Aufgaben:Aufgabe 3.15: Data Processing Theorem: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LNTwww
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Informationstheorie/Anwendung auf die Digitalsignalübertragung }} [[Datei:|right|]] ===Fragebogen=== <quiz display=simple> {Multi…“)
 
Zeile 3: Zeile 3:
 
}}
 
}}
  
[[Datei:|right|]]
+
[[Datei:P_ID2818__Inf_A_3_14.png|right|]]
 
+
Wir betrachten die folgende Datenverarbeitungskette:
 +
:* Binäre Eingangsdaten $X$ werden durch den Prozessor $1$ verarbeitet, der durch bedingte Wahrscheinlichkeiten $(P_Y|X)$ beschreibbar ist. Dessen Ausgangsgröße ist $Y$.
 +
:* Ein zweiter Prozessor mit der Zufallsgröße $Y$ am Eingang und der Zufallsgröße $Z$ am Ausgang ist durch $P_{Z|Y} $gegeben. $Z$ hängt allein von $Y$ ab (entweder deterministisch oder stochastisch) und ist unabhängig von $X$:
 +
$$P_{Z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} XY\hspace{-0.03cm}}(z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} x, y) =P_{Z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Y\hspace{-0.03cm}}(z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} y) \hspace{0.05cm}.$$
 +
Hierbei wurde folgende Nomenklatur benutzt:
 +
$$x \in X = \{0, 1\}\hspace{0.02cm},\hspace{0.3cm} y \in Y = \{0,1\}\hspace{0.02cm},\hspace{0.3cm} z \in Z = \{0, 1\}\hspace{0.02cm}.$$
 +
Die Verbund–Wahrscheinlichkeitsfunktion (englisch: ''Joint Probability Mass Function'') lautet:
 +
$$P_{XYZ}(x, y, z) = P_{X}(x) \cdot P_{Y\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} X\hspace{-0.03cm}}(y\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} x)\cdot P_{Z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Y\hspace{-0.03cm}}(z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} y) \hspace{0.05cm}.$$
 +
Das bedeutet auch: $X → Y → Z$ bilden eine [http://www.lntwww.de/Stochastische_Signaltheorie/Markovketten Markovkette]. Für eine solche gilt das Data Processing Theorem mit folgender Konsequenz:
 +
$$I(X;Z) \hspace{-0.15cm}  \le  \hspace{-0.15cm}I(X;Y ) \hspace{0.05cm},\\ I(X;Z) \hspace{-0.15cm}  \le  \hspace{-0.15cm} I(Y;Z ) \hspace{0.05cm}.$$
 +
Das Theorem besagt somit:
 +
:* Man kann durch Manipulation (''Processing'') der Daten $Y$ keine zusätzliche Information über den Eingang $X$ gewinnen.
 +
:* Datenverarbeitung (durch den Prozessor 2) dient nur dem Zweck, die Information über $X$ besser sichtbar zu machen.
 +
'''Hinweis:''' Die Aufgabe gehört zu [http://www.lntwww.de/Informationstheorie/Anwendung_auf_die_Digitalsignal%C3%BCbertragung Kapitel 3.3].
  
 
===Fragebogen===
 
===Fragebogen===
  
 
<quiz display=simple>
 
<quiz display=simple>
{Multiple-Choice Frage
+
{Wie lässt sich das Ergebnis $I(X; Y) = 1 – H_{bin}(p)$ herleiten?
 
|type="[]"}
 
|type="[]"}
- Falsch
+
+ Über die Eigenschaften eines streng symmetrischen Kanals.
+ Richtig
+
- Weil $H_{bin}(p)$ eine konkave Funktion ist.
 +
- Das Ergebnis gilt für jede Wahrscheinlichkeitsfunktion $P_X(X).$
  
  
{Input-Box Frage
+
{Welche Transinformation ergibt sich für den Prozessor $1$ mit $p = 0.1$?
 
|type="{}"}
 
|type="{}"}
$\alpha$ = { 0.3 }
+
$p = 0.1:  I(X; Y)$ = { 0.531 3% } $bit$
  
 +
{Welche Transinformation ergibt sich für den Prozessor 2 mit $q = 0.2$?
 +
|type="{}"}
 +
$q = 0.2:  I(Y; Z)$ = { 0.278 3% } $bit$
  
 +
{Welche Transinformation ergibt sich für das Gesamtsystem?
 +
|type="{}"}
 +
$p = 0.1, q = 0.2:  I(X; Z)$ = { 0.173 3% } $bit$
  
 +
{Erfüllt dieses Beispiel das Data Processing Theorem?
 +
|type="[]"}
 +
+ ja
 +
- nein
 
</quiz>
 
</quiz>
  

Version vom 28. November 2016, 23:49 Uhr

P ID2818 Inf A 3 14.png

Wir betrachten die folgende Datenverarbeitungskette:

  • Binäre Eingangsdaten $X$ werden durch den Prozessor $1$ verarbeitet, der durch bedingte Wahrscheinlichkeiten $(P_Y|X)$ beschreibbar ist. Dessen Ausgangsgröße ist $Y$.
  • Ein zweiter Prozessor mit der Zufallsgröße $Y$ am Eingang und der Zufallsgröße $Z$ am Ausgang ist durch $P_{Z|Y} $gegeben. $Z$ hängt allein von $Y$ ab (entweder deterministisch oder stochastisch) und ist unabhängig von $X$:

$$P_{Z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} XY\hspace{-0.03cm}}(z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} x, y) =P_{Z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Y\hspace{-0.03cm}}(z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} y) \hspace{0.05cm}.$$ Hierbei wurde folgende Nomenklatur benutzt: $$x \in X = \{0, 1\}\hspace{0.02cm},\hspace{0.3cm} y \in Y = \{0,1\}\hspace{0.02cm},\hspace{0.3cm} z \in Z = \{0, 1\}\hspace{0.02cm}.$$ Die Verbund–Wahrscheinlichkeitsfunktion (englisch: Joint Probability Mass Function) lautet: $$P_{XYZ}(x, y, z) = P_{X}(x) \cdot P_{Y\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} X\hspace{-0.03cm}}(y\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} x)\cdot P_{Z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} Y\hspace{-0.03cm}}(z\hspace{0.01cm}|\hspace{0.01cm} y) \hspace{0.05cm}.$$ Das bedeutet auch: $X → Y → Z$ bilden eine Markovkette. Für eine solche gilt das Data Processing Theorem mit folgender Konsequenz: $$I(X;Z) \hspace{-0.15cm} \le \hspace{-0.15cm}I(X;Y ) \hspace{0.05cm},\\ I(X;Z) \hspace{-0.15cm} \le \hspace{-0.15cm} I(Y;Z ) \hspace{0.05cm}.$$ Das Theorem besagt somit:

  • Man kann durch Manipulation (Processing) der Daten $Y$ keine zusätzliche Information über den Eingang $X$ gewinnen.
  • Datenverarbeitung (durch den Prozessor 2) dient nur dem Zweck, die Information über $X$ besser sichtbar zu machen.

Hinweis: Die Aufgabe gehört zu Kapitel 3.3.

Fragebogen

1

Wie lässt sich das Ergebnis $I(X; Y) = 1 – H_{bin}(p)$ herleiten?

Über die Eigenschaften eines streng symmetrischen Kanals.
Weil $H_{bin}(p)$ eine konkave Funktion ist.
Das Ergebnis gilt für jede Wahrscheinlichkeitsfunktion $P_X(X).$

2

Welche Transinformation ergibt sich für den Prozessor $1$ mit $p = 0.1$?

$p = 0.1: I(X; Y)$ =

$bit$

3

Welche Transinformation ergibt sich für den Prozessor 2 mit $q = 0.2$?

$q = 0.2: I(Y; Z)$ =

$bit$

4

Welche Transinformation ergibt sich für das Gesamtsystem?

$p = 0.1, q = 0.2: I(X; Z)$ =

$bit$

5

Erfüllt dieses Beispiel das Data Processing Theorem?

ja
nein


Musterlösung

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.