Aufgabe 4.10: Binär und quaternär
Aus LNTwww
Version vom 14. September 2016, 01:03 Uhr von Nabil (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „ {{quiz-Header|Buchseite=Stochastische Signaltheorie/Autokorrelationsfunktion (AKF) }} right| :Wir betrachten hier ein Bin&a…“)
- Wir betrachten hier ein Binärsignal b(t) und ein Quarternärsignal q(t), wobei gilt:
- Die beiden Signale sind rechteckförmig, und die Dauer der einzelnen Rechtecke beträgt jeweils T (Symboldauer).
- Die durch die Impulshöhen der einzelnen Rechteckimpulse dargestellten Symbole (mit Stufenzahl M = 2 bzw. M = 4) sind statistisch unabhängig.
- Wegen der bipolaren Signalkonstellation sind beide Signale gleichsignalfrei, wenn die Symbolwahrscheinlichkeiten geeignet (symmetrisch) gewählt werden.
- Aufgrund der letztgenannten Eigenschaft folgt für die Wahrscheinlichkeiten der Binärsymbole:
- $$\rm Pr(\it b(t) = b_{\rm 0}) = \rm Pr(\it b(t) = -b_{\rm 0}) =\rm \frac{1}{2}.$$
- Dagegen gelte für das Quarternärsignal:
- $$\rm Pr(\it q(t) = \rm 3V) = \rm Pr(\it q(t) = -\rm 3V) =\rm \frac{1}{6},\hspace{0.5cm}\rm Pr(\it q(t) = \rm 1V) = \rm Pr(\it q(t) = -\rm 1V) =\rm \frac{2}{6}.$$
- Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf die theoretischen Grundlagen von Kapitel 4.4.
Fragebogen
Musterlösung
- a) Der AKF-Wert an der Stelle τ = 0 entspricht der mittleren Signalleistung, also dem quadratischen Mittelwert von q(t). Für diesen gilt:
- $$\varphi_q(\tau = \rm 0)= \rm \frac{1}{6 } (\rm 3\,V)^2 + \rm \frac{2}{6 } (\rm 1\,V)^2 + \rm \frac{2}{6 } (\rm -1\,V)^2 + \rm \frac{1}{6 } (\rm -3\,V)^2= \rm \frac{22}{6 }\, \rm V^2\hspace{0.15cm}\underline{= \rm 3.667 \,V^2}.$$
- 2. Die einzelnen Symbole wurden als statistisch unabhängig vorausgesetzt. Deshalb und wegen des fehlenden Gleichanteils gilt hier für jeden ganzzahligen Wert von ν:
- $$\rm E \left [ \it q(t) \cdot q ( t + \nu T) \right ] = \rm E \left [ \it q(t) \right ] \cdot E \left [ \it q ( t + \nu T) \right ]\hspace{0.15cm}\underline{ = 0}.$$
- Somit hat die gesuchte AKF den rechts skizzierten Verlauf. Im Bereich -T ≤ τ ≤ T ist die AKF aufgrund der rechteckförmigen Impulsform abschnittsweise linear, also dreieckförmig.
- 3. Die AKF φb(τ) des Binärsignals ist aufgrund der statistisch unabhängigen Symbole im Bereich |τ| > T ebenfalls identisch 0, und für -T ≤ τ ≤ T ergibt sich ebenfalls eine Dreiecksform.
- Für den quadratischen Mittelwert erhält man:
- $$\varphi_b (\tau = \rm 0) =\it b_{\rm 0}^{\rm 2}.$$
- Mit b0 = 1.915V sind die beiden Autokorrelationsfunktionen φq(τ) und φb(τ) identisch.
- 4. Aus der Autokorrelationsfunktion lassen sich ermitteln:
- die Periodendauer T0 (diese ist für die Mustersignale und die AKF gleich),
- der lineare Mittelwert (Wurzel aus dem Endwert der AKF für τ → ∞), und
- die Varianz (Differenz der AKF-Werte von τ = 0 und τ → ∞).
- Nicht ermittelt werden können:
- die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (siehe Punkt b und c),
- die Momente höherer Ordnung (für deren Berechnung benötigt man die WDF), sowie
- alle Phasenbeziehungen und Symmetrieeigenschaften.
- Richtig sind also die Lösungsvorschläge 1, 3 und 4.