Aufgabe 3.3Z: Momente bei Dreieck-WDF
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Version vom 13. Oktober 2016, 20:04 Uhr von Nabil (Diskussion | Beiträge)
- Wir betrachten in dieser Aufgabe zwei Zufallssignale $x(t)$ und $y(t)$ mit jeweils dreieckförmiger WDF, nämlich die
- einseitige Dreieck-WDF (siehe obere Grafik):
- $$\it f_x(x)=\left\{ \begin{array}{*{4}{c}} 0.5 \cdot (\rm 1-{\it x}/{\rm 4}) & \rm f\ddot{u}r\hspace{0.1cm}{\rm 0 \le \it x \le \rm 4},\\\rm 0 & \rm sonst. \end{array} \right.$$
- zweiseitige Dreieck-WDF (siehe untere Grafik):
- $$\it f_y(y)=\left\{ \begin{array}{*{4}{c}} 0.25 \cdot (\rm 1-{\it |y|}/{\rm 4}) & \rm f\ddot{u}r\hspace{0.1cm}{\rm -4 \le \it y \le \rm 4},\\\rm 0 & \rm sonst. \end{array} \right.$$
- Berücksichtigen Sie zur Lösung dieser Aufgabe die Gleichung für die Zentralmomente:
- $$\mu_k=\sum\limits_{\kappa = \rm 0}^{\it k}\left({k} \atop {\kappa}\right)\cdot m_k\cdot(-m_{\rm 1})^{k - \kappa}.$$
- Im Einzelnen ergeben sich hierfür
- $$\mu_{\rm 1}=0,\hspace{0.5cm}\mu_{\rm 2}=\it m_{\rm 2}-\it m_{\rm 1}^{\rm 2},\hspace{0.5cm}\mu_{\rm 3}=\it m_{\rm 3}-\rm 3\cdot\it m_{\rm 2}\cdot \it m_{\rm 1}+\rm 2\cdot\it m_{\rm 1}^{\rm 3},$$
- $$\mu_{\rm 4}=\it m_{\rm 4}-\rm 4\cdot\it m_{\rm 3}\cdot \it m_{\rm 1}+\rm 6\cdot\it m_{\rm 2}\cdot\it m_{\rm 1}^{\rm 2}-\rm 3\cdot\it m_{\rm 1}^{\rm 4}.$$
- Aus den Zentralmomenten höherer Ordnung kann man unter anderem ableiten:
- die Charliersche Schiefe:
- $$S = \frac {\mu_3}{\sigma^3}\hspace{0.05cm},$$
- die Kurtosis K:
- $$K = \frac {\mu_4}{\sigma^4}\hspace{0.05cm}.$$
- Hinweis: Die Aufgabe bezieht sich auf den gesamten Lehrstoff von Kapitel 3.3.
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Für das Moment k-ter Ordnung gilt nach den Gleichungen von Kapitel 3.3:
- $$m_k=\rm \frac{\rm 1} {\rm 2}\cdot \int_{\rm 0}^{\rm 4}\it x^k\cdot (\rm 1-\frac{\it x}{\rm 4})\it \hspace{0.1cm}{\rm d}x.$$
- Dies führt zu dem Ergebnis:
- $$m_k=\frac{x^{\it k+\rm 1}}{\rm 2\cdot (\it k+\rm 1)}\Bigg|_{\rm 0}^{\rm 4}-\frac{x^{\it k+\rm 2}}{\rm 8\cdot (\it k+\rm 2)}\Bigg|_{\rm 0}^{\rm 4}=\frac{\rm 2\cdot \rm 4^{\it k}}{(\it k+\rm 1)\cdot (\it k+\rm 2)}.$$
- Daraus erhält man für den linearen Mittelwert (k = 1):
- $$m_x=\rm {4}/{3}\hspace{0.15cm}\underline{=1.333}.$$
- 2. Der quadratische Mittelwert (k = 2) beträgt m2 = 8/3. Daraus folgt mit dem Satz von Steiner:
- $$\sigma_x^{\rm 2}=\rm\frac{8}{3}-\Bigg(\frac{4}{3}\Bigg)^2=\rm \frac{8}{9}\hspace{0.5cm}\Rightarrow\hspace{0.5cm}\it \sigma_x\hspace{0.15cm}\underline{\approx \rm 0.943}.$$
- 3. Mit m1 = 4/3, m2 = 8/3 und m3 = 32/5 erhält man mit der angegebenen Gleichung für das Zentralmoment dritter Ordnung: μ3 = 64/135 ≈ 0.474. Daraus folgt für die Charliersche Schiefe:
- $$S_x=\rm \frac{64/135}{\Big(\sqrt {8/9}\Big)^3}=\frac{\sqrt{8}}{5}\hspace{0.15cm}\underline{\approx 0.566}.$$
- Aufgrund der unsymmetrischen WDF ist Sx ≠ 0.
- 4. Bei symmetrischer WDF sind alle ungeraden Momente 0, unter anderem auch der Mittelwert my. Deshalb gibt es hinsichtlich der Zufallsgröße y keinen Unterschied zwischen den Momenten mk und den Zentralmomenten μk.
- Die Momente mk mit geradzahligem k sind für die Zufallsgrößen x und y gleich. Offensichtlich wird dies an den Zeitmittelwerten. Da x²(t) = y²(t) ist, sind für k = 2n auch die Momente gleich:
- $$m_k=m_{2 n}=...\int [x^2(t)]^n \hspace{0.1cm}{\rm d} x=...\int [y^2(t)]^n \hspace{0.1cm}{\rm d} y.$$
- Richtig sind somit die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4.
- 5. Mit dem Ergebnis aus b) gilt:
- $$m_2=\mu_{\rm 2}=\sigma_y^2=\rm \frac{8}{3} = 2.667\hspace{0.3cm}\Rightarrow\hspace{0.3cm} \sigma_y\hspace{0.15cm}\underline{=1.633}.$$
- 6. Das Zentralmoment vierter Ordnung ist bei symmetrischer WDF gleich dem Moment m4. Aus der im Punkt a) berechneten allgemeinen Gleichung erhält man
μ4 = 256/15. Daraus folgt für die Kurtosis:
- $$K_y=\frac{\mu_{\rm 4}}{\sigma_y^{\rm 4}}=\rm \frac{256/15}{(8/3)^2}\hspace{0.15cm}\underline{=2.4}.$$
- Dieser Zahlenwert gilt für die Dreieck-WDF allgemein und liegt zwischen den Kurtosiswerten von Gleichverteilung (K = 1.8) und Gaußverteilung (K = 3). Dies ist eine qualitative Bewertung der Tatsache, dass hier die Ausläufer ausgeprägter sind als bei einer gleichverteilten Zufallsgröße, aber aufgrund der Begrenzung weniger stark als bei Gaußschen Größen.
- Anschließend soll noch nachgewiesen werden, dass auch die unsymmetrische Dreieck-WDF fx(x) entsprechend der oberen Skizze auf dem Angabenblatt die gleiche Kurtosis besitzt:
- $$\mu_{\rm 4} = \it m_{\rm 4}-\rm 4\cdot\it m_{\rm 3}\cdot \it m_{\rm 1}+\rm 6\cdot\it m_{\rm 2}\cdot\it m_{\rm 1}^{\rm 2}-\rm 3\cdot\it m_{\rm 1}^{\rm 4}= \\ = \frac{256}{15} - 4 \cdot \frac{32}{5}\cdot \frac{4}{3} + 6 \cdot \frac{8}{3}\cdot \left(\frac{4}{3}\right)^2 -3 \cdot \left(\frac{4}{3}\right)^4 =\frac{256}{15 \cdot 9}$$
- Mit dem Ergebnis der Teilaufgabe (c) ⇒ σx2 = 8/9 folgt daraus:
- $$ K_x = \frac{{256}/(15 \cdot 9)}{8/9 \cdot 8/9} = 2.4.$$