Aufgabe 3.3Z: Rechteck- und Diracimpuls
Wir betrachten hier eine Vielzahl von symmetrischen Rechteckfunktionen $x_k(t)$. Die Rechtecke unterscheiden sich durch unterschiedliche Amplituden (Höhen)
- $$A_k = k \cdot A$$
und unterschiedliche Impulsdauern (Breiten)
- $$T_k = T/k.$$
Hierbei sei k ein beliebiger positiver Wert. Der im Bild rot dargestellte Rechteckimpuls $x_1(t)$ hat die Amplitude $A_1 = \text{A} = 2 \text{V}$ und die Dauer $T_1 = \text{T} = 500 \text{$\mu$s}$. Der blau gezeichnete Impuls x2(t) ist halb so breit ($T_2 = 250 \text{$\mu$s}$), aber doppelt so hoch ($A_2 = 4 \text{V}$).
Hinweise:
- Die Aufgabe gehört zum Kapitel Einige Sonderfälle impulsartiger Signale.
- Sollte die Eingabe des Zahlenwertes „0” erforderlich sein, so geben Sie bitte „0.” ein.
- Gegeben sind weiterhin folgende trigonometrischen Umformungen:
$$\sin ^2( \alpha ) = {1}/{2} \cdot \left( {1 - \cos ( {2\alpha } )} \right),\hspace{0.5cm} \tan( {\alpha /2} ) = \frac{ {1 - \cos ( \alpha )}}{ {\sin ( \alpha )}}.$$
Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf die theoretischen Grundlagen von Kapitel 3.2. Sie können Ihre Ergebnisse anhand zweier Interaktionsmodule überprüfen:
- Zeitfunktion und zugehörige Spektralfunktion
- Frequenzgang und zugehörige Impulsantwort
Fragebogen
Musterlösung
- $$X( f ) = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {x( t )} \cdot {\rm{e}}^{ - {\rm{j2\pi }}ft} \hspace{0.1cm} {\rm d}t \hspace{0.5cm} \Rightarrow \hspace{0.5cm} \;X( {f = 0} ) = \int_{ - \infty }^{ + \infty } {x( t )}\hspace{0.1cm} {\rm d}t.$$
Im vorliegenden Fall ist die Impulsfläche stets $A \cdot T = 10^{–3} \text{Vs} = 10^{–3} \text{V/Hz}$. Wegen $T_1 = 500 \text{$\mu$s}$ weist das Spektrum $X_1(f)$ Nulldurchgänge im Abstand $f_1 = 1/T_1 = 2 \text{kHz}$ auf.
Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 1 und 2.
2. Aufgrund gleicher Impulsflächen wird der Spektralwert bei der Frequenz $f = 0$ nicht verändert. Die äquidistanten Nulldurchgänge treten nun im Abstand $f_2 = 1/T_2 = 4 \text{kHz}$ auf. Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 1 und 3.
3. Nullstellen gibt es bei Vielfachen von $f_{10} = 1/T_{10} = 20 \text{kHz}$, und die Spektralfunktion lautet:
- $$X_{10} ( f ) = X_0 \cdot {\mathop{\rm si}\nolimits} ( {{\rm{\pi }}f/f_{10} } ).$$
Bei der Frequenz $f = 2 \text{kHz}$ ist das Argument der si-Funktion gleich $\pi/10$ (oder $18°$):
- $$X_{10} ( {f = 2\;{\rm{kHz}}}) = 10^{ - 3} \;{\rm{V/Hz}} \cdot \frac{{\sin ( {18^\circ } )}}{{{\rm{\pi /10}}}} \hspace{0.15 cm}\underline{= 0.984 \cdot 10^{ - 3} \;{\rm{V/Hz}}}{\rm{.}}$$
4. Im Grenzfall $k \rightarrow \infty$ geht der dann unendlich hohe und unendlich schmale Rechteckimpuls in den Diracimpuls über. Dessen Spektrum ist für alle Frequenzen konstant. Damit gilt auch bei der Frequenz $f = 2 \text{kHz}$ der Spektralwert $10^{–3} \text{V/Hz}$.