Aufgabe 2.4Z: Kennlinienvermessung
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- Von einem nichtlinearen System ist bekannt, dass die Kennlinie durch folgende Gleichung dargestellt werden kann:
- $$y(t) = c_1 \cdot x(t) + c_2 \cdot x^2(t).$$
- Da die Verzerrungen nichtlinear sind, ist kein Frequenzgang H(f) angebbar.
- Zur Bestimmung des dimensionslosen Koeffizienten c1 sowie des quadratischen Koeffizienten c2 werden nun verschiedene Rechteckimpulse x(t) – gekennzeichnet durch ihre Amplituden Ax und Breiten Tx – an den Eingang gelegt und jeweils die Impulsamplitude Ay am Ausgang gemessen. Nach drei Versuchen ergeben sich folgende Werte:
- Ax = 1 V, Tx = 8 ms: Ay = 0.55 V,
- Ax = 2 V, Tx = 4 ms: Ay = 1.20 V,
- Ax = 3 V, Tx = 2 ms: Ay = 1.95 V.
- Bei den Teilaufgaben 3) und 4) sei das Eingangssignal x(t) eine harmonische Schwingung, da nur für eine solche ein Klirrfaktor angebbar ist. Dagegen wird für die Teilaufgabe e) ein Dreieckimpuls
- $$x(t) = A_x \cdot \left[ 1 -\frac{|t|}{T_x}\right] $$
- mit der Amplitude Ax = 3 V und der einseitigen Impulsdauer Tx = 2 ms betrachtet. Im Fragenkatalog werden folgende Abkürzungen benutzt:
- $$y_1(t) = c_1 \cdot x(t), \hspace{0.5cm} y_2(t) = c_2 \cdot x^2(t).$$
- Hinweis: Diese Aufgabe bezieht sich auf den Theorieteil von Kapitel 2.2.
Fragebogen
Musterlösung
- 1. Ist der Eingangsimpuls x(t) rechteckförmig, so ist auch x2(t) ein Rechteck mit Höhe Ax2 im Bereich von 0 bis Tx und außerhalb 0. Auch das gesamte Ausgangssignal y(t) ist somit rechteckförmig mit der Amplitude
- $$A_y= c_1 \cdot A_x + c_2 \cdot A_x^2 .$$
- Für die Impulsdauer gilt Ty = Tx. Richtig ist also nur der letzte Lösungsvorschlag.
- 2. Mit den beiden ersten Parametersätzen kann folgendes lineares Gleichungssystem angegeben werden:
- $$c_1 \cdot 1\,{\rm V} + c_2 \cdot (1\,{\rm V})^2 = 0.55\,{\rm V},\\ c_1 \cdot 2\,{\rm V} + c_2 \cdot (2\,{\rm V})^2 = 1.20\,{\rm V}.\hspace{0.05cm}$$
- Durch Multiplikation der ersten Gleichung mit –2 und Addition der beiden Gleichungen erhält man:
- $$c_2 \cdot 2\,{\rm V}^2 = 0.1\,{\rm V} \hspace{0.3cm}\Rightarrow \hspace{0.3cm} c_2 \hspace{0.15cm}\underline{= 0.05\,{1/\rm V}}.$$
- Der Linearkoeffizient ist somit c1 = 0.5. Der dritte Parametersatz kann genutzt werden, um das Ergebnis zu kontrollieren:
- $$c_1 \cdot 3\,{\rm V} + c_2 \cdot (3\,{\rm V})^2 = 0.5 \cdot 3\,{\rm V}+ 0.05 \frac{1}{\rm V}\cdot 9\,{\rm V}^2 = 1.95\,{\rm V}.$$
- 3. Die Angabe eines Klirrfaktors bedingt die Verwendung einer harmonischen Schwingung am Eingang. Ist X+(f) = 1V · δ(f – f0), so lautet das Spektrum des analytischen Signals am Ausgang:
- $$ Y_{+}(f)=\frac{c_2}{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f) + c_1\cdot A_x \cdot \delta(f- f_0)+\frac{c_2}{2}\cdot A_x^2 \cdot \delta(f- 2 f_0). $$
- Die Diracfunktion bei f = 0 folgt aus der trigonometrischen Umformung cos2(α) = 1/2 + 1/2 · cos(α). Mit A1 = c1 · Ax = 0.5 V und A2 = (c2/2) · Ax2 = 0.025 V ergibt sich somit für den Klirrfaktor:
- $$K= \frac{A_2}{A_1}= \frac{c_2/2 \cdot A_x}{c_1 }= \frac{0.025}{0.5} \hspace{0.15cm}\underline{= 5 \%}.$$
- 4. Entsprechend der Musterlösung zu c) ist K proportional zu Ax. Deshalb erhält man nun K = 15%.
- 5. Nun lautet das Ausgangssignal:
- $$y(t)= c_1\cdot A_x \cdot \left( 1 - \frac{|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}{T_x}\right) +\hspace{0.1cm} {c_2}\cdot A_x^2 \cdot \left( 1 - \frac{|\hspace{0.05cm}t\hspace{0.05cm}|}{T_x}\right)^2.$$
- Zum Zeitpunkt t = 0 bzw. t = Tx/2 treten folgende Werte auf:
- $$y(t=0) = c_1\cdot A_x + {c_2}\cdot A_x^2 \hspace{0.15cm}\underline{= 1.95\,{\rm V}}\\ y(t=T_x/2) = c_1\cdot A_x \cdot \frac{1}{2} + \hspace{0.1cm}{c_2}\cdot A_x^2 \cdot \frac{1}{4}= 0.75\,{\rm V}+ 0.1125\,{\rm V} \hspace{0.15cm}\underline{ = 0.8625\,{\rm V}}.$$