Codebeschreibung mit Zustands– und Trellisdiagramm

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Zustandsdefinition für ein Speicherregister (1)


Ein Faltungscodierer kann auch als Automat mit endlicher Anzahl von Zuständen aufgefasst werden. Die Zustandsanzahl ergibt sich dabei aus der Zahl der Speicherelemente  ⇒  Gedächtnis m zu 2m.

Faltungscodierer mit k = 1, n = 2 und m = 2

Im Kapitel 3.3 gehen wir meist vom gezeichneten Faltungscodierer aus, der durch folgende Kenngrößen charakterisiert wird:

  • k = 1, n = 2  ⇒  Coderate R = 1/2,
  • Gedächtnis m = 2  ⇒  Einflusslänge ν = 3,
  • Übertragungsfunktionsmatrix in Oktalform (7, 5)  ⇒  G(D) =(1 + D + D2, 1 + D2).

Die Codesequenz zum Zeitpunkt i  ⇒  xi = (xi(1), xi(2)) hängt außer vom Informationsbit ui auch vom Inhalt (ui–1, ui–2) des Speichers ab. Hierfür gibt es 2m = 4 Möglichkeiten, die man als die Zustände S0, S1, S2 und S3 bezeichnet. Der Registerzustand Sμ sei dabei über den Index definiert:

\[\mu = u_{i-1} + 2 \cdot u_{i-2}\hspace{0.05cm}, \hspace{0.5cm}{\rm allgemein\hspace{-0.1cm}:}\hspace{0.15cm} \mu = \sum_{l = 1}^{m} \hspace{0.1cm}2\hspace{0.03cm}^{l-1} \cdot u_{i-l} \hspace{0.05cm}.\]

Im Englischen verwendet man für „Zustand” den Begriff State. Entsprechend ist auch im deutschen Text manchmal vom Registerstatus die Rede.

Um Verwechslungen zu vermeiden, unterscheiden wir im Weiteren durch Groß– bzw. Kleinbuchstaben:

  • die möglichen Zustände Sμ mit den Indizes 0 ≤ μ ≤ 2m – 1,
  • die aktuellen Zustände si zu den Zeitpunkten i = 1, 2, 3, ....

Auf der nächsten Seite verdeutlichen wir die Zustände an einem Beispiel.

Zustandsdefinition für ein Speicherregister (2)


: Die folgende Grafik zeigt für obigen Faltungscodierer jeweils den Beginn (i ≤ 15)
  • der Informationssequenz u  ⇒  Informationsbits ui,
  • der aktuellen Zustände si ∈ {S0, S1, S2, S3} zu den Zeitpunkten i, sowie
  • der jeweiligen Codesequenzen xi = (xi</sb>(1), xi</sb>(2)).

Zur Verdeutlichung der Registerzustände Sμ

Die Farbkennzeichnungen sollen den Übergang zu den nachfolgenden Grafiken auf den nächsten Seiten erleichtern. Man erkennt aus obiger Darstellung beispielsweise:

  • Zum Zeitpunkt i = 5 gilt ui–1 = u4 = 0, ui–2 = u3 = 1. Das heißt, der Automat befindet sich im Zustand s5 = S2. Mit dem Informationsbit ui = u5 = 0 erhält man die Codesequenz x5 = (11).
  • Der Zustand für den Zeitpunkt i = 6 ergibt sich aus ui–1 = u5 = 0 und ui–2 = u4 = 0 zu s6 = S0. Wegen u6 = 0 wird nun x6 = (00) ausgegeben und der neue Zustand s7 ist wiederum S0.
  • Auch zum Zeitpunkt i = 12 wird wegen u12 = 0 die Codesequenz x12 = (11) ausgegeben und man geht vom Zustand s12 = S2 in den Zustand s13 = S0 über.
  • Dagegen wird zum Zeitpunkt i = 9 die Codesequenz (00) ausgegeben und auf <nobr>s9 = S2</nobr> folgt <nobr>s10 = S1.</nobr> Gleiches gilt auch für i = 15. In beiden Fällen lautet das aktuelle Informationsbit ui = 1.


Aus diesem Beispiel ist zu erkennen, dass die Codesequenz xi zum Zeitpunkt i allein

  • vom aktuellen Zustand si = Sμ (0 ≤ μ ≤ 2m – 1), sowie
  • vom aktuellen Informationsbit ui

abhängt. Ebenso wird der Nachfolgezustand si+1 allein durch si und ui bestimmt. Diese Eigenschaften werden im so genannten Zustandsübergangsdiagramm auf der nächsten Seite berücksichtigt.