibt sich die gleiche Übertragungsfunktion, wie in der Teilaufgabe (1) berechnet. Daraus folgt, dass nur die Aussage 1 richtig ist:

  • Der Dämpfungsverlauf ist  $a(f) = 0\ \rm (Np)$. Keine Frequenz wird gedämpft oder verstärkt. Man spricht deshalb auch von einem „Allpass”.
  • Die zweite Aussage ist falsch. Der Phasenverlauf  $b(f)$  ist nicht linear, sondern vielmehr gekrümmt, wie in der Teilaufgabe (3) berechnet.
  • Die Hilbert–Transformierte der Konstanten  $a(f) = 0$  müsste zur Phasenfunktion  $b(f) = 0$  führen, wie im Theorieteil gezeigt. Das heißt, dass die Aussage 3 falsch ist.
  • Nur bei minimalphasigen Systemen hängen die Dämpfungsfunktion  $a(f)$  und Phasenfunktion  $b(f)$  über die Hilbert–Transformation zusammen.
  • Bei einem solchen Minimum–Phasen–System liegen aber alle Pole und Nullstellen in der linken $p$–Halbebene, was hier nicht zutrifft   ⇒   ein Allpass ist kein Minimum–Phasen–System.


(5)  Beide Aussagen sind richtig:

  • Wie bereits in der Teilaufgabe (2) festgestellt wurde, ergibt sich immer dann eine konstante Dämpfung, wenn es zu jedem Pol in der linken $p$–Halbebene eine entsprechende Nullstelle in der rechten Halbebene gibt   ⇒   die Schaltung $\rm B$ zeigt ebenfalls Allpass–Charakteristik.
  • Da  $b(f)$  stets eine unsymmetrische Funktion ist, gilt  $b(f= 0) = 0$  ganz allgemein.
  • Das heißt für jede Spektralfunktion  $H(f)$, deren Fourier–Rücktransformierte reell ist.