Aufgabe 3.10Z: Rayleigh? Oder Rice?
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- Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion der Zufallsgröße x ist wie folgt gegeben:
- $$f_x(x)=\frac{\it x}{\lambda^{2}}\cdot\rm e^{-\it x^{\rm 2}/(\rm 2 \it \lambda^{\rm 2})}.$$
- Entsprechend gilt für die zugehörige Verteilungsfunktion:
- $$F_x(r)= {\rm Pr}(x \le r) = 1-\rm e^{-\it r^{\rm 2}/(\rm 2 \it \lambda^{\rm 2})}.$$
- Bekannt ist, dass der Wert x0 = 2 am häufigsten auftritt. Das bedeutet auch, dass die WDF fx(x) bei x = x0 maximal ist.
- Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf den Lehrstoff von Kapitel 3.7.
- Berücksichtigen Sie bei der Lösung das folgende bestimmte Integral:
- $$\int_{0}^{\infty}\it x^{\rm 2}\cdot \rm e^{\it -x^{\rm 2}/\rm 2\it} \it \, {\rm d}x=\sqrt{{\pi}/{\rm 2}}.$$
- Sie können Ihre Ergebnisse mit nachfolgendem Berechnungstool überprüfen:
- WDF, VTF und Momente spezieller Verteilungen
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Aufgrund der gegebenen WDF liegt keine Riceverteilung, sondern eine Rayleighverteilung vor. Diese ist um den Mittelwert mx unsymmetrisch, so dass μ3 ≠ 0 ist.
- Nur bei einer gaußverteilten Zufallsgröße gilt für die Kurtosis K = 3. Bei der Rayleighverteilung ergibt sich aufgrund ausgeprägterer WDF–Ausläufer ein größerer Wert (K = 3.245), und zwar unabhängig von λ. Richtig ist allein der zweite Lösungsvorschlag.
- 2. Die Ableitung der WDF nach x liefert:
- $$\frac{\rm d\it f_x(x)}{\rm d \it x} = \frac{\rm 1}{\it \lambda^{\rm 2}}\cdot\rm e^{\it -{x^{\rm 2}}/({\rm 2\it \lambda^{\rm 2}})}+\frac{\it x}{\it \lambda^{\rm 2}}\cdot\rm e^{\it -{x^{\rm 2}}/({\rm 2\it \lambda^{\rm 2}})}\cdot(-\frac{\rm 2\it x}{\rm 2\it \lambda^{\rm 2}}).$$
- Daraus folgt als Bestimmungsgleichung für x0 (nur die positive Lösung ist sinnvoll):
- $$\frac{\it 1}{\it \lambda^{\rm 2}}\cdot\rm e^{\it -{x_{\rm 0}^{\rm 2}}/{(\rm 2 \it \lambda^{\rm 2}})}\cdot(\rm 1-\frac{\it x_{\rm 0}^{\rm 2}}{\it \lambda^{\rm 2}})=0 \quad \Rightarrow \quad {\it x}_0=\it \lambda.$$
- Somit erhält man für den Verteilungsparameter λ = x0 = 2.
- 3. Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist gleich der Verteilungsfunktion an der Stelle r = x0 = λ:
- $$\rm Pr(\it x<x_{\rm 0})=\rm Pr(\it x \le x_{\rm 0})= \it F_x(x_{\rm 0})=\rm 1-\rm e^{-{\it\lambda^{\rm 2}}/({\rm 2\it \lambda^{\rm 2}})}=\rm 1-\rm e^{-0.5}\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 0.393}.$$
- 4. Der Mittelwert kann beispielsweise nach folgender Gleichung ermittelt werden:
- $$m_x=\int_{-\infty}^{+\infty}\hspace{-0.45cm}x\cdot f_x(x)\,{\rm d}x=\int_{\rm 0}^{\infty}\frac{\it x^{\rm 2}}{\it \lambda^{\rm 2}} \cdot \rm e^{-{\it x^{\rm 2}}/({\rm 2\it \lambda^{\rm 2}})}\,{\rm d}\it x = \sqrt{{\rm \pi}/{\rm 2}}\cdot \it \lambda\hspace{0.15cm}\underline{=\rm 2.506}.$$
- Der Mittelwert ist natürlich größer als der häufigste Wert x0 (= Maximalwert der WDF), da die WDF zwar nach unten, aber nicht nach oben begrenzt ist.
- 5. Allgemein gilt für die gesuchte Wahrscheinlichkeit:
- $$\rm Pr(\it x>m_x)=\rm 1-\it F_x(m_x).$$
- Mit der angegebenen Verteilungsfunktion und dem Ergebnis aus (d) erhält man:
- $$\rm Pr(\it x>{m_x})=\rm e^{-{\it m_x^{\rm 2}}/({\rm 2\it\lambda^{\rm 2})}}=\rm e^{\rm -\pi/\rm 4}\hspace{0.15cm}\underline{\approx \rm 0.456}.$$