Aufgabe 1.7: Entropie natürlicher Texte
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- Anfang der 1950er Jahre schätzte Claude E. Shannon die Entropie H der englischen Sprache mit einem bit pro Zeichen ab. Kurze Zeit später kam Karl Küpfmüller bei einer empirischen Untersuchung der deutschen Sprache auf einen Entropiewert von H = 1.3 bit/Zeichen, also nur etwas größer. Die Ergebnisse von Shannon und Küpfmüller beruhen dabei interessanter Weise auf zwei völlig unterschiedlichen Methoden.
- Die differierenden Ergebnisse lassen sich eher nicht mit den geringen Differenzen hinsichtlich des Symbolumfangs M erklären:
- Shannon ging von 26 Buchstaben und dem Leerzeichen aus ⇒ M = 27.
- Küpfmüller ging von M = 26 Buchstaben aus, ebenfalls ohne zwischen Groß– und Kleinschreibung zu unterscheiden.
- Mit dieser Aufgabe soll gezeigt werden, wie sich
- Auslöschungen (Erasures) ⇒ man kennt den Ort eines Fehlers,
- Zeichenfehler ⇒ es ist nicht offensichtlich, was falsch und was richtig ist,
- auf die Verständlichkeit eines Textes auswirken. Unser Text beinhaltet auch die typisch deutschen Buchstaben „ä”, „ö”, „ü” und „ß” sowie Ziffern und Interpunktion. Außerdem wird zwischen Groß– und Kleinschreibung unterschieden.
- In der Abbildung ist dieser Text, der von Küpfmüllers Vorgehensweise handelt, in sechs Blöcke der Länge N = 197 bis N = 319 aufgeteilt. Beschrieben ist die Überprüfung seiner ersten Analyse (1.3 bit/Zeichen) auf völlig anderem Wege, die zum Ergebnis 1.51 bit/Zeichen führte.
- In den oberen fünf Blöcken erkennt man Erasures mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten zwischen 10% und 50%.
- Im letzten Block sind Zeichenfehler mit 20–prozentiger Verfälschungswahrscheinlichkeit eingefügt.
- Der Einfluss solcher Zeichenfehler auf die Lesbarkeit eines Textes soll in der Teilaufgabe (4) verglichen werden mit dem zweiten (rot umrandeten) Block, für den die Wahrscheinlichkeit eines Erasures ebenfalls 20% beträgt.
- Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf das Kapitel 1.3 dieses Buches. Bezug genommen wird auch auf die relative Redundanz einer Folge, wobei mit dem Entscheidungsgehalt H0 und der Entropie H gilt:
- $$r = \frac{H_0 - H}{H_0}\hspace{0.05cm}.$$
Fragebogen
Musterlösung
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